BT-Drucksache 14/1949

Stärkung der Freien Rede im Deutschen Bundestag

Vom 3. November 1999


Deutscher Bundestag Drucksache 14/1949
14. Wahlperiode 03. 11. 99

Antrag
der Abgeordneten Dirk Niebel, Norbert Barthle, Wolfgang Behrendt,
Otto Bernhardt, Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Dr. Michael Bürsch,
Jörg van Essen, Ulrike Flach, Gisela Frick, Kurt-Dieter Grill, Klaus Haupt,
Dr. Helmut Haussmann, Siegfried Helias, Walter Hirche, Ulrike Höfken,
Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Ulrich Irmer, Dr. Klaus Kinkel,
Dr. Angelika Köster-Loßack, Gudrun Kopp, Ina Lenke, Angela Marquardt,
Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Christine Ostrowski, Cornelia Pieper, Dr. Günter Rexrodt,
Birgit Roth (Speyer), Hartmut Schauerte, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig,
Gerhard Schüßler, Dr. Ilja Seifert, Werner Siemann, Dr. Hermann Otto Solms,
Wieland Sorge, Hans-Christian Ströbele, Jürgen Türk, Dr. Guido Westerwelle,
Wolfgang Zeitlmann

Stärkung der freien Rede im Deutschen Bundestag

Der Bundestag wolle beschließen:

Zur Stärkung der Freien Rede im Deutschen Bundestag verzichten Rednerinnen
und Redner in der letzten Plenarwoche vor dem Jahr 2000 (50.KW) für ihre De-
battenbeiträge auf ausgearbeitete Redevorlagen, Stichwortzettel und sonstige
Notizen.

Berlin, den 26. Oktober 1999

Dirk Niebel Walter Hirche Dr. Günter Rexrodt
Norbert Barthle Ulrike Höfken Birgit Roth (Speyer)
Wolfgang Behrendt Birgit Homburger Hartmut Schauerte
Otto Bernhardt Dr. Werner Hoyer Dr. Edzard Schmidt-Jortzig
Rainer Brüderle Ulrich Irmer Gerhard Schüßler
Ernst Burgbacher Dr. Klaus Kinkel Dr. Ilja Seifert
Dr. Michael Bürsch Dr. Angelika Köster-Loßack Werner Siemann
Jörg van Essen Gudrun Kopp Dr. Hermann Otto Solms
Ulrike Flach Ina Lenke Wieland Sorge
Gisela Frick Angela Marquardt Hans-Christian Ströbele
Kurt-Dieter Grill Dr. Jürgen Meyer (Ulm) Jürgen Türk
Klaus Haupt Christine Ostrowski Dr. Guido Westerwelle
Dr. Helmut Haussmann Cornelia Pieper Wolfgang Zeitlmann
Siegfried Helias

Drucksache 14/1949 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Begründung

Die Wirkung des Parlaments wird im wesentlichen durch die öffentlichen Ple-
narsitzungen bestimmt. Dabei erwecken Bilder aus dem Plenarsaal oftmals den
Eindruck, die Abgeordneten seien nicht genügend engagiert und motiviert.

In § 33 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages steht: „Die Redner
sprechen grundsätzlich in freiem Vortrag. Sie können hierbei Aufzeichnungen
benutzen.“

Nur wenige Volksvertreterinnen und Volksvertreter nutzen ihre rhetorischen
Fähigkeiten und halten ihre Debattenbeiträge frei. Monotones Ablesen über ei-
nen längeren Zeitraum schwächt die Konzentration der Kolleginnen und Kolle-
gen. Durch das Festkleben der Augen am Manuskript wird Blickkontakt ver-
mieden und die direkte Kommunikation behindert.

Die freigehaltene Rede ermöglicht Spontaneität und Flexibilität. Sie fördert bei
Zuhörerschaft sowie den Rednerinnen und Rednern kreative Assoziationen.
Mit der oben beschriebenen Maßnahme kann eine lebhaftere Debattenkultur er-
reicht werden. Das Plenum wird nach innen und außen attraktiver.

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