Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 20.06.2018, Az. 7 AZR 690/16

7. Senat | REWIS RS 2018, 7532

Tags hinzufügen

Sie können dem Inhalt selbst Schlagworten zuordnen. Geben Sie hierfür jeweils ein Schlagwort ein und drücken danach auf sichern, bevor Sie ggf. ein neues Schlagwort eingeben.

Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"

QR-Code

Gegenstand

Tarifauslegung - Auflösende Bedingung - Wiederaufleben eines Beamtenverhältnisses- Betriebsratsmitglied


Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des [X.] vom 12. Juli 2016 - 8 [X.]/16 - im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als das [X.] festgestellt hat, dass das Arbeitsverhältnis der Parteien nicht durch die auflösende Bedingung in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum Manteltarifvertrag für die [X.] ([X.]) mit Ablauf des 31. Oktober 2015 beendet wurde.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des [X.] vom 16. Dezember 2015 - 1 Ca 188/15 - wird insgesamt zurückgewiesen.

Die Klägerin hat die Kosten der Berufung und der Revision zu tragen.

Tatbestand

1

Die Parteien streiten darüber, ob ihr Arbeitsverhältnis aufgrund auflösender Bedingung geendet hat.

2

Die einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellte Klägerin war zunächst Beamtin der [X.]. Nach deren Privatisierung nimmt die [X.] ([X.]) die Dienstherreneigenschaft für die ihr zugewiesenen Beamten der ehemaligen [X.] wahr. Die [X.] gewährte der Klägerin nach § 13 Abs. 1 Satz 1 der Verordnung über den Sonderurlaub für [X.]beamtinnen, [X.]beamte, [X.]innen und [X.] des [X.] - Sonderurlaubsverordnung - ([X.]) in der bis zum 8. Juni 2016 geltenden Fassung ab dem 1. Juli 1999 Sonderurlaub unter Wegfall der Besoldung für eine Tätigkeit bei der [X.] bzw. deren Rechtsvorgängerin. Der Sonderurlaub wurde jeweils befristet bewilligt, zuletzt bis zum 31. Oktober 2015.

3

Die Beklagte, eine Tochtergesellschaft der [X.], ging im Dezember 2002 aus einer Verschmelzung der [X.] (alt) auf die [X.] hervor und firmiert jetzt wieder unter [X.]. Bei der damaligen [X.], die zuvor unter [X.] firmiert und zum damaligen [X.] gehört hatte, galt der zwischen dem [X.] und der Tarifgemeinschaft von Dienstleistungsunternehmen im [X.] einerseits und der [X.] andererseits am 9. September 1999 geschlossene [X.]/[X.]. Der [X.]/[X.] enthält Regelungen, welche die Flächentarifverträge der Metallindustrie des Tarifgebiets Nord-Württemberg/[X.] ergänzen und teilweise abändern. Im Übrigen bestimmt er, dass alle durch den [X.] nicht berührten Regelungen der [X.]/[X.] auch im Geltungsbereich des [X.]s Anwendung finden. Bei der damaligen [X.] (alt) galt ein mit der [X.] abgeschlossenes Tarifwerk. Nachdem auf die Beklagte als übernehmender Rechtsträger weitere Gesellschaften des Konzerns der [X.] verschmolzen worden waren, erfolgte für die Beklagte eine umfassende Neutarifierung. Die mit der [X.] geschlossenen [X.], darunter der Manteltarifvertrag für die [X.] (im Folgenden [X.]), traten am 1. September 2004 in [X.]. Die Anlage 1 zum [X.] enthält Sonderregelungen für die von der [X.] für eine Tätigkeit als Arbeitnehmer bei der [X.] ohne Bezüge beurlaubten Beamten und Arbeitnehmer für die Dauer der Beurlaubung. In § 4 Abs. 3 dieser Anlage heißt es:

        

§ 4   

Ende des Arbeitsverhältnisses nach § 28 [X.] [X.]

        

…       

        
        

(3)     

Das Arbeitsverhältnis endet, wenn das ruhende Beamten- oder Arbeitsverhältnis bei der [X.] wieder auflebt.“

4

Die Klägerin war bei der [X.] zuletzt auf Grundlage des Arbeitsvertrags vom 14. Dezember 2004 idF des [X.] vom 3. Juni 2009 als Sachbearbeiterin Querschnitt/Support III beschäftigt und mit der Bestellung von Hardware und dem Bearbeiten von Rechnungen für das Ressort I bundesweit betraut. § 2 des Arbeitsvertrags lautet:

        

§ 2 Inhalt des Arbeitsverhältnisses

        

Für das Arbeitsverhältnis gelten die für die Gesellschaft geltenden Tarifverträge in der jeweils gültigen Fassung sowie die Bestimmungen dieses Arbeitsvertrages. Ergänzend wird auf die gesetzlichen Regelungen sowie die jeweils gültigen betrieblichen Regelungen der Gesellschaft hingewiesen.“

5

Die Beklagte verabschiedete im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen, die auch zum Wegfall von Beschäftigungsmöglichkeiten führten, zwei Rationalisierungsprogramme und schloss hierüber mit dem Gesamtbetriebsrat am 29. April 2014 eine Gesamtbetriebsvereinbarung. § 8 dieser Rahmenvereinbarung sieht die Durchführung eines Auswahlverfahrens zwischen Mitarbeitern vor, deren Aufgaben nur zum Teil wegfallen (Teil-Betroffenheit). Diese Regelung lautet auszugsweise:

        

§ 8 Auswahlverfahren bei Teil-Betroffenheit

        

(1)     

Ziel des Auswahlverfahrens unter den teilbetroffenen Beschäftigten … ist eine Festlegung, bei welchen Beschäftigten der Arbeitsplatz bestehen bleibt und bei welchen Beschäftigten der Arbeitsplatz wegfällt.

                 

Bei der Auswahl der Beschäftigten für die verbleibenden Arbeitsplätze sollen die Businessanforderungen und die betrieblichen Belange berücksichtigt aber auch die [X.] Aspekte der Beschäftigten mit beachtet werden. Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage der folgenden Merkmale:

                          

•       

fachliche Eignung in Bezug auf die verbleibenden Arbeitsplätze und ggf. erforderliche Qualifizierung,

                          

•       

[X.] Gesichtspunkte durch freiwillige Angabe des Beschäftigten (Geburtsdatum, Eintrittsdatum, Anzahl der kindergeldberechtigten Kinder, Familienstand, Schwerbehinderung sowie besondere [X.] Gesichtspunkte).

        

(2)     

Zur Koordinierung der Umsetzung des Auswahlverfahrens für die im Interessenausgleich (§ 5) festgelegte betriebsändernde Maßnahme wird jeweils ein [X.] gebildet. In das [X.] entsenden die IA-schließenden Parteien jeweils bis zu drei Vertreter. … [X.] hat eine Stimme.

