Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 27.04.2021, Az. 9 AZR 340/19

9. Senat | REWIS RS 2021, 6480

Tags hinzufügen

Sie können dem Inhalt selbst Schlagworten zuordnen. Geben Sie hierfür jeweils ein Schlagwort ein und drücken danach auf sichern, bevor Sie ggf. ein neues Schlagwort eingeben.

Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"

QR-Code

Gegenstand

Pkw-Fahrer-TV-L - Anspruch auf Zahlung des Pauschalentgelts für ständige persönlicher Fahrer - Tarifautomatik


Tenor

Auf die Revision des beklagten [X.] wird das Urteil des [X.]arbeitsgerichts Berlin-Brandenburg vom 13. Juni 2019 - 10 Sa 2077/18 - teilweise aufgehoben und klarstellend wie folgt neu gefasst:

Die Berufung des [X.] gegen das Urteil des [X.] vom 20. September 2018 - 58 [X.] 5585/18 - wird zurückgewiesen.

Der Kläger hat die Kosten der Berufung und der Revision zu tragen.

Tatbestand

1

Die Parteien streiten über den Inhalt ihres Arbeitsvertrags, Vergütungsdifferenzen für die Monate September 2017 bis März 2018 sowie die Erteilung von Abrechnungen.

2

Das beklagte Land veröffentlichte im [X.] vom 20. Jan[X.]r 2017 eine Stellenausschreibung für „Fahrerin/Fahrer für personengebundene Fahrdienstleistungen“ im Fuhrpark mit der [X.] 4. Es waren mehrere Stellen zu besetzen. Der Kläger bewarb sich am 22. Jan[X.]r 2017.

3

Ein an den Kläger gerichtetes Schreiben einer Mitarbeiterin des Personalservices des beklagten [X.] vom 9. August 2017 lautet auszugsweise:

        

„Ihre Bewerbung vom 22.01.2017

        

…       

        

ich beabsichtige Sie ab 01.09.2017 bzw. zum nächstmöglichen [X.]punkt (entweder zum 1. oder zum 15. eines Monats) als Vollzeitbeschäftigten (Personenkraftwagenfahrer) mit einer Monatsarbeitszeit von bis zu 289,33 Stunden unbefristet einzustellen.

        

Für das Arbeitsverhältnis gelten der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder ([X.]), der Tarifvertrag zur Überleitung der Beschäftigten der Länder in den [X.] und zur Regelung des Übergangsrechts (TVÜ-Länder) sowie die Tarifverträge, die den [X.] und den TVÜ-Länder ergänzen, ändern oder ersetzen, in der Fassung, die für den Bereich der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und für das [X.] jeweils gilt, solange das [X.] hieran gebunden ist in Verbindung mit dem Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder (Pkw-Fahrer-[X.]) vom 12. Oktober 2006 in der jeweiligen Fassung. Außerdem gelten die beim [X.] geltenden sonstigen Tarifverträge in ihrer jeweiligen Fassung, solange das [X.] hieran gebunden ist.

        

Sie werden in der [X.] E4 Fallgruppe 4 Teil III Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 der Entgeltordnung zum [X.], als ständiger persönlicher Fahrer der Stufe 1. bis 10. Jahr PKW-Fahrer-[X.] eingruppiert. Die Höhe Ihres monatlichen [X.] beträgt 3.790,93 Euro.

        

Die erforderliche vertrauensärztliche Untersuchung wird noch über das [X.]amt für Gesundheit und Soziales - Zentrale Medizinische Gutachtenstelle - veranlasst. Die Einstellung erfolgt unter dem Vorbehalt der Feststellung der gesundheitlichen Eignung. Der Untersuchungstermin bei der [X.] kann nur nach vorheriger Absprache mit Ihrer Büroleitung, SE PI 1, abgesagt oder verschoben werden.

        

Das Arbeitsverhältnis endet, wenn im Ergebnis der Sicherheitsüberprüfung gem. BSÜG festgestellt wird, dass ein Sicherheitsrisiko besteht, Sie eine Sicherheitsüberprüfung ablehnen oder nicht hinreichend an der zügigen Durchführung mitwirken. Das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf, am Tag nach Bekanntwerden eines entsprechenden Sachverhalts bei der Verbindungsstelle des [X.]verwaltungsamtes Berlin zum Geheimschutzbeauftragten der Senatsverwaltung für Inneres und Sport (SE PI).

        

Das Arbeitsverhältnis endet ebenfalls, sofern im Ergebnis einer vertrauensärztlichen Untersuchung nicht die gesundheitliche Unbedenklichkeit für einen Einsatz als Kraftfahrer festgestellt wird.

        

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie [X.] die Annahme dieses Beschäftigungsangebotes möglichst bald schriftlich bestätigen (gerne auch per E-Mail) und sich mit [X.] telefonisch wegen des genauen Einstellungsdatums in Verbindung setzen.

        

Die Einstellung steht ferner unter dem Vorbehalt, dass eine eventuelle Eintragung in ihrem Führungszeugnis der Einstellung nicht entgegensteht. Ich bitte zu beachten, dass ein Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde beim Bürgeramt zu beantragen ist.

        

Da für die Zahlbarmachung des Entgelts folgende Unterlage/n unbedingt benötigt werden, bitte ich diese umgehend vorzulegen bzw. zu übersenden;

        

…       

        

Ich mache darauf aufmerksam, dass ohne rechtzeitige Vorlage der angeforderten Unterlagen eine termingerechte Berechnung und Anweisung Ihres Entgelts nicht möglich ist.“

4

Am 15. September 2017 erschien der Kläger zur Arbeitsaufnahme. Mit Schreiben vom selben Tag teilte ihm das beklagte Land [X.]. mit:

        

„…    

        

im Zusammenhang mit meinem Schreiben vom 10.08.2017 habe ich Sie ab 15.09.2017 als Vollzeitbeschäftigten (Personenkraftwagenfahrer) unbefristet eingestellt.

        

…       

        
        

Ihr Arbeitsvertrag liegt hier zur Unterschrift bereit. Bitte rufen Sie vorher durch, um einen Termin zur Vertragsunterzeichnung auszumachen.

        

Ihre Personalnummer lautet …“

5

Am 22. September 2017 unterzeichneten der Kläger und ein Vertreter des beklagten [X.] einen Arbeitsvertrag, der in Auszügen wie folgt lautet:

        

„§ 1   

        

Herr D wird ab 15. September 2017 als vollbeschäftigter Personenkraftwagenfahrer eingestellt.

        

§ 2     

        

Geltendes Tarifrecht

        

(1)     

Für das Arbeitsverhältnis gelten

                 

-       

der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder ([X.]),

                 

-       

der Tarifvertrag zur Überleitung der Beschäftigten der Länder in den [X.] und zur Regelung des Übergangsrechts (TVÜ-Länder) sowie

                 

-       

die Tarifverträge, die den [X.] und den TVÜ-Länder ergänzen, ändern oder ersetzen, in der Fassung, die für den Bereich der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und für das [X.] jeweils gilt, solange das [X.] hieran gebunden ist.

                 

Außerdem gelten die beim [X.] geltenden sonstigen Tarifverträge in ihrer jeweiligen Fassung, solange das [X.] hieran gebunden ist.

                 

…       

        

§ 4     

        

Eingruppierung, Regelung zum Direktionsrecht

        

Der Beschäftigte ist in der [X.] 4 [X.] eingruppiert.

        

Der Arbeitgeber ist berechtigt, dem Beschäftigten aus dienstlichen Gründen eine andere Tätigkeit im Rahmen der [X.] zuzuweisen.“

6

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder vom 12. Oktober 2006 idF vom 17. Febr[X.]r 2017 (im Folgenden [X.]) regelt [X.].:

        

§ 12 

Eingruppierung

        

(1)     

1Die Eingruppierung der/des Beschäftigten richtet sich nach den Tätigkeitsmerkmalen der Entgeltordnung (Anlage A). 2Die/Der Beschäftigte erhält Entgelt nach der [X.], in der sie/er eingruppiert ist. 3Die/Der Beschäftigte ist in der [X.] eingruppiert, deren Tätigkeitsmerkmalen die gesamte von ihr/ihm nicht nur vorübergehend auszuübende Tätigkeit entspricht. …

        

(2)     

Die [X.] der/des Beschäftigten ist im Arbeitsvertrag anzugeben.

        

…       

        
        

§ 20   

Jahressonderzahlung

        

(1)     

Beschäftigte, die am 1. Dezember im Arbeitsverhältnis stehen, haben Anspruch auf eine Jahressonderzahlung.

