BT-Drucksache 16/7307

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung -16/6000, 16/6002, 16/6423- Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) hier: Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Vom 27. November 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/7307
16. Wahlperiode 27. 11. 2007

Entschließungsantrag
der Abgeordneten Anna Lührmann, Anja Hajduk, Alexander Bonde,
Kerstin Andreae, Cornelia Behm, Birgitt Bender, Dr. Thea Dückert,
Hans-Josef Fell, Winfried Hermann, Bärbel Höhn, Dr. Anton Hofreiter,
Sylvia Kotting-Uhl, Undine Kurth (Quedlinburg), Nicole Maisch, Brigitte
Pothmer, Christine Scheel, Dr. Gerhard Schick, Rainder Steenblock und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung
– Drucksachen 16/6000, 16/6002, 16/6423 –

Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für
das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008)

hier: Einzelplan 16
hier: Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
hier: Reaktorsicherheit

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Der Klimawandel ist die größte ökologische und ökonomische Herausforderung
unserer Zeit: Der Handlungsdruck ist enorm. Der Weltklimarat hat dies Mitte
November noch einmal bestätigt. Er zeigt ungeschminkt, vor welcher Bedro-
hung die Welt durch den Klimawandel steht. Die Erde wird sich um bis zu sechs
Grad erwärmen, wenn die Menschheit nicht umsteuert. Mit geeigneten Instru-
menten kann es gelingen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um mindes-
tens die Hälfte gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren.

Auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat die EU-Ratspräsidentschaft und
ihre Kabinettklausur in Meseberg unter dieses Motto gestellt. Doch leider bedeu-
ten die vielen Lippenbekenntnisse der Bundeskanzlerin nicht, dass sich wirklich
etwas konkret in die richtige Richtung ändert. Denn trotz vollmundiger Ankündi-
gungen in Meseberg haben die Koalitionsfraktionen keine zusätzlichen Mittel

für Klimaschutz in den Haushaltsberatungen bereitgestellt. Im Gegenteil, in der
Bereinigungssitzung wurden 75 Prozent des 400-Mio.-Euro-Klimaschutzpro-
gramms bis auf Weiteres gesperrt. Damit ist klar, dass die Klimaschutzpolitik der
Regierung viel heiße Luft statt konkreter Taten bedeutet.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat in den Haushaltsberatungen ge-
zeigt, wie substanzieller Klimaschutz konkret aussehen kann. Dafür braucht es
einen Klimaschutzhaushalt mit 2,9 Mrd. Euro Mehrausgaben, der durch die Er-

Drucksache 16/7307 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

löse des Emissionshandels und Kürzungen bei umweltschädlichen Subventio-
nen in Höhe von 5,3 Mrd. Euro mehr als gegenfinanziert ist. In sieben Bereichen
Stromsparfonds, ökologische Beschaffung, Forschung für Klimaschutz, klima-
freundliche Mobilität und Wohnen, ökologische Landwirtschaft, klimafreund-
liche Energie und internationale Zusammenarbeit wird Klimaschutz im Haus-
halt deutlich stärker verankert. Der Grüne Klimaschutzhaushalt kann mindes-
tens 33,5 Mio. Tonnen mehr CO2 als die Bundesregierung einsparen. Das ent-
spricht dem jährlichen Ausstoß von mindestens fünf Kohlekraftwerken. In den
Jahren bis 2011 (Finanzplanungszeitraum) werden mindestens 11,6 Mrd. Euro
mehr verausgabt, ökologisch schädliche Subventionen von insgesamt 27,9 Mrd.
Euro abgebaut und ein Finanzvolumen von rund 39,5 Mrd. Euro umgeschichtet.