        

(3)     

Auf der Basis des in Absatz (1) genannten Auswahlprinzips und der dort genannten Merkmale erstellt der Arbeitgeber einen Vorschlag für eine Auswahlentscheidung und stellt diese einschließlich der weiteren erforderlichen Unterlagen dem [X.] rechtzeitig vor der Sitzung zur Verfügung. … Kann auch hier keine einvernehmliche Lösung erzielt werden, liegt das [X.] beim Arbeitgeber.“

6

Die [X.] teilte der Klägerin, die Mitglied des bei der [X.] gebildeten Betriebsrats war, mit Schreiben vom 3. September 2015 mit, dass ihr Arbeitsplatz bei der [X.] zum 31. Oktober 2015 wegfallen werde. Die Klägerin sei eine von zwei durch die Umstrukturierungsmaßnahme teilbetroffenen Mitarbeitern ihrer Einheit. Ein Arbeitsplatz falle weg. Die Auswahl sei im [X.] einvernehmlich auf die Klägerin gefallen. Dabei seien die Erfordernisse des § 8 Abs. 1 Satz 2 der Rahmenvereinbarung beachtet worden. Insbesondere sei kein anderer teilbetroffener Mitarbeiter in Bezug auf die verbleibenden Arbeitsplätze weniger fachlich geeignet. Die [X.] Gesichtspunkte der Klägerin seien berücksichtigt worden. Mit Schreiben vom 16. September 2015 informierte die [X.] die Klägerin im Auftrag der [X.] darüber, dass ihr Beamtenverhältnis mit Ablauf des 31. Oktober 2015 wieder [X.] und dass sie ab dem 1. November 2015 wieder in einem aktiven Beamtenverhältnis stehe. Damit ende ihr Arbeitsverhältnis mit der [X.] nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] mit Auslaufen der Beurlaubung bzw. mit Aufleben des aktiven Beamtenverhältnisses bei der [X.] automatisch mit Ablauf des 31. Oktober 2015.

7

Mit ihrer am 1. Oktober 2015 beim Arbeitsgericht eingegangenen und der [X.] am 13. Oktober 2015 zugestellten Klage hat die Klägerin zunächst ihre Weiterbeschäftigung verlangt und die Auffassung vertreten, ihr Arbeitsverhältnis sei nicht nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] TSI aufgelöst worden. Diese Regelung finde auf ihr Arbeitsverhältnis keine Anwendung. Die arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel sei unklar, da für sie nicht erkennbar gewesen sei, ob der [X.] TSI oder der [X.]/[X.] iVm. den Tarifverträgen der Metallindustrie gelten solle. Zudem sei ihr bei der ersten Beurlaubung verbindlich mitgeteilt worden, dass sie dauerhaft beurlaubt und bei der [X.] eingesetzt werde, die Befristung auf fünf Jahre sei reine Formsache. Die in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] geregelte auflösende Bedingung sei mangels eines sie rechtfertigenden Sachgrunds unwirksam. Sie ermögliche es der [X.], im kollusiven Zusammenwirken mit der [X.] den Eintritt der auflösenden Bedingung herbeizuführen. Damit könne die Beklagte zudem die Besetzung des Betriebsrats beeinflussen. Dies sei weder mit Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2002 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmer in der [X.] (Richtlinie 2002/14/[X.]) noch mit Art. 27 und Art. 30 der [X.] vom 12. Dezember 2007 ([X.]) vereinbar. Ihr Sonderurlaub sei allein wegen ihrer Betriebsratstätigkeit nicht verlängert worden. Das ergebe sich daraus, dass die Beurlaubungen der anderen im Bereich I tätigen Beamten, die nicht Mitglied des Betriebsrats seien, verlängert worden seien.

8

Die Klägerin hat zuletzt beantragt

        

1.    

festzustellen, dass das Arbeitsverhältnis der Parteien nicht durch die auflösende Bedingung in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum Manteltarifvertrag für die [X.] ([X.] TSI) mit Ablauf des 31. Oktober 2015 beendet wurde,

        

2.    

die Beklagte zu verurteilen, sie bis zur rechtskräftigen Entscheidung des [X.] als SB Querschnitt/Support weiterzubeschäftigen.

9

Die Beklagte hat beantragt, die Klage abzuweisen.

Das Arbeitsgericht hat die in erster Instanz ausschließlich auf vertragsgerechte Weiterbeschäftigung der Klägerin gerichtete Klage abgewiesen. Das [X.] hat dem im [X.] gestellten Feststellungsantrag entsprochen und hinsichtlich des [X.] die klageabweisende Entscheidung des Arbeitsgerichts bestätigt. Mit ihrer Revision begehrt die Beklagte, die Klage insgesamt abzuweisen. Die Klägerin beantragt die Zurückweisung der Revision.

Entscheidungsgründe

Die Revision der [X.] ist begründet. Sie führt zur Aufhebung des angefochtenen Urteils, soweit das [X.] dem Feststellungsantrag stattgegeben hat, und zur vollständigen Zurückweisung der Berufung der Klägerin. Der in der Revisionsinstanz allein anhängige Feststellungsantrag ist zulässig, aber unbegründet.

I. Der Feststellungsantrag ist zulässig.

1. Bei dem Antrag festzustellen, dass das Arbeitsverhältnis der [X.]en nicht durch die auflösende Bedingung in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum Manteltarifvertrag für die [X.] ([X.]) mit Ablauf des 31. Oktober 2015 beendet wurde, handelt es sich nicht nur um eine Bedingungskontrollklage gemäß § 17 Satz 1 [X.], sondern auch um eine allgemeine Feststellungsklage iSv. § 256 Abs. 1 ZPO. Dies ergibt die Auslegung des Klagebegehrens unter Heranziehung der Klagebegründung sowie unter Berücksichtigung des Klageziels und der Interessenlage der Klägerin (vgl. hierzu etwa [X.] 18. Januar 2017 - 7 [X.] - Rn. 22; 7. Oktober 2015 - 7 [X.] - Rn. 15; 15. Mai 2013 - 7 [X.] - Rn. 12, [X.]E 145, 128; 19. Oktober 2011 - 7 [X.] - Rn. 15; 2. Juni 2010 - 7 [X.] - Rn. 13).

Die Klägerin hält die auflösende Bedingung wegen Fehlens eines sie rechtfertigenden Sachgrunds iSv. § 14 Abs. 1 [X.] für unwirksam. Dies ist mit einer Bedingungskontrollklage gemäß §§ 21, 17 Satz 1 [X.] geltend zu machen. Soweit die Klägerin meint, § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] sei nicht Vertragsbestandteil geworden, ist dies nicht Gegenstand einer Bedingungskontrollklage, sondern einer allgemeinen Feststellungsklage gemäß § 256 Abs. 1 ZPO (vgl. [X.] 18. Januar 2017 - 7 [X.] - Rn. 22; 16. April 2008 - 7 [X.] - Rn. 10, [X.]E 126, 295).

2. Mit diesem Inhalt ist der Feststellungsantrag zulässig. Dies gilt auch, soweit der Antrag als allgemeiner Feststellungsantrag zu verstehen ist. Das nach § 256 Abs. 1 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse ist gegeben, da sich die [X.] auf die Beendigung des Arbeitsverhältnisses aufgrund der in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] geregelten auflösenden Bedingung beruft.

II. Der Feststellungsantrag ist unbegründet. Das Arbeitsverhältnis der [X.]en hat aufgrund des Eintritts der auflösenden Bedingung des [X.] der Klägerin nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] mit Ablauf des 31. Oktober 2015 geendet.

1. § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] ist aufgrund einzelvertraglicher Bezugnahme auf das Arbeitsverhältnis anzuwenden. Die Bezugnahmeklausel in § 2 des Arbeitsvertrags ist Vertragsbestandteil geworden und wirksam. Die [X.]en haben die Geltung des § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] nicht einzelvertraglich a[X.]edungen.

a) Nach § 2 des Arbeitsvertrags der [X.]en vom 14. Dezember 2004 finden auf das Arbeitsverhältnis die für die [X.] in der jeweils gültigen Fassung Anwendung. Diese Abrede ist als dynamische Bezugnahme auf die mit der [X.] geschlossenen [X.] der [X.], zu denen auch der [X.] gehört, auszulegen.

aa) Bei der Bezugnahmeklausel in § 2 des Arbeitsvertrags vom 14. Dezember 2004 handelt es sich um eine Allgemeine Geschäftsbedingung. Darauf lässt schon das äußere Erscheinungsbild der formularmäßigen Vertragsgestaltung schließen. Die Auslegung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen kann durch das Revisionsgericht selbst vorgenommen werden ([X.] 25. Juni 2015 - 6 [X.] - Rn. 23, [X.]E 152, 82).

[X.]) Allgemeine Geschäftsbedingungen sind nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so auszulegen, wie sie von verständigen und redlichen Vertragspartnern unter Abwägung der Interessen der normalerweise beteiligten Verkehrskreise verstanden werden, wobei nicht die [X.] des konkreten, sondern die des durchschnittlichen Vertragspartners des Verwenders zugrunde zu legen sind. Ansatzpunkt für die nicht am [X.]en der jeweiligen Vertragspartner zu orientierende Auslegung Allgemeiner Geschäftsbedingungen ist in erster Linie der [X.]. Ist dieser nicht eindeutig, kommt es für die Auslegung entscheidend darauf an, wie der Vertragstext aus Sicht der typischerweise an Geschäften dieser Art beteiligten Verkehrskreise zu verstehen ist. Bleibt nach Ausschöpfung der Auslegungsmethoden ein nicht behe[X.]arer Zweifel, geht dies gemäß § 305c Abs. 2 [X.] zu Lasten des Verwenders. Die Anwendung der Unklarheitenregel des § 305c Abs. 2 [X.] setzt allerdings voraus, dass die Auslegung einer einzelnen [X.] mindestens zwei Ergebnisse als vertretbar erscheinen lässt und von diesen keines den klaren Vorzug verdient. Es müssen trotz der Ausschöpfung anerkannter Auslegungsmethoden „erhebliche Zweifel“ an der richtigen Auslegung bestehen. Die entfernte Möglichkeit, zu einem anderen Ergebnis zu kommen, genügt für die Anwendung der Bestimmung nicht ([X.] 25. Oktober 2017 - 7 [X.] - Rn. 22; 19. März 2014 - 10 [X.] - Rn. 29 f., [X.]E 147, 322; 8. Dezember 2010 - 7 [X.] - Rn. 22, [X.]E 136, 270; 17. Januar 2006 - 9 [X.] - Rn. 37 mwN, [X.]E 116, 366).

[X.]) Danach ist § 2 des Arbeitsvertrags der [X.]en als Bezugnahme auf die mit der [X.] [X.] geschlossenen und zum 1. September 2004 in [X.] getretenen [X.] der [X.] und nicht als Bezugnahme auf den [X.]/[X.] zu verstehen. Dafür spricht schon der [X.]. Mit der Formulierung „die für die [X.] in der jeweils gültigen Fassung“ wird dynamisch auf die für die [X.] gemäß § 3 Abs. 1, § 4 Abs. 1 [X.] normativ geltenden Tarifverträge verwiesen. Im Zeitpunkt des Vertragsschlusses am 14. Dezember 2004 galten für die [X.] jedenfalls die mit der [X.] [X.] geschlossenen [X.] normativ. Da ausschließlich der [X.] - anders als der [X.]/[X.] - Sonderregelungen für die von der [X.] beurlaubten Beamten und Arbeitnehmer enthält, durften von der Bezugnahmeklausel betroffene beurlaubte Beamte der [X.] annehmen, dass die mit [X.] abgeschlossenen [X.] für ihre Arbeitsverhältnisse gelten sollten und nicht der mit der [X.] geschlossene [X.]. Die Sonderregelungen betreffen nicht nur die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, sondern enthalten auch Bestimmungen, die der sozialversicherungsrechtlichen Situation [X.] Beamter Rechnung tragen. Ein von der [X.] für eine Tätigkeit bei der [X.] [X.] Beamter musste daher § 2 des Arbeitsvertrags als Bezugnahme auf die mit der [X.] [X.] vereinbarten [X.] und damit auch auf den [X.] nebst seiner Anlage 1 verstehen. Für die Anwendung der Unklarheitenregel in § 305c Abs. 2 [X.] ist daher kein Raum.

b) Die Bezugnahmeklausel in § 2 des Arbeitsvertrags ist Vertragsbestandteil geworden und wirksam. Die Bezugnahme auf die für die Arbeitgeberin geltenden [X.] ist weder überraschend iSd. § 305c Abs. 1 [X.] noch verstößt sie gegen das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 Satz 2 [X.].

aa) Die Bezugnahme in § 2 des Arbeitsvertrags ist keine überraschende Klausel iSv. § 305c Abs. 1 [X.] und deshalb Vertragsbestandteil geworden. Dynamische Verweisungen auf einschlägige Tarifverträge sind im Arbeitsleben als Gestaltungsinstrument so verbreitet, dass ihre Aufnahme in [X.] nicht iSd. § 305c Abs. 1 [X.] überraschend ist ([X.] 14. Juni 2017 - 7 [X.] - Rn. 19; 26. Oktober 2016 - 7 [X.] - Rn. 39, [X.]E 157, 141; 24. September 2008 - 6 [X.]/07 - Rn. 20 mwN, [X.]E 128, 73).

[X.]) Die Bezugnahmeklausel verletzt auch nicht das Transparenzgebot in § 307 Abs. 1 Satz 2 [X.].

(1) Eine Verweisung auf Vorschriften eines anderen Regelungswerks führt für sich genommen nicht zur Intransparenz. Das Bestimmtheitsgebot als maßgebliche Ausprägung des [X.] verlangt lediglich, dass die tatbestandlichen Voraussetzungen und Rechtsfolgen so genau beschrieben werden, dass für den Verwender der Klausel keine ungerechtfertigten Beurteilungsspielräume entstehen und der Gefahr vorgebeugt wird, dass der Vertragspartner von der Durchsetzung bestehender Rechte abgehalten wird (vgl. [X.] 24. September 2008 - 6 [X.]/07 - Rn. 30 mwN, [X.]E 128, 73). Im Zeitpunkt der jeweiligen Anwendung müssen die geltenden, in Bezug genommenen Regelungen bestimmbar sein (vgl. [X.] 14. Juni 2017 - 7 [X.] - Rn. 21; 26. Oktober 2016 - 7 [X.] - Rn. 39, [X.]E 157, 141; 18. März 2015 - 7 [X.] - Rn. 39).

(2) Eine Regelung, die auf einen Tarifvertrag verweist, ist weder unverständlich noch unklar. Dies gilt auch dann, wenn die Verweisung dynamisch ausgestaltet ist. [X.] auf das jeweils gültige Tarifrecht entsprechen einer üblichen Regelungstechnik und dienen den Interessen beider [X.]en. Dies ergibt sich aus der [X.] des Arbeitsverhältnisses. Nach § 2 Abs. 1 Satz 2 Nr. 10 [X.] genügt deshalb der bloße allgemeine Hinweis auf Tarifverträge (vgl. [X.] 14. Juni 2017 - 7 [X.] - Rn. 22; 18. März 2015 - 7 [X.] - Rn. 38; 24. September 2008 - 6 [X.]/07 - Rn. 31 mwN, [X.]E 128, 73). Welche konkreten tariflichen Regelungen jeweils das Arbeitsverhältnis ausfüllen sollen, ist von den Arbeitnehmern durch Einsicht in die Tarifverträge feststellbar ([X.] 26. Oktober 2016 - 7 [X.] - Rn. 39, [X.]E 157, 141).