        

(2)     

1Die Jahressonderzahlung beträgt bei Beschäftigten in den [X.]n

                          

Tarifgebiet West

Tarifgebiet Ost im Kalenderjahr

                 

2015   

2016   

2017   

2018   

ab 2019

                 

E 1 bis E 8

95 v.H.

…       

…       

…       

…       

…       

                 

der Bemessungsgrundlage nach Absatz 3. …

        

(3)     

1Bemessungsgrundlage im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 ist das monatliche Entgelt, das den Beschäftigten in den Kalendermonaten Juli, August und September durchschnittlich gezahlt wird; unberücksichtigt bleiben hierbei das zusätzlich für Überstunden und Mehrarbeit gezahlte Entgelt (mit Ausnahme der im Dienstplan vorgesehenen Mehrarbeits- oder Überstunden), Leistungszulagen, Leistungs- und Erfolgsprämien. 2Der [X.] bestimmt sich nach der [X.] am 1. September. 3Bei Beschäftigten, deren Arbeitsverhältnis nach dem 31. August begonnen hat, tritt an die Stelle des [X.] der erste volle Kalendermonat des Arbeitsverhältnisses; anstelle des [X.] der [X.] am 1. September tritt die [X.] des Einstellungstages. …

        

(4)     

1Der Anspruch nach den Absätzen 1 bis 3 vermindert sich um ein Zwölftel für jeden Kalendermonat, in dem Beschäftigte keinen Anspruch auf Entgelt oder Fortzahlung des Entgelts nach § 21 haben. …

        

(5)     

1Die Jahressonderzahlung wird mit dem Tabellenentgelt für November ausgezahlt. …“

7

Die Entgeltordnung zum [X.] ordnet Kraftfahrer der [X.] 4 zu.

8

Der Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder vom 12. Oktober 2006 idF vom 17. Febr[X.]r 2017 (im Folgenden Pkw-Fahrer-[X.]) lautet auszugsweise wie folgt:

        

§ 1   

Geltungsbereich

        

(1)     

1Dieser Tarifvertrag gilt für die unter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder ([X.]) fallenden Personenkraftwagenfahrer und Personenkraftwagenfahrerinnen (Fahrer/Fahrerinnen) der Länder. …

        

(2)     

…       

        

Protokollerklärungen zu § 1:

        

1.    

1Personenkraftwagenfahrer und Personenkraftwagenfahrerinnen sind die ständig eingeteilten Fahrer und Fahrerinnen von Kraftfahrzeugen, die nach ihrer Ba[X.]rt und Ausstattung zur Beförderung von nicht mehr als neun Personen einschließlich Fahrer/Fahrerin geeignet und bestimmt sind. …

        

2.    

…       

        

§ 2     

Arbeitszeit, höchstzulässige Arbeitszeit

        

(1)     

1Die Arbeitszeit umfasst Lenkzeiten, Vor- und Abschlussarbeiten, Reparaturarbeiten, Wagenpflege, Wartezeiten, Wartungsarbeiten und sonstige Arbeit. …

        

§ 3     

Monatsarbeitszeit

        

(1)     

Die Arbeitszeit, die in einem Kalendermonat im Rahmen von § 2 geleistet wird, ist die Monatsarbeitszeit.

        

…       

        
        

§ 4     

Pauschalentgelt

        

(1)     

Für die Fahrer/Fahrerinnen wird ein Pauschalentgelt festgesetzt, mit dem das Tabellenentgelt (§ 15 Absatz 1 [X.]) sowie das Entgelt für Überstunden und [X.]zuschläge für Überstunden (§ 8 Absatz 1 Satz 2 Buchstabe a) [X.]) abgegolten sind.

        

(2)     

1Die Höhe des [X.] bemisst sich nach der durchschnittlichen Monatsarbeitszeit (§ 3) im vorangegangenen Kalenderhalbjahr in der jeweiligen Pauschalgruppe (§ 5) der [X.]. 2Bei Fahrern/Fahrerinnen, die im vorangegangenen Kalenderhalbjahr nicht als Fahrer/Fahrerinnen im Sinne dieses Tarifvertrages beschäftigt waren, bemisst sich die Höhe des [X.] bis zum Schluss des laufenden Kalenderhalbjahres nach der Arbeitszeit (§ 2) im jeweiligen Kalendermonat. …

        

(3)     

Die Beträge des [X.] ergeben sich aus den Anlagen 1 bis 3 zu diesem Tarifvertrag.

        

…       

        
        

§ 5     

Pauschalgruppen

        

(1)     

Entsprechend ihrer Monatsarbeitszeit (§ 3) sind die Fahrer/Fahrerinnen folgenden Pauschalgruppen zugeordnet:

                          

Tarifgebiet West

Tarifgebiet Ost

                 

Pauschalgruppe I

ab 185 bis 196 Stunden

…       

                 

Pauschalgruppe II

über 196 bis 221 Stunden

…       

                 

Pauschalgruppe III

über 221 bis 244 Stunden

…       

                 

Pauschalgruppe IV

über 244 bis 268 Stunden

…       

                 

Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen

bis 288 Stunden

…       

        

(2)     

Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen im Sinne der Anlagen sind die ständigen persönlichen Fahrer/Fahrerinnen der Präsidenten der gesetzgebenden Körperschaften, der Mitglieder der [X.]regierungen und der Staatssekretäre (in Baden-Württemberg und im [X.]: der ständigen Vertreter der Mitglieder der [X.]regierung).

        

(3)     

1Die höchstzulässige Arbeitszeit der ständigen persönlichen Fahrer/Fahrerinnen soll im Tarifgebiet [X.] Stunden und im Tarifgebiet Ost 292 Stunden im Monat nicht überschreiten. 2§ 2 Absatz 2 und 3 gilt entsprechend. 3§ 2 Absatz 4 gilt mit der Maßgabe, dass die Stundensätze der Pauschalgruppe IV zugrunde zu legen sind. 4Das Pauschalentgelt der ständigen persönlichen Fahrer/Fahrerin wird nur für die [X.] der tatsächlichen Dienstleistung in dieser Funktion gewährt.

        

(4)     

…“    

9

Der Tarifvertrag zur Überleitung der Beschäftigten des [X.] Berlin in das Tarifrecht der [X.] vom 12. Dezember 2012 idF vom 17. Febr[X.]r 2017 (im Folgenden TV Wiederaufnahme Berlin) lautet auszugsweise wie folgt:

        

§ 19 

        

Arbeitszeit, höchstzulässige Arbeitszeit

        

(1) 1Abweichend von § 2 Absatz 2 Satz 1 Pkw-Fahrer-[X.] gilt einheitlich eine höchstzulässige Arbeitszeit von 269,5 Stunden. 2Sobald für die [X.] und West eine einheitliche Regelung vereinbart wird, gilt diese für die vom Geltungsbereich dieses Tarifvertrages erfassten Beschäftigten vom gleichen [X.]punkt an. 3Von dem [X.]punkt an, an dem der [X.] gemäß § 5 auf 100 v.H. angehoben wird, gilt für die vom Geltungsbereich dieses Tarifvertrages erfassten Beschäftigten als Arbeitszeit gemäß Satz 1 die für das Tarifgebiet West tarifvertraglich vereinbarte höchstzulässige Arbeitszeit. …

        

§ 21   

        

Pauschalentgelt

        

Für die vom Geltungsbereich des Pkw-Fahrer-[X.] erfassten Fahrer/Fahrerinnen des [X.] Berlin finden die Pauschalentgelte für die Fahrer der Länder Baden-Württemberg, [X.], [X.], [X.], [X.], [X.] sowie des [X.]es mit den Maßgaben des § 5 Anwendung.

        

§ 22   

        

Pauschalgruppen

        

(1)     

1Abweichend von § 5 Pkw-Fahrer-[X.] werden die Fahrer/Fahrerinnen im [X.] entsprechend ihrer Monatsarbeitszeit folgenden Pauschalgruppen zugeordnet.

                 

Pauschalgruppe I

ab 186,33 bis 197,00 Stunden

                 

Pauschalgruppe II

über 197,00 bis 222,00 Stunden

                 

Pauschalgruppe III

über 222,00 bis 245,33 Stunden

                 

Pauschalgruppe IV

über 245,33 bis 265,50 Stunden

                 

Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen

bis 289,33 Stunden

                 

2§ 19 Absatz 1 Sätze 2 und 3 gelten entsprechend.

