Bundesgerichtshof, Beschluss vom 12.07.2011, Az. II ZR 58/10

2. Zivilsenat | REWIS RS 2011, 4894

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Gegenstand

Aktiengesellschaft: Stimmrechtsausschluss in der Einmann-AG


Tenor

Die Beschwerde des Klägers gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des 7. Zivilsenats des [X.] vom 3. März 2010 wird zurückgewiesen, weil keiner der im Gesetz (§ 543 Abs. 2 ZPO) vorgesehenen Gründe vorliegt, nach denen der Senat die Revision zulassen darf. Der Rechtsstreit der Parteien hat weder grundsätzliche Bedeutung, noch erfordert er eine Entscheidung des Revisionsgerichts zur Fortbildung des Rechts oder zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung.

Die Frage, ob § 136 Abs. 1 [X.] teleologisch dahin zu reduzieren ist, dass das Stimmverbot für einen Alleinaktionär nicht gilt, ist weder allgemein noch im Hinblick auf die besonderen Umstände des Streitfalls klärungsbedürftig. Der Senat hat zu dem Stimmverbot nach § 47 Abs. 4 GmbHG bereits entschieden, dass die Vorschrift nur den Schutz des Gesellschaftsvermögens gegenüber einzelnen Gesellschaftern zugunsten der Gesamtheit der Gesellschafter, nicht aber zugunsten der Gesellschaftsgläubiger bezweckt ([X.], Beschluss vom 24. Oktober 1988 - [X.], [X.]Z 105, 324, 333). Mit dieser Begründung scheidet ein Stimmverbot in der [X.] grundsätzlich aus, weil dort ein solcher Interessengegensatz zwischen Einzelgesellschafter und [X.] nicht besteht. Für § 136 Abs. 1 [X.] gilt bei der [X.] nach der nahezu einhelligen Meinung in der Literatur nichts anderes (vgl. nur Rieckers in [X.]/Stilz, [X.], 2. Aufl., § 136 Rn. 22; [X.] in [X.]/[X.], [X.], 2. Aufl., § 136 Rn. 8, jeweils m.w.[X.]). Abweichende Ansichten sind zu § 136 [X.] nur vereinzelt vertreten und nicht oder nicht unter nachvollziehbarer Abgrenzung zu der genannten Entscheidung des Senats begründet worden. Der vorliegende Einzelfall gibt insoweit auch keine Veranlassung, Leitsätze für die Auslegung von Gesetzesbestimmungen des materiellen oder formellen Rechts aufzustellen oder Gesetzeslücken auszufüllen (§ 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Alt. 1 ZPO).

Der Senat hat die Verfahrensrügen geprüft und für nicht durchgreifend erachtet.

Von einer näheren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2, 2. Halbsatz ZPO abgesehen.

Der Kläger trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens (§ 97 ZPO).

Streitwert: 500.000 €

Bergmann                               Strohn                                 Reichart

                          Born                                 Sunder

Meta

II ZR 58/10

12.07.2011

Bundesgerichtshof 2. Zivilsenat

Beschluss

Sachgebiet: ZR

vorgehend OLG München, 3. März 2010, Az: 7 U 4744/09, Urteil

§ 136 Abs 1 AktG, § 47 Abs 4 GmbHG

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 12.07.2011, Az. II ZR 58/10 (REWIS RS 2011, 4894)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2011, 4894

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Wird zitiert von

II ZR 58/10

6 U 87/20

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