BT-Drucksache 18/3999

Zunehmende Beschäftigung von Frauen

Vom 11. Februar 2015


Deutscher Bundestag Drucksache 18/3999
18. Wahlperiode 11.02.2015
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Cornelia Möhring,
Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Susanna Karawanskij,
Katja Kipping, Thomas Nord, Michael Schlecht, Azize Tank, Kathrin Vogler,
Harald Weinberg, Pia Zimmermann und der Fraktion DIE LINKE.

Zunehmende Beschäftigung von Frauen

Am 8. März 2015 jährt sich zum 104. Mal der Internationale Frauentag. Das An-
liegen der Gleichstellung der Geschlechter ist nach wie vor nicht eingelöst. Das
gilt insbesondere für die Arbeitswelt. Seit Jahren wächst die Beschäftigung von
Frauen. Erst kürzlich berichtete das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
e. V. in einem Wochenbericht (DIW Wochenbericht 5/2015), dass die Erwerbs-
quote der Frauen auf einen historischen Höchststand gestiegen ist.
Es stellt sich die Frage, ob und wenn ja, auf welche besonderen Beschäftigungs-
feldern und Branchen die wachsende Beschäftigung von Frauen zurückgeht, wie
es dort um die Arbeitsbedingungen bestellt ist und ob die Entwicklung der ver-
gangenen Jahre der bisherigen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Be-
rufswelt entgegengewirkt oder diese verfestigt hat?

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 bis heute die Erwerbstätigkeit von Frauen

und Männern entwickelt (bitte jeweils Jahreszahlen nennen sowie nach ab-
hängiger und selbständiger Beschäftigung und nach alten und neuen Bundes-
ländern differenzieren)?

2. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 bis heute die Erwerbsquote von Frauen und
Männern entwickelt (bitte jeweils Jahreszahlen nennen)?

3. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 bis heute die abhängige Beschäftigung von
Frauen und Männern entwickelt (bitte jeweils Jahreszahlen nennen sowie
nach sozialversicherungspflichtiger Teil- und Vollzeit und geringfügiger Be-
schäftigung und nach alten und neuen Bundesländern differenzieren)?

4. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 bis heute die Erwerbsquote und Erwerbstä-
tigkeit von alleinerziehenden Frauen und Männern entwickelt (bitte jeweils
Jahreszahlen nennen sowie nach abhängiger und selbständiger Beschäftigung
differenzieren)?

5. Was sind die sechs Branchen, in denen in den zurückliegenden Jahren die
stärksten Beschäftigungszuwächse für Frauen zu verzeichnen waren (bitte je-
weils mit entsprechenden Zahlen nennen)?

6. Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über die Arbeits- und Entloh-
nungsbedingungen überproportional weiblich geprägter Branchen und Be-
rufsfelder?

Drucksache 18/3999 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
Erachtet sie eine Aufwertung der Berufsfelder für notwendig, und was ist
gegebenenfalls dafür aus ihrer Sicht notwendig?

7. Wie haben sich seit dem Jahr 2000 bis heute die Verdienstunterschiede zwi-
schen Frauen und Männern entwickelt?

8. Wie viele Männer und Frauen sind von Niedriglöhnen betroffen (bitte nach
Zahl und Anteil aufgliedern)?

9. Wie hoch ist die Zahl und der Anteil von Frauen und Männern, die erwerbs-
tätig sind und zugleich Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz-
buch (SGB II) beziehen?

10. Wie hoch ist die Zahl und der Anteil von Frauen und Männern, die ein Ein-
kommen unterhalb der Armutsschwelle besitzen (wenn möglich, auch nach
Erwerbsstatus differenzieren)?
Wie lauten die entsprechenden Vergleichszahlen für den zurückliegenden
Zeitraum bis zum Jahr 2000?

11. Inwiefern sind Frauen von den bestehenden Ausnahme- und Übergangs-
regelungen beim Mindestlohn besonders betroffen (bitte, sofern möglich,
jeweils für die konkrete Ausnahme- und Übergangsregelung darlegen)?

12. Wie hoch ist die Zahl und der Anteil von Frauen und Männer, die unfreiwil-
lig Teilzeit arbeiten?
Was sind nach Auffassung der Bundesregierung die Hauptursachen für un-
freiwillige Teilzeit von Frauen, und was gedenkt sie dagegen zu unterneh-
men?

13. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung darüber, wie viele Frauen
infolge von Care-Arbeit (häusliche Pflege, Kindererziehung) ihre Arbeits-
zeit verkürzen oder ihre Beschäftigungsverhältnisse aufgeben müssen bzw.
mussten?

14. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung zur verbleibenden Zeit für
Frauen und Männer jenseits der Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit?

15. Wie hoch ist die Zahl und der Anteil von Frauen und Männer, die am Wo-
chenende arbeiten müssen?

Berlin, den 10. Februar 2015

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

anzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de

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