        

(2)     

1Abweichend von § 5 Absatz 3 und 4 Pkw-Fahrer-[X.] gilt für Fahrer/Fahrerinnen im [X.] eine einheitliche höchstzulässige Arbeitszeit von 289,33 Stunden im Monat bzw. Kalendermonat. 2§ 19 Absatz 1 Sätze 2 und 3 gelten entsprechend.“

Vom 15. September 2017 bis zum 31. März 2018 setzte das beklagte Land den Kläger nicht als ständigen persönlichen Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] ein, sondern ordnete ihn einem Pool von Fahrern in der Fahrbereitschaft zu und vergütete seine Tätigkeit in Abhängigkeit von den monatlich geleisteten Arbeitsstunden nach den weiteren Pauschalgruppen des § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.]. [X.] zahlte das beklagte Land dem Kläger eine Jahressonderzahlung iHv. 1.008,58 Euro brutto. Seit dem 8. Mai 2018 wird der Kläger als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] eingesetzt.

Nach erfolgloser außergerichtlicher Geltendmachung von Vergütungsdifferenzen mit Schreiben vom 20. März 2018 verlangt der Kläger mit der am 17. April 2018 eingereichten Klage für die Monate September 2017 bis März 2018 die Differenz zwischen den vom beklagten Land geleisteten Zahlungen und dem Pauschalentgelt nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] Pauschalgruppe Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen.

Der Kläger hat die Auffassung vertreten, das beklagte Land habe ihm mit dem Schreiben vom 9. August 2017 den Abschluss eines Arbeitsvertrags angeboten, der seine ausschließliche Beschäftigung als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] gegen das entsprechende [X.] nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] zum Inhalt habe. Dieses Angebot habe er jedenfalls mit seinem Arbeitsantritt am 15. September 2017 konkludent angenommen. Eine abweichende Vereinbarung sei mit dem schriftlichen Arbeitsvertrag vom 22. September 2017 nicht getroffen worden. Selbst wenn er keinen Anspruch auf Beschäftigung als ständiger persönlicher Fahrer haben sollte, habe er zumindest einen vertraglichen Anspruch auf das [X.], das nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] an ständige persönliche Fahrer zu zahlen sei. Dieses [X.] sei ihm - unabhängig von seinem Einsatz als ständiger persönlicher Fahrer - mit dem Schreiben vom 9. August 2017 zugesagt worden. Auch habe er auf die Zahlung dieses [X.] vertrauen können, weil das beklagte Land in der Vergangenheit alle Fahrer im Zuständigkeitsbereich des [X.] entsprechend vergütet habe.

Der Kläger hat - soweit für die Revision von Bedeutung - beantragt

        

1.    

festzustellen, dass zwischen ihm und dem beklagten Land mit Wirkung vom 15. September 2017 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu den Bedingungen des Arbeitsvertragsangebots vom 9. August 2017 als ständiger persönlicher Fahrer der Stufe 1. bis 10. Jahr PKW-Fahrer-[X.] in der [X.] 4 Fallgruppe 4 Teil III Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 der Entgeltordnung zum [X.] mit einer Monatsarbeitszeit von bis zu 289,33 Stunden sowie einem Bruttomonatsentgelt von 3.790,93 Euro vom 15. September 2017 bis 30. November 2017, von 3.848,66 Euro vom 1. Dezember 2017 bis 31. Dezember 2017 und von 3.939,10 Euro seit 1. Jan[X.]r 2018 besteht;

        

2.    

das beklagte Land zu verurteilen, an ihn

        

2.1     

2.021,83 Euro brutto abzüglich 997,38 Euro netto an Restentgelt für den Monat September 2017 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. Oktober 2017, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.2     

3.790,93 Euro brutto abzüglich 1.856,33 Euro netto an Restentgelt für den Monat Oktober 2017 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. November 2017, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.3     

4.991,39 Euro brutto an Restentgelt für den Monat November 2017 und [X.] für 2017 abzüglich 2.258,54 Euro netto nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. Dezember 2017, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.4     

über die im angegriffenen Urteil zugesprochenen 3.233,48 Euro brutto abzüglich 2.285,42 Euro netto für den Monat Dezember 2017 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. Jan[X.]r 2018 hinaus weitere 615,18 Euro brutto nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. Jan[X.]r 2018 zu bezahlen sowie ihm über 3.848,66 Euro brutto abzüglich 2.285,42 Euro netto eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.5     

3.939,10 Euro brutto abzüglich 2.088,64 Euro netto für den Monat Jan[X.]r 2018 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. Febr[X.]r 2018, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.6     

3.939,10 Euro brutto abzüglich 2.005,44 Euro netto für den Monat Febr[X.]r 2018 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. März 2018, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen;

        

2.7     

3.939,10 Euro brutto abzüglich 2.007,58 Euro netto für den Monat März 2018 nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank daraus seit 1. April 2018, hilfsweise seit Rechtshängigkeit zu bezahlen sowie ihm darüber eine Abrechnung in Textform zu erteilen.

Das beklagte Land hat beantragt, die Klage abzuweisen.

Es hat die Auffassung vertreten, der Kläger werde seit dem 15. September 2017 vertragsgemäß beschäftigt und vergütet. Der Kläger sei als Personenkraftwagenfahrer eingestellt worden. Ihm könnten deshalb alle [X.] zugewiesen werden, die von der [X.] 4 der Entgeltordnung des [X.] erfasst seien. Die Zuordnung als ständiger persönlichen Fahrer erfolge aufgrund der engen Zusammenarbeit nur auf Wunsch der in § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] genannten Funktionsträger. Eine von den tariflichen Voraussetzungen unabhängige [X.] ergebe sich weder aus dem Schreiben vom 9. August 2017 noch aus dem Arbeitsvertrag vom 22. September 2017.

Das Arbeitsgericht hat die Klage - soweit sie in die Revisionsinstanz gelangt ist - abgewiesen. Das [X.]arbeitsgericht hat der Klage (insoweit) auf die Berufung des [X.] stattgeben. Mit der Revision begehrt das beklagte Land die Wiederherstellung des arbeitsgerichtlichen Urteils.

Entscheidungsgründe

Die zulässige Revision des beklagten [X.] ist begründet. Das [X.]arbeitsgericht hat der Klage - soweit für die Revision noch von Bedeutung - auf die Berufung des [X.] zu Unrecht stattgegeben.

A. Die Klage ist nur teilweise zulässig.

I. Dem Feststellungsantrag fehlt das nach § 256 Abs. 1 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse, soweit er auf die Feststellung einer Zahlungspflicht des beklagten [X.] für die Monate September 2017 bis März 2018 gerichtet ist.

1. Mit dem Klageantrag zu 1. begehrt der Kläger festzustellen, dass sich das beklagte Land vertraglich verpflichtet habe, ihn ausschließlich als ständigen persönlichen Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] zu beschäftigen und an ihn, auch wenn die tariflichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind, das Pauschalentgelt zu zahlen, das dieser Gruppe von Fahrern nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] zusteht. Der Kläger hat in der [X.] ausdrücklich klargestellt, dass der Klageantrag zu 1., soweit darin die Vergütungshöhe angegeben ist, eigenständig neben dem Klageantrag zu 2. auf Feststellung einer Zahlungspflicht gerichtet sei.

2. Der Antrag überschneidet sich bezogen auf den [X.]raum September 2017 bis März 2018 mit dem Klageantrag zu 2. Der Kläger hat nicht vorgetragen, welches über die mit der Leistungsklage verfolgten Zahlungen hinausgehende Interesse an der Feststellung einer diesen [X.]raum betreffenden Zahlungspflicht besteht. Deshalb ist die Klage auch nicht als Zwischenfeststellungsklage nach § 256 Abs. 2 ZPO zulässig (vgl. [X.] 21. Juni 2018 - 6 [X.] - Rn. 24 mwN).

