BT-Drucksache 15/4285

Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

Vom 25. November 2004


Deutscher Bundestag Drucksache 15/4285
15. Wahlperiode 25. 11. 2004

Antrag
der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ulrich Adam,
Ilse Aigner, Peter Altmaier, Artur Auernhammer, Dietrich Austermann, Norbert Barthle, Dr. Wolf Bauer,
Günter Baumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), Veronika Bellmann, Dr. Christoph Bergner,
Otto Bernhardt, Dr. Rolf Bietmann, Clemens Binninger, Renate Blank, Peter Bleser, Antje Blumenthal,
Dr. Maria Böhmer, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dr. Wolfgang Bötsch, Jochen Borchert,
WolfgangBosbach, Klaus Brähmig, Dr. Ralf Brauksiepe, Helge Braun, Monika Brüning, Georg Brunnhuber,
Hartmut Büttner (Schönebeck), Verena Butalikakis, Cajus Julius Caesar, Manfred Carstens (Emstek),
Peter H. Carstensen (Nordstrand), Gitta Connemann, Leo Dautzenberg, Hubert Deittert, Alexander
Dobrindt, Thomas Dörflinger, Marie-Luise Dött, Vera Dominke, Maria Eichhorn, Rainer Eppelmann,
Anke Eymer (Lübeck), Georg Fahrenschon, Ilse Falk, Dr. Hans Georg Faust, Albrecht Feibel,
Enak Ferlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dirk Fischer (Hamburg), Axel E. Fischer, (Karlsruhe-Land),
Dr. Maria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, Herbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof),
Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter Gauweiler, Dr. Jürgen Gehb,
Norbert Geis, Roland Gewalt, Eberhard Gienger, Georg Girisch, Ralf Göbel, Josef Göppel, Peter Götz,
Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Kurt-Dieter Grill, Reinhard Grindel, Hermann Gröhe, Michael Grosse-
Brömer, Markus Grübel, Manfred Grund, Freiherr Karl Theodor von und zu Guttenberg, Olav Gutting,
Holger Haibach, Gerda Hasselfeldt, Klaus-Jürgen Hedrich, Helmut Heiderich, Ursula Heinen,
Siegfried Helias, Uda Carmen Freia Heller, Michael Hennrich, Jürgen Herrmann, Bernd Heynemann,
Ernst Hinsken, Peter Hintze, Robert Hochbaum, Joachim Hörster, Klaus Hofbauer, Hubert Hüppe,
Susanne Jaffke, Dr. Peter Jahr, Dr. Egon Jüttner, BartholomäusKalb, Steffen Kampeter, Irmgard Karwatzki,
Bernhard Kaster, Siegfried Kauder (Bad Dürrheim), Gerlinde Kaupa, Eckart von Klaeden, Jürgen Klimke,
Julia Klöckner, Kristina Köhler (Wiesbaden), Hartmut Koschyk, Thomas Kossendey, Rudolf Kraus,
Michael Kretschmer, Gunther Krichbaum, Dr. Günter Krings, Dr. Martina Krogmann, Dr. Hermann Kues,
Werner Kuhn (Zingst), Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg), Helmut Lamp, Barbara Lanzinger, Karl-Josef
Laumann, Vera Lengsfeld, Werner Lensing, Peter Letzgus, Ursula Lietz, Walter Link (Diepholz),
Eduard Lintner, Dr. KlausW. Lippold (Offenbach), Patricia Lips, Dr. Michael Luther, Dorothee Mantel, Erwin
Marschewski (Recklinghausen), Stephan Mayer (Altötting), Dr. Conny Mayer (Freiburg), Dr. Martin Mayer
(Siegertsbrunn), Wolfgang Meckelburg, Dr. Michael Meister, Laurenz Meyer (Hamm), Doris Meyer
(Tapfheim), Maria Michalk, Hans Michelbach, Klaus Minkel, Marlene Mortler, Dr. Gerd Müller, Hildegard
Müller, Stefan Müller (Erlangen), Bernward Müller (Gera), Bernd Neumann (Bremen), Henry Nitzsche,
Michaela Noll, Claudia Nolte, Günter Nooke, Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Melanie Oßwald,
Eduard Oswald, Rita Pawelski, Dr. Peter Paziorek, Ulrich Petzold, Dr. Joachim Pfeiffer, Sibylle Pfeiffer,
Beatrix Philipp, Ronald Pofalla, Ruprecht Polenz, Daniela Raab, Hans Raidel, Helmut Rauber, Peter Rauen,
Christa Reichard (Dresden), Katherina Reiche, Hans-Peter Repnik, Klaus Riegert, Dr. Heinz Riesenhuber,
Hannelore Roedel, Dr. Norbert Röttgen, Franz Romer, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, Dr. Klaus Rose,
Kurt J. Rossmanith, Dr. Christian Ruck, Albert Rupprecht (Weiden), Anita Schäfer (Saalstadt), Dr. Wolfgang
Schäuble, Andreas Scheuer, Norbert Schindler, Georg Schirmbeck, Angela Schmid, Bernd Schmidbauer,
Christian Schmidt (Fürth), Andreas Schmidt (Mülheim), Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ole Schröder,
Bernhard Schulte-Drüggelte, Uwe Schummer, Wilhelm Josef Sebastian, Horst Seehofer, Kurt Segner,
Matthias Sehling, Marion Seib, Heinz Seiffert, Bernd Siebert, Thomas Silberhorn, Johannes Singhammer,
Jens Spahn, Erika Steinbach, Christian Freiherr von Stetten, Gero Storjohann, Andreas Storm,
Max Straubinger, Matthäus Strebl, Thomas Strobl (Heilbronn), Lena Strothmann, Michael Stübgen,
Antje Tillmann, Edeltraut Töpfer, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, Volkmar Uwe Vogel, Andrea Voßhoff,
Gerhard Wächter, Marco Wanderwitz, Peter Weiß (Emmendingen), Gerald Weiß (Groß-Gerau), Ingo
Wellenreuther, Annette Widmann-Mauz, Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Matthias Wissmann,
Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Elke Wülfing, Wolfgang Zeitlmann, Wolfgang Zöller und der Fraktion
der CDU/CSU

Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

Drucksache 15/4285 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
Der Bundestag wolle beschließen:
Es wird ein Untersuchungsausschuss gemäß Artikel 44 des Grundgesetzes ein-
gesetzt.
Dem Untersuchungsausschuss sollen 13 Mitglieder (SPD 6, CDU/CSU 5,
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1, FDP 1) und die entsprechende Anzahl von
stellvertretenden Mitgliedern angehören.
I. Der Untersuchungsausschuss soll klären, ob durch Mitglieder der Bundes-

regierung oder durch andere Personen im Verantwortungsbereich der Bun-
desregierung durch Erlasse, Weisungen oder in sonstiger Weise seit Okto-
ber 1998 bei Anwendung des geltenden Ausländerrechts und dabei
insbesondere durch die Visaerteilungspraxis der deutschen Auslandsvertre-
tungen insbesondere in Moskau, Kiew, Tirana und Pristina
1. gegen geltendes Recht oder internationale Verpflichtungen der Bundes-

republik Deutschland verstoßen wurde,
2. Schwarzarbeit, Prostitution, Frauenhandel, terroristische Handlungen

oder sonstige Kriminalität – auch in der Form der Organisierten Krimi-
nalität –, wie z. B. gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Aus-
ländern, ermöglicht oder erleichtert wurden oder

3. auf sonstige Weise die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder
anderer Schengenstaaten beeinträchtigt oder gefährdet wurde.

II. Der Untersuchungsausschuss soll dabei insbesondere auch klären,
1. wie es ggf. zu unter Nummer I aufgeführten Missständen gekommen ist,
2. a) ob es Hinweise auf unter Nummer I genannte Missstände infolge

der Visaerteilungspraxis und auf Fehlverhalten bei der Visaerteilung
gegeben hat;

b) ggf. von wem und wann diese Hinweise gekommen sind und
c) an wen diese Hinweise ggf. weitergeleitet wurden,

3. wie ggf. innerhalb der Bundesregierung bestehende Meinungsunter-
schiede über die Anwendung des geltenden Ausländerrechts geregelt
wurden, und wer sich dabei und aus welchen Gründen durchgesetzt hat.

III. Der Untersuchungsausschuss soll aufgrund seiner Erkenntnisse ggf. auch
Vorschläge machen, welche rechtlichen Veränderungen des Visaerteilungs-
verfahrens erforderlich sind, um die Sicherheitslage der Bundesrepublik
Deutschland und der Schengenstaaten zu verbessern, die Abwehr illegaler
Migrationsbewegungen zu verstärken und unser Interesse an Offenheit in
der globalisierten Welt nicht durch eine falsche Visapolitik zu gefährden.

Berlin, den 25. November 2004
Dr. Angela Merkel, Michael Glos und Fraktion

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