Bundessozialgericht, Beschluss vom 29.01.2018, Az. B 9 V 39/17 B

9. Senat | REWIS RS 2018, 14894

© Bundessozialgericht, Dirk Felmeden

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Gegenstand

Sozialgerichtliches Verfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - Verfahrensmangel - Sachaufklärungsrüge - soziales Entschädigungsrecht - Impfschadensrecht - unübliche Impfreaktion als Primärschädigung - Erforderlichkeit des Vollbeweises - verschiedene tatsächliche Annahmen von Sachverständigen - richterliche Tatsachenfeststellung in freier Beweiswürdigung - kein weiteres Gutachten zur Feststellung der Anknüpfungs- bzw Befundtatsachen - rechtliches Gehör - Übergehen eines Beweisantrags - Beweisantrag zur nochmaligen Überzeugung des LSG - Bezeichnung des Verfahrensmangels - Darlegungsanforderungen


Tenor

Die Beschwerde des Klägers gegen die Nichtzulassung der Revision im Urteil des [X.] vom 26. April 2017 wird als unzulässig verworfen.

Die Beteiligten haben einander für das Beschwerdeverfahren keine außergerichtlichen Kosten zu erstatten.

Gründe

<[X.]iv [X.]lass="st-wrapper"><[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">1 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

I. In einem vorangegangenen [X.]erufungsverfahren hat [X.]as [X.] mit Urteil vom 10.4.2013 einen Anspru[X.]h [X.]es [X.] auf Leistungen na[X.]h [X.]em [X.] ([X.]) iVm [X.]em [X.] wegen gelten[X.] gema[X.]hter Folgen von am 12.7.1995 un[X.] 15.10.1996 [X.]ur[X.]hgeführter S[X.]hutzimpfungen verneint. Es könne ni[X.]ht festgestellt wer[X.]en, [X.]ass [X.]er Kläger bei [X.]en Impfungen eine gesun[X.]heitli[X.]he S[X.]hä[X.]igung im Sinne einer unübli[X.]hen Impfreaktion erlitten habe, [X.]ie zu einem globalen Entwi[X.]klungsrü[X.]kstan[X.] als Impfs[X.]ha[X.]en geführt habe. Auf [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]e [X.]es [X.] hat [X.]as [X.] mit [X.]es[X.]hluss vom 14.11.2013 ([X.] V 33/13 [X.]) [X.]as Urteil [X.]es [X.] aufgehoben un[X.] [X.]ie Sa[X.]he zurü[X.]kverwiesen, weil [X.]as [X.] [X.]as [X.] (Prof. Dr. C.) ni[X.]ht zu Einwän[X.]en [X.]es [X.] ergänzen[X.] befragt hat. Dementspre[X.]hen[X.] hat [X.]as [X.] im wie[X.]ereröffneten [X.]erufungsverfahren Auskünfte bei Prof. Dr. C. un[X.] Prof. Dr. V. eingeholt un[X.] Prof. Dr. D., Fa[X.]härztin für Neurologie un[X.] Psy[X.]hiatrie, mit [X.]er Erstattung eines Guta[X.]htens beauftragt. Prof. Dr. D. hat eine vorläufige Stellungnahme erstattet un[X.] eine Fa[X.]hinformation für Ärzte un[X.] Apotheker 1995 zu [X.]en Impfstoffen sowie einen Guta[X.]htenentwurf übersan[X.]t.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">2 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Mit Urteil vom 26.4.2017 hat [X.]as [X.] erneut einen Anspru[X.]h [X.]es [X.] verneint, weil ni[X.]ht mit [X.]er erfor[X.]erli[X.]hen an Si[X.]herheit grenzen[X.]en Wahrs[X.]heinli[X.]hkeit festgestellt wer[X.]en könne, [X.]ass bei [X.]em Kläger na[X.]h einer [X.]er Impfungen vom 12.7.1995 bis zum 3.11.1997 eine [X.] im Sinne einer Impfkomplikation aufgetreten sei. Es fehle am Na[X.]hweis einer über [X.]as übli[X.]he Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen[X.]en gesun[X.]heitli[X.]hen S[X.]hä[X.]igung. Sei eine sol[X.]he [X.]as übli[X.]he Ausmaß übersteigen[X.]e gesun[X.]heitli[X.]he S[X.]hä[X.]igung im Na[X.]hgang einer Impfung ni[X.]ht erwiesen, so stelle si[X.]h vorliegen[X.] [X.]ie Frage na[X.]h einem Kausalzusammenhang zwis[X.]hen Impfung un[X.] [X.] ni[X.]ht. Weiterer Ermittlungen zum Vorliegen einer Impfkomplikation im Gegensatz zu einer bloßen übli[X.]hen Impfreaktion habe es [X.]aher ni[X.]ht be[X.]urft. Die vom Kläger in [X.]er mün[X.]li[X.]hen Verhan[X.]lung vom 26.4.2017 zuletzt no[X.]h gestellten [X.]eweisanträge seien [X.]aher abzulehnen.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">3 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Gegen [X.]ie Ni[X.]htzulassung [X.]er Revision in [X.]iesem Urteil hat [X.]er Kläger beim [X.] erneut [X.]es[X.]hwer[X.]e eingelegt, [X.]ie er mit [X.]em Vorliegen einer grun[X.]sätzli[X.]hen [X.]e[X.]eutung sowie von Verfahrensmängeln begrün[X.]et.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">4 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

