BT-Drucksache 18/4487

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 18/4411)

Vom 26. März 2015


Deutscher Bundestag Drucksache 18/4487
18. Wahlperiode 26.03.2015
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Nicole Gohlke,
Susanna Karawanskij, Katja Kipping, Thomas Lutze, Cornelia Möhring, Thomas
Nord, Richard Pitterle, Michael Schlecht, Dr. Petra Sitte, Azize Tank, Dr. Axel Troost,
Kathrin Vogler, Dr. Sahra Wagenknecht, Harald Weinberg, Katrin Werner, Jörn
Wunderlich, Sabine Zimmermann (Zwickau) und der Fraktion DIE LINKE.

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste
(Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage
auf Bundestagsdrucksache 18/4411)

In der Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. „Aufwertung
der Sozial- und Erziehungsdienste“ (Bundestagsdrucksache 18/4411) hat die
Bundesregierung zu den Fragen 26 bis 31 geantwortet, dass ihr keine Erkennt-
nisse zur Höhe der Arbeitsunfähigkeitstage und deren zugrunde liegende Diag-
nosegruppe, über die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Millionen aufgrund
von psychischen Belastungen und über durchschnittliche Arbeitsunfähigkeits-
tage je 100 Versicherte aufgrund von psychischen Belastungen und deren ge-
samtgesellschaftliche Kosten vorliegen. Dies ist verwunderlich, da der Bundes-
regierung in der Vergangenheit sehr wohl Erkenntnisse über gleiche Umstände
vorlagen.
So hat sie im August 2014 (Bundestagsdrucksache 18/2291) über die Höhe der
Arbeitsunfähigkeitstage und deren zugrunde liegende Diagnosegruppen und
auch über die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Millionen aufgrund psy-
chischer und Verhaltensstörungen Auskunft erteilt. Darüber hinaus hatte die
Bundesregierung auch Kenntnis über die am meisten aus den Anforderungen der
Arbeitsaufgabe und Arbeitsorganisation psychisch belasteten Wirtschafts-
zweige, wo die Häufigkeit des Merkmals einen Spitzenplatz einnimmt. Einer
dieser Wirtschaftszweige war nach Erkenntnis der Bundesregierung vor acht
Monaten der Wirtschaftszweig „Erziehung und Unterricht“, über den die Bun-
desregierung nun angibt, keine Kenntnisse mehr zu haben.
In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage „Psychische Belastungen in der Arbeits-
welt“ (Bundestagsdrucksache 18/2291) lagen der Bundesregierung im Jahr 2014
über die Höhe der gesamtgesellschaftlichen Kosten, die in den Jahren 2012 und
2013 durch psychische Erkrankungen im Vergleich zu den Jahren 2011, 2002
und 1992 verursacht wurden, gemäß ihrer Antwort zu Frage 5 keine Erkennt-
nisse vor. Die Fragesteller verweisen hier auf die Höhe der Kosten aus dem Jahr
2010 aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage (Bundestags-
drucksache 17/9478), wo diese Zahlen der Bundesregierung noch vorlagen. Die
Fragesteller fragen daher erneut.

Drucksache 18/4487 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über die Anzahl der Ar-

beitsunfähigkeitstage aufgrund von Erkrankungen für die Berufe der Sozial-
und Erziehungsdienste und speziell der Erzieherinnen und Erzieher vor, und
wie hoch ist diese Zahl im Vergleich dazu in der Gesamtwirtschaft (bitte die
jüngst verfügbaren Daten angeben sowie die vergangenen zehn Jahre dar-
stellen; bitte nach Alter, Geschlecht sowie nach Bund und Ländern differen-
zieren)?

2. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die den Arbeitsunfähig-
keitstagen zugrunde liegenden Diagnosegruppen?

3. Wie viele Arbeitsunfähigkeitstage in Millionen aufgrund von psychischen
und Verhaltensstörungen gab es nach Kenntnis der Bundesregierung in den
Jahren 2013 und 2014 bei Beschäftigten in den Berufen der Sozial- und Er-
ziehungsdienste und speziell bei Erzieherinnen und Erziehern, und wie stel-
len sich diese Werte im Vergleich zu den Jahren 2004 bis 2012 dar (bitte für
die einzelnen Jahre sowohl in absoluten Zahlen als auch als Anteil an allen
Diagnosegruppen darstellen; bitte nach Geschlecht, Alter und nach Bundes-
ländern differenzieren)?

4. Wie viele durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte in der
Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ gab es nach Kennt-
nis der Bundesregierung in den Jahren 2013 und 2014 bei Beschäftigten in
den Berufen der Sozial- und Erziehungsdienste und speziell bei den Erzie-
herinnen und Erziehern, und wie stellen sich diese Werte im Vergleich zur
Gesamtwirtschaft zu den Jahren 2004 bis 2012 dar (bitte für die einzelnen
Jahre sowohl in absoluten Zahlen als auch als Anteil an allen Diagnose-
gruppen darstellen; bitte nach Geschlecht, Alter und nach Bundesländern dif-
ferenzieren)?

5. Welche Berufsgruppen in den Sozial- und Erziehungsdiensten weisen nach
Kenntnis der Bundesregierung in den Jahren 2009 bis 2014 besonders
erhöhte Durchschnittszahlen bezüglich der „Tage je 100 Versicherte“ in der
Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ auf (bitte nach Ge-
schlecht differenzieren)?

6. Wie hoch waren nach Kenntnis der Bundesregierung in den Jahren 2013 und
2014 die gesamtgesellschaftlichen Kosten, die durch psychische Erkrankun-
gen in den Berufen der Sozial- und Erziehungsdienste und speziell bei den
Erzieherinnen und Erziehern verursacht wurden, und wie stellen sich diese
Werte im Vergleich zu den Jahren 2009 bis 2012 dar (bitte für die einzelnen
Jahre nach direkten und indirekten Kosten differenzieren)?

Berlin, den 26. März 2015

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

anzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de

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