(3) Danach ist die Bezugnahmeklausel in § 2 des Arbeitsvertrags für die Klägerin weder unverständlich noch unklar. Die anwendbaren Tarifverträge sind ausreichend bestimmt. Die Klägerin konnte durch Einsicht in die Tarifverträge feststellen, welche tariflichen Regelungen für ihr Arbeitsverhältnis gelten sollten.

c) Die [X.]en haben die Geltung des § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] nicht mündlich a[X.]edungen. Dabei kann dahinstehen, ob der Klägerin - wie sie behauptet - bei der ersten Beurlaubung mitgeteilt wurde, dass sie dauerhaft beurlaubt und bei der [X.] eingesetzt werde, die Befristung der Beurlaubung auf fünf Jahre sei reine Formsache. Diese Erklärung bezieht sich nicht auf die auflösende Bedingung nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.], sondern auf die beamtenrechtliche Beurlaubung durch die [X.]. Die von der Klägerin behauptete Zusage könnte allenfalls einen Anspruch gegen die [X.] auf dauerhafte Beurlaubung im Beamtenverhältnis begründen.

2. Die auflösende Bedingung nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] ist wirksam und eingetreten. Daher bedarf es keiner Entscheidung, ob die Klägerin durch ihren mit der Klageschrift angebrachten Weiterbeschäftigungsantrag die Dreiwochenfrist nach §§ 21, 17 Satz 1 und Satz 3, § 15 Abs. 2 [X.] für die Bedingungskontrollklage gewahrt hat und die auflösende Bedingung deshalb nicht bereits nach §§ 21, 17 Satz 2 [X.] iVm. § 7 Halbs. 1 KSchG als wirksam und eingetreten gilt.

a) Nach § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] endet das Arbeitsverhältnis mit dem Wiederaufleben des ruhenden Beamtenverhältnisses bei der [X.]. Diese auflösende Bedingung ist wirksam. Sie ist nach §§ 21, 14 Abs. 1 [X.] gerechtfertigt. § 78 Satz 2 [X.] steht der Anwendung der Regelung auf die Klägerin als Betriebsratsmitglied nicht entgegen.

aa) Die in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] geregelte auflösende Bedingung ist nach §§ 21, 14 Abs. 1 Satz 1 [X.] gerechtfertigt.

(1) Die auflösende Bedingung in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] bedarf zu ihrer Wirksamkeit eines Sachgrunds nach §§ 21, 14 Abs. 1 [X.] ([X.] 15. Februar 2017 - 7 [X.] - Rn. 20; 27. Juli 2016 - 7 [X.] - Rn. 26, [X.]E 156, 8; 23. März 2016 - 7 [X.] 827/13 - Rn. 20, [X.]E 155, 1; 23. Februar 2000 - 7 [X.] 891/98 - zu [X.] 1 b [X.] der Gründe).

Ein Sachgrund ist vorliegend nicht deshalb entbehrlich, weil das Beamtenverhältnis mit der [X.] neben dem Arbeitsverhältnis mit der [X.] fortbesteht. §§ 21, 14 Abs. 1 [X.] verlangt lediglich, dass ein Arbeitsvertrag unter einer auflösenden Bedingung geschlossen wurde. Für das Erfordernis eines Sachgrunds kommt es daher nicht darauf an, dass dem Arbeitnehmer nach beendetem Arbeitsverhältnis nicht die Arbeitslosigkeit droht, sondern er mit dem Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses wirtschaftlich abgesichert ist. Die Bedingungskontrolle nach dem [X.] setzt keine Schutzbedürftigkeit voraus ([X.] 25. Mai 2005 - 7 [X.] 402/04 - zu I 1 a der Gründe).

(2) Für die auflösende Bedingung in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] ist der nach §§ 21, 14 Abs. 1 Satz 1 [X.] erforderliche Sachgrund gegeben.

(a) Das Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses des Arbeitnehmers lässt sich zwar keinem der in dem Katalog des § 14 Abs. 1 Satz 2 [X.] genannten [X.] zuordnen. Die Aufzählung von [X.]n in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis Nr. 8 [X.] ist jedoch nicht abschließend, wie sich aus dem Wort „insbesondere“ ergibt. Dadurch sollen weder andere von der Rechtsprechung vor Inkrafttreten des [X.] anerkannte noch weitere [X.] für die Befristung ausgeschlossen werden ([X.]. 14/4374 S. 18). Die unionsrechtlichen Vorgaben der Richtlinie 1999/70/[X.] und der inkorporierten [X.]B-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung gebieten keine andere Beurteilung. Es ergibt sich weder aus der Richtlinie noch aus der Rahmenvereinbarung, dass die sachlichen Gründe in der Regelung des nationalen Rechts abschließend genannt sein müssen ([X.] 16. Januar 2018 - 7 [X.] 21/16 - Rn. 28; 21. März 2017 - 7 [X.] 207/15 - Rn. 109, [X.]E 158, 266; 13. Oktober 2004 - 7 [X.] 218/04 - zu III 2 b aa der Gründe, [X.]E 112, 187). Allerdings können sonstige, in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis Nr. 8 [X.] nicht genannte [X.] die Befristung eines Arbeitsvertrags nur dann rechtfertigen, wenn sie den in § 14 Abs. 1 [X.] zum Ausdruck kommenden Wertungsmaßstäben entsprechen und den in dem Sachgrundkatalog des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis Nr. 8 [X.] genannten [X.]n von ihrem Gewicht her gleichwertig sind (vgl. [X.] 16. Januar 2018 - 7 [X.] 21/16 - Rn. 28; 2. Juni 2010 - 7 [X.] 136/09 - Rn. 21, [X.]E 134, 339; 9. Dezember 2009 - 7 [X.] 399/08 - Rn. 15, [X.]E 132, 344; 16. März 2005 - 7 [X.] 289/04 - zu II 2 b aa der Gründe, [X.]E 114, 146).

(b) Für die in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis Nr. 8 [X.] genannten [X.] ist kennzeichnend, dass ein anerkennenswertes Interesse an einer nur zeitlich begrenzten Beschäftigung besteht. Dabei beschränken sich die aufgezählten [X.] nicht auf Fallgestaltungen, in denen nur ein vorübergehender Bedarf an der Arbeitsleistung des Arbeitnehmers besteht, wie etwa durch die Tatbestände in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2, 4, 5, 6 und 8 [X.] deutlich wird. Gemeinsam ist den in dem Sachgrundkatalog aufgelisteten [X.]n jedoch ein rechtlich anerkennenswertes Interesse daran, anstelle eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses die rechtliche Gestaltungsmöglichkeit eines zeitlich begrenzten Arbeitsverhältnisses zu wählen ([X.] 20. Januar 2016 - 7 [X.] 340/14 - Rn. 14).