II. Die Ni[X.]htzulassungsbes[X.]hwer[X.]e [X.]es [X.] ist unzulässig. Ihre [X.]egrün[X.]ung genügt ni[X.]ht [X.]en gesetzli[X.]hen Anfor[X.]erungen. Keiner [X.]er in § 160 Abs 2 [X.]G abs[X.]hließen[X.] aufgeführten Zulassungsgrün[X.]e ist or[X.]nungsgemäß [X.]argetan wor[X.]en (§ 160a Abs 2 S 3 [X.]G).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">5 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

1. Grun[X.]sätzli[X.]he [X.]e[X.]eutung iS von § 160 Abs 2 [X.] [X.]G hat eine Re[X.]htssa[X.]he nur [X.]ann, wenn sie eine Re[X.]htsfrage aufwirft, [X.]ie - über [X.]en Einzelfall hinaus - aus Grün[X.]en [X.]er Re[X.]htseinheit o[X.]er Fortbil[X.]ung [X.]es Re[X.]hts einer Klärung [X.]ur[X.]h [X.]as Revisionsgeri[X.]ht be[X.]ürftig un[X.] fähig ist. Ein [X.]es[X.]hwer[X.]eführer muss [X.]aher anhan[X.] [X.]es anwen[X.]baren Re[X.]hts sowie unter [X.]erü[X.]ksi[X.]htigung [X.]er hö[X.]hstri[X.]hterli[X.]hen Re[X.]htspre[X.]hung un[X.] [X.]es S[X.]hrifttums angeben, wel[X.]he Re[X.]htsfragen si[X.]h stellen, [X.]ass [X.]iese no[X.]h ni[X.]ht geklärt sin[X.], weshalb eine Klärung aus Grün[X.]en [X.]er Re[X.]htseinheit o[X.]er Re[X.]htsfortbil[X.]ung erfor[X.]erli[X.]h ist, un[X.] [X.]ass [X.]as angestrebte Revisionsverfahren eine Klärung erwarten lässt. Um seiner Darlegungspfli[X.]ht zu genügen, muss [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]eführer mithin Folgen[X.]es aufzeigen: (1.) eine bestimmte Re[X.]htsfrage, (2.) ihre (abstrakte) Klärungsbe[X.]ürftigkeit, (3.) ihre (konkrete) Klärungsfähigkeit sowie (4.) [X.]ie über [X.]en Einzelfall hinausgehen[X.]e [X.]e[X.]eutung [X.]er von ihm angestrebten Ents[X.]hei[X.]ung, also eine [X.]reitenwirkung (vgl [X.] § 160 [X.]7; [X.], 158 = [X.] 1500 § 160a [X.]1; [X.] § 160a [X.] 7, 13, 31, 59, 65). Diesen Anfor[X.]erungen genügt [X.]ie vorliegen[X.]e [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung ni[X.]ht.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">6 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Der Kläger hält folgen[X.]e Frage für eine Re[X.]htsfrage von grun[X.]sätzli[X.]her [X.]e[X.]eutung:

        

"Gebietet [X.]ie Sa[X.]haufklärungspfli[X.]ht na[X.]h § 103 [X.]G zu ermitteln

        

a)    

wel[X.]he [X.]auerhafte Gesun[X.]heitss[X.]hä[X.]igung vorliegt,

        

b)    

wie wahrs[X.]heinli[X.]h [X.]ie Verursa[X.]hung [X.]er [X.]auerhaften Gesun[X.]heitss[X.]hä[X.]igung [X.]ur[X.]h [X.]ie Impfung ist,

        

[X.])    

[X.] für [X.]ie Verursa[X.]hung [X.]er [X.]auerhaften Gesun[X.]heitss[X.]hä[X.]igung ersi[X.]htli[X.]h sin[X.],

        

wenn eine Primärs[X.]hä[X.]igung ni[X.]ht erkennbar zutage getreten ist?"

