BT-Drucksache 17/12360

Ausgewählte Lebenslagen von Frauen in Deutschland

Vom 18. Februar 2013


Deutscher Bundestag Drucksache 17/12360
17. Wahlperiode 18. 02. 2013

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Yvonne Ploetz, Matthias W. Birkwald, Heidrun Dittrich, Klaus
Ernst, Katja Kipping, Jutta Krellmann, Cornelia Möhring, Kathrin Vogler, Harald
Weinberg, Jörn Wunderlich, Sabine Zimmermann und der Fraktion DIE LINKE.

Ausgewählte Lebenslagen von Frauen in Deutschland

Die Lebenslagen von Frauen in Deutschland haben sich in den letzten 20 Jahren
stark verändert. Mit der Kleinen Anfrage sollen wesentliche Bereiche, die die
sozialen und gesundheitlichen Lebenslagen von Frauen bestimmen, erfasst
werden, um diese Entwicklung nachzuvollziehen. Die zentralen Veränderungen
sollen so herausgestellt werden. Gleichzeitig geht es um mögliche regionale
Unterschiede, die sich aus der Abfrage ergeben könnten.

Zentrale Lebenslagendimensionen sind vor allem Einkommen, Erwerbslage,
Bildung, Wohnsituation, Gesundheit und soziale Einbindungen. Dementspre-
chend werden diese Bereiche abgefragt. Durch eine geschlechterspezifische
Differenzierung der Abfrage soll der Blick für die frauenspezifischen Lebens-
lagen weiter vertieft werden. Zugleich geht es um die Abfrage von Entwicklun-
gen in den letzten 20 Jahren, die Rückschlüsse auf Fortschritte und Trends
erlauben. In deren Folge erschließen sich so weitere politische Handlungs-
felder.

Wir fragen die Bundesregierung:

Demographische Faktoren

1. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Frauenanteil an der
Gesamtbevölkerung in Deutschland (bitte nach Bundesländern aufschlüs-
seln)?

2. Welche konkreten Ursachen sieht die Bundesregierung für eingetretene Ver-
änderungen des Frauenanteils in Deutschland?

3. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 die Lebenserwartung bei
Frauen in Deutschland?

Wie hoch wird sie für Frauen voraussichtlich in den Jahren 2020 und 2030
sein (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

4. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 das Durchschnittsalter bei

Frauen in Deutschland?

Wie hoch wird es bei Frauen voraussichtlich in den Jahren 2020 und 2030
sein (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

5. Wie viele Frauen sind seit 1990 aus Deutschland abgewandert?

Wie viele Frauen sind seit 1990 nach Deutschland zugewandert (bitte nach
Bundesländern aufschlüsseln)?

Drucksache 17/12360 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

6. In welchen Jahren seit 1990 hatte Deutschland einen positiven Wanderungs-
saldo bei Frauen (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

7. Was hat die Bundesregierung in der Vergangenheit unternommen, um ins-
besondere der Abwanderung junger Frauen aus Deutschland entgegenzu-
wirken?

Besondere Lebenslagen

8. Wie viele Frauen waren in den Jahren 1990, 2000 und 2010 mit welchem
festgestellten Grad der Behinderung behindert?

9. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen an
den in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund (bitte
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

10. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen mit
Kindern (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

11. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der jeweilige Anteil von
ledigen, verheirateten und verwitweten Frauen (bitte nach Bundesländern
aufschlüsseln)?

12. Welchen Anteil hatten in den Jahren 1990, 2000 und 2010 alleinerziehende
Frauen an der Gesamtzahl der Frauen mit Kindern unter 15 Jahren (bitte
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

Ausbildung und Arbeit

13. Wie viele Frauen waren in den Jahren 1990, 2000 und 2010 in Deutschland
erwerbstätig, und wie hoch war in diesen Jahren die Erwerbstätigenquote
(bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

14. Wie viele Frauen gingen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 einer selbstän-
digen Tätigkeit nach, und wie hoch war dieser Anteil an der Gesamtheit der
Selbstständigen (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

15. Wie viele Frauen übten in den Jahren 1990, 2000 und 2010 eine sozialver-
sicherungspflichtige Tätigkeit aus (bitte nach Bundesländern aufschlüs-
seln)?

16. Wie viele Frauen in sozialversicherungspflichtiger Tätigkeit waren in den
Jahren 2000, 2005 und 2010 in Teilzeit beschäftigt, und wie hoch war dabei
die durchschnittliche wöchentliche Stundenzahl (bitte nach Bundesländern
aufschlüsseln)?

