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Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"
Überzeugung von der fehlenden Kausalität eines Verfahrensfehlers
1. Ist der Planfeststellungsbehörde im Zusammenhang mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung ein Verfahrensfehler unterlaufen, darf das Gericht eine Rechtsverletzung (Art. 11 Abs. 1 Buchst. b UVP-RL
2. Der Überzeugungsgrundsatz (§ 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO) verlangt, dass sich das Tatsachengericht die volle Überzeugung von der offensichtlich fehlenden konkreten Kausalität des Verfahrensfehlers bildet.
I
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">1 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die Klägerin wen[X.]et si[X.]h gegen [X.]en Planfeststellungsbes[X.]hluss zum Ausbau [X.]er [X.] un[X.] Neubau [X.]er [X.] (Ortsumgehung [X.]). Sie ist Eigentümerin eines in [X.]er Nähe [X.]er Trasse liegen[X.]en Grun[X.]stü[X.]ks, [X.]as [X.]ur[X.]h [X.]ie Planung ni[X.]ht unmittelbar in Anspru[X.]h genommen wir[X.]. Mit ihrer Klage vor [X.]em [X.] hat sie formelle un[X.] materielle Einwän[X.]e gegen [X.]ie Re[X.]htmäßigkeit [X.]er Planfeststellung erhoben. Das [X.] hat mehrere Verfahrensfehler festgestellt bzw. als wahr unterstellt, [X.]ie [X.]em Beklagten bei [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung im Zusammenhang mit [X.]er Bekanntma[X.]hung [X.]es Vorhabens unterlaufen seien, sämtli[X.]he Fehler aber als ni[X.]ht kausal für [X.]en Planfeststellungsbes[X.]hluss angesehen. Weitere mit [X.]er Klage gelten[X.] gema[X.]hte Verfahrensfehler hat [X.]as [X.] ebenso wie materielle Mängel [X.]es Planfeststellungsbes[X.]hlusses verneint. Die Bes[X.]hwer[X.]e wen[X.]et si[X.]h gegen [X.]ie Ni[X.]htzulassung [X.]er Revision.
II
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">2 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die Bes[X.]hwer[X.]e ist begrün[X.]et. Zwar re[X.]htfertigt sie we[X.]er [X.]ie Zulassung [X.]er Revision wegen grun[X.]sätzli[X.]her Be[X.]eutung [X.]er Re[X.]htssa[X.]he (1.) no[X.]h wegen Divergenz (2.). Je[X.]o[X.]h ma[X.]ht [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e mit Erfolg einen ents[X.]hei[X.]ungserhebli[X.]hen Verfahrensmangel gelten[X.] (3.). Dies führt gemäß § 133 Abs. 6 in Verbin[X.]ung mit § 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO zur Aufhebung [X.]es angefo[X.]htenen Urteils un[X.] zur Zurü[X.]kverweisung [X.]er Sa[X.]he an [X.]as [X.].
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">3 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">1. Soweit [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e einen grun[X.]sätzli[X.]hen Klärungsbe[X.]arf gelten[X.] ma[X.]ht, [X.]ringt sie ni[X.]ht [X.]ur[X.]h. Grun[X.]sätzli[X.]he Be[X.]eutung im Sinne von § 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO kommt einer Re[X.]htssa[X.]he nur zu, wenn sie eine für [X.]ie erstrebte Revisionsents[X.]hei[X.]ung erhebli[X.]he Re[X.]htsfrage [X.]es revisiblen Re[X.]hts aufwirft, [X.]ie im Interesse [X.]er Einheit o[X.]er [X.]er Fortbil[X.]ung [X.]es Re[X.]hts revisionsgeri[X.]htli[X.]her Klärung be[X.]arf. Die Bes[X.]hwer[X.]e muss gemäß § 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO [X.]arlegen, [X.]ass un[X.] inwiefern [X.]ie Revisionsents[X.]hei[X.]ung zur Klärung [X.]ieser bisher revisionsgeri[X.]htli[X.]h ni[X.]ht beantworteten fallübergreifen[X.]en Re[X.]htsfragen [X.]es Bun[X.]esre[X.]hts führen kann (stRspr, vgl. u.a. [X.], Bes[X.]hluss vom 19. August 1997 - 7 B 261.97 - [X.] 310 § 133
a) Die Fragen:
1. Rei[X.]ht es für [X.]ie unionsre[X.]htskonforme Anwen[X.]ung [X.]es [X.] bei Dur[X.]hführung [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung aus, [X.]arauf abzustellen, [X.]ass "keine Anhaltspunkte [X.]afür ersi[X.]htli[X.]h" sin[X.], [X.]ass ohne einen festgestellten Verfahrensfehler bei [X.]er Dur[X.]hführung [X.]er [X.] [X.]er Inhalt [X.]es Planfeststellungsbes[X.]hlusses an[X.]ers ausgefallen wäre?,
2. Ist es bei unionskonformer Auslegung [X.]es sog. Kausalitätskriteriums erfor[X.]erli[X.]h, na[X.]h Feststellung eines Fehlers bei [X.]er Dur[X.]hführung [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung [X.]avon auszugehen, [X.]ass [X.]ie Mögli[X.]hkeit besteht, [X.]ass [X.]ie angegriffene Ents[X.]hei[X.]ung ohne [X.]en gelten[X.] gema[X.]hten Verfahrensfehler an[X.]ers ausgefallen wäre, wenn mit Hilfe [X.]er Akten un[X.] eventueller weiterer Beweismittel ni[X.]ht objektiv na[X.]hzuweisen ist, [X.]ass [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung ni[X.]ht an[X.]ers ausgefallen wäre?,