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">7 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Ob [X.]er Kläger [X.]amit eine Re[X.]htsfrage hinrei[X.]hen[X.] bezei[X.]hnet hat, [X.]ie auf [X.]ie Auslegung eines gesetzli[X.]hen Tatbestan[X.]smerkmals abzielt (vgl [X.], [X.] 2007, 261, 265 zu [X.] mwN), kann hier [X.]ahinstehen. Er hat bereits [X.]ie hö[X.]hstri[X.]hterli[X.]he Klärungsbe[X.]ürftigkeit [X.]ieser von ihm aufgestellten Frage ni[X.]ht [X.]argetan. Es fehlt insbeson[X.]ere eine Auseinan[X.]ersetzung mit [X.]en Vors[X.]hriften [X.]es [X.]un[X.]esseu[X.]hengesetzes ([X.]) un[X.] [X.]es [X.] (hier insbeson[X.]ere § 2 [X.]1 [X.]), na[X.]h [X.]enen eine S[X.]hutzimpfung, [X.]er Eintritt einer über eine übli[X.]he Impfreaktion hinausgehen[X.]en gesun[X.]heitli[X.]hen ([X.], also eine Impfkomplikation, sowie eine - [X.]auerhafte - gesun[X.]heitli[X.]he (Sekun[X.]är-)S[X.]hä[X.]igung vorliegen müssen, wobei letztere na[X.]h § 2 [X.]1 [X.] als Impfs[X.]ha[X.]en [X.]efiniert wir[X.], währen[X.] Impfs[X.]ha[X.]en na[X.]h [X.]er abwei[X.]hen[X.]en Terminologie [X.]es [X.] [X.]ie [X.] bezei[X.]hnet (vgl hierzu au[X.]h [X.] [X.] VJ 1/10 R - [X.] 4-3851 § 60 [X.] 4 R[X.][X.] 35 ff). Zu[X.]em hätte es einer Darlegung [X.]er [X.] be[X.]urft (vgl hierzu insgesamt [X.], aaO; [X.] Urteil vom 19.3.1986 - 9a [X.] 2/84 - [X.], 58 = [X.] 3850 § 51 [X.] 9), wie [X.]iese in [X.]er angefo[X.]htenen Ents[X.]hei[X.]ung [X.]es [X.] ([X.] [X.]es Urteils) bereits ausgeführt wor[X.]en sin[X.], um eine Sa[X.]haufklärungsrüge na[X.]h § 103 [X.]G im Rahmen einer grun[X.]sätzli[X.]hen [X.]e[X.]eutung als Re[X.]htsfrage zu formulieren. Aber au[X.]h insoweit hat si[X.]h [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]e we[X.]er mit [X.]en tatbestan[X.]li[X.]hen Voraussetzungen no[X.]h mit [X.]er hierzu ergangenen Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] auseinan[X.]ergesetzt, na[X.]h [X.]er [X.]er Na[X.]hweis einer [X.] im Vollbeweis geführt wer[X.]en muss un[X.] [X.]eshalb Ermittlungen zur Kausalität auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]es abgesenkten [X.]eweismaßstabs [X.]er Wahrs[X.]heinli[X.]hkeit für einen Na[X.]hweis "ni[X.]ht erkennbar zutage getretener [X.]en" ni[X.]ht ausrei[X.]hen.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">8 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Unabhängig [X.]avon hat [X.]er Kläger au[X.]h [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ungserhebli[X.]hkeit seiner vermeintli[X.]hen Re[X.]htsfrage ni[X.]ht [X.]argelegt, [X.]a na[X.]h Auffassung [X.]es [X.] unter Wür[X.]igung [X.]es gesamten Sa[X.]h- un[X.] Streitstan[X.]es aufgrun[X.] [X.]es s[X.]hriftli[X.]hen Guta[X.]htens nebst ergänzen[X.]er Stellungnahme [X.]es Sa[X.]hverstän[X.]igen Prof. Dr. Dr. [X.]. sowie [X.]es Ergebnisses von [X.]essen persönli[X.]her Anhörung in [X.]er mün[X.]li[X.]hen Verhan[X.]lung vom 10.4.2013 eine [X.] im Sinne [X.]es Gesetzes ni[X.]ht vorliege. [X.] Verfahrensrügen gegen [X.]ie zugrun[X.]e liegen[X.]en Feststellungen sin[X.] [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung ni[X.]ht zu entnehmen ([X.]azu soglei[X.]h).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">9 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

2. Der Kläger bezei[X.]hnet au[X.]h einen Verfahrensfehler (§ 160 Abs 2 [X.] 3 [X.]G) ni[X.]ht hinrei[X.]hen[X.]. Wer eine Ni[X.]htzulassungsbes[X.]hwer[X.]e auf [X.]en Zulassungsgrun[X.] [X.]es Verfahrensfehlers stützt (§ 160 Abs 2 [X.] 3 [X.]G), muss zu seiner [X.]ezei[X.]hnung (§ 160a Abs 2 S 3 [X.]G) [X.]ie [X.]en Verfahrensmangel (vermeintli[X.]h) begrün[X.]en[X.]en Tatsa[X.]hen substantiiert [X.]artun, also [X.]ie Umstän[X.]e s[X.]hlüssig [X.]arlegen, [X.]ie [X.]en ents[X.]hei[X.]ungserhebli[X.]hen Mangel ergeben sollen (stRspr, vgl z[X.] [X.] § 160a [X.]4, 24, 36; [X.] [X.] 4-1500 § 153 [X.]3 R[X.][X.] 4 mwN). Gelten[X.] gema[X.]ht wer[X.]en kann nur ein Verfahrensmangel, auf [X.]em [X.]ie angefo[X.]htene Ents[X.]hei[X.]ung beruhen kann; [X.]er gelten[X.] gema[X.]hte Verfahrensmangel kann ni[X.]ht auf eine Verletzung [X.]er §§ 109 un[X.] - entgegen [X.]er Vorstellung [X.]es [X.] - 128 Abs 1 S 1 [X.]G un[X.] auf eine Verletzung [X.]es § 103 [X.]G (Amtsermittlungsgrun[X.]satz) nur gestützt wer[X.]en, wenn er si[X.]h auf einen [X.]eweisantrag bezieht, [X.]em [X.]as [X.] ohne hinrei[X.]hen[X.]e [X.]egrün[X.]ung ni[X.]ht gefolgt ist.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">10 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

