BT-Drucksache 18/4176

Einsätze von Jugendoffizieren und Karriereberatern im Jahr 2014

Vom 2. März 2015


Deutscher Bundestag Drucksache 18/4176
18. Wahlperiode 02.03.2015
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke, Wolfgang Gehrcke, Christine Buchholz,
Sevim Dağdelen, Nicole Gohlke, Annette Groth, Dr. Rosemarie Hein,
Andrej Hunko, Niema Movassat, Norbert Müller (Potsdam), Dr. Alexander S. Neu,
Harald Petzold (Havelland), Kersten Steinke, Kathrin Vogler, Katrin Werner und
der Fraktion DIE LINKE.

Einsätze von Jugendoffizieren und Karriereberatern im Jahr 2014

Die Bundeswehr nutzt den Unterricht an Schulen für ihre Nachwuchswerbung
und Öffentlichkeitsarbeit. Hunderttausende Schülerinnen und Schüler werden in
den Bildungsstätten von Jugendoffizieren und Karriereberatern des Militärs
erreicht. Dabei wird ihnen der Auftrag und die Praxis der Bundeswehr aus ein-
seitiger Sicht des Bundesministeriums der Verteidigung dargestellt und die Bun-
deswehr als vermeintlich attraktiver Arbeitgeber vorgestellt.
Eine Vielzahl außerparlamentarischer Organisationen lehnt diese Form der
Einflussnahme der Bundeswehr auf Schülerinnen und Schüler ab. Dazu zählt
etwa die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die fordert,
dass Werbemaßnahmen der Bundeswehr bei Minderjährigen unterbleiben
sollen (www.gew.de/Bundeswehr_Keine_Rekrutierung_Jugendlicher_mehr_
zulassen.html). Dieser Forderung schließen sich auch zahlreiche Schülerver-
tretungen, Organisationen der Friedensbewegung usw. an. Im Februar 2014 hat
auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes empfohlen, sämtliche auf
Kinder zielende Werbemaßnahmen der Bundeswehr zu verbieten („prohibit all
forms of advertising campaigns for the German armed forces that target
children“). Auch die Fraktion DIE LINKE. hat wiederholt dargelegt, dass
Schulen aus ihrer Sicht nicht zu Propaganda- und Rekrutierungszwecken ge-
nutzt werden dürfen.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie viele Vorträge an Schulen und Hochschulen haben die Jugendoffiziere
der Bundeswehr im Jahr 2014 gehalten?

a) Wie gliedern sich diese Vorträge nach Schultypen auf (Hauptschulen,
Realschulen, Gymnasien, berufsbildende Schulen, Universitäten usw.)?

b) Wie viele dieser Vorträge fanden jeweils in den einzelnen Bundesländern
statt?

c) An welchen Schulen fanden die Vorträge im Einzelnen statt (bitte unter
Nennung des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklu-
sive Postleitzahl angeben)?

Drucksache 18/4176 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
2. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden durch die Vorträge
a) insgesamt,
b) in den unterschiedlichen Schultypen und
c) jeweils in den einzelnen Bundesländern
erreicht?

3. An wie vielen Podiumsdiskussionen haben sich die Jugendoffiziere im Jahr
2014 beteiligt?
a) Wie gliedern sich diese Teilnahmen auf die einzelnen Schultypen auf?
b) Wie viele dieser Teilnahmen gab es jeweils in den einzelnen Bundes-

ländern?
c) An welchen Schulen fanden diese Diskussionsteilnahmen im Einzelnen

statt (bitte unter Nennung des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der
Ortschaft inklusive Postleitzahl angeben)?

d) Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden im Rahmen dieser Diskus-
sionen
– insgesamt,
– in den unterschiedlichen Schulformaten und
– jeweils in den einzelnen Bundesländern
erreicht?

4. Wie viele Seminare haben die Jugendoffiziere mit Schülerinnen und Schülern
durchgeführt?
a) Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden dabei insgesamt erreicht

(bitte nach Schultypen aufgliedern)?
b) Wie viele dieser Seminare galten nach Information der Bundesregierung

als Unterricht?
c) Wie viele dieser Seminare fanden nach Information der Bundesregierung

außerhalb des Unterrichts statt?
d) Welche Schulen haben sich im Einzelnen an diesen Seminaren beteiligt

(bitte unter Nennung des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ort-
schaft inklusive Postleitzahl angeben)?