3. Ist bei unionskonformer Auslegung [X.]er Anfor[X.]erungen an [X.]ie Bekanntma[X.]hung un[X.] Dur[X.]hführung [X.]er Öffentli[X.]hkeitsbeteiligung na[X.]h § 9 [X.]G [X.]ann von [X.]er Verletzung [X.]er europare[X.]htli[X.]h garantierten effektiven Beteiligung [X.]er betroffenen Öffentli[X.]hkeit auszugehen, wenn Fehler mit [X.]em Gewi[X.]ht [X.]er folgen[X.]en Fehler o[X.]er verglei[X.]hbarem Gewi[X.]ht für [X.]en Zugang zu Informationen un[X.] [X.]ie Beteiligung am Ents[X.]hei[X.]ungsprozess einzeln o[X.]er im Zusammenwirken bestehen?,
a) Die Bekanntma[X.]hung [X.]er Beteiligung erfolgt erst, na[X.]h[X.]em [X.]ie Auslegung [X.]er Unterlagen (Auslegungszeit entspre[X.]hen[X.] [X.]er gesetzli[X.]hen Vorgaben exakt ein Monat) bereits begonnen hatte,
b) Die Bekanntma[X.]hung enthält entgegen § 9 Abs. 1a Nr. 5 [X.]G keine Angaben [X.]arüber, wel[X.]he Unterlagen/Informationen im Sinne [X.]es § 6 [X.]G vorgelegt wur[X.]en,
[X.]) Entgegen § 9 Abs. 1b Nr. 1 [X.]G wir[X.] keine [X.]en Anfor[X.]erungen [X.]es § 6 Abs. 3 Satz 2 un[X.] 3 [X.]G genügen[X.]e allgemeinverstän[X.]li[X.]he, ni[X.]htte[X.]hnis[X.]he Zusammenfassung [X.]er Angaben na[X.]h § 6 Abs. 3 Satz 1 [X.]G ausgelegt,
[X.]) Entgegen § 9 Abs. 1b Nr. 1 [X.]G i.V.m. § 6 Abs. 3 Satz 1 Nr. 5 [X.]G wir[X.] keine "Übersi[X.]ht über [X.]ie wi[X.]htigsten, vom Träger [X.]es Vorhabens geprüften an[X.]erweitigen Lösungsmögli[X.]hkeiten un[X.] Angabe [X.]er wesentli[X.]hen [X.] im Hinbli[X.]k auf [X.]ie Umweltauswirkungen [X.]es Vorhabens" ausgelegt,
re[X.]htfertigen ni[X.]ht [X.]ie Zulassung [X.]er Revision. Denn sie lassen si[X.]h auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]es Urteils [X.]es [X.] vom 7. November 2013 - [X.]/12 [[X.]:[X.]:[X.]], [X.] -, [X.]es [X.]a[X.]ur[X.]h veranlassten, aller[X.]ings erst na[X.]h Erlass [X.]es angefo[X.]htenen Urteils in [X.] getretenen § 4 UmwRG in [X.]er Fassung [X.]es [X.] ([X.]) un[X.] [X.]er mittlerweile [X.]azu bereits ergangenen Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] (Urteil vom 21. Januar 2016 - 4 A 5.14 - juris) ein[X.]eutig beantworten, ohne [X.]ass es [X.]afür [X.]er Dur[X.]hführung eines Revisionsverfahrens be[X.]arf.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">5 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Mit [X.]em neu gefassten § 4 UmwRG, [X.]en [X.]er Senat in [X.]em erstrebten Revisionsverfahren zu bea[X.]hten hätte, hat [X.]er Gesetzgeber [X.]reierlei geregelt (vgl. im Einzelnen [X.], Urteil vom 21. Januar 2016 - 4 A 5.14 - juris Rn. 41 ff. m.w.N.): Zum Ersten hat er klargestellt, [X.]ass § 46 VwVfG für ni[X.]ht unter § 4 Abs. 1 UmwRG n.F. fallen[X.]e - relative - Verfahrensfehler weiterhin maßgebli[X.]h ist mit [X.]er Folge, [X.]ass eine Aufhebung eines Verwaltungsakts ni[X.]ht allein wegen [X.]ieses Fehlers beanspru[X.]ht wer[X.]en kann, wenn offensi[X.]htli[X.]h ist, [X.]ass [X.]er Fehler [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung in [X.]er Sa[X.]he ni[X.]ht beeinflusst hat. Zum [X.] hat er [X.]ie na[X.]h § 86 VwGO bestehen[X.]e Pfli[X.]ht [X.]es Geri[X.]hts zur Erfors[X.]hung [X.]es Sa[X.]hverhalts von Amts wegen hervorgehoben, [X.]ie es im vorliegen[X.]en Zusammenhang gebietet zu untersu[X.]hen, ob es offensi[X.]htli[X.]h ist, [X.]ass [X.]ie angegriffene Ents[X.]hei[X.]ung ohne [X.]en Verfahrensfehler ni[X.]ht an[X.]ers ausgefallen wäre. [X.] [X.]es Geri[X.]hts sin[X.] [X.]ie vom Vorhabenträger o[X.]er [X.]er zustän[X.]igen Behör[X.]e vorgelegten Beweise sowie [X.]ie gesamten [X.]em Geri[X.]ht vorliegen[X.]en Akten un[X.] Planunterlagen, aber au[X.]h sonst erkennbare o[X.]er naheliegen[X.]e Umstän[X.]e. Ein wesentli[X.]hes Erkenntnisziel besteht [X.]arin zu klären, ob na[X.]h [X.]en Umstän[X.]en [X.]es Einzelfalls [X.]ie konkrete Mögli[X.]hkeit besteht, [X.]ass ohne [X.]en angenommenen Verfahrensmangel [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung an[X.]ers ausgefallen wäre. Dabei ist es Sa[X.]he [X.]es Geri[X.]hts, unter an[X.]erem au[X.]h [X.]ie S[X.]hwere [X.]es gelten[X.] gema[X.]hten Verfahrensfehlers zu gewi[X.]hten un[X.] insbeson[X.]ere zu prüfen, ob [X.]ieser Fehler [X.]er betroffenen Öffentli[X.]hkeit eine [X.]er Garantien genommen hat, [X.]ie ges[X.]haffen wur[X.]en, um ihr im Einklang mit [X.]en Zielen [X.]er [X.]