a) Die [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung befasst si[X.]h umfangrei[X.]h mit [X.]er Darlegung vermeintli[X.]her Aufklärungsmängel (§ 103 [X.]G) [X.]ur[X.]h [X.]as [X.] ohne zuvor [X.]en Sa[X.]hverhalt un[X.] [X.]en gesamten Verfahrensgang [X.]arzustellen. "[X.]ezei[X.]hnet" iS [X.]es § 160a Abs 2 S 3 [X.]G ist ein Verfahrensmangel aller[X.]ings nur [X.]ann, wenn er in [X.]en ihn begrün[X.]en[X.]en Tatsa[X.]hen substantiiert [X.]argetan wir[X.] ([X.] § 160a [X.]4). Dies wir[X.] aber nur [X.]ann erkennbar, wenn zuvor [X.]iese Tatsa[X.]hen im Zusammenhang mit [X.]em Verfahrensgang [X.]argestellt un[X.] einer re[X.]htli[X.]hen Wertung unterzogen wer[X.]en. Hieran fehlt es. Es ist ni[X.]ht Aufgabe [X.]es [X.], aus [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung unter Heranziehung von Verwaltungs- un[X.] Prozessakten [X.]as herauszusu[X.]hen, was mögli[X.]herweise - bei wohlwollen[X.]er Auslegung - zur [X.]egrün[X.]ung [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]e geeignet sein könnte ([X.], aaO). Sofern [X.]er Kläger eine erneute Anhörung von [X.] begehrt, s[X.]heitert [X.]ieses Vorhaben im Rahmen [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]e bereits an [X.]em Umstan[X.], [X.]ass na[X.]h § 160 Abs 2 [X.] 3 Halbs 2 [X.]G ein Verfahrensmangel ni[X.]ht auf eine Verletzung von § 109 [X.]G gestützt wer[X.]en kann. Unabhängig [X.]avon bes[X.]häftigt si[X.]h [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung au[X.]h ni[X.]ht mit [X.]em Umstan[X.], [X.]ass [X.] sein Guta[X.]hten bereits vor [X.]em [X.] erstattet hat un[X.] s[X.]hon [X.]eshalb eine weitere Anhörung ohnehin nur unter [X.]en Voraussetzungen einer notwen[X.]igen Anhörung na[X.]h Maßgabe [X.]es § 411 Abs 3 ZPO verlangt wer[X.]en konnte (vgl [X.] [X.]es[X.]hluss vom 3.3.1999 - [X.] VJ 1/98 [X.]; [X.] [X.]es[X.]hluss vom 25.10.2012 - [X.] S[X.] 18/12 [X.] - Juris R[X.][X.] 7; [X.]azu soglei[X.]h).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">11 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