5. Wie viele Besuche bei der Truppe haben Jugendoffiziere im Klassenrahmen
durchgeführt?
a) Wie gliedern sich diese Besuche auf die unterschiedlichen Schulformate

auf?
b) Wie viele Schülerinnen und Schüler haben sich daran insgesamt beteiligt

(bitte nach Schultypen aufgliedern)?
c) Wie viele dieser Besuche gab es jeweils in den einzelnen Bundesländern?
d) Welche Schulen haben sich im Einzelnen beteiligt (bitte unter Nennung

des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Post-
leitzahl angeben)?

6. Wie viele (weitere) Schülerinnen und Schüler (außerhalb von Klassenver-
bänden) bzw. weitere Jugendliche haben sich an den von Jugendoffizieren an-
gebotenen Besuchen bei der Truppe beteiligt (bitte nach einzelnen Bundes-
ländern aufgliedern)?

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/4176
7. Wie viele Vorträge haben Jugendoffiziere vor Multiplikatoren gehalten?
a) Wie viele Lehrerinnen und Lehrer (inklusive Referendarinnen und Refe-

rendare) wurden dabei erreicht?
b) Wie viele Vertreter von Schulbehörden wurden dabei erreicht?
c) An welchen Schulen unterrichten die erreichten Lehrkräfte sowie Ver-

treter von Schulbehörden im Einzelnen (bitte unter Nennung des Schul-
namens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Postleitzahl
angeben)?

d) In welche weiteren Gruppen gliedern sich die Multiplikatoren auf, und
wie viele wurden jeweils erreicht?

8. Wie viele Seminare haben Jugendoffiziere mit Multiplikatoren durch-
geführt?
a) Wie viele Multiplikatoren wurden dabei insgesamt erreicht?
b) Wie viele Seminare waren eintägig, wie viele mehrtägig?
c) Wie viele Lehrkräfte (inklusive Referendare) wurden erreicht, und wie

viele Lehrkräfte haben sich an mehrtägigen Seminaren beteiligt?
d) Wie viele Vertreter von Schulbehörden haben sich daran beteiligt?
e) Aus welchen Bundesländern und von welchen Schultypen stammten die

erreichten Lehrkräfte sowie Vertreter von Schulbehörden jeweils?
f) An welchen Schulen arbeiten die erreichten Lehrkräfte sowie Vertreter

von Schulbehörden im Einzelnen (bitte unter Nennung des Schulnamens,
des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Postleitzahl angeben)?

g) In welche Gruppen gliedern sich die anderen Multiplikatoren auf, und
wie viele Personen wurden in den Seminaren jeweils erreicht?

9. Wie viele Besuche bei der Truppe haben Jugendoffiziere für Multiplikatoren
durchgeführt?
a) Wie viele Multiplikatoren haben daran insgesamt teilgenommen (bitte

nach Bundesländern aufgliedern)?
b) Wie viele Lehrkräfte haben daran teilgenommen?
c) Wie viele Vertreter von Schulbehörden haben daran teilgenommen?
d) An welchen Schulen unterrichten die erreichten Lehrkräfte sowie Ver-

treter von Schulbehörden im Einzelnen (bitte unter Nennung des Schul-
namens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Postleitzahl
angeben)?

10. Wie viele (weitere) Informationsgespräche haben Jugendoffiziere mit Mul-
tiplikatoren geführt?
a) Wie viele Multiplikatoren haben sich daran insgesamt beteiligt (bitte

nach Bundesländern aufgliedern)?
b) Wie viele Lehrkräfte haben daran teilgenommen?
c) Wie viele Vertreter von Schulbehörden haben daran teilgenommen?
d) An welchen Schulen arbeiten die erreichten Lehrkräfte sowie Vertreter

von Schulbehörden im Einzelnen (bitte unter Nennung des Schulnamens,
des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Postleitzahl angeben)?

11. Wie interpretiert die Bundesregierung allfällige signifikante Abweichungen
bei den Einsatzzahlen der Jugendoffiziere gegenüber dem Jahr 2013, und
welche Schlussfolgerungen zieht sie daraus?