II. Im Übrigen ist die Klage zulässig.

1. Das nach § 256 Abs. 1 ZPO für die Zulässigkeit eines Feststellungsantrags erforderliche rechtliche Interesse ist gegeben, soweit sich der Antrag in zeitlicher Hinsicht nicht mit dem Leistungsantrag überschneidet.

a) Die mit dem Klageantrag zu 1. begehrte Feststellung vertraglicher Pflichten des beklagten [X.] betrifft nicht lediglich Vorfragen oder bloße Elemente des Rechtsverhältnisses der Parteien, sondern die konkrete Ausgestaltung wesentlicher Teile des Arbeitsverhältnisses. § 256 Abs. 1 ZPO lässt es zu, dass der Feststellungsantrag auf [X.], insbesondere auf einzelne Beziehungen oder Folgen aus einem Rechtsverhältnis, auf bestimmte Ansprüche oder Verpflichtungen oder auf den Umfang einer Leistungspflicht beschränkt wird (vgl. hierzu [X.] 23. September 2009 - 5 [X.] - Rn. 15). Mit der vom Kläger begehrten Feststellung werden die Beschäftigungs- und Leistungspflicht des beklagten [X.] auf der Grundlage des gegenwärtigen Sach- und Streitstands in den zeitlichen Grenzen der Rechtskraft abschließend geklärt. Das rechtfertigt die Annahme eines rechtlichen Interesses des [X.] (vgl. [X.] 21. Dezember 2017 - 6 [X.] - Rn. 24 mwN). Insbesondere ist zu erwarten, dass sich das beklagte Land als öffentlich-rechtlicher Rechtsträger bereits einem Feststellungsurteil beugen wird (vgl. [X.] 23. September 2009 - 5 [X.] - Rn. 17).

b) Das Feststellungsinteresse entfällt nicht deshalb, weil der Kläger für den [X.]raum ab April 2018 seinen Zahlungsanspruch im Wege der Leistungsklage geltend machen könnte. Er begehrt Vergütung nicht nur für zurückliegende [X.]räume, sondern auch für die Zukunft. Deshalb kann aus prozessökonomischen Gründen der gesamte Streit zwischen den Parteien durch ein Feststellungsurteil beigelegt werden ([X.] 23. September 2009 - 5 [X.] - Rn. 18). Auch die aktuelle Beschäftigung des [X.] als ständiger persönlicher Fahrer steht dem Feststellungsinteresse nicht entgegen, denn das beklagte Land berühmt sich des Rechts, dem Kläger nach billigem Ermessen eine andere Tätigkeit als Personenkraftwagenfahrer zuzuweisen.

2. Die Klageanträge sind hinreichend bestimmt iSd. § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO.

a) Der Inhalt der Beschäftigungspflicht, deren Feststellung der Kläger mit Klageantrag zu 1. begehrt, ist bestimmt (vgl. zu den Anforderungen [X.] 3. Dezember 2019 - 9 [X.] - Rn. 11 mwN, [X.]E 169, 26). Der Antrag bezieht sich auf eine ausschließliche Beschäftigung des [X.] als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.]. [X.] sich im Übrigen aus der Klagebegründung, die auf § 5 Abs. 1 Pauschalgruppe Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen Pkw-Fahrer-[X.] verweist.

b) Der Klageantrag zu 2. bezieht sich als Klagegrund auf eine nach dem Behaupten des [X.] bestehende Verpflichtung des beklagten [X.], an ihn unabhängig von seinem tatsächlichen Einsatz als ständiger persönlicher Fahrer das [X.] zu zahlen, das nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] dieser Gruppe von Personenkraftwagenfahrern zusteht. Der Antrag ist auf konkrete Vergütungsdifferenzen für die Monate September 2017 bis März 2018 gerichtet und nicht nur auf einen Teil hiervon. Die Klage ist dementsprechend als abschließende Gesamtklage zu verstehen (vgl. [X.] 12. Dezember 2018 - 5 [X.] - Rn. 13).

3. Der Kläger begehrt eine Entscheidung über den Klageantrag zu 2. auch im Fall des Unterliegens mit dem Klageantrag zu 1. Er hat die Klageanträge damit nebeneinander und nicht in einem unbestimmten Eventualverhältnis zur Entscheidung gestellt (zur Unzulässigkeit einer alternativen Klagehäufung vgl. [X.] 1. Dezember 2020 - 9 [X.] - Rn. 15; 2. August 2018 - 6 [X.] - Rn. 18 mwN, [X.]E 163, 205; [X.] 21. November 2017 - II [X.]/15 - Rn. 8).

B. Die Klage ist - soweit Gegenstand des Revisionsverfahrens und zulässig - entgegen der Entscheidung des [X.]arbeitsgerichts unbegründet. Der Kläger kann deshalb weder die begehrten Feststellungen noch Differenzvergütung für die Monate September 2017 bis März 2018 verlangen. Er hat keinen vertraglichen Anspruch darauf, ausschließlich als ständiger persönlicher Fahrer iSd. Pkw-Fahrer-[X.] beschäftigt zu werden, und unabhängig von seinem Einsatz nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] Pauschalgruppe Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen vergütet zu werden. Aus den vertraglichen Abreden der Parteien ergibt sich keine übertarifliche Zahlungszusage. Das beklagte Land hat dem Kläger wirksam eine Tätigkeit in der Fahrbereitschaft zugewiesen.

I. Das [X.]arbeitsgericht hat angenommen, der Klageantrag zu 1. sei begründet, weil das beklagte Land dem Kläger mit Schreiben vom 9. August 2017 angeboten habe, ihn als ständigen persönlichen Fahrer iSd. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] einzustellen, ihn ausschließlich als solchen zu beschäftigen und tarifgerecht zu vergüten. Dieses Vertragsangebot habe der Kläger spätestens mit der Arbeitsaufnahme am 15. September 2017 angenommen. Eine abweichende Vereinbarung hätten die Parteien mit dem schriftlichen Arbeitsvertrag vom 22. September 2017 nicht getroffen. Der Klageantrag zu 2. sei begründet, obwohl das beklagte Land dem Kläger keine konkrete Vergütungshöhe zugesagt habe. Der Kläger habe jedoch aufgrund der Vereinbarung über seine Beschäftigung Anspruch auf das nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] an ständige persönliche Fahrer zu zahlende Pauschalentgelt.

II. Diese Begründung hält einer revisionsrechtlichen Überprüfung nicht stand. Die Entscheidung des [X.]arbeitsgerichts beruht auf einer unzutreffenden Auslegung des Schreibens des beklagten [X.] vom 9. August 2017 und der Nichtbeachtung der tariflichen Voraussetzungen eines Vergütungsanspruchs nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] Pauschalgruppe Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen.

1. Der [X.] kann die Auslegung des Schreibens vom 9. August 2017 selbst vornehmen. Dieses enthält in den für den Streitfall maßgeblichen Teilen typische Erklärungen, die das beklagte Land standardmäßig verwendet hat. Das steht zwischen den Parteien außer Streit. Die Auslegung typischer Erklärungen durch das [X.]arbeitsgericht unterliegt der vollen revisionsrechtlichen Überprüfung (vgl. [X.] 18. Oktober 2018 - 6 [X.] - Rn. 12). Dies gilt auch, wenn es um die Frage geht, ob eine Erklärung überhaupt eine Willenserklärung darstellt ([X.] 19. Dezember 2018 - 7 [X.] - Rn. 24, [X.]E 164, 370). Typische Willenserklärungen sind nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so auszulegen, wie sie von verständigen und redlichen Vertragspartnern unter Abwägung der Interessen der normalerweise beteiligten Verkehrskreise verstanden werden (vgl. [X.] 15. Oktober 2013 - 9 [X.] - Rn. 32 mwN; 18. Januar 2012 - 10 [X.] - Rn. 26).

2. Danach ist das Schreiben vom 9. August 2017 nicht als Vertragsangebot mit dem vom Kläger behaupteten Inhalt auszulegen.

a) Verträge kommen durch auf den Vertragsschluss gerichtete, einander entsprechende Willenserklärungen zustande, indem ein Angebot (§ 145 [X.], „Antrag“) der einen Vertragspartei gemäß den §§ 146 bis 149 [X.] von der anderen Vertragspartei angenommen wird.

aa) Eine Willenserklärung ist eine Äußerung, die auf die Herbeiführung eines rechtsgeschäftlichen Erfolgs gerichtet ist. Sie kann nicht nur durch eine ausdrückliche Erklärung, sondern auch durch schlüssiges Verhalten abgegeben werden. Von einem Antrag auf Abschluss eines Vertrags iSv. § 145 [X.] kann nur ausgegangen werden, wenn die Erklärung - aus der Sicht des Adressaten - mit dem Willen zur rechtlichen Bindung abgegeben wird, nicht dagegen, wenn eine rechtsgeschäftliche Bindung erkennbar noch nicht gewollt ist, sich der Erklärende einen Vertragsabschluss also noch vorbehält (vgl. [X.] 14. Dezember 2016 - 7 [X.] - Rn. 20; [X.] 4. Februar 2009 - [X.]/08 - Rn. 12, [X.]Z 179, 319).

