BT-Drucksache 16/3028

Ergänzungen des Untersuchungsauftrages des 1. Untersuchungsausschusses

Vom 18. Oktober 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/3028
16. Wahlperiode 18. 10. 2006

Antrag
der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt, Kerstin
Andreae, Hüseyin-Kenan Aydin, Daniel Bahr (Münster), Uwe Barth, Dr. Dietmar
Bartsch, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Cornelia Behm, Birgitt
Bender, Matthias Berninger, Grietje Bettin, Karin Binder, Dr. Lothar Bisky, Heidrun
Bluhm, Alexander Bonde, Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Eva Bulling-
Schröter, Dr. Martina Bunge, Ernst Burgbacher, Roland Claus, Sevim Dagdelen,
Dr. Diether Dehm, Ekin Deligöz, Patrick Döring, Werner Dreibus, Dr. Thea Dückert,
Mechthild Dyckmans, Dr. Uschi Eid, Dr. Dagmar Enkelmann, Klaus Ernst, Jörg van
Essen, Hans-Josef Fell, Ulrike Flach, Otto Fricke, Paul K. Friedhoff, Horst Friedrich
(Bayreuth), Wolfgang Gehrcke, Kai Gehring, Dr. Edmund Peter Geisen,
Dr. Wolfgang Gerhardt, Katrin Göring-Eckhardt, Hans-Michael Goldmann, Diana
Golze, Miriam Gruß, Joachim Günther (Plauen), Dr. Gregor Gysi, Heike Hänsel, Anja
Hajduk, Dr. Christel Happach-Kasan, Britta Haßelmann, Heinz-Peter Haustein, Lutz
Heilmann, Winfried Hermann, Peter Hettlich, Hans-Kurt Hill, Priska Hinz (Herborn),
Cornelia Hirsch, Ulrike Höfken, Inge Höger-Neuling, Bärbel Höhn, Dr. Barbara Höll,
Elke Hoff, Dr. Anton Hofreiter, Birgit Homburger, Thilo Hoppe, Dr. Werner Hoyer,
Ulla Jelpke, Dr. Lukrezia Jochimsen, Michael Kauch, Dr. Hakki Keskin, Katja Kipping,
Monika Knoche, Ute Koczy, Hellmut Königshaus, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp,
Jürgen Koppelin, Jan Korte, Sylvia Kotting-Uhl, Renate Künast, Fritz Kuhn, Katrin
Kunert, Markus Kurth, Undine Kurth (Quedlinburg), Oskar Lafontaine, Heinz
Lanfermann, Sibylle Laurischk, Monika Lazar, Harald Leibrecht, Ina Lenke, Michael
Leutert, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Michael Link (Heilbronn), Markus
Löning, Ulla Lötzer, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Reinhard Loske, Anna Lührmann, Ulrich
Maurer, Horst Meierhofer, Patrick Meinhardt, Dorothee Menzner, Kornelia Möller,
Jerzy Montag, Jan Mücke, Kerstin Müller (Köln), Burkhardt Müller-Sönksen, Winfried
Nachtwei, Kersten Naumann, Wolfgang Neskovic, Dirk Niebel, Omid Nouripour, Hans-
Joachim Otto (Frankfurt), Dr. Norman Paech, Detlef Parr, Petra Pau, Cornelia Pieper,
Gisela Piltz, Brigitte Pothmer, Bodo Ramelow, Elke Reinke, Jörg Rohde, Claudia Roth
(Augsburg), Krista Sager, Paul Schäfer (Köln), Frank Schäffler, Elisabeth
Scharfenberg, Christine Scheel, Irmingard Schewe-Gerigk, Dr. Gerhard Schick,
Dr. Konrad Schily, Volker Schneider (Saarbrücken), Dr. Herbert Schui,
Marina Schuster, Dr. Ilja Seifert, Dr. Petra Sitte, Dr. Hermann Otto Solms, Frank
Spieth, Dr. Max Stadler, Rainder Steenblock, Dr. Rainer Stinner, Silke Stokar von
Neuforn, Hans-Christian Ströbele, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Harald Terpe, Carl-
Ludwig Thiele, Florian Toncar, Jürgen Trittin, Dr. Axel Troost, Alexander Ulrich,
Christoph Waitz, Dr. Guido Westerwelle, Wolfgang Wieland, Josef Philip Winkler,
Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Margareta Wolf (Frankfurt), Hartfrid Wolff

(Rems-Murr), Jörn Wunderlich, Martin Zeil

Ergänzung des Untersuchungsauftrages des 1. Untersuchungsausschusses

Drucksache 16/3028 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Der Bundestag wolle beschließen:

Der am 7. April 2006 vom Deutschen Bundestag beschlossene Untersuchungs-
auftrag (Bundestagsdrucksachen 16/990; 16/1179) wird wie folgt ergänzt:

1. Abschnitt I wird wie folgt geändert:

a) Die Überschrift zu Abschnitt I wird wie folgt gefasst:

„I. Im Bereich der CIA-Flüge und der von US-amerikanischen Stellen
unterhaltenen (Geheim- )Gefängnisse für Terrorverdächtige soll ge-
klärt werden,“

b) Abschnitt I Nummer 6 wird wie folgt gefasst:

„6. Ob und gegebenenfalls welche Erkenntnisse die Bundesregierung
über von US-amerikanischen Stellen betriebenen (Geheim- )Gefäng-
nisse für Terrorverdächtige in Europa und anderenorts besitzt, in die
Terrorverdächtige über deutsches Staatsgebiet transportiert worden
sind, und wie diese Erkenntnisse gegebenenfalls verifiziert worden
sind,“

2. In Abschnitt III werden nach Nummer 4 folgende Nummern 5 und 6 angefügt:

„5. welche Bemühungen im Fall M. K. von der Bundesregierung unternom-
men wurden, um M. K. Hilfe zu leisten und seine Freilassung zu er-
reichen. Insbesondere soll geklärt werden, ob und welche Angebote
US-amerikanischer Stellen es für seine Freilassung gegeben hat, ob sie
von deutscher Seite abgelehnt wurden oder ungenutzt blieben, wenn ja,
aus welchen Gründen. Geklärt werden soll in diesem Zusammenhang,
welche deutschen Stellen des Bundes an einer solchen Entscheidung be-
teiligt waren und wer die Verantwortung dafür trägt,

6. inwieweit die Bundesregierung Kenntnisse von den Fällen M. H. Z.
sowie D. und S. hat, und was die Bundesregierung unternommen hat,
um (im jeweiligen Fall) der inhaftierten Person Hilfe zu leisten und
deren Freilassung zu erwirken, oder ob und wann es Chancen für eine
Freilassung gab, und warum gegebenenfalls solche Chancen für eine
Freilassung nicht genutzt worden sind.“

3. Abschnitt V wird wie folgt gefasst:

„V. Der Ausschuss soll auch klären,

1. (auf Grundlage des Berichts des Sonderermittlers Schäfer), wer wann
innerhalb des Bundeskanzleramts, des Bundesnachrichtendienstes sowie
gegebenenfalls innerhalb weiterer Sicherheitsbehörden des Bundes
Kenntnis davon hatte, dass der Bundesnachrichtendienst sowie gegebe-
nenfalls weitere Sicherheitsbehörden des Bundes

a) Journalisten überwacht und ausgeforscht haben bzw. überwachen und
ausforschen ließen,

b) hierzu mit Journalisten zusammengearbeitet und diese für die Liefe-
rung von Informationen finanziell oder auf andere Weise vergütet
haben sowie entsprechende Journalistenberichte initiiert und entgegen-
genommen haben,

c) Einfluss auf die Medienberichterstattung genommen haben, indem sie
beispielsweise Berichte initiiert oder inhaltlich beeinflusst haben,
oder warum gegebenenfalls keine zeitnahe Kenntnis erlangt wurde,

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/3028

2. wer wann innerhalb des Bundeskanzleramts, des Bundesnachrichten-
dienstes sowie gegebenenfalls innerhalb weiterer Sicherheitsbehörden
des Bundes Kenntnis davon hatte, dass der Bundesnachrichtendienst so-
wie gegebenenfalls weitere Sicherheitsbehörden des Bundes möglicher-
weise auch gegenüber anderen Berufsgeheimnisträgern, insbesondere
Abgeordneten, so verfahren haben, oder warum gegebenenfalls keine
zeitnahe Kenntnis erlangt wurde,

3. wer wann welche Anordnungen hinsichtlich der unter den Nummern
1 und 2 genannten Vorgänge getroffen hat und wer dafür die politische
Verantwortung trägt,

4. wie die interne Kontrolle diesbezüglich im Bundesnachrichtendienst und
in gegebenenfalls weiteren Sicherheitsbehörden des Bundes ausgestaltet
ist,

5. welche Richtlinien, Weisungen und Anordnungen bezüglich dieser Vor-
gänge bestanden oder weshalb solche gegebenenfalls fehlten,

6. welche Maßnahmen, insbesondere zur Ausforschung und Überwachung,
der Bundesnachrichtendienst sowie gegebenenfalls weitere Sicherheits-
behörden des Bundes hinsichtlich der unter den Nummern 1 und 2 ge-
nannten Vorgänge ergriffen haben,

7. wie die Bundesregierung ihre Aufsicht über den Bundesnachrichten-
dienst und gegebenenfalls weitere Sicherheitsbehörden des Bundes in
Bezug auf die unter den Nummern 1 und 2 genannten Vorgänge ausgeübt
hat, und wer die politische Verantwortung für mögliche Missstände in
diesem Bereich trägt,

8. wie die Bundesregierung den Deutschen Bundestag und dessen Par-
lamentarisches Kontrollgremium über diese Vorgänge unterrichtete, und
inwieweit sowie weshalb gegebenenfalls darauf verzichtet wurde.“