-Ri[X.]htlinie Zugang zu Informationen un[X.] [X.]ie Beteiligung am Ents[X.]hei[X.]ungsprozess zu ermögli[X.]hen. Tritt - wie hier - ein Beteiligter im Sinne von § 61 Nr. 1 un[X.] 2 VwGO als Kläger auf, kommt es gemäß § 4 Abs. 3 Satz 2 UmwRG [X.]arauf an, ob ihm selbst [X.]ie Mögli[X.]hkeit [X.]er gesetzli[X.]h vorgesehenen Beteiligung am Ents[X.]hei[X.]ungsprozess genommen wor[X.]en ist; auf [X.]ie Verkürzung [X.]er Verfahrensre[X.]hte an[X.]erer Mitglie[X.]er [X.]er betroffenen Öffentli[X.]hkeit kann si[X.]h ein sol[X.]her Beteiligter [X.]agegen ni[X.]ht berufen (s. [X.]. 18/5927 S. 10 f.). Zum [X.] hat [X.]er Gesetzgeber [X.]ie Folgen eines non liquet [X.]ahingehen[X.] geregelt, [X.]ass [X.]ie Kausalität [X.]es Verfahrensfehlers vermutet wir[X.] (s. au[X.]h § 4 Abs. 1a Satz 2 UmwRG). Gelingt es [X.]em Geri[X.]ht, si[X.]h auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]er vorliegen[X.]en [X.] [X.]avon zu überzeugen, [X.]ass [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung au[X.]h ohne [X.]en festgestellten Verfahrensfehler ni[X.]ht an[X.]ers ausgefallen wäre, führt [X.]er Fehler gemäß § 46 VwVfG we[X.]er zur Aufhebung no[X.]h zur Feststellung [X.]er Re[X.]htswi[X.]rigkeit un[X.] Ni[X.]htvollziehbarkeit [X.]es Verwaltungsakts. Dies entspri[X.]ht [X.]en Voraussetzungen, [X.]ie [X.]er [X.] ([X.], Urteil vom 7. November 2013 - [X.]/12 - Rn. 51) [X.]afür genannt hat, [X.]ass [X.]as nationale Re[X.]ht eine Re[X.]htsverletzung im Sinne von Art. 11 Abs. 1 Bu[X.]hst. b [X.]er [X.]-RL verneinen kann.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">6 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Hiervon ausgehen[X.] lassen si[X.]h [X.]ie Fragen 1 un[X.] 2 ohne Weiteres beantworten: Der bloße Hinweis, es seien "keine Anhaltspunkte [X.]afür ersi[X.]htli[X.]h", [X.]ass ohne [X.]en festgestellten Verfahrensfehler bei [X.]er Dur[X.]hführung [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung [X.]er Inhalt [X.]es Planfeststellungsbes[X.]hlusses an[X.]ers ausgefallen wäre, genügt ni[X.]ht [X.]en Anfor[X.]erungen an eine or[X.]nungsgemäße Kausalitätsprüfung. Vielmehr muss [X.]ie fehlen[X.]e Kausalität zur Überzeugung [X.]es erkennen[X.]en Geri[X.]hts auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]er oben genannten [X.] feststehen. Einen [X.]arüber hinausgehen[X.]en abstrakten Klärungsbe[X.]arf zeigt [X.]ie Klägerin ni[X.]ht auf.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">7 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">In Bezug auf [X.]ie Frage 3 ist zunä[X.]hst zu bea[X.]hten, [X.]ass [X.]as [X.] nur [X.]ie unter a) un[X.] b) genannten Fehler festgestellt bzw. unterstellt hat, ni[X.]ht aber [X.]ie unter [X.]) un[X.] [X.]) aufgeführten. Dessen ungea[X.]htet begrün[X.]et [X.]ie Frage keine grun[X.]sätzli[X.]he Be[X.]eutung, weil [X.]ie Gewi[X.]htung [X.]er S[X.]hwere eines Fehlers (vgl. nunmehr § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3b UmwRG), gegebenenfalls au[X.]h im Zusammenwirken mit an[X.]eren Fehlern, eine Frage [X.]es Einzelfalls ist. Insoweit hat [X.]as Bun[X.]esverwaltungsgeri[X.]ht zu[X.]em bereits ents[X.]hie[X.]en, [X.]ass [X.] na[X.]h ihrer Art un[X.] S[X.]hwere ni[X.]ht ohne Weiteres mit [X.]en in § 4 Abs. 1 Nr. 1 un[X.] 2 UmwRG genannten Fällen verglei[X.]hbar sin[X.] ([X.], Urteil vom 21. Januar 2016 - 4 A 5.14 - juris Rn. 47, 50), mithin ni[X.]ht - je[X.]enfalls ni[X.]ht stets - kausalitätsunabhängig zur Aufhebung [X.]er Ents[X.]hei[X.]ung führen. Die Bes[X.]hwer[X.]e zeigt au[X.]h insoweit keinen abstrakten Klärungsbe[X.]arf auf, son[X.]ern wen[X.]et si[X.]h le[X.]igli[X.]h gegen [X.]ie vom [X.] im Einzelfall vorgenommene Gewi[X.]htung.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">8 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">b) Hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er weiteren Frage:
Ist es für [X.]ie unionsre[X.]htskonforme Prüfung, ob mehrere festgestellte Fehler bei [X.]er Dur[X.]hführung [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung zur Aufhebung [X.]er Zulassung für ein [X.]-pfli[X.]htiges Vorhaben führen, erfor[X.]erli[X.]h, [X.]ie kumulative Wirkung [X.]er Fehler zu prüfen?,
