BT-Drucksache 14/7764

Völlige Freigabe des Viernheimer/Käfertaler/Lampertheimer Waldes von der verbliebenen militärischen Nutzung

Vom 6. Dezember 2001


Deutscher Bundestag Drucksache 14/7764
14. Wahlperiode 06. 12. 2001

Antrag
der Abgeordneten Christine Lambrecht, Lothar Mark, Dr. Michael Meister,
Dr. KonstanzeWegner, Ingrid Arndt-Brauer, Ernst Bahr, Monika Balt, Doris Barnett,
Norbert Barthle, Wolfgang Behrendt, Friedhelm Julius Beucher, Hans-Dirk
Bierling, Petra Bierwirth, Lothar Binding (Heidelberg), Dr. Maria Böhmer, Maritta
Böttcher, Friedrich Bohl,WolfgangBosbach, Klaus Brähmig, Bernhard Brinkmann
(Hildesheim), Hans-Günter Bruckmann, Georg Brunnhuber, Klaus Bühler
(Bruchsal), Ursula Burchardt, Wolfgang Dehnel, Christel Deichmann, Thomas
Dörflinger, Marie-Luise Dött, Marga Elser, Rainer Eppelmann, Albrecht Feibel,
Hans-Josef Fell, Dr. Heinrich Fink, Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Harald Friese,
Jochen-Konrad Fromme, Dr. Ruth Fuchs, Monika Ganseforth, Dr. Jürgen Gehb,
Wolfgang Gehrcke, Uwe Göllner, Peter Götz, Renate Gradistanac, Dr. Klaus Grehn,
Kurt-Dieter Grill, Hans-Joachim Hacker, Klaus Hagemann, Carl-Detlev Freiherr
von Hammerstein, Alfred Hartenbach, Nina Hauer, Norbert Hauser (Bonn),
Klaus-Jürgen Hedrich, Manfred Heise, Siegfried Helias, Frank Hempel, Frank
Hofmann (Volkach), Martin Hohmann, Josef Hollerith, Ingrid Holzhüter, Siegfried
Hornung, Brunhilde Irber, Gerhard Jüttemann, Ulrich Kelber, Dr. Evelyn Kenzler,
Klaus Kirschner, Dr. Heidi Knake-Werner, Dr. Angelika Köster-Loßack, Horst
Kubatschka, Helga Kühn-Mengel, Ute Kumpf, Rolf Kutzmutz, Karl-Josef Laumann,
Christine Lehder, Ursula Lietz, Eduard Lintner, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach),
Erika Lotz, Dr. Michael Luther, DirkManzewski, AngelaMarquardt, Meinolf Michels,
ChristophMoosbauer, ChristianMüller (Zittau), Andrea Nahles, Kersten Naumann,
Rosel Neuhäuser, Dirk Niebel, Dietmar Nietan, Petra Pau, Dr. Martin Pfaff, Marlies
Pretzlaff, Erika Reinhardt, BerndReuter, Dr. Heinz Riesenhuber, Hannelore Rönsch
(Wiesbaden), RenéRöspel, Franz-Xaver Romer, GudrunRoos, Karl-Heinz Scherhag,
Silvia Schmidt (Eisleben), Diethard Schütze (Berlin), Gustav-Adolf Schur, Ewald
Schurer, Dr. Angelica Schwall-Düren, Wilhelm Josef Sebastian, Heinz Seiffert,
Bernd Siebert, Werner Siemann, Wieland Sorge, Bärbel Sothmann, Wolfgang
Steiger, Erika Steinbach, Christian Sterzing, Andreas Storm, Hans-Christian Ströbele,
Reinhold Strobl (Amberg), Thomas Strobl (Heilbronn), Uta Titze-Stecher, Adelheid
Tröscher, Arnold Vaatz, Rüdiger Veit, Ute Vogt (Pforzheim), Hans Georg Wagner,
Gerald Weiß (Groß-Gerau), Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker, Lydia Westrich, Heinz Wiese (Ehingen), Klaus Wiesehügel, Hans-Otto
Wilhelm (Mainz), Klaus-Peter Willsch, Brigitte Wimmer (Karlsruhe), Werner Wittlich,
Dr. Winfried Wolf, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Uta Zapf, Benno Zierer