4. Der bisherige Abschnitt V wird zu Abschnitt VI und wie folgt gefasst:

„VI. Schließlich soll der Ausschuss

1. klären, ob und wieweit durch Handlungen aus den Abschnitten I bis V
gegen Richtlinien oder Weisungen der Bundesregierung, gegen Amts-
oder Dienstpflichten oder gegen deutsches Recht oder internationales
Recht verstoßen wurde,

2. Empfehlungen abgeben, welche rechtlichen und tatsächlichen Konse-
quenzen gezogen werden müssen, um die Rechtsstaatlichkeit der
Terrorismusbekämpfung, die Rechte der Berufsgeheimnisträger sowie
die grundrechtlich geschützte Pressefreiheit zu wahren und die Kontrolle
der Nachrichtendienste zu verbessern, um Fehlentwicklungen verhindern
zu können,

3. klären, wie sichergestellt ist bzw. sichergestellt wird, dass künftig eine
Wiederholung von rechtswidrigen Überwachungen von Berufsgeheim-
nisträgern durch die Dienste ausgeschlossen ist.“

Berlin, den 17. Oktober 2006

Jens Ackermann
Dr. Karl Addicks

Hüseyin-Kenan Aydin
Daniel Bahr (Münster)

Marieluise Beck (Bremen)
Volker Beck (Köln)
Christian Ahrendt
Kerstin Andreae

Uwe Barth
Dr. Dietmar Bartsch

Cornelia Behm
Birgitt Bender

Drucksache 16/3028 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Karin Binder
Dr. Lothar Bisky
Heidrun Bluhm
Alexander Bonde
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Eva Bulling-Schröter
Dr. Martina Bunge
Ernst Burgbacher
Roland Claus
Sevim Dagdelen
Dr. Diether Dehm
Ekin Deligöz
Patrick Döring
Werner Dreibus
Dr. Thea Dückert
Mechthild Dyckmans
Dr. Uschi Eid
Dr. Dagmar Enkelmann
Klaus Ernst
Jörg van Essen
Hans-Josef Fell
Ulrike Flach
Otto Fricke
Paul K. Friedhoff
Horst Friedrich (Bayreuth)
Wolfgang Gehrcke
Kai Gehring
Dr. Edmund Peter Geisen
Dr. Wolfgang Gerhardt
Katrin Göring-Eckhardt
Hans-Michael Goldmann
Diana Golze
Miriam Gruß
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Anja Hajduk
Dr. Christel Happach-Kasan
Britta Haßelmann
Heinz-Peter Haustein
Lutz Heilmann
Winfried Hermann
Peter Hettlich
Hans-Kurt Hill
Priska Hinz (Herborn)
Cornelia Hirsch
Ulrike Höfken
Inge Höger-Neuling

Bärbel Höhn
Dr. Barbara Höll
Elke Hoff
Dr. Anton Hofreiter
Birgit Homburger
Thilo Hoppe
Dr. Werner Hoyer
Ulla Jelpke
Dr. Lukrezia Jochimsen
Michael Kauch
Dr. Hakki Keskin
Katja Kipping
Monika Knoche
Ute Koczy
Hellmut Königshaus
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Jan Korte
Sylvia Kotting-Uhl
Renate Künast
Fritz Kuhn
Katrin Kunert
Markus Kurth
Undine Kurth (Quedlinburg)
Oskar Lafontaine
Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Monika Lazar
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Michael Leutert
Sabine Leutheusser-

Schnarrenberger
Michael Link (Heilbronn)
Markus Löning
Dr. Ulla Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Ulrich Maurer
Horst Meierhofer
Patrick Meinhardt
Dorothee Menzner
Kornelia Möller
Jerzy Montag
Jan Mücke
Kerstin Müller (Köln)
Burkhardt Müller-Sönksen
Winfried Nachtwei
Kersten Naumann

Wolfgang Neskovic
Dirk Niebel
Omid Nouripour
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Dr. Norman Paech
Detlef Parr
Petra Pau
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Brigitte Pothmer
Bodo Ramelow
Elke Reinke
Jörg Rohde
Claudia Roth (Augsburg)
Krista Sager
Paul Schäfer (Köln)
Frank Schäffler
Elisabeth Scharfenberg
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Dr. Gerhard Schick
Dr. Konrad Schily
Volker Schneider (Saarbrücken)
Dr. Herbert Schui
Marina Schuster
Dr. Ilja Seifert
Dr. Petra Sitte
Dr. Hermann Otto Solms
Frank Spieth
Dr. Max Stadler
Rainder Steenblock
Dr. Rainer Stinner
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Dr. Kirsten Tackmann
Dr. Harald Terpe
Carl-Ludwig Thiele
Florian Toncar
Jürgen Trittin
Dr. Axel Troost
Alexander Ulrich
Christoph Waitz
Dr. Guido Westerwelle
Wolfgang Wieland
Josef Philip Winkler
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Margareta Wolf (Frankfurt)
Hartfrid Wolff (Rems-Murr)
Jörn Wunderlich
Martin Zeil

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