(c) Der in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] geregelte Tatbestand des [X.] entspricht vom Gewicht her den Wertungsmaßstäben der [X.] in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis Nr. 8 [X.]. Er rechtfertigt nicht nur die Befristung des Arbeitsvertrags eines nach § 4 Abs. 3 PostPersRG aF beurlaubten Beamten (vgl. dazu [X.] 25. Mai 2005 - 7 [X.] 402/04 - zu I 1 c [X.] der Gründe), sondern auch eine auflösende Bedingung für den Fall des [X.].

(aa) Die auflösende Beendigung für den Fall des [X.] beruht auf der Annahme der Tarifvertragsparteien, dass ein Arbeitnehmer nicht gleichzeitig Pflichten aus einem Arbeitsverhältnis und aus einem Beamtenverhältnis erfüllen kann. Das Aufleben des Beamtenverhältnisses führt zwar nicht zu einer rechtlichen Unmöglichkeit der Tätigkeit im Arbeitsverhältnis ([X.] 21. April 2016 - 2 [X.] 609/15 - Rn. 43). Bei Fortbestehen des Arbeitsverhältnisses wird das Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses jedoch typischerweise eine Pflichtenkollision für den Arbeitnehmer begründen. Die an das Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses anknüpfende auflösende Bedingung soll diese Pflichtenkollision verhindern.

([X.]) Die drohende Pflichtenkollision begründet ein anerkennenswertes Interesse beider Vertragsparteien daran, den Arbeitsvertrag unter der auflösenden Bedingung des [X.] zu schließen. Der Arbeitnehmer wird dadurch vor dem Eintritt einer Pflichtenkollision geschützt, wobei er zwischen der Fortsetzung des Arbeits- oder des Beamtenverhältnisses entscheiden kann. Hält der Arbeitnehmer an seinem Beamtenverhältnis fest, endet sein Arbeitsverhältnis mit dem Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses. [X.] der Arbeitnehmer sein Arbeitsverhältnis fortsetzen, kann er den Eintritt der auflösenden Bedingung verhindern, indem er sein Beamtenverhältnis vor dessen Wiederaufleben beendet. Die auflösende Bedingung trägt andererseits dem berechtigten Interesse des Arbeitgebers Rechnung, zum Zwecke einer sachgerechten Personalplanung bis zum Zeitpunkt des [X.] Klarheit darüber zu erlangen, ob das Arbeitsverhältnis fortgesetzt werden soll oder ob er über den Arbeitsplatz disponieren kann.

([X.]) Dies steht nicht im Widerspruch zu der Entscheidung des Senats vom 4. Dezember 1991 (- 7 [X.] 344/90 -). Danach ist eine Vereinbarung, nach der das Arbeitsverhältnis eines beurlaubten Beamten der [X.] mit einer Selbsthilfeeinrichtung der Postbediensteten mit dem Ende der bewilligten Beurlaubung endet, nicht sachlich gerechtfertigt, wenn die weitere Beurlaubung jeweils von einer Mitwirkung des Arbeitgebers abhängt, die in seinem Belieben steht. Anders als im damaligen Fall endet das Arbeitsverhältnis vorliegend nicht mit dem Ende der Beurlaubung, sondern mit dem Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses. Damit ist gewährleistet, dass - abhängig von der Entscheidung des Arbeitnehmers - entweder das Arbeitsverhältnis oder das Beamtenverhältnis fortbesteht.

(3) Entgegen der Ansicht des [X.]s gebietet der durch Art. 12 Abs. 1 GG gewährleistete Mindestbestandsschutz keine einschränkende Auslegung des § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.].

Art. 12 Abs. 1 Satz 1 GG garantiert neben der freien Wahl des Berufs die freie Wahl des Arbeitsplatzes. Dazu zählt bei abhängig Beschäftigten auch die Wahl des Vertragspartners. Ebenso wie die freie Berufswahl sich nicht in der Entscheidung zur Aufnahme eines Berufs erschöpft, sondern auch die Fortsetzung und Beendigung eines Berufs umfasst, bezieht sich die freie Arbeitsplatzwahl neben der Entscheidung für eine konkrete Beschäftigung auch auf den [X.]en des Einzelnen, diese beizubehalten oder aufzugeben (st. Rspr., vgl. etwa [X.] 25. Januar 2011 - 1 BvR 1741/09 - Rn. 69 mwN, [X.]E 128, 157; 15. Juli 1998 - 1 BvR 1554/89 ua. - zu [X.] 1 a der Gründe, [X.]E 98, 365; 24. April 1991 - 1 BvR 1341/90 - zu [X.] 1 der Gründe, [X.]E 84, 133). Diesen grundrechtlichen Wertungen des Art. 12 Abs. 1 GG trägt die Regelung des § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] dadurch Rechnung, dass das Arbeitsverhältnis nicht mit dem Ende der Beurlaubung, sondern mit dem Wiederaufleben des Beamtenverhältnisses endet. Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, die Beendigung seines Arbeitsverhältnisses durch die Beendigung des Beamtenverhältnisses zu verhindern, und kann damit entscheiden, welches Rechtsverhältnis er beibehalten möchte.

(4) Entgegen der Ansicht der Klägerin ist eine einschränkende Auslegung oder Nichtanwendung von § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] auch nicht aus unionsrechtlichen Gründen im Hinblick auf ihr Betriebsratsamt erforderlich. Der von Art. 7 und Art. 8 der Richtlinie 2002/14/[X.] iVm. Art. 27 und Art. 30 [X.] geforderte (Mindest-)Schutz von Arbeitnehmervertretern ist gewährleistet.

(a) Mit der Richtlinie 2002/14/[X.] ist ein allgemeiner Rahmen für die Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmer festgelegt; ihre Art. 7 und 8 geben einen näher beschriebenen Schutz für Arbeitnehmervertreter vor ([X.] 5. Dezember 2012 - 7 [X.] 698/11 - Rn. 39, [X.]E 144, 85).

(aa) Gemäß Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] tragen die Mitgliedstaaten dafür Sorge, dass die Arbeitnehmervertreter bei der Ausübung ihrer Funktion einen ausreichenden Schutz und ausreichende Sicherheiten genießen, die es ihnen ermöglichen, die ihnen übertragenen Aufgaben in angemessener Weise wahrzunehmen. Art. 8 der Richtlinie 2002/14/[X.] verpflichtet die Mitgliedstaaten, für den Fall der Nichteinhaltung der Richtlinie geeignete Maßnahmen - insbesondere Verwaltungs- und Gerichtsverfahren zur Durchsetzung der sich aus der Richtlinie ergebenden Verpflichtungen - sowie wirksame, angemessene und abschreckende Sanktionen vorzusehen, die im Falle eines Verstoßes gegen diese Richtlinie durch den Arbeitgeber oder durch die Arbeitnehmervertreter Anwendung finden.