[X.]) Ob eine Äußerung oder ein Verhalten als Willenserklärung zu verstehen ist, ist durch Auslegung zu ermitteln. Nach §§ 133, 157 [X.] sind Willenserklärungen und Verträge so auszulegen, wie die Parteien sie nach [X.] und Glauben unter Berücksichtigung der Verkehrssitte verstehen mussten, wobei vom Wortlaut auszugehen ist. Zur Ermittlung des wirklichen Willens der Parteien sind auch die außerhalb der Vereinbarung liegenden Umstände einzubeziehen, soweit sie einen Schluss auf den Sinngehalt der Erklärung zulassen. Vor allem sind die bestehende Interessenlage und der mit dem Rechtsgeschäft verfolgte Zweck zu berücksichtigen ([X.]Rspr., vgl. etwa [X.] 28. Januar 2020 - 9 [X.] - Rn. 49, [X.]E 169, 328; 3. Juli 2019 - 4 [X.] - Rn. 21 mwN). Im Zweifel ist der Auslegung der Vorzug zu geben, die zu einem vernünftigen, widerspruchsfreien und den Interessen beider Vertragspartner gerecht werdenden Ergebnis führt. Diese Grundsätze sind auch anzuwenden bei der Frage, ob ein bestimmtes willentliches Verhalten eine Willenserklärung darstellt ([X.] 19. Dezember 2018 - 7 [X.] - Rn. 23 mwN, [X.]E 164, 370; 14. Dezember 2016 - 7 [X.] - Rn. 17 mwN).

b) Es spricht bereits viel dafür, dass das Schreiben des beklagten [X.] vom 9. August 2017 nicht als Vertragsangebot auszulegen ist.

aa) Der Betreff des Schreibens, mit dem der Erklärende regelmäßig deutlich macht, welchen Zweck er in erster Linie verfolgt, bezieht sich nicht auf ein Angebot zum Abschluss eines Arbeitsvertrags oder die Aufforderung an den Kläger, ein Vertragsangebot abzugeben oder anzunehmen. Die Formulierung „Ihre Bewerbung vom 22.01.2017“ legt nahe, dass das beklagte Land den Kläger über den Ausgang des Bewerbungsverfahrens unterrichten, ihn über das geplante weitere Vorgehen in Kenntnis setzen und im Rahmen einer vertragsvorbereitenden Anfrage die Bereitschaft des [X.] zum Abschluss eines Arbeitsvertrags zu den im Schreiben vom 9. August 2017 genannten Konditionen klären wollte (vgl. [X.] 28. Januar 2020 - 9 [X.] - Rn. 50, [X.]E 169, 328).

[X.]) Gegen eine Auslegung als Vertragsangebot spricht zudem, dass in dem Schreiben nicht angegeben ist, zu welchem [X.]punkt die Einstellung erfolgen soll. Unabhängig von der Frage, welchen inhaltlichen Anforderungen ein Angebot zum Abschluss eines Arbeitsvertrags hinsichtlich der Vertragsbedingungen im Übrigen unterliegt, muss zumindest im Weg der Auslegung zu ermitteln sein, zu welchem [X.]punkt die Einstellung erfolgen soll, denn zum notwendigen Mindestinhalt einer auf Abschluss eines Arbeitsvertrags gerichteten Willenserklärung (essentialia negotii) gehören seit 1. April 2017 nach § 611a Abs. 1 Satz 1 [X.] die Arbeitsleistung, zu der der Arbeitnehmer verpflichtet ist (bis 31. März 2021 nach § 611 Abs. 1 [X.] die „versprochenen Dienste“), und damit Art und Beginn der Arbeitsleistung ([X.]Rspr., vgl. [X.] 24. September 2019 - 9 [X.] - Rn. 14; 18. September 2018 - 9 [X.] - Rn. 18). Der [X.]punkt, zu dem der Kläger die Arbeitsleistung aufnehmen sollte, ist im Schreiben vom 9. August 2017 nicht genannt. Darin heißt es zwar, „… ich beabsichtige Sie ab 01.09.2017 bzw. zum nächstmöglichen [X.]punkt (entweder zum 1. oder zum 15. eines Monats) … unbefristet einzustellen …“. Für eine Auslegung, das beklagte Land habe dem Kläger damit ein alleiniges Bestimmungsrecht über den Beginn des Arbeitsverhältnisses einräumen und sich mit einer Einstellung zu irgendeinem in der Zukunft liegenden Termin einverstanden erklären wollen, ergeben sich jedoch keine Anhaltspunkte. Dies erscheint zudem angesichts des in der Ausschreibung dokumentierten aktuellen [X.] des beklagten [X.] fernliegend. Der Einstellungszeitpunkt lässt sich auch nicht unter Berücksichtigung des Inhalts des Schreibens im Übrigen durch Auslegung ermitteln. Die Formulierung im siebten Absatz des Schreibens, „… Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie [X.] die Annahme dieses Beschäftigungsangebotes möglichst bald schriftlich bestätigen (gerne auch per E-Mail) und sich mit [X.] telefonisch wegen des genauen Einstellungsdatums in Verbindung setzen …“, verdeutlicht vielmehr, dass aus Sicht des beklagten [X.] für den Abschluss des Arbeitsvertrags noch die Klärung des Einstellungstermins erforderlich war.

c) Zugunsten des [X.] unterstellt, das Schreiben vom 9. August 2017 enthielte bereits ein verbindliches Vertragsangebot, könnte dieses nicht dahingehend ausgelegt werden, der Kläger solle, wenn er seiner Einstellung zustimme, ausschließlich als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] beschäftigt werden.

aa) Dem ersten Absatz des Schreibens ist zu entnehmen, dass das beklagte Land beabsichtigte, den Kläger „als Vollzeitbeschäftigten (Personenkraftwagenfahrer)“ einzustellen. Zwar sind nach der Begriffsbestimmung in den Protokollerklärungen Nr. 1 zu § 1 Pkw-Fahrer-[X.] ständige persönliche Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] Personenkraftwagenfahrer. Der Begriff erfasst jedoch auch die Personenkraftwagenfahrer, die den [X.] des § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] zuzuordnen sind.

[X.]) Die Angabe einer Monatsarbeitszeit von „bis zu 289,33 Stunden“ lässt nicht darauf schließen, der Kläger solle ausschließlich als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] beschäftigt werden. Nach § 22 Abs. 1 Satz 1, Satz 2 iVm. § 19 Abs. 1 Satz 3 TV Wiederaufnahme Berlin galt eine Arbeitszeit von 289,33 Stunden im [X.] bis zum 30. November 2017 einheitlich für alle Fahrer als höchstzulässige Arbeitszeit, nicht nur für ständige persönliche Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.].

cc) Die Angaben im dritten Absatz des Schreibens vom 9. August 2017 beziehen sich nicht auf die beabsichtigte Beschäftigung des [X.], sondern auf dessen Eingruppierung. In die „[X.] E4 Fallgruppe 4 Teil III Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 der Entgeltordnung zum [X.]“ sind alle Personenkraftwagenfahrer der Pauschalgruppen des § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] einzugruppieren. Aus der angegebenen [X.] kann deshalb nicht auf eine beabsichtigte ausschließliche Beschäftigung des [X.] als ständiger persönlicher Fahrer iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] geschlossen werden.

dd) Soweit im dritten Absatz auf die Gruppe der ständigen persönlichen Fahrer Bezug genommen und am Ende des Absatzes das monatliche Bruttoentgelt angegeben ist, das zum damaligen [X.]punkt an diese als Pauschalentgelt zu zahlen war, konnte der Kläger nicht annehmen, er werde bei Zustandekommen eines Arbeitsvertrags ausschließlich als ständiger persönlicher Fahrer eingestellt und beschäftigt. Dies folgt nicht nur aus der im ersten Absatz in Aussicht gestellten Einstellung als Personenkraftwagenfahrer, sondern auch aus einer Zusammenschau mit dem zweiten Absatz des Schreibens. Dieser verweist ohne Einschränkung auf die für das [X.] geltenden Tarifverträge des öffentlichen Diensts in ihrer jeweils geltenden Fassung und die sie ergänzenden, ändernden oder ersetzenden Tarifverträge in der Fassung, die für den Bereich der [X.] und für das [X.] jeweils gilt, ua. den [X.] sowie den Pkw-Fahrer-[X.].

(1) Der Arbeitgeber ist nach § 4 [X.] im Rahmen billigen Ermessens (§ 106 Satz 1 [X.]) berechtigt, dem Beschäftigten eine Tätigkeit zuzuweisen, die der Wertigkeit der [X.] entspricht.