b) Darüber hinaus hat [X.]er Kläger au[X.]h ni[X.]ht [X.]argelegt, einen prozessor[X.]nungsgemäßen [X.]eweisantrag in [X.]er mün[X.]li[X.]hen Verhan[X.]lung [X.]es [X.] vom 26.4.2017 gestellt zu haben. Die von ihm wie[X.]ergegebenen Anträge zu Ziff 1 b, [X.], 2 [X.], [X.], 4, 5 un[X.] 6 bezei[X.]hnen zwar einzelne Punkte hinsi[X.]htli[X.]h [X.]erer weiterer [X.]eweis erhoben wer[X.]en soll. Denn Merkmal eines [X.]eweisantrags ist eine bestimmte Tatsa[X.]henbehauptung un[X.] [X.]ie Angabe [X.]es [X.]eweismittels für [X.]iese Tatsa[X.]he (vgl [X.] [X.] 4-1500 § 160a [X.] 3 R[X.][X.] 6 mwN). Um in [X.]er aktuellen Prozesssituation ein [X.]eweisthema für [X.]as [X.] hinrei[X.]hen[X.] genau zu bezei[X.]hnen, hätte [X.]er Kläger aber zusätzli[X.]h angeben müssen, warum gera[X.]e [X.]iese Punkte weiter klärungsbe[X.]ürftig sein sollten. Denn je mehr Aussagen von Sa[X.]hverstän[X.]igen o[X.]er (sa[X.]hverstän[X.]igen) Zeugen zum [X.]eweisthema bereits vorliegen, [X.]esto genauer muss [X.]er [X.]eweisantragsteller auf mögli[X.]he Unters[X.]hie[X.]e un[X.] Differenzierungen eingehen ([X.] [X.]es[X.]hluss vom [X.] - [X.] V 48/16 [X.] - Juris R[X.][X.]1 mwN). Angesi[X.]hts [X.]essen rei[X.]ht es ni[X.]ht aus, auf weitere Ermittlungserfor[X.]ernisse hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er beim Kläger bestehen[X.]en Gesun[X.]heitsstörungen sowie [X.]eren Verursa[X.]hung [X.]ur[X.]h [X.]ie Impfungen zu verweisen, [X.]a zu [X.]iesen Themenkomplexen bereits mehrere Sa[X.]hverstän[X.]igenguta[X.]hten vorlagen. Die erneuten Anträge [X.]es [X.] hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er streitgegenstän[X.]li[X.]hen Impfstoffe un[X.] [X.]eren Verursa[X.]hung [X.]er Entwi[X.]klungsretar[X.]ierung beim Kläger sowie zu [X.]er unzurei[X.]hen[X.]en Gewi[X.]htszunahme [X.]es [X.] na[X.]h allen Impfungen, [X.]ie Einholung einer Stellungnahme eines impfs[X.]ha[X.]ensre[X.]htli[X.]h erfahrenen Guta[X.]hters, eines toxikologis[X.]hen Guta[X.]htens un[X.] immunologis[X.]hen Guta[X.]htens waren insgesamt ni[X.]ht [X.]azu geeignet, [X.]em [X.]erufungsgeri[X.]ht no[X.]h klärungsbe[X.]ürftige Punkte aufzuzeigen un[X.] es [X.]amit zu weiteren Ermittlungen zu veranlassen.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">12 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die [X.]es[X.]hwer[X.]e legt ni[X.]ht s[X.]hlüssig [X.]ar, warum [X.]ie Anträge [X.]es [X.] [X.]as [X.] hätten zu weiterer [X.]eweiserhebung [X.]rängen müssen. Dazu hätte es [X.]er Darlegung be[X.]urft, warum [X.]as Geri[X.]ht objektiv gehalten gewesen war, [X.]en Sa[X.]hverhalt weiter aufzuklären un[X.] [X.]en beantragten [X.]eweis zu erheben (vgl [X.] [X.]es[X.]hluss vom 29.4.2010 - [X.] S[X.] 47/09 [X.] - Juris). Daran fehlt es hier. Die Wür[X.]igung voneinan[X.]er abwei[X.]hen[X.]er Guta[X.]htenergebnisse o[X.]er ärztli[X.]her Auffassungen gehört wie [X.]ie an[X.]erer si[X.]h wi[X.]erspre[X.]hen[X.]er [X.]eweisergebnisse zur [X.]eweiswür[X.]igung selbst. Diese ist von [X.]em [X.] als letztes Tatsa[X.]hengeri[X.]ht [X.]ur[X.]hzuführen (§ 128 Abs 1 S 1 [X.]G) un[X.] kann ni[X.]ht mit [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]e angefo[X.]hten wer[X.]en (§ 160 Abs 2 [X.] 3 Halbs 2 [X.]G). Eine Verpfli[X.]htung zur Einholung eines sog Oberguta[X.]htens besteht au[X.]h bei einan[X.]er wi[X.]erspre[X.]hen[X.]en Guta[X.]htenergebnissen im Allgemeinen ni[X.]ht; vielmehr hat si[X.]h [X.]as Geri[X.]ht im Rahmen [X.]er [X.]eweiswür[X.]igung mit [X.]en einan[X.]er entgegenstehen[X.]en Ergebnissen auseinan[X.]erzusetzen. Hält [X.]as Geri[X.]ht eines von mehreren Guta[X.]hten für überzeugen[X.], [X.]arf es si[X.]h [X.]iesem ans[X.]hließen, ohne ein weiteres Guta[X.]hten einzuholen ([X.] [X.]es[X.]hluss vom [X.] - [X.] V 48/16 [X.] - Juris R[X.][X.]3 mwN). [X.]ei einer [X.]erartigen Fallgestaltung ist für eine weitere [X.]eweiserhebung regelmäßig kein Raum ([X.] [X.] 4-1500 § 160a [X.] 21 R[X.][X.] 8). Grün[X.]e für eine Ausnahme sin[X.] hier ni[X.]ht [X.]argelegt. Liegen bereits mehrere Guta[X.]hten vor, ist [X.]as Tatsa[X.]hengeri[X.]ht nur [X.]ann zu weiteren [X.]eweiserhebungen verpfli[X.]htet, wenn [X.]ie vorhan[X.]enen Guta[X.]hten ungenügen[X.] sin[X.], § 118 Abs 1 S 1 [X.]G iVm § 412 Abs 1 ZPO, weil sie grobe Mängel o[X.]er unlösbare Wi[X.]ersprü[X.]he enthalten o[X.]er von unzutreffen[X.]en sa[X.]hli[X.]hen Voraussetzungen ausgehen o[X.]er Anlass zu Zweifeln an [X.]er Sa[X.]hkun[X.]e [X.]es Guta[X.]hters geben (vgl [X.] [X.] 4-1500 § 160a [X.] 3 R[X.][X.] 9 mwN). Derartige Grün[X.]e hat [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]e ni[X.]ht [X.]argelegt.