17. Wie viele Frauen waren in den Jahren 2000, 2005 und 2010 bei Leiharbeits-
unternehmen beschäftigt (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

18. Wie viele Frauen in sozialversicherungspflichtiger Tätigkeit hatten in die-
sen Jahren lediglich einen befristeten Arbeitsvertrag (bitte nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

19. Wie viele Frauen hatten in den Jahren 2000, 2005 und 2010 lediglich einen
so genannten Minijob, und für wie viele davon war dies die einzige Einkom-
mensquelle (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

20. Wie viele Frauen waren in den Jahren 1990, 2000 und 2010 als arbeits-
suchend gemeldet (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

21. Wie viele Frauen mit anerkannter Schwerbehinderung waren in den Jahren
2000, 2005 und 2010 in Deutschland erwerbstätig, und wie hoch war in die-
sen Jahren ihre Erwerbslosenquote (bitte nach Bundesländern aufschlüs-

seln)?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 3 – Drucksache 17/12360

22. Wie hoch ist der jeweilige Anteil von Frauen mit anerkannter Schwerbehin-
derung in den Jahren 1990, 2000 und 2010 an den selbstständig tätigen
Frauen, an den sozialversicherungspflichtig, an den in Teilzeit, an den in
Leiharbeit, an den mit befristeten Arbeitsvertrag und an den in einem Mini-
job beschäftigten Frauen?

23. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der jeweilige Anteil von
Frauen mit Abitur, Realschul- und Hauptschulabschluss an der Gesamtheit
der Frauen im Erwerbsalter (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

24. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der jeweilige Anteil von
Frauen ohne Schulabschluss an der Gesamtheit der Frauen im Erwerbsalter
(bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

25. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der jeweilige Anteil von
Frauen mit Hochschul-, Fachhochschul-, Fachschul- und Facharbeiterab-
schluss an der Gesamtheit der Frauen im Erwerbsalter (bitte nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

26. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der jeweilige Anteil von
Frauen ohne Berufsabschluss an der Gesamtheit der Frauen im Erwerbsalter
(bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

27. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen, die
einer beruflichen Tätigkeit unterhalb ihres Qualifikationsabschlusses nach-
gingen (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

28. Wie viele Frauen in Deutschland haben seit 1990 eine Umschulung durch-
laufen (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

29. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen an
den Rektoren/Rektorinnen und Professoren/Professorinnen im deutschen
Hochschulwesen (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

30. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen am
Lehrpersonal in öffentlichen Schulen Deutschlands (bitte nach Schulformen
aufschlüsseln)?

31. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen an
den Leitern/Leiterinnen öffentlicher Schulen Deutschlands (bitte nach
Schulformen aufschlüsseln)?

32. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen in
Kindertagesstätten (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

33. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 der Anteil von Frauen an
der Gesamtzahl der Staatsanwälte/Staatsanwältinnen in Deutschland (bitte
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

34. Welchen Anteil hatten Frauen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 an der Ge-
samtzahl der Richter/Richterinnen in Deutschland (bitte nach Bundeslän-
dern aufschlüsseln)?

35. Welchen Anteil hatten Frauen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 nach
Kenntnis der Bundesregierung an der Gesamtzahl der Abgeordneten im
Deutschen Bundestag?

36. Welchen Anteil hatten Frauen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 nach
Kenntnis der Bundesregierung an der Gesamtzahl der Mandatsträger/Man-
datsträgerinnen in den Landtagen und Senaten in Deutschland (bitte nach
Bundesländern aufschlüsseln)?

Drucksache 17/12360 – 4 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

37. Welchen Anteil hatten Frauen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 an der Ge-
samtzahl der Führungspositionen in der Bundesverwaltung Deutschlands?

38. Welchen Anteil hatten Frauen in den Jahren 1990, 2000 und 2010 an der Ge-
samtzahl der Führungspositionen in der Privatwirtschaft Deutschlands
(bitte nach Aufsichtsräten und Vorständen aufschlüsseln)?

Einkommen

39. Wie hoch war in den Jahren 2000, 2005 und 2010 das durchschnittliche mo-
natliche Einkommen von Frauen aus selbstständiger bzw. freiberuflicher
Tätigkeit?

Wie hoch war es bei Männern (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

40. Wie hoch war in den Jahren 2000, 2005 und 2010 das durchschnittliche mo-
natliche Bruttoeinkommen von sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Frauen?

Wie hoch war es bei Männern (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

41. Wie entwickelte sich der Gender Pay Gap in den Jahren 1990 bis 2012
(bitte einzeln für das gesamte Bundesgebiet aufführen und zudem nach Bun-
desländern aufschlüsseln)?

42. Welche regionalen Unterschiede ergaben sich in den Jahren 2000, 2005 und
2010 hinsichtlich des monatlichen Bruttoeinkommens (bitte nach Bundes-
ländern differenzieren)?

43. Wie hoch waren in den Jahren 2005 und 2010 die durchschnittlichen monat-
lichen gesetzlichen Renten für Frauen in Deutschland?

Wie hoch waren sie bei Männern (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

44. Wie viele Frauen mit Behinderung beziehen Erwerbsminderungs- und Er-
werbsunfähigkeitsrente in welcher durchschnittlichen Höhe, und wie viele
dieser Rentenbezieherinnen sind zusätzlich mit welchem durchschnittlichen
Monatseinkommen beschäftigt?