(a) Das Direktionsrecht des Arbeitgebers im öffentlichen Dienst erstreckt sich bei einer Vertragsgestaltung, die den vertraglichen Aufgabenbereich allein durch eine allgemeine Tätigkeitsbezeichnung und die Nennung der Vergütungsgruppe beschreibt, auf solche Tätigkeiten des allgemein umschriebenen Aufgabenbereichs, welche die Merkmale der Vergütungsgruppe erfüllen, in die der Arbeitnehmer eingruppiert ist. Dem Arbeitnehmer können andere, dem allgemein umschriebenen Aufgabenbereich zuzuordnende Tätigkeiten nur zugewiesen werden, soweit sie den Merkmalen dieser Vergütungsgruppe entsprechen ([X.]Rspr., vgl. ua. [X.] 17. August 2011 - 10 [X.] - Rn. 15). Voraussetzung für die Zuweisung einer anderweitigen Tätigkeit ist regelmäßig, dass sie als gleichwertig anzusehen ist, was sich bei Anwendung eines tariflichen Vergütungssystems in der Regel an der Zuordnung zu derselben Entgelt- oder Vergütungsgruppe zeigt (vgl. [X.] 21. März 2012 - 4 [X.] - Rn. 70).

(b) Mit der Zuordnung des Personenkraftwagenfahrers zu einem der in § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] genannten Funktionsträger bzw. der Zuweisung einer anderen, von den [X.] des § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] erfassten Tätigkeit als Personenkraftwagenfahrer ist nicht die Übertragung einer Tätigkeit verbunden, die tariflich höher oder geringer bewertet wird.

(aa) Die Tarifvertragsparteien haben im Rahmen der ihnen zustehenden Gestaltungsfreiheit mit dem Pkw-Fahrer-[X.] ein eigenständiges Vergütungssystem geschaffen, das in den in § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] genannten Begrenzungen der Monatsarbeitszeit die pauschale Abgeltung von Überstunden und [X.]zuschlägen ermöglicht (vgl. [X.] 10. September 2014 - 10 [X.] 844/13 - Rn. 17). Nach § 4 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] erhalten Fahrer ein Pauschalentgelt, mit dem das Tabellenentgelt sowie das Entgelt für Überstunden sowie die [X.]zuschläge abgegolten sind. Dessen Höhe ist nach Maßgabe von § 4 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] für die [X.] nach der durchschnittlichen Monatsarbeitszeit zu bemessen. Der Anspruch auf Zahlung des [X.]/Fahrerinnen ist nach § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] von der Zuweisung des Fahrers zu der in dieser Bestimmung genannten Gruppe von Funktionsträgern abhängig, bei der ausweislich der in § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] angegebenen monatlichen Arbeitsstunden vermutet wird, sie nehme ihre ständigen persönlichen Fahrer in besonders hohem Maße zeitlich in Anspruch. Dem entsprechend bestimmt § 5 Abs. 3 Satz 4 Pkw-Fahrer-[X.], dass das Pauschalentgelt der ständigen persönlichen Fahrer nur für die [X.] der tatsächlichen Dienstleistung in dieser Funktion gewährt wird.

([X.]) Die Bezugnahme auf die für ständige persönliche Fahrer geltenden Tarifbestimmungen schließt die Möglichkeit der Zuweisung einer anderen Tätigkeit als Kraftfahrer im Rahmen der [X.] 4 Fallgruppe 4 Teil III Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 der Entgeltordnung zum [X.] ein. Ist der [X.] keinem Funktionsträger iSv. § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] zugeordnet, entfällt die tarifliche Vermutung einer erhöhten zeitlichen Inanspruchnahme des Fahrers und gleichzeitig die Grundlage für einen finanziellen Ausgleich dieser Belastung durch Zahlung eines erhöhten [X.] (vgl. zum Anspruch auf Nachtzuschläge und Schichtzulage unter dem Gesichtspunkt des Annahmeverzugs [X.] 10. Dezember 2014 - 10 [X.] 63/14 - Rn. 32).

(2) Für einen verständigen Arbeitnehmer ist danach erkennbar, dass sich ein Arbeitgeber des öffentlichen Diensts, der beabsichtigt, ihn als Personenkraftwagenfahrer zu den Bedingungen des [X.] und des Pkw-Fahrer-[X.] einzustellen und nach [X.] 4 der Entgeltordnung zum [X.] zu vergüten - auch wenn er in diesem Zusammenhang auf die Gruppe der ständigen persönlichen Fahrer Bezug nimmt und deren Vergütung nennt - nicht der Möglichkeit begeben will, dem Arbeitnehmer nach billigem Ermessen (vgl. hierzu im Einzelnen [X.] 24. Oktober 2018 - 10 [X.] 19/18 - Rn. 19) eine andere Tätigkeit als Personenkraftwagenfahrer im Rahmen der genannten [X.] zuzuweisen. Für ein abweichendes Verständnis müssen besondere Anhaltspunkte vorliegen. Solche ergeben sich nicht aus dem Schreiben des beklagten [X.] vom 9. August 2017. Der Kläger konnte deshalb die Bezugnahme auf die Gruppe der ständigen persönlichen Fahrer, verbunden mit der Angabe der Höhe der zu zahlenden tariflichen Vergütung, allenfalls als Mitteilung über einen vorgesehenen Ersteinsatz in dieser Funktion verstehen. Er konnte nicht annehmen, die Zuweisung einer anderen Tätigkeit als Personenkraftwagenfahrer bei Arbeitsaufnahme oder zu einem späteren [X.]punkt sei ausgeschlossen.

III. Die angefochtene Entscheidung erweist sich auch nicht aus anderen Gründen als richtig (§ 561 ZPO). Der [X.] kann in der Sache selbst abschließend entscheiden, weil die für eine Endentscheidung erforderlichen Feststellungen getroffen sind (§ 563 Abs. 3 ZPO). Die Klage unterliegt danach der Abweisung.

1. Der Anspruch auf Beschäftigung, dessen Feststellung der Kläger mit dem Klageantrag zu 1. begehrt, kann nicht auf die Ausführungen des beklagten [X.] im Schreiben vom 15. September 2017 oder den Arbeitsvertrag der Parteien vom 22. September 2017 gestützt werden. Verpflichtungen des beklagten [X.], die über den Inhalt des Schreibens vom 9. August 2017 hinausgehen, ergeben sich hieraus nicht. Dies behauptet auch der Kläger nicht.

2. Ebenso wenig hat der Kläger einen Anspruch auf Feststellung einer übertariflichen Zahlungspflicht des beklagten [X.].

a) Das Schreiben des beklagten [X.] vom 9. August 2017 kann nicht dahingehend ausgelegt werden, dem Kläger solle für den Fall seiner Einstellung unabhängig von seinem tatsächlichen Einsatz als ständiger persönlicher Fahrer das Pauschalentgelt zustehen, das nach § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] an diese Gruppe von Personenkraftwagenfahrern zu zahlen ist. Der dritte Absatz des Schreibens rechtfertigt die Annahme einer von den tariflichen Bestimmungen unabhängigen Zahlungszusage nicht.

aa) Im öffentlichen Dienst ist die Bezeichnung der [X.] in dem Arbeitsvertrag oder in einer Eingruppierungsmitteilung grundsätzlich nicht dahin zu verstehen, dass dem Beschäftigten ein eigenständiger, von den Tarifbestimmungen unabhängiger arbeitsvertraglicher Anspruch auf die angegebene, ggf. übertarifliche Vergütung zustehen soll. Vielmehr wird damit nur wiedergegeben, welche Vergütungsgruppe der Arbeitgeber bei Anwendung der maßgeblichen Eingruppierungsbestimmungen als zutreffend ansieht. Ohne Hinzutreten weiterer Umstände kann ein Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes der Angabe der Vergütungsgruppe eine solche Bedeutung schon deshalb nicht entnehmen, weil der Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes grundsätzlich keine übertarifliche Vergütung, sondern nur das gewähren will, was dem Arbeitnehmer tarifrechtlich zusteht (vgl. [X.] 21. August 2013 - 4 [X.] 656/11 - Rn. 13 mwN, [X.]E 146, 29). Bei einem tariflichen Eingruppierungssystem, das den Grundsätzen der Tarifautomatik folgt, ist die Eingruppierung ein Akt der Erkenntnis und der Rechtsanwendung des Arbeitgebers ohne rechtsgestaltende Wirkung. Sie erschöpft sich in der (gedanklichen) Zuordnung der Tätigkeit zu einer in Betracht kommenden [X.] und ist insoweit die Kundgabe einer Rechtsansicht (vgl. [X.] 22. Oktober 2020 - 6 [X.] 74/19 - Rn. 26; 26. August 2015 - 4 [X.] 41/14 - Rn. 24). Diese Grundsätze gelten entsprechend, wenn ein Vertragsangebot auf ein Pauschalentgelt iSv. § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] verweist und dieses betragsmäßig ausweist.