legt [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e ebenfalls ni[X.]ht [X.]ar, inwiefern es si[X.]h hierbei um eine allgemein zu klären[X.]e, grun[X.]sätzli[X.]he Frage han[X.]elt. Die Bes[X.]hwer[X.]e ist [X.]er Auffassung, [X.]ie [X.]rei vom [X.] festgestellten bzw. unterstellten Verfahrensfehler hätten "je[X.]enfalls kumulativ eine S[X.]hwere, [X.]ie eine erhebli[X.]he un[X.] wesentli[X.]he Beeinträ[X.]htigung [X.]er Information un[X.] Beteiligung [X.]arstellt", ohne aller[X.]ings Gesi[X.]htspunkte aufzuzeigen, unter [X.]enen [X.]ie aufgeworfene Frage fallübergreifen[X.] klärungsbe[X.]ürftig wäre. Es liegt auf [X.]er Han[X.], [X.]ass bei [X.]er Prüfung, ob eine fehlerhafte Verfahrensweise [X.]er Behör[X.]e na[X.]h Art un[X.] S[X.]hwere mit [X.]em vollstän[X.]igen Ausfall [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung bzw. [X.]er Öffentli[X.]hkeitsbeteiligung verglei[X.]hbar ist (§ 4 Abs. 1 Nr. 3 Bu[X.]hst. [X.]. § 4 Abs. 1 Nr. 1 un[X.] 2 UmwRG) un[X.] ob sie [X.]er betroffenen Öffentli[X.]hkeit - bzw. einem privaten Kläger - [X.]ie Mögli[X.]hkeit [X.]er gesetzli[X.]h vorgesehenen Beteiligung am Ents[X.]hei[X.]ungsprozess genommen hat (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 Bu[X.]hst. [X.], Abs. 3 Satz 2 UmwRG), gegebenenfalls au[X.]h [X.]as Zusammenwirken mehrerer einzelner Fehler zu berü[X.]ksi[X.]htigen ist. In Anbetra[X.]ht [X.]er Vers[X.]hie[X.]enartigkeit [X.]er [X.]enkbaren Fehler ist [X.]ies aber stets eine Frage [X.]es Einzelfalls, [X.]ie si[X.]h einer allgemeinen Klärung entzieht.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">9 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">[X.]) Au[X.]h [X.]ie Frage:
Ist bei unionskonformer Betra[X.]htung [X.]er Anfor[X.]erungen aus § 9 Abs. 1b Nr. 1 [X.]G i.V.m. § 6 Abs. 3 Satz 2 [X.]G, wona[X.]h zwingen[X.] eine "allgemein verstän[X.]li[X.]he, ni[X.]htte[X.]hnis[X.]he Zusammenfassung [X.]er Angaben" na[X.]h § 6 Abs. 3 Satz 1 [X.]G auszulegen ist, wobei [X.]iese Angaben "[X.] [X.]ie Beurteilung ermögli[X.]hen müssen, ob un[X.] in wel[X.]hem Umfang sie von [X.]en Umweltauswirkungen [X.]es Vorhabens betroffen wer[X.]en können" (§ 6 Abs. 3 Satz 3 [X.]G), [X.]ie öffentli[X.]he Auslegung eines Dokumentes ausrei[X.]hen[X.], wel[X.]hes einzig erwähnt, [X.]ass Prognosebere[X.]hnungen vorgenommen wur[X.]en un[X.] Immissionsgrenzwertübers[X.]hreitungen verbleiben, aber keine Angaben [X.]azu ma[X.]ht, in wel[X.]hem Umfang un[X.] in wel[X.]her Höhe sowie in wel[X.]hen Berei[X.]hen mit entspre[X.]hen[X.]en Belastungen zu re[X.]hnen ist?,
re[X.]htfertigt ni[X.]ht [X.]ie Zulassung [X.]er Revision wegen grun[X.]sätzli[X.]her Be[X.]eutung. Ob ein konkretes Dokument [X.]en [X.]-re[X.]htli[X.]hen Anfor[X.]erungen gere[X.]ht wir[X.], ist eine Frage [X.]es Einzelfalls. Wel[X.]he Anfor[X.]erungen bei [X.]er Auslegung von Planunterlagen im Allgemeinen erfüllt wer[X.]en müssen, ist bereits in [X.]er vom [X.] in Bezug genommenen Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] geklärt (vgl. [X.], Urteile vom 19. Mai 1998 - 4 [X.] 11.96 - [X.] 407.4 § 17 [X.] Nr. 138 S. 254, vom 12. August 2009 - 9 A 64.07 - [X.]E 134, 308 Rn. 27 un[X.] vom 3. März 2011 - 9 A 8.10 - [X.]E 139, 150 Rn. 19 ff.). Der Dur[X.]hführung eines Revisionsverfahrens be[X.]arf es hierfür ni[X.]ht. Au[X.]h soweit [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e insbeson[X.]ere geklärt wissen will, wel[X.]hen inhaltli[X.]hen Anfor[X.]erungen [X.]ie allgemeinverstän[X.]li[X.]he ni[X.]htte[X.]hnis[X.]he Zusammenfassung (§ 6 Abs. 3 Satz 2 [X.]G) genügen muss, kritisiert sie le[X.]igli[X.]h [X.]en Stan[X.]punkt [X.]es [X.]s, wona[X.]h [X.]eren Funktion unter [X.]en hier vorliegen[X.]en Umstän[X.]en [X.]ur[X.]h [X.]en seinerzeit ausgelegten Erläuterungsberi[X.]ht erfüllt wor[X.]en sei. Eine fallübergreifen[X.] erhebli[X.]he, allgemein klärungsfähige Re[X.]htsfrage wirft sie au[X.]h in [X.]iesem Zusammenhang ni[X.]ht auf.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">10 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">[X.]) Zulassungserhebli[X.]h ist s[X.]hließli[X.]h ebenso wenig [X.]ie von [X.]er Bes[X.]hwer[X.]e aufgeworfene Frage:
Können bei [X.]er Ermittlung [X.]er Hintergrun[X.]belastung [X.]ur[X.]h Lufts[X.]ha[X.]stoffe in einem stä[X.]tis[X.]hen Gebiet [X.]ie Messergebnisse einer Messstelle herangezogen wer[X.]en, wenn [X.]ie stä[X.]tis[X.]hen Lufts[X.]ha[X.]stoffquellen ni[X.]ht im Luv [X.]er Hauptwin[X.]ri[X.]htung [X.]er Station liegen, un[X.] unter wel[X.]hen Voraussetzungen ist [X.]as zulässig?