45. Wie hoch waren die gesamten monatlichen Nettoeinkünfte von Frauen in
den Jahren 2000, 2005 und 2010 nach Einkommensspannen, und wie hoch
ist der Anteil von Frauen mit Behinderung sowie von Frauen mit Migra-
tionshintergrund in den jeweiligen Einkommensgruppen (bitte nach den
folgenden Einkommensspannen in Euro und nach Bundesländern differen-
zieren: bis 500, 500 bis 700, 700 bis 1 000, 1 000 bis 1 500, 1 500 bis 2 000,
über 2 000 Euro)?

46. Wie viele Frauen in Langzeitarbeitslosigkeit erhielten in den Jahren 2005
und 2010 keine Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
wegen zu hoher Einkünfte ihres Ehepartners oder ihrer Lebenspartnerin
bzw. ihres Lebenspartners, und wie hoch ist dabei der jeweilige Anteil von
Frauen mit Behinderung sowie von Frauen mit Migrationshintergrund (bitte
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

47. Wie hoch war in den Jahren 2000, 2005 und 2010 die Armutsquote bei
Frauen in Deutschland nach Bundesmedian (bitte nach Bundesländern auf-
schlüsseln)?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/12360

48. Erwartet die Bundesregierung in der Zukunft eine stärkere Armutsgefähr-
dung von Frauen gegenüber Männern in Deutschland?

Wenn ja, welche Entwicklung zeichnet sich diesbezüglich ab?

Wenn nein, wie begründet sie ihre Auffassung?

Gesundheit

49. Wie haben sich die Fälle von beruflich bedingten Erkrankungen bei Frauen
im Vergleich der Jahre 1990, 2000 und 2010 entwickelt (bitte nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

50. Wie haben sich krankheitsbedingte Pro-Kopf-Fehltage bei sozialversiche-
rungspflichtig beschäftigten Frauen in Deutschland im Vergleich der Jahre
1990, 2000 und 2010 entwickelt (bitte schwangerschafts-, geburts- sowie
kindesbedingte Fehlzeiten ausklammern und nach Bundesländern auf-
schlüsseln)?

51. Wie viele beruflich bedingte Erkrankungen von Frauen führten in den Jah-
ren 1990, 2000 und 2010 in eine anerkannte Behinderung oder Schwerbe-
hinderung?

52. Wie haben sich unfallbedingte Pro-Kopf-Fehltage bei sozialversicherungs-
pflichtig beschäftigten Frauen in Deutschland im Vergleich der Jahre 1990,
2000 und 2010 entwickelt (bitte nach Arbeits-, Haushalts-, Verkehrs- und
Freizeitunfällen sowie nach Bundesländern aufschlüsseln)?

53. Wie haben sich die Pro-Kopf-Fehltage aufgrund gewaltbedingter Verletzun-
gen bei sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Deutschland
im Vergleich der Jahre 1990, 2000 und 2010 entwickelt (bitte nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

54. Wie viele Frauen starben in Deutschland an den Folgen gewaltbedingter
Verletzungen in den Jahren 1990, 2000 und 2010, und wie hoch ist der
Anteil von Frauen mit Behinderung unter diesen Gewaltopfern (bitte nach
Bundesländern aufschlüsseln)?

55. Wie hoch waren in den Jahren 2000 und 2010 die jeweiligen Anteile von
Frauen in Deutschland, die die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen in An-
spruch genommen haben (bitte auf die verschiedenen Vorsorgeangebote und
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

56. Wie hoch waren im Jahr 2010 die jeweiligen Anteile von Frauen in Deutsch-
land, die die Angebote an individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in An-
spruch genommen haben (bitte auf die verschiedenen IGeL-Angebote und
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

57. Wie viele Ehefrauen in Deutschland sind bei ihren Ehemännern kosten-
frei mitversichert (familienversichert) (bitte nach Bundesländern aufschlüs-
seln)?

Wohnsituation

58. Wie hat sich die Pro-Kopf-Wohnfläche von Frauen in Deutschland im Ver-
gleich der Jahre 1990, 2000 und 2010 in Städten mit mehr als 150 000 Ein-
wohnern/Einwohnerinnen, in Städten mit mehr als 100 000, aber weniger
als 150 000, und in Städten bzw. Gemeinden mit weniger als 10 000 Ein-
wohnern/Einwohnerinnen entwickelt?

Drucksache 17/12360 – 6 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

59. Wie hat sich in Deutschland die Zahl von Frauen als alleinige Mieterin von
Wohnungen im Vergleich der Jahre 1990, 2000 und 2010 entwickelt, und
wie hoch ist der Anteil von Frauen mit Behinderung als Alleinmieterin (bitte
nach Bundesländern aufschlüsseln)?

60. Wie hoch war in den Jahren 1990, 2000 und 2010 die Zahl wohnungsloser
Frauen in Deutschland (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

61. Wie hoch war der Anteil von Frauen in stationären Einrichtungen der Alten-
pflege sowie in Pflege- und Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Be-
hinderung in den Jahren 1990, 2000 und 2010?

Berlin, den 18. Februar 2013

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

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