[X.]) Aus dem Schreiben des beklagten [X.] geht deutlich hervor, dass die im zweiten Absatz bezeichneten tariflichen Eingruppierungsbestimmungen für die Ermittlung der zutreffenden Entgelthöhe maßgebend sein sollen. Besondere Umstände, die eine andere Auslegung rechtfertigen, hat das [X.]arbeitsgericht nicht festgestellt und sind nicht ersichtlich.

b) Dem Schreiben des beklagten [X.] vom 15. September 2017 sind keine eigenständigen Aussagen über seine Zahlungspflichten zu entnehmen.

c) Der Arbeitsvertrag der Parteien vom 22. September 2017 verweist auf die für das [X.] geltenden Tarifverträge des öffentlichen Diensts, ua. den [X.] sowie den Pkw-Fahrer-[X.]. Er sieht zudem die Eingruppierung des [X.] in der [X.] 4 [X.] der Entgeltordnung zum [X.] vor. Eine von den tariflichen Bestimmungen unabhängigen Zahlungszusage des beklagten [X.] kann hieraus nicht abgeleitet werden.

d) Allein eine - zugunsten des [X.] unterstellte - von den tariflichen Vorgaben abweichende bisherige [X.] im Zuständigkeitsbereich des [X.] ist ohne weitere sonstige Anhaltspunkte nicht geeignet, einen Vertrauenstatbestand zu begründen, das beklagte Land wolle sich auch künftig in einer entsprechenden Weise vertraglich binden.

3. Der Klageantrag zu 2. ist unbegründet. Der Kläger kann keine Differenzvergütung für die Monate September 2017 bis März 2018 verlangen.

a) Der Anspruch des [X.] ergibt sich nicht unmittelbar aus dem Pkw-Fahrer-[X.], denn die tariflichen Voraussetzungen für die Zahlung des Pauschal-entgelts nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] Pauschalgruppe Ständige persönliche Fahrer/Fahrerinnen waren im Streitzeitraum nicht erfüllt. Der Kläger wurde in den Monaten September 2017 bis März 2018 unstreitig nicht als ständiger persönlicher Fahrer eingesetzt.

b) Der Kläger hat für die Monate September 2017 bis März 2018 nicht wegen Annahmeverzugs nach § 615 Satz 1 iVm. § 611 Abs. 1 [X.] Anspruch auf Zahlung des erhöhten [X.]s nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.]. [X.] iSv. § 615 Satz 1, §§ 293 ff. [X.] iVm. § 611a Abs. 2 [X.] lagen nicht vor. Das beklagte Land hat es nicht vertragswidrig unterlassen, den Kläger als ständigen persönlichen Fahrer zu beschäftigen.

aa) Nach § 615 Satz 1 [X.] hat der Arbeitgeber die nach § 611a Abs. 2 [X.] vereinbarte Vergütung fortzuzahlen, wenn er mit der Annahme der Dienste in Verzug gerät. Er kommt gemäß § 293 [X.] in Verzug, wenn er die ihm angebotene Leistung nicht annimmt. Das Angebot des Arbeitnehmers muss gemäß § 294 [X.] die zu bewirkende Arbeitsleistung betreffen. Diese Arbeitsleistung ist identisch mit der arbeitsvertraglich vereinbarten, wenn die Tätigkeit des Arbeitnehmers im Arbeitsvertrag konkret bestimmt ist. Ist dagegen die vom Arbeitnehmer zu erbringende Tätigkeit im Arbeitsvertrag nur rahmenmäßig umschrieben, obliegt es nach § 106 Satz 1 [X.] dem Arbeitgeber, den Inhalt der zu leistenden Arbeit näher zu bestimmen. Erst die durch die wirksame Ausübung des Direktionsrechts näher bestimmte Tätigkeit ist die iSv. § 294 [X.] zu bewirkende Arbeitsleistung ([X.]Rspr., zB [X.] 14. Oktober 2020 - 5 [X.] 649/19 - Rn. 10; 19. Mai 2010 - 5 [X.] 162/09 - Rn. 14, [X.]E 134, 296).

[X.]) Es kann dahinstehen, ob der Kläger dem beklagten Land, wie es § 615 Satz 1 iVm. § 293 [X.] verlangt, eine Tätigkeit als ständiger persönlicher Fahrer tatsächlich angeboten hat (§ 294 [X.]), ob ein ggf. wörtliches Angebot (§ 295 [X.]) genügt hätte oder ob Umstände vorlagen, die zur Entbehrlichkeit eines entsprechenden Angebots führten (vgl. hierzu [X.] 18. September 2019 - 5 [X.] 240/18 - Rn. 19, [X.]E 168, 25). Ein Anspruch des [X.] auf Zahlung des erhöhten [X.] wegen Annahmeverzugs nach § 615 Satz 1 iVm. § 611 Abs. 1 [X.] kommt bereits deshalb nicht in Betracht, weil das beklagte Land berechtigt war, dem Kläger nach billigem Ermessen eine Tätigkeit zuzuweisen, deren Wertigkeit der [X.] 4 der Entgeltordnung zum [X.] entspricht (vgl. Rn. 46 ff.), und es bei der Zuweisung des [X.] zur Fahrbereitschaft die Grenzen billigen Ermessens gewahrt (§ 106 Satz 1 [X.], § 315 Abs. 3 Satz 1 [X.]) sowie personalvertretungsrechtliche Vorgaben beachtet hat.

(1) Die Leistungsbestimmung nach billigem Ermessen (§ 106 Satz 1 [X.], § 315 [X.]) verlangt eine Abwägung der wechselseitigen Interessen nach verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Wertentscheidungen, den allgemeinen Wertungsgrundsätzen der Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit sowie der Verkehrssitte und Zumutbarkeit. In die Abwägung sind alle Umstände des Einzelfalls einzubeziehen. Dem Inhaber des Bestimmungsrechts nach § 106 Satz 1 [X.], § 315 Abs. 1 [X.] verbleibt für die rechtsgestaltende Leistungsbestimmung ein nach billigem Ermessen auszufüllender Spielraum. Innerhalb dieses Spielraums können dem [X.] mehrere Entscheidungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dem Gericht obliegt nach § 106 Satz 1 [X.], § 315 Abs. 3 Satz 1 [X.] die Prüfung, ob der Arbeitgeber als Gläubiger die Grenzen seines Bestimmungsrechts beachtet hat. Bei dieser Prüfung kommt es nicht auf die vom [X.] angestellten Erwägungen an, sondern darauf, ob das Ergebnis der getroffenen Entscheidung den gesetzlichen Anforderungen genügt. Die Darlegungs- und Beweislast für die Einhaltung dieser Grenzen hat der Bestimmungsberechtigte. Maßgeblicher [X.]punkt für die [X.] ist der [X.]punkt, zu dem der Arbeitgeber die Ermessensentscheidung zu treffen hatte ([X.]Rspr., [X.] 24. Mai 2018 - 6 [X.] 116/17 - Rn. 39; 18. Oktober 2017 - 10 [X.] 330/16 - Rn. 45 mwN, [X.]E 160, 296).

(2) Der Begriff des billigen Ermessens bei der Ausübung des Weisungsrechts iSv. § 106 Satz 1 [X.], § 315 [X.] ist ein unbestimmter Rechtsbegriff. Bei dessen Anwendung steht dem [X.] ein Beurteilungsspielraum zu. Dies gilt auch für die Kontrolle der Ausübung des Weisungsrechts nach § 106 Satz 1 [X.], § 315 [X.] (vgl. ausführlich [X.] 18. Oktober 2017 - 10 [X.] 330/16 - Rn. 46 ff., [X.]E 160, 296). Der dem Berufungsgericht zustehende Beurteilungsspielraum schränkt lediglich die revisionsrechtliche Überprüfung der Interessenabwägung ein. Hat das Berufungsgericht eine Interessenabwägung vorgenommen, ist - wenn sämtliche relevanten Tatsachen feststehen - eine eigene Interessenabwägung des [X.] nur dann möglich, wenn die des Berufungsgerichts fehlerhaft oder unvollständig ist (vgl. hierzu [X.] 24. Mai 2018 - 6 [X.] 116/17 - Rn. 41). Fehlt es indessen an einer Interessenabwägung des [X.]arbeitsgerichts, ist es - wenn alle relevanten Tatsachen festgestellt sind - nicht erforderlich, dem [X.]arbeitsgericht Gelegenheit zu geben, zunächst eine eigene Abwägung vorzunehmen. Die Prüfung der Voraussetzungen billigen Ermessens bei der Ausübung des Weisungsrechts iSv. § 106 Satz 1 [X.], § 315 [X.] ist zwar in erster Linie Sache der Tatsacheninstanzen. Dennoch geht es um Rechtsanwendung, nicht um Tatsachenfeststellung (zur Interessenabwägung im Rahmen von § 626 Abs. 1 [X.] vgl. [X.] 27. Januar 2011 - 2 [X.] 825/09 - Rn. 38, [X.]E 137, 54).