([X.]) Nach der Rechtsprechung des [X.]s der [X.] ([X.]) folgt sowohl aus dem Wortlaut von Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] als auch daraus, dass diese nur einen allgemeinen Rahmen mit Mindestvorschriften vorsieht, dass der [X.] den Mitgliedstaaten - und vorbehaltlich der ihnen obliegenden Verpflichtung, die in dieser Richtlinie vorgeschriebenen Ergebnisse zu erreichen, den Sozialpartnern - in Bezug auf die hinsichtlich der Arbeitnehmervertreter zu treffenden Schutzmaßnahmen und zu bietenden Sicherheiten ein weites Ermessen eingeräumt hat (vgl. [X.] 11. Februar 2010 - [X.]/08 - [IngeniØrforeningen i Danmark] Rn. 52). Das Ermessen bezieht sich nach den Ausführungen des [X.]s neben dem ausreichenden Schutz auch auf die „zu bietenden“ ausreichenden „Sicherheiten“ (in den [X.] und [X.] Sprachfassungen der Richtlinie 2002/14: „adequate guarantees“ und „garanties suffisantes“) nach Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] (vgl. [X.] 11. Februar 2010 - [X.]/08 - [IngeniØrforeningen i Danmark] Rn. 52). Es ist nicht schrankenlos, sondern muss das in Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] vorgesehene Mindestmaß wahren ([X.] 11. Februar 2010 - [X.]/08 - [IngeniØrforeningen i Danmark] Rn. 53 und Rn. 57). Der [X.] hat in diesem Zusammenhang angenommen, es sei klar, dass die Kündigung eines Arbeitnehmervertreters, die mit dessen Eigenschaft oder mit der von ihm in dieser Eigenschaft als Vertreter ausgeübten Funktion begründet wäre, mit dem in Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] geforderten Schutz nicht zu vereinbaren wäre ([X.] 11. Februar 2010 - [X.]/08 - [IngeniØrforeningen i Danmark] Rn. 58). Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] sei aber auch dahin auszulegen, dass er nicht verlange, Arbeitnehmervertretern einen verstärkten Kündigungsschutz zu gewähren. Jedoch habe jede zur Umsetzung dieser Richtlinie, sei es durch Gesetz oder durch Tarifvertrag, vorgesehene Maßnahme den in Art. 7 der Richtlinie 2002/14/[X.] bestimmten Mindestschutz zu wahren ([X.] 11. Februar 2010 - [X.]/08 - [IngeniØrforeningen i Danmark] Rn. 66).

(b) Mit Art. 27 [X.] ist die Gewährleistung eines Rechts auf Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Unternehmen beschrieben. Nach Art. 30 [X.] hat jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer nach dem Unionsrecht und den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften und Gepflogenheiten Anspruch auf Schutz vor ungerechtfertigter Entlassung.

(c) Ausgehend von diesen unionsrechtlichen Vorgaben ist es nicht geboten, Mitglieder des Betriebsrats von der Anwendung des § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] auszunehmen. Die auflösende Bedingung bedarf eines sachlichen Grunds, so dass - auch für Betriebsratsmitglieder - ein Mindestbestandsschutz gewährleistet ist. Ein auflösend bedingt beschäftigtes Betriebsratsmitglied hätte nur dann keinen ausreichenden Schutz und keine ausreichenden Sicherheiten, wenn die Beendigung seines Arbeitsvertrags wegen seiner Amtstätigkeit erfolgen könnte. Das ist jedoch nicht der Fall. Dem unionsrechtlich gebotenen Schutz eines Betriebsratsmitglieds vor einer im Zusammenhang mit einer auflösenden Bedingung stehenden Benachteiligung kann durch § 78 Satz 2 [X.] - ggf. iVm. § 280 Abs. 1, § 823 Abs. 2 [X.] und § 162 Abs. 2 [X.] - Rechnung getragen werden.

(aa) Nach § 78 Satz 2 [X.] dürfen Betriebsratsmitglieder wegen ihrer Betriebsratstätigkeit weder benachteiligt noch begünstigt werden. Diese Regelung ergänzt § 37 Abs. 1 [X.], wonach die Mitglieder des Betriebsrats ihr Amt unentgeltlich als Ehrenamt führen. Das Ehrenamtsprinzip wahrt die innere und äußere Unabhängigkeit der Betriebsratsmitglieder ([X.] 25. Oktober 2017 - 7 [X.] 731/15 - Rn. 24; 28. September 2016 - 7 [X.] 248/14 - Rn. 44; 25. Juni 2014 - 7 [X.] 847/12 - Rn. 29 mwN, [X.]E 148, 299; 5. Dezember 2012 - 7 [X.] 698/11 - Rn. 47, [X.]E 144, 85). § 78 Satz 2 [X.] schützt ebenso wie § 78 Satz 1 [X.] die Betriebsratsmitglieder als Personen und den Betriebsrat als Organ ([X.] 25. Juni 2014 - 7 [X.] 847/12 - Rn. 32 mwN, aaO). Die Vorschrift gilt unabhängig davon, ob das Betriebsratsmitglied in einem unbefristeten, einem befristeten oder auflösend bedingten Arbeitsverhältnis steht. Eine Benachteiligung iSv. § 78 Satz 2 [X.] ist jede Schlechterstellung im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern, die nicht auf sachlichen Gründen, sondern auf der Tätigkeit als Betriebsratsmitglied beruht. Eine Benachteiligungsabsicht ist nicht erforderlich. Es genügt die objektive Schlechterstellung gegenüber [X.] (vgl. [X.] 25. Oktober 2017 - 7 [X.] 731/15 - Rn. 24; 18. Mai 2016 - 7 [X.] 401/14 - Rn. 21; 25. Juni 2014 - 7 [X.] 847/12 - Rn. 29 mwN, aaO; 5. Dezember 2012 - 7 [X.] 698/11 - Rn. 47, aaO; 20. Januar 2010 - 7 [X.] - Rn. 11 mwN). Die verbotene Benachteiligung kann sowohl in einer einseitigen Maßnahme des Arbeitgebers als auch in einer vertraglichen Vereinbarung liegen. Eine Maßnahme rechtsgeschäftlicher oder tatsächlicher Art kann in einem Unterlassen bestehen, etwa indem einem von § 78 Satz 2 [X.] geschützten Mandatsträger Vorteile vorenthalten werden, die der Arbeitgeber anderen Arbeitnehmern gewährt ([X.] 5. Dezember 2012 - 7 [X.] 698/11 - Rn. 47, aaO).

([X.]) Nach der Rechtsprechung des Senats kann eine Befristungsabrede nach § 78 Satz 2 [X.] iVm. § 134 [X.] unwirksam sein, wenn der Arbeitnehmer bei ihrem Abschluss bereits Betriebsratsmitglied ist und der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nur wegen seiner Mitgliedschaft im Betriebsrat lediglich ein befristetes statt eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses anbietet ([X.] 5. Dezember 2012 - 7 [X.] 698/11 - Rn. 47, [X.]E 144, 85). [X.] ein Arbeitgeber ein befristet beschäftigtes Betriebsratsmitglied, indem er wegen dessen Betriebsratstätigkeit den Abschluss eines [X.] ablehnt, hat das Betriebsratsmitglied gemäß § 78 Satz 2 [X.] iVm. § 280 Abs. 1, § 823 Abs. 2, § 249 Abs. 1 [X.] Anspruch auf Schadensersatz. Dieser ist im Wege der Naturalrestitution auf den Abschluss des verweigerten [X.] gerichtet ([X.] 25. Juni 2014 - 7 [X.] 847/12 - Rn. 30 mwN, [X.]E 148, 299).

