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PDF anzeigen [X.]/05
vom 20. Mai 2005 in der Strafsache gegen
wegen sexuellen Mißbrauchs widerstandsunfähiger Personen u.a. - 2 - Der 2. Strafsenat des [X.] hat auf Antrag des Generalbundes-anwalts und nach Anhörung des Beschwerdeführers am 20. Mai 2005 gemäß § 349 Abs. 2 und 4 StPO beschlossen:
1. Auf die Revision des Angeklagten wird das Urteil des [X.] vom 9. November 2004 a) im Schuldspruch dahin geändert, daß der Angeklagte im [X.] 3 des Diebstahls in Tateinheit mit vorsätzlichem Fah-ren ohne Fahrerlaubnis schuldig ist, b) aufgehoben im Ausspruch über die Einzelfreiheitsstrafe im [X.] 3 und die Gesamtfreiheitsstrafe. 2. Die weitergehende Revision wird verworfen. 3. Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zu neuer Verhand-lung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmit-tels, an eine andere Strafkammer des [X.]. Gründe:
Das [X.] hat den Angeklagten wegen sexuellen Mißbrauchs wi-derstandsunfähiger Personen in zwei Fällen (Fälle [X.] und 2) und wegen Woh-- 3 - nungseinbruchsdiebstahls in Tateinheit mit vorsätzlichem Fahren ohne Fahrer-laubnis ([X.] 3) zu der Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und sechs [X.] verurteilt. Außerdem wurde für die Erteilung einer Fahrerlaubnis eine Sperre von zwei Jahren festgesetzt. Mit seiner Revision rügt der Angeklagte die Verletzung materiellen Rechts. Das Rechtsmittel hat in dem aus der Beschlußformel ersichtlichen Umfang Erfolg. Im übrigen ist es offensichtlich unbegründet (§ 349 Abs. 2 StPO). Der [X.] hat in seiner Antragsschrift vom 15. März 2005 zutreffend u.a. ausgeführt: "Keinen Bestand haben kann ... die Verurteilung wegen Wohnungsein-bruchsdiebstahls. Dabei kann dahinstehen, ob § 244 Abs. 1 Nr. 3 StGB teleologisch sowie nach seiner Entstehungsgeschichte ([X.]. 1/8587, [X.]) einschränkend dahingehend ausgelegt werden muss, dass [X.] nur Wohnungen im engeren Sinne fallen ([X.]/[X.] StGB 52. Aufl. § 244 Rdnr. 24 a, [X.]; OLG Schleswig NStZ 2000, 449 f.; vgl. auch [X.], 533 f.). Denn auch unter Zugrundelegung des weiten Wohnungsbegriffs ist der Angeklagte nach den [X.] nicht in eine Wohnung im Sinne des § 244 Abs. 1 Nr. 3 StGB ein-gebrochen oder eingestiegen. Wohnungen sind abgeschlossene und überdachte Räume, die Menschen zumindest vorübergehend als [X.] dienen und nicht Arbeits-, Geschäfts- oder Ladenräume sind ([X.]/ [X.] aaO § 123 Rdnr. 6; § 244 Rdnr. 24 m.w.N.). Nach den Feststellungen kletterte der Angeklagte in den Innenhof des Senioren- und Pflegeheims und begab sich durch den Flur in den offenen Emp-fangsbereich des Foyers, wo er Gegenstände entwendete ([X.]). Damit ist der Angeklagte zur Ausführung der Tat in Geschäfts- oder [X.], nicht jedoch in eine Wohnung im weiteren Sinne eingestie-gen. Dafür, dass der Flur und der Empfangsbereich Nebenräume zu Wohnungen im Sinne des § 244 Abs. 1 Nr. 1 StGB waren, geben die Feststellungen nichts her. Der Rechtsfehler führt zu der beantragten Änderung des Schuldspruchs und der Aufhebung der im Fall 3 der Anklage verhängten [X.] sowie der Gesamtfreiheitsstrafe, weil sich angesichts des geringeren, aus § 243 Abs. 1 StGB ergebenen Strafrahmens ein Beruhen des Urteils auf dem Rechtsverstoß nicht mit der notwendigen Sicherheit ausschlie-ßen lässt. Da nur ein Rechtsfehler vorliegt, bedarf es der Aufhebung der Feststellungen nicht. Die verhängte Maßregel nach §§ 69, 69 a StGB kann dagegen bestehen bleiben, weil sie von dem Rechtsmangel nicht berührt und auf das rechtsfehlerfrei festgestellte Vergehen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis gestützt ist ([X.])." [X.]
Rothfuß [X.]
Roggenbuck
Appl
Meta
20.05.2005
Bundesgerichtshof 2. Strafsenat
Sachgebiet: StR
Zitiervorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 20.05.2005, Az. 2 StR 129/05 (REWIS RS 2005, 3509)
Papierfundstellen: REWIS RS 2005, 3509
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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
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