BT-Drucksache 17/10949

Energiekosten bei der Bundeswehr

Vom 9. Oktober 2012


Deutscher Bundestag Drucksache 17/10949
17. Wahlperiode 09. 10. 2012

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Omid Nouripour, Bärbel Höhn, Marieluise Beck (Bremen),
Volker Beck (Köln), Agnes Brugger, Viola von Cramon-Taubadel, Thilo Hoppe,
Uwe Kekeritz, Katja Keul, Ute Koczy, Tom Koenigs, Kerstin Müller (Köln),
Lisa Paus, Claudia Roth (Augsburg), Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt
und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Energiekosten bei der Bundeswehr

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie haben sich die Energiekosten bei der Bundeswehr – aufgeteilt in die Seg-
mente Strom, Gas, Fernwärme und Erdölprodukte – seit dem Jahr 2000 ent-
wickelt?

Wie hoch ist der Ansatz für dieses Jahr, und welche Entwicklung der Ener-
giekosten wird für die nächsten fünf bis zehn Jahre erwartet?

2. An welchen Stellen im Bundeswehretat ist in den vergangenen Jahren durch
Effizienzsteigerung gespart worden, wenn die Energiepreise gestiegen sind?

Wie sind diese Einsparungen konkret erzielt worden, und in welchem Ver-
hältnis stehen diese zum tatsächlichen Verbrauch?

3. Welches Potenzial sieht die Bundeswehr bei der weiteren Energieeffizienz-
steigerung, und welche Maßnahmen werden konkret verfolgt?

4. Auf welche Höhe beliefen sich in den letzten fünf Jahren die jährlichen
Energiekosten der Bundeswehr in den jeweiligen Auslandseinsätzen (bitte
nach Einsatzgebiet bzw. Mandat, Jahren und Kosten aufschlüsseln)?

Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten je Liter Betriebsstoff im Einsatz,
wenn logistischer Transport und Schutz für die Bereitstellung mit einberech-
net werden?

5. Welche technischen und baulichen Erneuerungen wurden und werden getä-
tigt, um Energiekosten zu senken?

Wie stellt die Bundeswehr sicher, Entwicklungen auf dem zivilen Sektor ef-
fektiv zu integrieren?

6. Gibt es eine nationale Strategie bzw. einen Zukunftsplan zur Stärkung erneu-
erbarer Energien bei der Bundeswehr?
Gibt es europäische Ansätze der Stärkung von erneuerbaren Energien in den
Streitkräften, an denen sich die Bundeswehr beteiligt?

a) Wie viele Photovoltaikprojekte, aufgeschlüsselt nach Größe und Stand-
orten, wurden auf Einrichtungen der Bundeswehr errichtet?

Stammen diese Mittel aus dem Einzelplan 14 oder aus anderen Quellen,
wie z. B. dem ehemaligen Konjunkturprogramm?

Drucksache 17/10949 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Wird der erzeugte Strom durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz geför-
dert?

Wie hoch sind die Kosten je Kilowattstunde für die Bundeswehr auf
20 Jahre Laufzeit gerechnet?

Befinden sich diesbezüglich derzeit Anlagen in der Umsetzungsphase,
Planung oder im Bau?

b) Mit welchen Kosten für die Stärkung aller erneuerbarer Energien bei den
Streitkräften wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren gerechnet?

c) Welche konkreten Maßnahmen sollen weiterhin umgesetzt werden, und
welche Haushaltsmittel werden dafür über welchen Zeitraum einge-
plant?

d) Welche Herausforderungen sieht das Bundesministerium der Verteidi-
gung (BMVg) mit Blick auf die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte und die
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in zukünftigen Einsätzen?

7. Welche Schlussfolgerungen zieht das BMVg aus europäischen Initiativen,
wie die der Europäischen Verteidigungsagentur „European Armed Forces
GO GREEN“, zur Stärkung der erneuerbaren Energien, und wie werden
diese zielgerichtet unterstützt?

8. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Projekt der
bundeswehreigenen Beratungsgesellschaft g.e.b.b. Gesellschaft für Entwick-
lung, Beschaffung und Betrieb mbH zur flächendeckenden Marktsichtung,
und welche Maßnahmen konnten daraus umgesetzt werden?

9. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundeswehr aus der neuen Richtlinie
des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz und zur
Aufhebung der Richtlinien 2004/8/EG und 2006/32/EG für die Bundes-
wehrliegenschaften?

a) Welche Maßnahmen werden getroffen, um diese Richtlinie in der Bun-
deswehr umzusetzen?

b) Verfolgt das BMVg Ansätze, die neue Richtlinie des Europäischen Par-
laments und des Rates zur Energieeffizienz innerhalb der Europäischen
Verteidigungsagentur konkret umzusetzen, und wenn ja, welche und
wie?

Wenn nein, warum nicht?

10. Welche Konsequenzen und Überlegungen zieht die Bundeswehr aus der
Peak-Oil Studie des „Zentrums für Transformation der Bundeswehr“ aus
dem Jahr 2010?

Berlin, den 9. Oktober 2012

Renate Künast, Jürgen Trittin und Fraktion

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