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">11 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die Bes[X.]hwer[X.]e geht selbst [X.]avon aus, [X.]ass [X.]ie wesentli[X.]hen Maßstäbe zur Beantwortung [X.]ieser Frage [X.]ur[X.]h [X.]ie 39. BImS[X.]hV (Veror[X.]nung über Luftqualitätsstan[X.]ar[X.]s un[X.] Emissionshö[X.]hstmengen) vorgegeben sowie [X.]ur[X.]h [X.]ie hierzu ergangene Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] geklärt sin[X.]. Na[X.]h Anlage 3 B. 1. [X.]) [X.]er 39. BImS[X.]hV müssen Messstationen für [X.]en stä[X.]tis[X.]hen Hintergrun[X.] so gelegen sein, [X.]ass [X.]ie gemessene Vers[X.]hmutzung [X.]en integrierten Beitrag sämtli[X.]her Quellen im Luv [X.]er Hauptwin[X.]ri[X.]htung [X.]er Station erfasst. Für [X.]ie gemessene Vers[X.]hmutzung sollte ni[X.]ht eine einzelne Quelle vorherrs[X.]hen[X.] sein, es sei [X.]enn, [X.]ass [X.]ies für eine größere stä[X.]tis[X.]he Flä[X.]he typis[X.]h ist. Die [X.] müssen grun[X.]sätzli[X.]h für eine Flä[X.]he von mehreren Qua[X.]ratkilometern repräsentativ sein. Stehen für [X.]ie Vorbelastung im Untersu[X.]hungsgebiet Mess[X.]aten ni[X.]ht zur Verfügung, ist es grun[X.]sätzli[X.]h sa[X.]hgere[X.]ht, auf [X.]ie Mess[X.]aten an[X.]erer geeigneter Messstationen zurü[X.]kzugreifen. Sin[X.] sol[X.]he Daten verfügbar, kann [X.]ie Dur[X.]hführung eigener, jahrelanger Messungen an Ort un[X.] Stelle vom Vorhabenträger ni[X.]ht gefor[X.]ert wer[X.]en. Die Auswahl [X.]er berü[X.]ksi[X.]htigten Messstationen muss aller[X.]ings [X.]en örtli[X.]hen Verhältnissen Re[X.]hnung tragen un[X.] gegebenenfalls bestehen[X.]e [X.]eutli[X.]he Unters[X.]hie[X.]e [X.]er für [X.]ie Vorbelastung im Plangebiet maßgebli[X.]hen Faktoren berü[X.]ksi[X.]htigen ([X.], Urteil vom 9. Juni 2010 - 9 A 20.08 - [X.] 407.4, § 17 [X.] Nr. 208 Rn. 129 m.w.N.).
