Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 04.08.2004, Az. 2 StR 262/04

2. Strafsenat | REWIS RS 2004, 2015

© REWIS UG (haftungsbeschränkt)

Tags hinzufügen

Sie können dem Inhalt selbst Schlagworten zuordnen. Geben Sie hierfür jeweils ein Schlagwort ein und drücken danach auf sichern, bevor Sie ggf. ein neues Schlagwort eingeben.

Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"

QR-Code

Entscheidungstext


Formatierung

Dieses Urteil liegt noch nicht ordentlich formatiert vor. Bitte nutzen Sie das PDF für eine ordentliche Formatierung.

PDF anzeigen

[X.]/04
vom 4. August 2004 in der Strafsache gegen

wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge - 2 - Der 2. Strafsenat des [X.] hat auf Antrag des Generalbundes-anwalts und nach Anhörung des Beschwerdeführers am 4. August 2004 gemäß § 349 Abs. 4 StPO beschlossen: Auf die Revision des Angeklagten wird das Urteil des [X.] vom 19. Januar 2004 mit den [X.] aufgehoben, soweit es ihn betrifft. Die Sache wird zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Strafkammer des [X.] zurückverwiesen.
Gründe: Das [X.] hat den Angeklagten wegen unerlaubten Handeltrei-bens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt und das sichergestellte Rauschgift samt Verpackungsmaterial sowie die sichergestellten Flugtickets eingezogen. Gegen die Verurteilung wendet sich der Angeklagte mit seiner auf die Sachrü-ge und auf Verfahrensrügen gestützten Revision. Das Rechtsmittel hat mit einer Aufklärungsrüge nach § 244 Abs. 2 StPO Erfolg. 1. Nach den Feststellungen des angefochtenen Urteils sollten der Ange-klagte und der Mitangeklagte [X.]zwei Kilogramm Kokain aus [X.] nach [X.] transportieren, der Angeklagte gegen eine Entlohnung von 3000 •, der Mitangeklagte gegen einen Schuldenerlaß in entsprechender Hö-- 3 - he. Beide erhielten von ihrem Auftraggeber Flugtickets nach [X.] und be-gaben sich in ein ihnen vorher mitgeteiltes Hotel. Dort wurden ihnen je zwei Flaschen mit einem Inhalt von je 2.000 ml Rotwein übergeben, in dem das zu transportierende Kokain aufgelöst war. Der Angeklagte und der Mitangeklagte [X.]packten die ihnen übergebenen Flaschen jeweils in ihren Koffer. Bei der Rück-reise wurden beide Koffer vom Mitangeklagten [X.]auf seinen Namen ein- gecheckt. Bei der Zwischenlandung in [X.] am 7. Juni 2003 [X.] das Rauschgift bei einer Routinekontrolle entdeckt. Die Verurteilung des die Tat bestreitenden Angeklagten stützt sich im wesentlichen auf das umfassende Geständnis des Mitangeklagten [X.]. Der Angeklagte, der sich zur Sache erstmals in der Hauptverhandlung eingelassen hat, hat hingegen behauptet, er habe sich aus Urlaubsgründen mit seinem Freund und Begleiter [X.]nach [X.] begeben und habe alle Ausgaben mit seiner Œ Sv. `s Œ Kreditkarte bestritten. 2. Bei der Festnahme des Angeklagten wurden zwei Kreditkarten sicher-gestellt und aktenmäßig erfaßt. Die Revision rügt mit Recht, daß die [X.] ihre Aufklärungspflicht (§ 244 Abs. 2 StPO) dadurch verletzt hat, daß sie nicht durch Einholung entsprechender Auskünfte bei den Kreditinstituten die Einlassung des Angeklagten überprüft hat. Hätte eine Anfrage bei den beiden Kreditinstituten ergeben, daß das Flugticket und die Hotelrechnung mit der Kreditkarte des Angeklagten bezahlt wurden, wäre das geeignet gewesen, die Glaubhaftigkeit der Angaben des Mitangeklagten [X.]
in Zweifel zu ziehen. - 4 - Der Beschwerdeführer ist aber allein aufgrund der Aussage des [X.], dem deshalb der Strafmilderungsgrund des § 31 BtMG zugebilligt wurde, verurteilt worden. Die Überprüfung von dessen Angaben zur [X.] durch den Auftraggeber und der abweichenden Einlassung des Angeklagten anhand der aktenkundigen Kreditkarten drängte sich daher auf. [X.] Detter Otten

Fischer

Roggenbuck

Meta

2 StR 262/04

04.08.2004

Bundesgerichtshof 2. Strafsenat

Sachgebiet: StR

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 04.08.2004, Az. 2 StR 262/04 (REWIS RS 2004, 2015)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2004, 2015

Auf dem Handy öffnen Auf Mobilgerät öffnen.


Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.

Referenzen
Wird zitiert von

Keine Referenz gefunden.

Zitiert

Keine Referenz gefunden.

Zitieren mit Quelle:
x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.