Drucksache 18/4176 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
12. Wie viele Vorträge haben die Karriereberater der Bundeswehr im Jahr 2014
an Schulen gehalten?
a) Wie gliedern sich diese Vorträge nach Schulformaten auf (Hauptschulen,

Realschulen, Gymnasien, berufsbildende Schulen, Universitäten usw.)?
b) Wie viele dieser Vorträge fanden jeweils in den einzelnen Bundesländern

statt?
c) An welchen Schulen fanden die Vorträge im Einzelnen statt (bitte unter

Nennung des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklu-
sive Postleitzahl angeben)?

13. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden durch die Vorträge
a) insgesamt,
b) in den unterschiedlichen Schulformaten und
c) jeweils in den einzelnen Bundesländern
erreicht?

14. Wie viele weitere Vorträge haben Karriereberater
a) vor Jugendlichen,
b) vor Lehrkräften bzw. Vertretern von Schulbehörden,
c) vor weiteren Multiplikatoren (diese bitte aufgliedern)
gehalten, und
d) an welchen Schulen arbeiten die erreichten Lehrkräfte sowie Vertreter

von Schulbehörden im Einzelnen (bitte unter Nennung des Schulnamens,
des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Postleitzahl angeben)?

15. An wie vielen Ausstellungen, Projekttagen, Jobmessen, Berufswahltagen
und ähnlichen Veranstaltungen haben sich Karriereberater beteiligt?
a) Wie gliedern sich diese Teilnahmen nach Schulformaten auf (Haupt-

schulen, Realschulen, Gymnasien, berufsbildende Schulen, Universi-
täten usw.)?

b) Wie viele dieser Teilnahmen fanden jeweils in den einzelnen Bundes-
ländern statt?

c) Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden dabei insgesamt erreicht
(bitte wiederum sowohl nach Bundesländern als auch nach Schultypen
aufgliedern)?

d) An welchen Schulen fanden diese Teilnahmen im Einzelnen statt (bitte
unter Nennung des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft
inklusive Postleitzahl angeben)?

16. Wie viele Besuche bei der Truppe haben Karriereberater im Klassenrahmen
durchgeführt?
a) Wie gliedern sich diese Besuche auf die unterschiedlichen Schulformate

auf?
b) Wie viele dieser Besuche gab es jeweils in den einzelnen Bundesländern?
c) Welche Schulen haben sich im Einzelnen beteiligt (bitte unter Nennung

des Schulnamens, des Bundeslandes sowie der Ortschaft inklusive Post-
leitzahl angeben)?

d) Wie viele Schülerinnen und Schüler haben sich daran insgesamt beteiligt
(bitte ebenfalls nach Schulformaten aufgliedern)?

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/4176
17. Wie viele weitere Truppenbesuche haben Karriereberater organisiert?
a) Wie gliedern sich diese Besuche auf die einzelnen Bundesländer auf?
b) Wie viele Jugendliche haben sich insgesamt daran beteiligt?
c) Wie viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren haben sich daran be-

teiligt?
18. Wie viele Lehrkräfte sowie Vertreter von Schulbehörden nahmen an Be-

suchen bei der Truppe teil (bitte soweit möglich angeben, von welchen
Schulen sie im Einzelnen stammen, unter Angabe des Bundeslandes, der
Ortschaft mit Postleitzahl und des Schulnamens)?

19. Wie viele Vorträge haben Karriereberater in Jobcentern, Arbeitsagenturen
und Berufsinformationszentren gehalten?
a) In welchen Bundesländern fanden jeweils wie viele derartige Vorträge

statt?
b) Wie viele Personen wurden dabei insgesamt sowie jeweils pro Bundes-

land erreicht (soweit möglich bitte Vergleichszahl aus dem Jahr 2013 an-
geben)?

20. Wie interpretiert die Bundesregierung allfällige signifikante Abweichungen
bei den Einsatzzahlen der Karriereberater, und welche Schlussfolgerungen
zieht sie daraus?

21. Wie viele Jugendoffiziere und wie viele Karriereberater waren im Jahr 2014
jeweils im Einsatz, und welche Personalausgaben fielen für diese jeweils
(ggf. geschätzt) an?

22. Welche Untersuchungen zur „Erfolgsquote“ von Jugendoffizieren bzw.
Karriereberatern sind der Bundesregierung bekannt, etwa zur Frage, wie
viele Bewerber zuvor in Kontakt mit Jugendoffizieren oder Karriereberatern
waren?

Berlin, den 27. Februar 2015

Dr. Gregor Gysi und Fraktion
anzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de

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