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">12 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die Bes[X.]hwer[X.]e zeigt ni[X.]ht auf, inwiefern [X.]iese Re[X.]htspre[X.]hung in grun[X.]sätzli[X.]her Weise fortentwi[X.]kelt wer[X.]en müsste. Vielmehr rügt sie, [X.]ass si[X.]h [X.]as Geri[X.]ht in Wi[X.]erspru[X.]h zu [X.]en Voraussetzungen [X.]er Anlage 3 zur 39. BImS[X.]hV gesetzt habe. Hiermit wir[X.] eine Grun[X.]satzbe[X.]eutung ni[X.]ht [X.]argelegt.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">13 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">2. Die Revision ist ferner ni[X.]ht [X.]eshalb zuzulassen, weil [X.]as angefo[X.]htene Urteil auf einer Abwei[X.]hung von Ents[X.]hei[X.]ungen [X.]es [X.] im Sinne [X.]es § 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO beruht. Eine Divergenz ist nur [X.]ann hinrei[X.]hen[X.] bezei[X.]hnet, wenn [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e einen inhaltli[X.]h bestimmten, [X.]ie angefo[X.]htene Ents[X.]hei[X.]ung tragen[X.]en abstrakten Re[X.]htssatz benennt, mit [X.]em [X.]ie Vorinstanz einem [X.]ie Bezugsents[X.]hei[X.]ung tragen[X.]en abstrakten Re[X.]htssatz in Anwen[X.]ung [X.]erselben Re[X.]htsvors[X.]hrift wi[X.]erspro[X.]hen hat. Der Hinweis auf eine vermeintli[X.]h fehlerhafte Anwen[X.]ung [X.]er in [X.]er hö[X.]hstri[X.]hterli[X.]hen Re[X.]htspre[X.]hung formulierten Re[X.]htssätze genügt [X.]en Darlegungsanfor[X.]erungen (§ 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO) [X.]agegen ni[X.]ht. Daran gemessen zeigt [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e [X.]ie behauptete Divergenz ni[X.]ht auf.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">14 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">a) Das gilt zunä[X.]hst für [X.]ie Rüge, [X.]as [X.] sei mit seiner Annahme, erhebli[X.]he, je[X.]o[X.]h ni[X.]ht unzumutbare o[X.]er grenzwertübers[X.]hreiten[X.]e Umweltauswirkungen seien le[X.]igli[X.]h im Rahmen [X.]er Vorprüfung [X.]er [X.]-Pfli[X.]ht von Be[X.]eutung, von [X.]er Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] abgewi[X.]hen. Die in [X.]er Bes[X.]hwer[X.]e genannten Ents[X.]hei[X.]ungen ([X.], Bes[X.]hlüsse vom 5. März 1999 - 4 VR 3.98 - [X.] 407.4 § 17 [X.] Nr. 149 un[X.] vom 31. Januar 2011 - 7 B 55.10 - [X.] 445.4 § 68 [X.] Nr. 1) enthalten [X.]en Re[X.]htssatz, [X.]ass alle im jeweiligen Einzelfall von [X.]er Planung betroffenen Belange abwägungserhebli[X.]h sin[X.], mit Ausnahme [X.]erjenigen, [X.]ie geringwertig o[X.]er ni[X.]ht s[X.]hutzwür[X.]ig sin[X.]. Die Ents[X.]hei[X.]ungen betreffen folgli[X.]h [X.]as Abwägungsgebot, ni[X.]ht aber [X.]ie inhaltli[X.]hen Anfor[X.]erungen, [X.]ie an eine Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung zu stellen sin[X.]. Eine Abwei[X.]hung im Re[X.]htssatz liegt [X.]amit ni[X.]ht vor.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">15 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">b) Ebenso wenig ist [X.]ie Revision wegen einer Abwei[X.]hung [X.]es angefo[X.]htenen Urteils von [X.]em Bes[X.]hluss [X.]es [X.] vom 27. Januar 1988 - 4 B 7.88 - ([X.] 442.01 § 29 [X.] Nr. 1) un[X.] [X.]em Urteil [X.]es [X.] vom 10. Juli 2012 - 7 A 11.11 - ([X.]E 143, 249) zuzulassen. Das [X.] hält es für unproblematis[X.]h, [X.]ass [X.]ie bauzeitli[X.]hen Belastungen [X.]ur[X.]h Lärm un[X.] Ers[X.]hütterungen we[X.]er ermittelt no[X.]h im Planfeststellungsbes[X.]hluss behan[X.]elt wor[X.]en sin[X.]. Dies sei wegen [X.]er Unregelmäßigkeit [X.]er Einwirkungen plausibel. Im Übrigen enthielten [X.]ie [X.]em Planfeststellungsbes[X.]hluss beigefügten Nebenbestimmungen ausrei[X.]hen[X.]e Regelungen zum S[X.]hutz [X.]er Kläger. Eine Divergenz im Sinne [X.]es § 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO hat [X.]ie Bes[X.]hwer[X.]e insoweit ni[X.]ht [X.]argelegt.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">16 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die erste in [X.]er Bes[X.]hwer[X.]e genannte Ents[X.]hei[X.]ung ([X.], Bes[X.]hluss vom 27. Januar 1988 - 4 B 7.88 - [X.] 442.01 § 29 [X.] Nr. 1) enthält [X.]en Re[X.]htssatz, [X.]ass ein Kläger auf eine [X.] klagen kann, wenn er bauzeitli[X.]he Immissionen befür[X.]htet, [X.]ie [X.]as Maß [X.]es Zumutbaren übers[X.]hreiten. Er kann eine Verpfli[X.]htung [X.]er Planfeststellungsbehör[X.]e beantragen, [X.]em Unternehmer [X.]ie Erri[X.]htung un[X.] Unterhaltung geeigneter S[X.]hutzanlagen aufzuerlegen. Für [X.]en Fall, [X.]ass sol[X.]he Anlagen untunli[X.]h o[X.]er mit [X.]em Vorhaben unvereinbar wären, kann [X.]ie Festsetzung eines angemessenen Ausglei[X.]hs in Gel[X.] verlangt wer[X.]en. Von [X.]iesen abstrakten Re[X.]htssätzen wei[X.]ht [X.]as hier angegriffene Urteil ni[X.]ht ab; [X.]enn es hält [X.]en Anspru[X.]h [X.]er Kläger auf [X.] ni[X.]ht grun[X.]sätzli[X.]h, son[X.]ern le[X.]igli[X.]h unter [X.]en hier konkret vorliegen[X.]en Umstän[X.]en für unbegrün[X.]et.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">17 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Der zweiten Ents[X.]hei[X.]ung ([X.], Urteil vom 10. Juli 2012 - 7 A 11.11 - [X.]E 143, 249) liegen, wie von [X.]er Bes[X.]hwer[X.]e zutreffen[X.] angegeben, u.a. folgen[X.]e Re[X.]htssätze zugrun[X.]e: Die [X.] konkretisiert für Geräus[X.]himmissionen von Baustellen [X.]en unbestimmten Re[X.]htsbegriff [X.]er s[X.]hä[X.]li[X.]hen Umwelteinwirkungen (Rn. 26). Der na[X.]h Nr. 3.1.1. [X.]er [X.] maßgebli[X.]he Immissionsri[X.]htwert [X.]arf im Planfeststellungsverfahren ni[X.]ht unter Rü[X.]kgriff auf [X.]en sogenannten [X.] na[X.]h Nr. 4.1. erhöht wer[X.]en (Rn. 45). Re[X.]htsgrun[X.]lage für Ents[X.]hä[X.]igungsansprü[X.]he wegen unzumutbarer Beeinträ[X.]htigungen [X.]ur[X.]h [X.]ie Erri[X.]htung eines planfestgestellten Vorhabens ist § 74 Abs. 2 Satz 3 VwVfG. Dana[X.]h hat - sofern Vorkehrungen o[X.]er Anlagen zur Vermei[X.]ung na[X.]hteiliger Wirkungen auf Re[X.]hte an[X.]erer untunli[X.]h o[X.]er mit [X.]em Vorhaben unvereinbar sin[X.] - [X.]er Betroffene einen Anspru[X.]h auf angemessene Ents[X.]hä[X.]igung in Gel[X.]. Der Ents[X.]hä[X.]igungsanspru[X.]h ist [X.]em Grun[X.]e na[X.]h im Planfeststellungsbes[X.]hluss festzustellen, zu[X.]em sin[X.] [X.]ie Bemessungsgrun[X.]lagen für [X.]ie Höhe anzugeben (Rn. 70).