Völlige Freigabe des Viernheimer/Käfertaler/Lampertheimer Waldes von der
verbliebenen militärischen Nutzung

Drucksache 14/7764 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
l Unverzüglich in Verhandlungen mit den US-Streitkräften sowie der Regie-

rung der USA/amerikanischen Regierung über die Freigabe des Waldes ein-
zutreten.

l Ziel der Verhandlungen ist es, darauf hinzuwirken, dass der verbliebene
militärisch genutzte Teil des Viernheimer/Käfertaler/Lampertheimer Waldes
einer zivilen Nutzung zugeführt wird und der Bevölkerung als Erholungs-
raum zur Verfügung gestellt werden kann.

l Zur Erreichung dieses Ziels alle politischen und juristischen Möglichkeiten
einzusetzen.

l Den Deutschen Bundestag sobald als möglich über die Ergebnisse ihrer
Bemühungen um eine Freigabe zu unterrichten.

Berlin, den 30. August 2001
Christine Lambrecht
Lothar Mark
Dr. Michael Meister
Dr. Konstanze Wegner
Ingrid Arndt-Brauer
Ernst Bahr
Monika Balt
Doris Barnett
Norbert Barthle
Wolfgang Behrendt
Friedhelm Julius Beucher
Hans-Dirk Bierling
Petra Bierwirth
Lothar Binding (Heidelberg)
Dr. Maria Böhmer
Maritta Böttcher
Friedrich Bohl
Wolfgang Bosbach
Klaus Brähmig
Bernhard Brinkmann (Hildesheim)
Hans-Günter Bruckmann
Georg Brunnhuber
Klaus Bühler (Bruchsal)
Ursula Burchardt
Wolfgang Dehnel
Christel Deichmann
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Marga Elser
Rainer Eppelmann
Albrecht Feibel
Hans-Josef Fell
Dr. Heinrich Fink
Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen)
Harald Friese
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Ruth Fuchs
Monika Ganseforth
Dr. Jürgen Gehb

Wolfgang Gehrcke
Uwe Göllner
Peter Götz
Renate Gradistanac
Dr. Klaus Grehn
Kurt-Dieter Grill
Hans-Joachim Hacker
Klaus Hagemann
Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein
Alfred Hartenbach
Nina Hauer
Norbert Hauser (Bonn)
Klaus-Jürgen Hedrich
Manfred Heise
Siegfried Helias
Frank Hempel
Frank Hofmann (Volkach)
Martin Hohmann
Josef Hollerith
Ingrid Holzhüter
Siegfried Hornung
Brunhilde Irber
Gerhard Jüttemann
Ulrich Kelber
Dr. Evelyn Kenzler
Klaus Kirschner
Dr. Heidi Knake-Werner
Dr. Angelika Köster-Loßack
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Rolf Kutzmutz
Karl-Josef Laumann
Christine Lehder
Ursula Lietz
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)
Erika Lotz
Dr. Michael Luther

