BT-Drucksache 17/9627

Versorgungssicherheit im deutschen Stromnetz im Februar 2012 (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 17/9515)

Vom 11. Mai 2012


Deutscher Bundestag Drucksache 17/9627
17. Wahlperiode 11. 05. 2012

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ingrid Nestle, Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Dr. Gerhard
Schick, Hans-Josef Fell, Dr. Thomas Gambke, Katrin Göring-Eckardt, Bärbel Höhn,
Sven-Christian Kindler, Sylvia Kotting-Uhl, Undine Kurth (Quedlinburg), Friedrich
Ostendorff, Dr. Hermann E. Ott, Brigitte Pothmer, Elisabeth Scharfenberg,
Dorothea Steiner, Dr. Valerie Wilms, Britta Haßelmann, Beate Walter-Rosenheimer
und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Versorgungssicherheit im deutschen Stromnetz im Februar 2012
(Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage
auf Bundestagsdrucksache 17/9515)

Während der Kältewelle im Februar 2012 kam es an mehreren Tagen über meh-
rere Stunden hinweg zu Unterdeckungen der Systembilanz im deutschen Strom-
netz. Das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch im Netz wurde
durch die Bilanzkreisverantwortlichen nicht gewährleistet. Um die Unterde-
ckung auszugleichen, mussten die Übertragungsnetzbetreiber mit der eigentlich
für Notfälle vorgesehenen Regelenergie einspringen. Immer wieder musste
nahezu die gesamte Regelenergie eingesetzt werden, um die Ungleichgewichte
zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. Im Störungsfall hätte somit
keine Sicherheit mehr zu Verfügung gestanden.

In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage „Versorgungssicherheit im deutschen
Stromnetz im Februar 2012“ auf Bundestagsdrucksache 17/9515 der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verweist die Bundesregierung auf Daten, die erst
nach Beantwortung der Kleinen Anfrage vorliegen. Daher stellen wir u. a. diese
Fragen erneut.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Welche Ausgleichsenergiekosten kommen auf die Bilanzkreisverantwort-
lichen in den verschiedenen, nach Antwort der Bundesregierung zu Frage 1
der Kleinen Anfrage auf Bundestagsdrucksache 17/9515, von massiven Un-
terdeckungen betroffenen Viertelstunden je Kilowattstunde zu?

2. Wie viele Bilanzkreise (absolut und prozentual) wiesen jeweils an den Tagen,
nach Antwort der Bundesregierung zu Frage 1 der Kleinen Anfrage auf Bun-
destagsdrucksache 17/9515, eine im Vergleich zu den – auch bei ordnungs-

gemäßer Bewirtschaftung – zu erwartenden Abweichungen in signifikantem
Maße auf (absolut und prozentual), und welche waren dies?

3. Sieht die Bundesregierung eine „Systematik“ in den Bilanzkreisabweichun-
gen?

Drucksache 17/9627 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
4. Welche konkrete Vielzahl von Phänomenen haben nach der Detailauswer-
tung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) als Gesamtwirkung zu der im Fe-
bruar 2012 aufgetretenen Netzsituation geführt?

5. Wann und für wie lange haben die ÜNB seit der Schaffung der Kaltreserve
im Sommer 2011 die Kaltreserve-Kraftwerke aktiviert und auf ihre Mindest-
leistung hochgefahren (bitte nach Kraftwerk, abrufendem ÜNB, Mindestleis-
tung, Dauer und Begründung für die Aktivierung aufschlüsseln)?

6. Wann und für wie lange haben die ÜNB die Kaltreservekraftwerke tatsäch-
lich aus dem Mindestleistungsbetrieb abgerufen (bitte nach Kraftwerk, abru-
fendem ÜNB, abgerufener Leistung, Dauer und Begründung für den Abruf
aufschlüsseln)?

Falls der Bundesregierung bisher keine Daten dazu vorliegen, wann wird dies
der Fall sein?

7. Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, damit die Bilanz-
kreisverantwortlichen tatsächlich ihrer Pflicht einer ausgeglichenen Leis-
tungsbilanz auf Viertelstundenbasis nachkommen?

Berlin, den 11. Mai 2012

Renate Künast, Jürgen Trittin und Fraktion

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