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">18 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Das angefo[X.]htene Urteil beruht in[X.]essen ni[X.]ht auf [X.]avon abwei[X.]hen[X.]en abstrakten Re[X.]htssätzen [X.]es [X.]s. Soweit [X.]ieses [X.]ie Re[X.]htsposition [X.]er Klägerin (s[X.]hon) [X.]a[X.]ur[X.]h als ausrei[X.]hen[X.] ges[X.]hützt era[X.]htet hat, [X.]ass [X.]er Planfeststellungsbes[X.]hluss eine Ents[X.]hä[X.]igung vorsieht, falls [X.]ie Anhaltswerte für Ers[X.]hütterungen übers[X.]hritten bzw. [X.]ie [X.]e für baube[X.]ingte Immissionen erhebli[X.]h übers[X.]hritten un[X.] [X.]a[X.]ur[X.]h S[X.]hä[X.]en verursa[X.]ht wer[X.]en, hat es keine eigenen, von [X.]er Re[X.]htspre[X.]hung [X.]es [X.] abwei[X.]hen[X.]en Re[X.]htssätze aufgestellt. Allenfalls hat [X.]as [X.] Re[X.]htssätze [X.]es [X.] übersehen o[X.]er unri[X.]htig angewan[X.]t; [X.]ies trägt eine [X.] ni[X.]ht.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">19 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">3. Die Bes[X.]hwer[X.]e hat aber Erfolg, weil ein von ihr gelten[X.] gema[X.]hter Verfahrensmangel vorliegt, auf [X.]em [X.]as Urteil [X.]es [X.]s beruht (§ 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO).
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">20 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Die Begrün[X.]ung, mit [X.]er [X.]as [X.] [X.]ie von ihm festgestellten bzw. als wahr unterstellten Verfahrensfehler, [X.]ie [X.]ie Klägerin [X.]em Beklagten im Zusammenhang mit [X.]er Umweltverträgli[X.]hkeitsprüfung vorhält, als ni[X.]ht ergebnisrelevant eingestuft hat, verstößt gegen [X.]ie Grun[X.]sätze [X.]er ri[X.]hterli[X.]hen Überzeugungsbil[X.]ung gemäß § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO. Die Freiheit, [X.]ie [X.]er Überzeugungsgrun[X.]satz [X.]em Tatsa[X.]hengeri[X.]ht zugesteht, bezieht si[X.]h auf [X.]ie Bewertung [X.]er für [X.]ie Feststellung [X.]es Sa[X.]hverhalts maßgeben[X.]en Umstän[X.]e. Die freie Ents[X.]hei[X.]ung, ob [X.]ie betreffen[X.]en Umstän[X.]e [X.]em [X.] [X.]ie vom Vorliegen bestimmter Tatsa[X.]hen nötige Überzeugung vers[X.]haffen, ist von [X.]er Frage zu unters[X.]hei[X.]en, wel[X.]hes Maß an Überzeugung nötig ist. Das Regelbeweismaß ist, soweit si[X.]h aus [X.]em materiellen Re[X.]ht ni[X.]ht ausnahmsweise Abwei[X.]hen[X.]es ergibt, [X.]ie volle ri[X.]hterli[X.]he Überzeugung. [X.] [X.]er Tatri[X.]hter [X.]as vorgegebene Beweismaß, verlässt er [X.]en ihm [X.]ur[X.]h § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO eröffneten Spielraum [X.]er Tatsa[X.]henwür[X.]igung (s. etwa [X.], Urteil vom 21. Mai 2008 - 6 [X.] 13.07 - [X.]E 131, 171 Rn. 25; Bes[X.]hluss vom 14. Juli 2010 - 10 B 7.10 - [X.] 310 § 108 Abs. 1 VwGO Nr. 66 Rn. 8). So liegen [X.]ie Dinge hier.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">21 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Na[X.]h [X.]en unionsre[X.]htli[X.]h [X.]ur[X.]h Art. 11 [X.]-RL geprägten Anfor[X.]erungen an [X.]as nationale Re[X.]ht [X.]arf eine Re[X.]htsverletzung nur verneint wer[X.]en, wenn [X.]as Geri[X.]ht, ohne [X.]em Kläger [X.]ie Beweislast aufzuerlegen, anhan[X.] [X.]er vom Vorhabenträger o[X.]er [X.]er Planfeststellungsbehör[X.]e vorgelegten Beweise, [X.]er Akten un[X.] Planunterlagen un[X.] [X.]er sonst erkennbaren o[X.]er naheliegen[X.]en Umstän[X.]e zu [X.]er Feststellung in [X.]er Lage ist, [X.]ass [X.]ie angegriffene Ents[X.]hei[X.]ung ohne [X.]en Verfahrensfehler ni[X.]ht an[X.]ers ausgefallen wäre (vgl. [X.], Urteil vom 7. November 2013 - [X.]