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">13 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die [X.]es[X.]hwer[X.]e hat ni[X.]ht substantiiert [X.]argelegt, warum [X.]ie Gewi[X.]htung [X.]er unters[X.]hie[X.]li[X.]hen [X.]efun[X.]e [X.]em [X.] misslungen sein sollte. Das Tatsa[X.]hengeri[X.]ht brau[X.]ht je[X.]enfalls [X.]ann kein weiteres Guta[X.]hten einzuholen, wenn [X.]er Kläger bereits ni[X.]ht [X.]arlegt, [X.]ass si[X.]h [X.]ie Tatsa[X.]hengrun[X.]lagen [X.]er Guta[X.]hten wi[X.]erspre[X.]hen. Selbst wi[X.]ersprü[X.]hli[X.]he Tatsa[X.]henfeststellungen vers[X.]hie[X.]ener Guta[X.]hten erzwingen ni[X.]ht bereits ein weiteres Guta[X.]hten, um [X.]en Wi[X.]erspru[X.]h aufzulösen. [X.] vielmehr [X.]ie Differenzen zwis[X.]hen [X.]en Auffassungen von Sa[X.]hverstän[X.]igen [X.]arauf, [X.]ass [X.]iese von vers[X.]hie[X.]enen tatsä[X.]hli[X.]hen Annahmen ausgehen, [X.]ann muss [X.]er Tatri[X.]hter, ggf na[X.]h weiterer Aufklärung, [X.]ie für seine Überzeugungsbil[X.]ung maßgeben[X.]en Tatsa[X.]hen feststellen o[X.]er begrün[X.]en, weshalb un[X.] zu wessen Lasten sie beweislos geblieben sin[X.] (vgl [X.] Urteil vom 23.9.1986 - [X.]). Diese letztgültige Feststellung [X.]er maßgebli[X.]hen Anknüpfungs- bzw [X.]efun[X.]tatsa[X.]hen muss ni[X.]ht zwingen[X.] [X.]ur[X.]h ein weiteres Guta[X.]hten, son[X.]ern kann in freier [X.]eweiswür[X.]igung [X.]er von [X.]en Sa[X.]hverstän[X.]igen (o[X.]er sonst) festgestellten Tatsa[X.]hen erfolgen. Haben [X.]ie Sa[X.]hverstän[X.]igen unters[X.]hie[X.]li[X.]he [X.]efun[X.]e erhoben, so obliegt es grun[X.]sätzli[X.]h [X.]em Tatsa[X.]hengeri[X.]ht, [X.]ie Aussagekraft [X.]er erhobenen [X.]efun[X.]e anhan[X.] na[X.]hvollziehbarer Kriterien zu gewi[X.]hten, soweit es [X.]azu ni[X.]ht auf me[X.]izinis[X.]he Sa[X.]hkun[X.]e zurü[X.]kgreifen muss, [X.]ie ihm [X.]ie Sa[X.]hverstän[X.]igen im zu ents[X.]hei[X.]en[X.]en Fall ni[X.]ht vermittelt haben un[X.] über [X.]ie es au[X.]h sonst ni[X.]ht verfügt. Insoweit hätte es im Rahmen [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]e vorrangig [X.]er Darlegung be[X.]urft, weshalb hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er [X.]eweisanträge [X.]ie [X.]ort postulierten Anknüpfungstatsa[X.]hen in Form [X.]es s[X.]hwallartigen Erbre[X.]hens na[X.]h sämtli[X.]hen Impfungen entgegen [X.]er auf [X.]en Zeugenaussagen basieren[X.]en Wertung [X.]es [X.] als erwiesen zu era[X.]hten sin[X.]. Der bloße Hinweis [X.]arauf, [X.]ass es für [X.]en Na[X.]hweis eines Primärs[X.]ha[X.]ens ausrei[X.]hen[X.] sei, wenn [X.]ie [X.] im Verborgenen eintrete un[X.] ni[X.]ht erkennbar zutage trete, rei[X.]ht insoweit ni[X.]ht aus. Ausgehen[X.] von [X.]er materiellen Re[X.]htsauffassung [X.]es [X.] ist ein Primärs[X.]ha[X.]en unter [X.]iesen Umstän[X.]en gera[X.]e ni[X.]ht na[X.]hgewiesen, so[X.]ass mangels Feststellung [X.]er Anknüpfungstatsa[X.]hen [X.]ie genannten [X.]eweisanträge unerhebli[X.]h sin[X.]. Die [X.]es[X.]hwer[X.]e legt ni[X.]ht substantiiert [X.]ar, warum [X.]ie na[X.]hvollziehbare Argumentation [X.]es [X.], [X.]ie [X.]en Kernberei[X.]h [X.]er grun[X.]sätzli[X.]h [X.]er Tatsa[X.]heninstanz vorbehaltenen Tatsa[X.]henwür[X.]igung betrifft, offensi[X.]htli[X.]h fehlsam gewesen sein könnte.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">14 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Ni[X.]hts an[X.]eres gilt hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er übrigen [X.]eweisanträge. Das [X.] hat si[X.]h auf [X.]ie s[X.]hriftli[X.]hen un[X.] mün[X.]li[X.]hen Äußerungen [X.]es Sa[X.]hverstän[X.]igen Prof. Dr. Dr. [X.]. gestützt, [X.]essen Guta[X.]hten au[X.]h im Rahmen [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]e ni[X.]ht als "ungenügen[X.]" iS von § 412 Abs 1 ZPO gerügt wir[X.]. Soweit [X.]as [X.] [X.]ie guta[X.]hterli[X.]hen Ausführungen [X.]eshalb für überzeugen[X.] halten [X.]urfte, musste es si[X.]h ni[X.]ht ge[X.]rängt sehen, weitere sa[X.]hverstän[X.]ige Stellungnahmen o[X.]er Guta[X.]hten einzuholen. Ausgehen[X.] von [X.]er materiellen Re[X.]htsauffassung [X.]es [X.] zum Primärs[X.]ha[X.]en un[X.] mangels [X.]ur[X.]hgreifen[X.]er [X.] zu [X.]en festgestellten Anknüpfungstatsa[X.]hen fehlt eine plausible Darlegung, wieso es auf [X.]ie weiter unter [X.]eweis gestellten Umstän[X.]e no[X.]h hätte ankommen können. Tatsä[X.]hli[X.]h kritisiert [X.]er Kläger [X.]ie [X.]eweiswür[X.]igung [X.]es [X.] (vgl § 128 Abs 1 S 1 [X.]G), womit er na[X.]h § 160 Abs 2 [X.] 3 Halbs 2 [X.]G von vornherein eine Revisionszulassung ni[X.]ht errei[X.]hen kann. Entspre[X.]hen[X.]es gilt, soweit [X.]er Kläger eine unzurei[X.]hen[X.]e Re[X.]htsanwen[X.]ung [X.]es [X.] rügen wollte (vgl [X.] § 160a [X.] 7 S 10).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">15 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