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 3 – Drucksache 14/7764

Begründung
Der Deutsche Bundestag hat bereits im Jahr 1993 (Bundestagsdrucksache 12/
5119) die Forderung an die Bundesregierung gerichtet, die völlige Freigabe des
Viernheimer/Lampertheimer Waldes von der militärischen Nutzung durch die
US-Armee zu erreichen. Der Deutsche Bundestag unterstützte damit die Forde-
rung der betroffenen Anliegergemeinden. Seitdem konnten – nicht zuletzt vor
dem Hintergrund des sicherheitspolitischen Wandels seit 1993 – wesentliche
Verbesserungen erreicht werden.
Im Jahr 1994 wurden die Flächen südlich der Bundesautobahn 6 Mannheim –
Saarbrücken (ca. 470 ha) ganz aus der militärischen Nutzung entlassen. Gleich-
zeitig wurde der Verzicht auf den Einsatz von Kettenfahrzeugen im bestehenden
Munitionsdepot erklärt, zuletzt wurde das ehemalige Depot an der Landstraße
3111 nach Abschluss der erforderlichen Sicherungsarbeiten der Bevölkerung
zugänglich gemacht.
Verbessert hat sich auch die Kooperation zwischen den Verantwortlichen der
US-Armee und dem örtlichen Forstamt, durch die im Übungsbetrieb entstande-
nen Schäden unmittelbar entgegengewirkt werden kann. Eine völlige Freigabe
des Geländes ist bis heute nicht erfolgt. In Anerkennung dieser Verbesserungen
hält der Deutsche Bundestag an seiner Auffassung fest, dass der Viernheimer/
Lampertheimer Wald mit seiner militärisch weiterhin genutzten Fläche von
ca. 1 500 ha ganz aus dem militärischen Übungsbetrieb entlassen werden soll.

Dirk Manzewski
Angela Marquardt
Meinolf Michels
Christoph Moosbauer
Christian Müller (Zittau)
Andrea Nahles
Kersten Naumann
Rosel Neuhäuser
Dirk Niebel
Dietmar Nietan
Petra Pau
Dr. Martin Pfaff
Marlies Pretzlaff
Erika Reinhardt
Bernd Reuter
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Rönsch (Wiesbaden)
René Röspel
Franz-Xaver Romer
Gudrun Roos
Karl-Heinz Scherhag
Silvia Schmidt (Eisleben)
Diethard Schütze (Berlin)
Gustav-Adolf Schur
Ewald Schurer
Dr. Angelica Schwall-Düren
Wilhelm Josef Sebastian
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Werner Siemann

Wieland Sorge
Bärbel Sothmann
Wolfgang Steiger
Erika Steinbach
Christian Sterzing
Andreas Storm
Hans-Christian Ströbele
Reinhold Strobl (Amberg)
Thomas Strobl (Heilbronn)
Uta Titze-Stecher
Adelheid Tröscher
Arnold Vaatz
Rüdiger Veit
Ute Vogt (Pforzheim)
Hans Georg Wagner
Gerald Weiß (Groß-Gerau)
Gert Weisskirchen (Wiesloch)
Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Lydia Westrich
Heinz Wiese (Ehingen)
Klaus Wiesehügel
Hans-Otto Wilhelm (Mainz)
Klaus-Peter Willsch
Brigitte Wimmer (Karlsruhe)
Werner Wittlich
Dr. Winfried Wolf
Waltraud Wolff (Wolmirstedt)
Uta Zapf
Benno Zierer

Drucksache 14/7764 – 4 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Der Deutsche Bundestag bekräftigt seinen Beschluss vom 23. Juni 1993 (Bun-
destagsdrucksache 12/5119) und fordert die jetzige Bundesregierung auf, mit
der Regierung der USA über die Freigabe des gesamten Waldes in Verhandlun-
gen zu treten.
Das Waldareal im Bereich der Städte Mannheim, Viernheim und Lampertheim
ist in den Raumordnungsplänen der betroffenen Raumordnungsorgane als zu-
sammenhängender Grünzug beschrieben.
Dies unterstreicht die ökologische Bedeutung des Waldareals im Ballungsraum
Rhein-Neckar. Große Teile des Übungsgebietes liegen im Trinkwasserschutz-
gebiet bzw. in dessen Einzugsbereich. Ein nachhaltiger Trinkwasserschutz im
Bereich des Wasserwerks Mannheim bedarf der Sicherung der Schutzfunktio-
nen des Waldareals.
Bereits vor einer Übergabe des Geländes muss mit den entsprechenden Maß-
nahmen zur Sicherung des Geländes begonnen werden. Ökologische Funktion,
Grundwasserschutz und zivile Nutzung zur Naherholung muss Vorrang vor
militärischer Nutzung haben. Weiter muss eine Altlastenaufnahme erfolgen und
ein hierauf begründetes Sanierungskonzept entwickelt werden.

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