BT-Drucksache 16/13546

Alumniportale für ausländische Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen und Aus- und Fortbildungseinrichtungen

Vom 23. Juni 2009


Deutscher Bundestag Drucksache 16/13546
16. Wahlperiode 23. 06. 2009

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Ute Koczy, Thilo Hoppe, Kai Gehring,
Dr. Uschi Eid, Ekin Deligöz, Katrin Göring-Eckardt, Britta Haßelmann, Krista
Sager, Grietje Staffelt und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Alumniportale für ausländische Absolventinnen und Absolventen deutscher
Hochschulen und Aus- und Fortbildungseinrichtungen

Am 11. September 2008 hat die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusam-
menarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, das „Alumniportal
Deutschland“ freigeschaltet.

Ziel dieses Portals ist es, „… junge Menschen, insbesondere aus Entwicklungs-
ländern, die in Deutschland studiert, sich weitergebildet oder einen Deutsch-
kurs absolviert haben, untereinander und dauerhaft mit deutschen Institutionen
zu vernetzen“. Beteiligt an diesem Portal sind unter anderem der DAAD und
InWEnt.

Bereits am 4. Juni 2007 startete der DAAD mit einer Finanzierung des Auswär-
tigen Amts eine weltweite Alumnikampagne. Mit dem Internet-Portal www.
germany-alumni.org sollen ausländische ehemalige Studierende, Graduierte,
Dozenten und Wissenschaftler wieder für Deutschland interessiert werden.

Seit vielen Jahren bietet InWEnt ein eigenes Alumniportal an, das aus Mitteln
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) finanziert wird. Ziel des Alumniportals ist es, „… eine Lern-, Informa-
tions- und Kommunikationsplattform für alle, die sich mit InWEnt verbunden
fühlen, gegenwärtige und ehemalige Teilnehmende von InWEnt-Fortbildungs-
veranstaltungen, Kooperationspartner, Mitarbeitende sowie andere Interessierte
(z. B. Alumni anderer deutscher Organisationen)“ zu schaffen.

Zusätzlich bieten die meisten Hochschulen eigene Alumniportale und Veran-
staltungen für ihre Absolventinnen und Absolventen an, die in der Regel aus
Mitteln des Auswärtigen Amts und des BMZ über den DAAD mitfinanziert
werden.

Ebenso betreiben die politischen Stiftungen und Stipendienorganisationen, die
aus Bundesmitteln gefördert werden, eine intensive Alumniarbeit mit eigenen
Portalen.
Wir fragen die Bundesregierung:

1. Gab es im Vorfeld der Mittelbewilligung des BMZ für das „Alumniportal
Deutschland“ eine Ressortabstimmung mit dem Auswärtigen Amt, dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Hochschulrek-
toren-Konferenz sowie mit den Ländern?

Drucksache 16/13546 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
2. Welche Alumniportale und Alumnimaßnahmen für ausländische Ausbil-
dungs- und Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die aus Bundes-
und Landesmitteln gefördert werden, sind der Bundesregierung bekannt?

3. Wie hoch sind die jeweiligen Mittelansätze für die vom Auswärtigen Amt,
dem BMBF und dem BMZ geförderten Alumniportale und Alumnimaßnah-
men der Mittlerorganisationen, der Stiftungen, Stipendienorganisationen
und der Hochschulen in den Jahren 2005, 2006, 2007, 2008 im Einzelnen
gewesen, und welche Mittel sind hierfür in 2009 und 2010 vorgesehen?

4. Wie viele Personen aus den Zielgruppen haben sich in den unterschiedlichen
Alumniportalen (der Mittlerorganisationen, der Stiftungen, der Stipendien-
organisationen und der Hochschulen) zum 31. Dezember 2008 registriert,
wie hoch sind die monatlichen Zugriffszahlen auf die einzelnen Seiten, und
wie hoch sind die durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahres-Kosten der jeweiligen
Portale (inklusive Begleitmaßnahmen)?

5. Wann wurde das Internetportal „Global Campus21“ von InWEnt mit wel-
chem Ergebnis evaluiert?

Wie viele aktive Nutzer hat das Portal, wie viele haben an den jeweiligen
Onlinekursen bisher teilgenommen, und wie hoch ist die Gesamtförderung
des Bundes für dieses Portal seit dem Jahr 2000?

6. Wieso beinhaltet das „Alumniportal Deutschland“ eine eigenständige Rubrik
„Job & Karriere“ und nutzt nicht per Link das entsprechende Angebot der
ZAV (Zentrale Auslands- und Fachmittlung der Bundesagentur für Arbeit),
die auch Mitglied im Konsortium des „Alumniportal Deutschland“ ist und
ein eigenständiges vom BMZ finanziertes Portal (www.zav-reintegration.de)
mit einer entsprechenden Jobbörse unterhält?

7. Welche technischen Vorkehrungen sind getroffen, damit auch in Ländern
mit begrenzten Internetleitungskapazitäten die Portale genutzt werden kön-
nen, und wie sind die durchschnittlichen Ladezeiten der Portale z. B. in Sub-
sahara-Afrika?

8. Wie gewährleistet die Bundesregierung, dass durch unterschiedliche Portale
und Maßnahmen, mit im Grunde identischen Zielgruppen, kein diffuses
Bild, keine Doppelfinanzierungen und keine Konkurrenz der Portale unter-
einander entstehen?

9. Welche Hinweise hat die Bundesregierung, dass es durch die Alumniportale
gelingt, Alumni mit deutschen Institutionen dauerhaft zu vernetzen?

Berlin, den 23. Juni 2009

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

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