([X.]) Dies gilt für eine auflösende Bedingung entsprechend. Eine auflösende Bedingung kann unwirksam sein, wenn der Arbeitnehmer im Zeitpunkt ihrer Vereinbarung bereits Betriebsratsmitglied ist und der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nur wegen seiner Mitgliedschaft im Betriebsrat lediglich ein auflösend bedingtes Arbeitsverhältnis anbietet statt eines Arbeitsverhältnisses, das nicht unter einer auflösenden Bedingung steht. [X.] ein Arbeitgeber ein auflösend bedingt beschäftigtes Betriebsratsmitglied, indem er wegen dessen Betriebsratstätigkeit den Abschluss eines [X.] ablehnt, hat das Betriebsratsmitglied gemäß § 78 Satz 2 [X.] iVm. § 280 Abs. 1, § 823 Abs. 2, § 249 Abs. 1 [X.] Anspruch auf Schadensersatz, der auf den Abschluss des verweigerten [X.] gerichtet ist.

Bei einer auflösenden Bedingung kann eine Benachteiligung auch dadurch erfolgen, dass der Arbeitgeber die auflösende Bedingung wegen der Betriebsratstätigkeit herbeiführt. Dagegen ist das Betriebsratsmitglied nach § 162 Abs. 2 [X.] iVm. § 78 Satz 2 [X.] geschützt. Nach § 162 Abs. 2 [X.] gilt der Eintritt einer Bedingung als nicht erfolgt, wenn der Eintritt der Bedingung von der [X.], zu deren Vorteil er gereicht, wider [X.] und Glauben herbeigeführt wird. Diese Regelung ist Ausdruck des allgemeinen Rechtsgedankens, dass niemand aus einem von ihm treuwidrig herbeigeführten Ereignis Vorteile herleiten darf ([X.] 12. Dezember 2007 - 10 [X.] 97/07 - Rn. 40, [X.]E 125, 147). Unter welchen Voraussetzungen die Beeinflussung des [X.] treuwidrig ist, lässt sich nicht abstrakt bestimmen, sondern nur im Einzelfall beurteilen. Maßgeblich ist, welches Verhalten von einem loyalen Vertragspartner erwartet werden konnte. Von einem loyalen Arbeitgeber ist zu erwarten, dass er ein Betriebsratsmitglied nicht entgegen § 78 Satz 2 [X.] benachteiligt. Führt der Arbeitgeber wegen der Betriebsratstätigkeit die auflösende Bedingung herbei, ist es ihm nach § 162 Abs. 2 [X.] iVm. § 78 Satz 2 [X.] verwehrt, sich auf den Eintritt der auflösenden Bedingung zu berufen.

[X.]) Die Vereinbarung der auflösenden Bedingung durch die arbeitsvertragliche Bezugnahme auf § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] ist nicht wegen des Mandats und der Tätigkeit der Klägerin als Mitglied des Betriebsrats nach § 78 Satz 2 [X.], § 134 [X.] unwirksam. Die Klägerin hat nicht behauptet, bereits bei Vertragsschluss am 14. Dezember 2004 Mitglied des Betriebsrats gewesen zu sein. Sie hat auch nicht dargelegt, dass die [X.] ihr wegen der Betriebsratstätigkeit lediglich ein auflösend bedingtes Arbeitsverhältnis angeboten hat. Dagegen spricht außerdem, dass die auflösende Bedingung nicht im Einzelfall mit der Klägerin vereinbart wurde, sondern tariflich in § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] geregelt und die Bezugnahmeklausel in § 2 des Arbeitsvertrags eine für eine Vielzahl von Fällen vorformulierte Allgemeine Geschäftsbedingung ist.

b) Die auflösende Bedingung ist eingetreten.

aa) Das Beamtenverhältnis der Klägerin ist infolge der Beendigung des [X.] mit Ablauf des 31. Oktober 2015 wieder aufgelebt, so dass die Klägerin seit dem 1. November 2015 wieder in einem aktiven Beamtenverhältnis steht.

[X.]) Die [X.] muss sich nicht nach § 162 Abs. 2 [X.] iVm. § 78 Satz 2 [X.] so behandeln lassen, als sei die auflösende Bedingung nicht eingetreten. Die Klägerin hat nicht dargelegt, dass die [X.] die auflösende Bedingung wegen der Betriebsratstätigkeit herbeigeführt hat.

(1) Besteht zwischen einem Betriebsratsmitglied und dem Arbeitgeber Streit darüber, ob der Arbeitgeber die auflösende Bedingung wegen der Betriebsratstätigkeit herbeigeführt hat, gilt ein abgestuftes System der Darlegungs-, Einlassungs- und Beweislast. Grundsätzlich obliegt dem Betriebsratsmitglied die Darlegungs- und Beweislast für die treuwidrige Herbeiführung der auflösenden Bedingung. Das entspricht dem allgemeinen Grundsatz, wonach derjenige, der aus der Fiktion des § 162 [X.] Rechte herleitet, das treuwidrige Verhalten und seine Ursächlichkeit für den [X.] darlegen und beweisen muss (vgl. [X.] 16. Oktober 1996 - [X.] - zu II 2 b der Gründe; 8. Januar 1958 - [X.]/57 -; 11. Juli 1957 - VII ZR 214/56 - zu [X.]). Allerdings ist insoweit den Schwierigkeiten, die sich aus den fehlenden Kenntnismöglichkeiten des Arbeitnehmers ergeben, durch die Grundsätze der abgestuften Darlegungs- und Beweislast Rechnung zu tragen. Es genügt zunächst, dass der Arbeitnehmer - soweit er die Überlegungen und Zusammenhänge nicht kennt - einen Sachverhalt vorträgt, der darauf schließen lässt, dass der Arbeitgeber den Eintritt der Bedingung wegen der Betriebsratstätigkeit herbeigeführt hat. Der Arbeitgeber muss sich sodann nach § 138 Abs. 2 ZPO im Einzelnen auf diesen Vortrag einlassen. Er kann einzelne Tatsachen konkret bestreiten oder Umstände vortragen, welche den Sachverhalt in einem anderen Licht erscheinen lassen. Trägt der Arbeitgeber nichts vor oder lässt er sich nicht substantiiert ein, gilt der schlüssige Sachvortrag des Arbeitnehmers gemäß § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden. Gelingt es dem Arbeitgeber, die vom Arbeitnehmer vorgetragenen Indizien für die Benachteiligung zu erschüttern, bleibt es bei dem Grundsatz, dass der Arbeitnehmer darlegen und beweisen muss, dass der Arbeitgeber die auflösende Bedingung wegen der Betriebsratstätigkeit herbeigeführt hat (vgl. zur Darlegung der Benachteiligung [X.] 25. Juni 2014 - 7 [X.] 847/12 - Rn. 36 mwN, [X.]E 148, 299; zur Darlegung der Missbräuchlichkeit einer sachgrundlosen Befristung [X.] 24. Juni 2015 - 7 [X.] 452/13 - Rn. 25 mwN).

(2) Die Klägerin hat Umstände, die auf eine Benachteiligung wegen ihrer Betriebsratstätigkeit schließen lassen, nicht ausreichend dargelegt.

(a) Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass die [X.] den [X.] beeinflusst hat. Die [X.] hat den [X.] zwar nicht selbst herbeigeführt. Die Entscheidung, den (beamtenrechtlichen) Sonderurlaub der Klägerin nicht zu verlängern, wurde nicht von der [X.], sondern von der Dienstherrin der Klägerin, der [X.], getroffen. Aus dem Schreiben der [X.] vom 3. September 2015 ergibt sich jedoch, dass diese ihrer Entscheidung das Ergebnis des bei der [X.] durchgeführten Auswahlprozesses nach § 8 der Gesamtbetriebsvereinbarung vom 29. April 2014 zugrunde gelegt hat. Dies könnte für eine mittelbare Einflussnahme der [X.] auf den [X.] sprechen, die zur Begründung der Fiktionswirkung ausreichen kann (vgl. etwa [X.]/[X.] 77. Aufl. § 162 [X.] Rn. 2).