(3) Das [X.]arbeitsgericht hat die Billigkeit der Weisung des beklagten [X.] nicht geprüft und keine Interessenabwägung vorgenommen. Dem [X.] ist eine eigene Prüfung und Interessenabwägung möglich, weil die für eine Endentscheidung erforderlichen Feststellungen getroffen sind (§ 559 Abs. 1 ZPO) und weiterer Sachvortrag der Parteien nicht zu erwarten ist. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Zuweisung des [X.] zur Fahrbereitschaft unbillig gewesen wäre. Das beklagte Land war berechtigt, die Zuordnung als ständiger persönlichen Fahrer entsprechend den Wünschen der in § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] genannten Funktionsträger vorzunehmen. Die in § 5 Abs. 2 Pkw-Fahrer-[X.] genannten Funktionsträger haben aufgrund ihrer herausgehobenen Stellung und Verantwortung in der gesetzgebenden Körperschaft bzw. der Exekutive ein berechtigtes Interesse an einer störungsfreien und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit ihren ständigen persönlichen Fahrern, zu denen sie aufgrund der notwendigen Einbindung der Fahrer in ihren Arbeitsablauf alltäglich einen unmittelbaren und engen Kontakt haben. Das beklagte Land konnte bei Zuweisung der ständigen persönlichen Fahrer hierauf Rücksicht nehmen (vgl. [X.] 24. Oktober 2018 - 10 [X.] 19/18 - Rn. 31). Ein überwiegendes schutzwürdiges Interesse des [X.] ist weder vorgetragen noch ersichtlich. Dieses kann nicht darin gesehen werden, dass an den Kläger aufgrund seiner Zuweisung zur Fahrbereitschaft ein geringeres Pauschalentgelt zu zahlen war. Das erhöhte Pauschalentgelt, dass an ständige persönliche Fahrer nach § 5 Abs. 1 Pkw-Fahrer-[X.] zu zahlen ist, gleicht allein eine - vermutete - erhöhte zeitliche Inanspruchnahme aus, die der Tarifvertrag bei einer Zuordnung zur Fahrbereitschaft nicht annimmt (vgl. zum Anspruch auf Nachtzuschläge und Schichtzulage unter dem Gesichtspunkt des Annahmeverzugs [X.] 10. Dezember 2014 - 10 [X.] 63/14 - Rn. 32).

c) Der vom Kläger geltend gemachte Zahlungsanspruch folgt nicht daraus, dass das beklagte Land den Personalrat vor der Tätigkeitszuweisung nicht beteiligt hat. Ein Mitbestimmungsrecht des Personalrats nach § 87 [X.] bei der (Erst)Zuweisung des [X.] zur Fahrbereitschaft bestand nicht, weil die zugewiesene Tätigkeit, wie die eines ständigen persönlichen Fahrers, den [X.] der [X.] 4 der Entgeltordnung zum [X.] entspricht (vgl. [X.] 24. Oktober 2018 - 10 [X.] 19/18 - Rn. 37 f.). Die Zuweisung hatte nicht die Übertragung einer Tätigkeit, die tariflich niedriger bewertet ist, als die eines ständigen persönlichen Fahrers (§ 87 Nr. 5 [X.]) oder eine Herabgruppierung (§ 87 Nr. 6 [X.] ) zum Inhalt.

d) Mangels eines Anspruchs auf Zahlung eines höheren [X.] für den Monat Oktober 2017 steht dem Kläger auch keine weitere Jahressonderzahlung für das [X.] zu.

aa) Nach § 20 Abs. 1 [X.] haben Beschäftigte, die am 1. Dezember im Arbeitsverhältnis stehen, Anspruch auf eine Jahressonderzahlung. Nach § 20 Abs. 2 [X.] beträgt die Jahressonderzahlung bei Beschäftigten in den [X.]n 1 bis 8 (im Tarifgebiet West) 95 % der Bemessungsgrundlage nach § 20 Abs. 3 [X.]. Nach § 20 Abs. 3 Satz 1 [X.] ist Bemessungsgrundlage iSd. § 20 Abs. 2 Satz 1 [X.] das monatliche Entgelt, das den Beschäftigten in den Kalendermonaten Juli, August und September durchschnittlich gezahlt wird. Bei Beschäftigten, deren Arbeitsverhältnis nach dem 31. August begonnen hat, wird die Jahressonderzahlung nach dem ersten vollen Kalendermonat des Arbeitsverhältnisses bemessen, § 20 Abs. 3 Satz 3 [X.]. Nach § 20 Abs. 4 [X.] vermindert sich der Anspruch um ein Zwölftel für jeden Kalendermonat, in dem Beschäftigte keinen Anspruch auf Entgelt haben.

[X.]) Bemessungsgrundlage für die Höhe der dem Kläger für das [X.] zustehenden Jahressonderzahlung ist danach die dem Kläger für den Monat Oktober 2017 als dem ersten vollen Kalendermonat des Arbeitsverhältnisses zustehende Vergütung. Der Kläger hat im Monat Oktober 2017 229,31 Stunden gearbeitet und hatte deshalb Anspruch auf Vergütung nach der [X.] iHv. 3.184,98 [X.], §§ 22, 21, 5 TV Wiederaufnahme Berlin iVm. der Anlage 1 des Pkw-Fahrer-[X.]. Da das Arbeitsverhältnis der Parteien im [X.] lediglich vom 15. September bis 31. Dezember bestanden hat, hat der Kläger für das [X.] einen Anspruch auf eine Jahressonderzahlung im Umfang von vier [X.], § 20 Abs. 4 [X.]. Der Kläger hat für das [X.] somit Anspruch auf die Zahlung einer Jahressonderzahlung iHv. 1.008,58 [X.] brutto (95 % von 3.184,98 [X.] multipliziert mit vier [X.]), den das beklagte Land (unstreitig) durch Zahlung erfüllt hat, § 362 Abs. 1 [X.].

4. Die [X.] hat der Kläger nur hilfsweise für den Fall des Obsiegens mit dem [X.] gestellt. Sie sind dem [X.] deshalb nicht zur Entscheidung angefallen.

C. Die Kostenentscheidung beruht auf § 97 Abs. 1 Satz 1 ZPO.

        

    Kiel    

        

    [X.]    

        

    Weber    

        

        

        

    Lohbeck    

        

    Gell    

                 

Meta

9 AZR 340/19

27.04.2021

Bundesarbeitsgericht 9. Senat

Urteil

Sachgebiet: AZR

vorgehend ArbG Berlin, 20. September 2018, Az: 56 Ca 5585/18, Urteil

§ 133 BGB, § 157 BGB, § 145 BGB, § 294 BGB, § 315 Abs 3 S 1 BGB, § 611a Abs 1 S 1 BGB, § 615 S 1 BGB, § 106 S 1 GewO, § 4 TV-L, § 12 TV-L, § 1 TVG

Zitier­vorschlag: Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 27.04.2021, Az. 9 AZR 340/19 (REWIS RS 2021, 6480)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2021, 6480

Auf dem Handy öffnen Auf Mobilgerät öffnen.


Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.

Ähnliche Entscheidungen

9 AZR 343/20 (Bundesarbeitsgericht)

Pkw-Fahrer-TV-L - Anspruch auf Beschäftigung als ständiger persönlicher Fahrer


6 AZR 301/20 (Bundesarbeitsgericht)

Pauschalentgelt nach dem KraftfahrerTV Bund


10 AZR 844/13 (Bundesarbeitsgericht)

Freizeitausgleich nach § 2 Abs. 3 Pkw-Fahrer-TV-L


6 AZR 18/09 (Bundesarbeitsgericht)

Härtefallregelung nach dem TV UmBw - Berechnung der Einkommenssicherung für Kraftfahrer


4 AZR 387/20 (Bundesarbeitsgericht)

Eingruppierung - Tarifautomatik - konstitutive oder deklaratorische Vertragsbestimmung - Allgemeine Geschäftsbedingungen - Unklarheitenregel


Referenzen
Wird zitiert von

14 Sa 299/21

Zitiert

Keine Referenz gefunden.

Zitieren mit Quelle:
x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.