/12, [X.] - Rn. 53; s. au[X.]h [X.], Urteil vom 21. Januar 2016 - 4 A 5.14 - juris Rn. 43 f., 48). Diese [X.]ur[X.]h [X.]as materielle Re[X.]ht geprägten Grun[X.]sätze hat [X.]as [X.] seinen eigenen Erwägungen zur Fehlerkausalität zwar zutreffen[X.] vorangestellt. Statt si[X.]h [X.]ie Überzeugung [X.]avon zu bil[X.]en, [X.]ass [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung [X.]es Beklagten ohne [X.]ie festgestellten o[X.]er unterstellten Verfahrensfehler ni[X.]ht an[X.]ers ergangen wäre, hat es [X.]as [X.] [X.]ann aber [X.]amit bewen[X.]en lassen, es seien "keine Anhaltspunkte [X.]afür ersi[X.]htli[X.]h" bzw. es sei "ni[X.]ht ersi[X.]htli[X.]h", [X.]ass [X.]ie jeweiligen Verfahrensmängel [X.]ie Sa[X.]hents[X.]hei[X.]ung beeinflusst hätten, zumal [X.]ie Klägerin (bzw. [X.]er [X.]arüber hinaus in erster Instanz no[X.]h beteiligte Kläger) sol[X.]hes von si[X.]h aus ni[X.]ht behauptet habe.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">22 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">Damit hat [X.]as [X.] [X.]as [X.]ur[X.]h § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO vorgegebene Maß an Überzeugungsgewissheit verfehlt. Zwar kann [X.]as Geri[X.]ht [X.]en Umstan[X.], [X.]ass es aus allen ihm verfügbaren Erkenntnissen keinerlei Anhaltspunkte für [X.]ie konkrete Mögli[X.]hkeit gewinnen kann, [X.]ass [X.]ie Sa[X.]hents[X.]hei[X.]ung ohne [X.]en Verfahrensmangel an[X.]ers ausgefallen wäre, tatri[X.]hterli[X.]h frei wür[X.]igen un[X.] ihm gegebenenfalls erhebli[X.]he Be[X.]eutung beimessen, ohne [X.]ass [X.]ies für si[X.]h genommen [X.]en Überzeugungsgrun[X.]satz verletzt (vgl. au[X.]h [X.], Urteil vom 21. Januar 2016 - 4 A 5.14 - juris Rn. 43). Umgekehrt verlangt [X.]er Überzeugungsgrun[X.]satz aber, [X.]ass [X.]as Geri[X.]ht si[X.]h Re[X.]hens[X.]haft [X.]arüber ablegt, ob [X.]ie betreffen[X.]en Umstän[X.]e ihm - innerhalb [X.]es [X.]ur[X.]h § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO eröffneten Rahmens - für [X.]ie volle ri[X.]hterli[X.]he Überzeugung von [X.]er Unerhebli[X.]hkeit [X.]es Verfahrensfehlers ausrei[X.]hen, un[X.] [X.]arf si[X.]h [X.]eshalb bei seiner abs[X.]hließen[X.]en Bewertung ni[X.]ht mit bloßen Anhaltspunkten begnügen. Das [X.] wir[X.] [X.]eshalb [X.]ie tatri[X.]hterli[X.]he Wür[X.]igung na[X.]hzuholen un[X.] [X.]abei zu klären haben, ob ihm [X.]ie bisher ermittelten Umstän[X.]e [X.]ie volle Überzeugung von [X.]er offensi[X.]htli[X.]h fehlen[X.]en konkreten Kausalität [X.]es jeweiligen Verfahrensfehlers (§ 4 Abs. 1a Satz 1 UmwRG i.V.m. § 46 VwVfG) vermitteln. Ist [X.]as ni[X.]ht [X.]er Fall, muss es versu[X.]hen, weitere für seine Überzeugungsbil[X.]ung geeignete Hilfstatsa[X.]hen festzustellen, etwa [X.]ur[X.]h Befragung [X.]er Klägerin [X.]azu, was sie konkret ohne [X.]en Verfahrensfehler no[X.]h vorzutragen imstan[X.]e gewesen wäre. Wenn [X.]as ni[X.]ht gelingt, hat es bei einem non liquet gemäß [X.]er Vermutungsregel [X.]es § 4 Abs. 1a UmwRG von [X.]er Kausalität [X.]es Verfahrensfehlers auszugehen.
<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">23 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">4. Die Ents[X.]hei[X.]ung über [X.]ie Kosten ist [X.]er S[X.]hlussents[X.]hei[X.]ung vorzubehalten. Die Streitwertfestsetzung beruht auf § 47 Abs. 1 un[X.] 3 in Verbin[X.]ung mit § 52 Abs. 1 GKG.
Meta
21.06.2016
Bundesverwaltungsgericht 9. Senat
Beschluss
Sachgebiet: B
vorgehend Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen, 15. Mai 2015, Az: 11 D 12/12.AK, Urteil
§ 133 Abs 6 VwGO, § 132 Abs 2 Nr 3 VwGO, § 108 Abs 1 S 1 VwGO, § 4 Abs 1a S 1 UmwRG, § 46 VwVfG, Art 11 Abs 1 Buchst b EURL 92/2011
Zitiervorschlag: Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 21.06.2016, Az. 9 B 65/15 (REWIS RS 2016, 9618)
Papierfundstellen: REWIS RS 2016, 9618
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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
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