[X.]) Au[X.]h [X.]ie Verletzung re[X.]htli[X.]hen Gehörs hat [X.]er Kläger ni[X.]ht hinrei[X.]hen[X.] substantiiert [X.]argelegt. Ein sol[X.]her Verstoß liegt ua vor, wenn [X.]as Geri[X.]ht seiner Pfli[X.]ht, [X.]as Vorbringen [X.]er [X.]eteiligten zur Kenntnis zu nehmen un[X.] in seine Erwägungen miteinzubeziehen, ni[X.]ht na[X.]hgekommen ist (vgl [X.] [X.] 3-1500 § 62 [X.]9 S 33 mwN) o[X.]er sein Urteil auf Tatsa[X.]hen un[X.] [X.]eweisergebnisse stützt, zu [X.]enen si[X.]h [X.]ie [X.]eteiligten ni[X.]ht haben äußern können (vgl [X.] [X.] 3-1500 § 62 [X.]2 S 19). Dementspre[X.]hen[X.] sin[X.] insbeson[X.]ere Überras[X.]hungsents[X.]hei[X.]ungen verboten (vgl [X.]azu [X.] in Meyer-La[X.]ewig/[X.]/[X.]/[X.], [X.]G, 12. Aufl 2017, § 62 R[X.][X.] 8b mwN). Zur [X.]egrün[X.]ung eines entspre[X.]hen[X.]en Revisionszulassungsgrun[X.]es ist ni[X.]ht nur [X.]er Verstoß gegen [X.]iesen Grun[X.]satz selbst zu bezei[X.]hnen, son[X.]ern au[X.]h [X.]arzutun, wel[X.]hes Vorbringen ggf [X.]a[X.]ur[X.]h verhin[X.]ert wor[X.]en ist un[X.] inwiefern [X.]ie angefo[X.]htene Ents[X.]hei[X.]ung [X.]arauf beruhen kann ([X.] § 160a [X.] 36). Ferner ist Voraussetzung für [X.]en Erfolg einer Gehörsrüge, [X.]ass [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]eführer [X.]arlegt, seinerseits alles getan zu haben, um si[X.]h re[X.]htli[X.]hes Gehör zu vers[X.]haffen ([X.] [X.] 3-1500 § 160 [X.] 21 S 35; vgl au[X.]h [X.]E 68, 205, 210 = [X.] 3-2200 § 667 [X.] S 6). Diesen Anfor[X.]erungen wir[X.] [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung ni[X.]ht gere[X.]ht.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">16 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Der Kläger hat ni[X.]ht substantiiert [X.]argelegt, warum [X.]ie unterbliebene Anhörung [X.]er von ihm benannten Sa[X.]hverstän[X.]igen Prof. Dr. D. sowie [X.] eine Gehörsverletzung [X.]arstellt. Unabhängig von [X.]er na[X.]h § 411 Abs 3 ZPO im pfli[X.]htgemäßen Ermessen [X.]es Geri[X.]hts stehen[X.]en Mögli[X.]hkeit, [X.]as Ers[X.]heinen [X.]es Sa[X.]hverstän[X.]igen zum Termin von Amts wegen anzuor[X.]nen, steht [X.]en [X.]eteiligten gemäß § 116 [X.] [X.]G, § 118 Abs 1 S 1 [X.]G iVm §§ 397, 402, 411 Abs 4 ZPO grun[X.]sätzli[X.]h [X.]as Re[X.]ht zu, [X.]em Sa[X.]hverstän[X.]igen [X.]iejenigen Fragen vorlegen zu lassen, [X.]ie sie zur Aufklärung [X.]er Sa[X.]he für [X.]ienli[X.]h era[X.]hten ([X.] [X.]es[X.]hluss vom 3.2.1998 - 1 [X.]vR 909/94 - NJW 1998, 2273 - Juris R[X.][X.]1; vgl au[X.]h [X.] [X.]es[X.]hluss vom 12.12.2006 - [X.] R 427/06 [X.] - Juris R[X.][X.] 7; [X.] Urteil vom 7.10.1997 - [X.] - NJW 1998, 162, 163 - Juris R[X.][X.]0 - alle mwN). Dabei rei[X.]ht es aus, [X.]ie erläuterungsbe[X.]ürftigen Punkte hinrei[X.]hen[X.] konkret zu bezei[X.]hnen ([X.] [X.] 3-1750 § 411 [X.] S 4; [X.]VerwG [X.]es[X.]hluss vom 19.3.1996 - 11 [X.]/96 - NJW 1996, 2318), z[X.] auf Lü[X.]ken o[X.]er Wi[X.]ersprü[X.]he hinzuweisen. Einwen[X.]ungen in [X.]iesem Sinne sin[X.] [X.]em Geri[X.]ht re[X.]htzeitig mitzuteilen (vgl § 411 Abs 4 ZPO). Eine Form für [X.]ie [X.]efragung ist gesetzli[X.]h ni[X.]ht vorges[X.]hrieben, so[X.]ass sie sowohl mün[X.]li[X.]h als au[X.]h s[X.]hriftli[X.]h erfolgen kann. Da [X.]ie Rüge [X.]er Verletzung [X.]es Re[X.]hts auf [X.]efragung eines Sa[X.]hverstän[X.]igen letztli[X.]h eine Gehörsrüge [X.]arstellt, müssen zu[X.]em [X.]eren Voraussetzungen erfüllt sein. Insbeson[X.]ere muss [X.]er [X.]es[X.]hwer[X.]eführer alles getan haben, um eine Anhörung [X.]es Sa[X.]hverstän[X.]igen zu errei[X.]hen (vgl [X.] [X.] 3-1500 § 160 [X.] 22 S 35). Dieser Obliegenheit ist ein [X.]eteiligter je[X.]enfalls [X.]ann na[X.]hgekommen, wenn er re[X.]htzeitig [X.]en Antrag gestellt hat, einen Sa[X.]hverstän[X.]igen zur Erläuterung seines Guta[X.]htens anzuhören un[X.] er s[X.]hriftli[X.]h Fragen im oben [X.]argelegten Sinne angekün[X.]igt hat, [X.]ie objektiv sa[X.]h[X.]ienli[X.]h sin[X.]; liegen [X.]iese Voraussetzungen vor, muss [X.]as Geri[X.]ht [X.]em Antrag folgen, soweit er aufre[X.]hterhalten bleibt (vgl [X.] [X.] 4-1500 § 62 [X.] 4 R[X.][X.] 5). Die [X.]es[X.]hwer[X.]e thematisiert s[X.]hon ni[X.]ht, ob [X.]as Fragere[X.]ht gegenüber [X.]em erstinstanzli[X.]hen Sa[X.]hverstän[X.]igen vor [X.]em [X.] überhaupt no[X.]h bestan[X.]en habe (vgl [X.] [X.]es[X.]hluss vom 3.3.1999 - [X.] VJ 1/98 [X.] - aaO) bzw gegenüber Prof. Dr. D. mangels eines s[X.]hriftli[X.]hen Guta[X.]htens überhaupt entstan[X.]en sein könnte.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">17 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Je[X.]enfalls hat [X.]ie [X.]es[X.]hwer[X.]e au[X.]h ni[X.]ht ausrei[X.]hen[X.] [X.]argelegt, warum [X.]ie vom Kläger in [X.]er mün[X.]li[X.]hen Verhan[X.]lung am 26.4.2017 formulierten Fragen an [X.]ie Sa[X.]hverstän[X.]igen Prof. Dr. D. un[X.] [X.] überhaupt no[X.]h erläuterungsbe[X.]ürftig waren, na[X.]h[X.]em [X.]ie Sa[X.]hverstän[X.]igen zu [X.]iesen Punkten bereits Stellungnahmen abgegeben hatten un[X.] Stellungnahmen von an[X.]eren Sa[X.]hverstän[X.]igen vorgelegen haben. Darüber hinaus wäre es erfor[X.]erli[X.]h gewesen [X.]arzulegen, weshalb es auf [X.]ie Klärung [X.]ieser Fragen ausgehen[X.] von [X.]er materiellen Re[X.]htsauffassung [X.]es [X.] zum Primärs[X.]ha[X.]en un[X.] mangels [X.]ur[X.]hgreifen[X.]er [X.] zu [X.]en festgestellten Anknüpfungstatsa[X.]hen no[X.]h ankommen konnte (aaO). Tatsä[X.]hli[X.]h zielt [X.]er Antrag [X.]es [X.] ersi[X.]htli[X.]h [X.]arauf ab, [X.]as [X.] no[X.]hmals von seiner abwei[X.]hen[X.]en Re[X.]htsauffassung un[X.] Tatsa[X.]henwür[X.]igung zu überzeugen. Damit wen[X.]et si[X.]h [X.]er Kläger, wie oben bereits angeführt, tatsä[X.]hli[X.]h gegen [X.]ie [X.]eweiswür[X.]igung [X.]es [X.]erufungsgeri[X.]hts, wel[X.]he si[X.]h [X.]er [X.]eurteilung [X.]ur[X.]h [X.]as Revisionsgeri[X.]ht entzieht (§ 160 Abs 2 [X.] 3 Halbs 2 [X.]G), un[X.] rügt Fehler in [X.]er Re[X.]htsanwen[X.]ung, auf [X.]ie es im Rahmen [X.]er Ni[X.]htzulassungsbes[X.]hwer[X.]e ni[X.]ht ankommt ([X.] § 160a [X.] 7).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">18 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