(b) Die Klägerin hat aber unter Berücksichtigung der ihr mit Schreiben der [X.] vom 3. September 2015 mitgeteilten Auswahlerwägungen keine ausreichenden Umstände für eine Benachteiligung dargelegt. In diesem vom [X.] in Bezug genommenen Schreiben ist ausgeführt, es habe zwei teilbetroffene Arbeitnehmer gegeben. Die Auswahl, bei welchem teilbetroffenen Beschäftigten der Arbeitsplatz wegfällt, sei im paritätisch besetzten [X.] einvernehmlich auf die Klägerin gefallen. Bei der Auswahl seien die Erfordernisse nach § 8 Abs. 1 Satz 2 der Rahmenvereinbarung beachtet worden. Es sei kein anderer teilbetroffener Mitarbeiter in Bezug auf die verbleibenden Arbeitsplätze weniger fachlich geeignet. Die [X.] Gesichtspunkte der Klägerin seien berücksichtigt worden. Diese mitgeteilten Auswahlerwägungen sprechen gegen die Annahme, die [X.] habe die Klägerin wegen ihrer Betriebsratstätigkeit benachteiligt. Unter Berücksichtigung dieser Mitteilung konnte die Klägerin sich nicht auf den Vortrag beschränken, der Sonderurlaub der anderen im Bereich I eingesetzten Beamten, die nicht Mitglieder des Betriebsrats seien, sei verlängert worden. So ist schon nicht ersichtlich, ob die anderen Beamten mit der Klägerin vergleichbar, insbesondere teilbetroffen waren. Die Klägerin hätte sich mit den mitgeteilten Auswahlerwägungen auseinandersetzen und vortragen müssen, dass und ggf. aus welchen Gründen diese Erwägungen nur vorgeschoben sind.

3. Das Arbeitsverhältnis der [X.]en hat aufgrund der Mitteilung der [X.] vom 16. September 2015 über den Eintritt der auflösenden Bedingung mit Ablauf des 31. Oktober 2015 geendet.

a) Nach §§ 21, 15 Abs. 2 [X.] endet das Arbeitsverhältnis mit [X.], frühestens aber zwei Wochen nach Zugang der schriftlichen Unterrichtung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber über den Zeitpunkt des [X.]s.

b) Danach hat das Arbeitsverhältnis der [X.]en mit Eintritt der auflösenden Bedingung am 31. Oktober 2015 geendet. Die Klägerin wurde durch die [X.] mit dem Schreiben der [X.] vom 16. September 2015 mehr als zwei Wochen vor dem [X.] iSv. § 15 Abs. 2 [X.] über den Zeitpunkt des [X.]s unterrichtet.

aa) Mit dem Schreiben vom 16. September 2015 wurde der Klägerin der Zeitpunkt des Eintritts der auflösenden Bedingung mitgeteilt. Dieses Schreiben ist der Klägerin spätestens am 1. Oktober 2015 zugegangen, denn es war der an diesem Tag beim Arbeitsgericht eingegangenen Klage beigefügt. In dem Schreiben heißt es, das Arbeitsverhältnis der Klägerin ende gemäß § 4 Abs. 3 der Anlage 1 zum [X.] mit dem Eintritt der auflösenden Bedingung des Auslaufens der Beurlaubung bzw. des Auflebens des aktiven Beamtenverhältnisses bei der [X.] automatisch am 31. Oktober 2015.

[X.]) Die Klägerin ist durch die [X.] als Arbeitgeberin unterrichtet worden, auch wenn das Schreiben vom 16. September 2015 von den „[X.]“ der [X.] verfasst ist. Das Schreiben enthält den Hinweis, dass die [X.] im Namen und im Auftrag des Arbeitgebers der Klägerin, also der [X.], handeln. Diese Vertretung ist zulässig. Bei der Unterrichtung über den Eintritt der auflösenden Bedingung nach §§ 21, 15 Abs. 2 [X.] handelt es sich zwar nicht um eine rechtsgestaltende [X.]enserklärung, sondern um eine rechtsgeschäftsähnliche Handlung, weil deren Rechtsfolgen nicht wie bei [X.]enserklärungen kraft des ihnen innewohnenden [X.]ensakts, sondern kraft Gesetzes eintreten ([X.] 16. Januar 2018 - 7 [X.] 622/15 - Rn. 26). Für rechtsgeschäftsähnliche Handlungen gelten jedoch die Bestimmungen über [X.]enserklärungen entsprechend ihrer Eigenart (vgl. [X.] 29. Juni 2017 - 8 [X.] 402/15 - Rn. 21, [X.]E 159, 334). Danach sind die Vorschriften über die Stellvertretung (§§ 164 ff. [X.]) anzuwenden. Der Arbeitgeber kann sich daher zur Mitteilung nach § 15 Abs. 2 [X.] eines Vertreters bedienen ([X.] 11. Aufl. § 15 [X.] Rn. 17; [X.]/[X.] 18. Aufl. § 15 [X.] Rn. 2).

III. [X.] folgt aus § 91 Abs. 1, § 97 ZPO.

        

    Gräfl    

        

    Waskow    

        

  M. Rennpferdt   

        

        

        

    [X.]ms    

        

    Holzhausen    

                 

Meta

7 AZR 690/16

20.06.2018

Bundesarbeitsgericht 7. Senat

Urteil

Sachgebiet: AZR

vorgehend ArbG Darmstadt, 16. Dezember 2015, Az: 1 Ca 188/15, Urteil

§ 14 Abs 1 S 1 TzBfG, § 14 Abs 1 S 2 TzBfG, § 15 Abs 2 TzBfG, § 17 S 1 TzBfG, § 21 TzBfG, § 37 Abs 1 BetrVG, § 78 S 1 BetrVG, § 78 S 2 BetrVG, Art 7 EGRL 14/2002

Zitier­vorschlag: Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 20.06.2018, Az. 7 AZR 690/16 (REWIS RS 2018, 7532)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2018, 7532

Auf dem Handy öffnen Auf Mobilgerät öffnen.


Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.

Ähnliche Entscheidungen

7 AZR 98/17 (Bundesarbeitsgericht)

Auflösende Bedingung - beurlaubter Beamter - Pflichtenkollision


7 AZR 285/17 (Bundesarbeitsgericht)

Auflösende Bedingung - beurlaubter Beamter - Pflichtenkollision


7 AZR 882/16 (Bundesarbeitsgericht)

Auflösende Bedingung - Bedingungskontrollklage - verlängerte Anrufungsfrist - beurlaubter Beamter - Nichtverlängerung der Beurlaubung - …


7 AZR 689/16 (Bundesarbeitsgericht)

Teilurteil - Auflösende Bedingung - schriftliche Unterrichtung - verlängerte Anrufungsfrist


7 AZR 561/16 (Bundesarbeitsgericht)

Auflösende Bedingung - Beamter - Nichtverlängerung der Beurlaubung - Auslegung Anl 1 § 4 Abs …


Referenzen
Wird zitiert von

Keine Referenz gefunden.

Zitiert

Keine Referenz gefunden.

Zitieren mit Quelle:
x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.