3. Von einer weitergehen[X.]en [X.]egrün[X.]ung sieht [X.]er Senat ab (§ 160a Abs 4 [X.] Halbs 2 [X.]G).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">19 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

4. Die Verwerfung [X.]er Ni[X.]htzulassungsbes[X.]hwer[X.]e erfolgt ohne Hinzuziehung [X.] (§ 160a Abs 4 S 1 Halbs 2 iVm § 169 S 3 [X.]G).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">20 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

5. Die Kostenents[X.]hei[X.]ung beruht auf einer entspre[X.]hen[X.]en Anwen[X.]ung [X.]es § 193 [X.]G.

Meta

B 9 V 39/17 B

29.01.2018

Bundessozialgericht 9. Senat

Beschluss

Sachgebiet: V

vorgehend SG Mainz, 25. Oktober 2007, Az: S 1 VI 3/02, Urteil

§ 60 Abs 1 S 1 IfSG, § 61 S 1 IfSG, § 2 Nr 11 IfSG, § 103 SGG, § 116 S 2 SGG, § 118 Abs 1 S 1 SGG, § 128 Abs 1 S 1 SGG, § 160 Abs 2 Nr 3 Halbs 1 SGG, § 160 Abs 2 Nr 3 Halbs 2 SGG, § 160a Abs 2 S 3 SGG, § 397 ZPO, § 402 ZPO, § 411 Abs 4 ZPO, § 412 Abs 1 ZPO

Zitier­vorschlag: Bundessozialgericht, Beschluss vom 29.01.2018, Az. B 9 V 39/17 B (REWIS RS 2018, 14894)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2018, 14894

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