Ausgaben

2008 2009 2010 2011
Ziel:

CO2-Einsparungen
2011

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

in
Mio. t

Stromsparfonds 1 000 1 000 1 000 1 000 17,0

Ökologische Beschaffung 110 105 10 20 0,5

Klima – Forschungsoffensive 263 250 250 250 nicht quantifizierbar

Mobilität und Wohnen –
klimafreundlich

860 900 500 700 7,5

Klimafreundliche Energie-
erzeugung und -verbreitung

249 300 350 400 5

Ökologische Landwirtschaft 206 325 325 325 1

Internationale Zusammenarbeit
beim Klimaschutz

223 225 225 225 nicht quantifizierbar

Summe Ausgaben 2 911 3 105 2 660 2 920 31

Einnahmen/Einsparungen

2008 2009 2010 2011 CO2

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

Euro
in Mio.

in
Mio. t

Abbau der Ausnahmen der
Ökosteuer

1 689 3 244 4 714 4 714 nicht quantifizierbar

Absenkung der Zuschüsse für
die Steinkohle

711 200 200 200 nicht quantifizierbar

Abbau der Begünstigungen des
Luftverkehrs

895 895 895 895 2,5

Emissionshandel 900 900 900 900 nicht quantifizierbar

Mauteinnahmen 1 055 1 250 1 250 1 500 siehe Mobilität

Summe
Einnahmen/Einsparungen 5 250 6 489 7 959 8 209 2,5

Summe

Einnahmen – Ausgaben 2 339 3 609 5 299 5 289 33,5

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/7307

II. Der Deutsche Bundestag beschließt:

Der grüne Stromsparfonds

Es wird ein Stromsparfonds von jährlich 1 Mrd. Euro und insgesamt 4 Mrd. Euro
aufgelegt, mit dem in Stromeinsparung und Energieeffizienz investiert wird. Der
Fonds soll u. a. aus den Erlösen künftiger Auktionen beim Emissionshandel fi-
nanziert werden. Mit ihm werden diverse Aktivitäten zur Stromeinsparung fi-
nanziert: z. B. Energieprämien für den Kauf von Bestgeräten (z. B. Kühl- und
Gefriergeräte, Waschmaschinen), der Ersatz von „stromfressenden“ Nachtspei-
cherheizungen oder die Kampagne „grünes Licht“ für Energiesparlampen. Rich-
tig ausgestattet kann er zu Einsparungen von 32 TWh bzw. 17 Mio. t CO2 führen.

Ökoeffiziente öffentliche Beschaffung durchsetzen

Staatliche Stellen üben in Deutschland eine erhebliche Marktmacht aus. Jedes
Jahr gibt der Bund etwa 60 Mrd. Euro für die Beschaffung von Fahrzeugen,
Energie, Kantinenverpflegung, Bauleistungen, Informations- und Kommunika-
tionstechnologien usw. aus. Diese Kaufkraft soll auf umweltgerechte Waren und
Dienstleistungen ausgerichtet werden. Damit werden nicht mehr nur wirtschaft-
liche Aspekte eine Vergabeentscheidung beeinflussen – das Leitbild des nach-
haltigen Konsums wird ebenfalls zum Kriterium.

– Dem Deutschen Bundestag ist eine für alle Ministerien und nachgeordneten
Verwaltungseinheiten verbindliche Richtlinie zur Beschlussfassung vorzule-
gen, welche die öffentliche Beschaffung auf ökologische Nachhaltigkeitskri-
terien festlegt und eine stärkere Berücksichtigung der Lebenszykluskosten
von Produkten vorschreibt. Durch die systematische Betrachtung der Kosten,
die ein Produkt von der Anschaffung über die Nutzung zu einer Entsorgung
verursachte, können deutliche Einsparungen realisiert und die Umwelt ge-
schont werden.

– Bei Neuanschaffungen von Dienstwagen für den Deutschen Bundestag und
die Ministerien und Bundesbehörden ist im Mittel ein Wert von 140g CO2/
km einzuhalten, ab 2012 von 120g CO2/km. Allein beim Deutschen Bun-
destag würde dies zu Minderausgaben in Höhe von 110 000 Euro führen
(Einzelplan 02, Kapitel 01, Titel 514 01 und 518 01)

– Die nachhaltige Gebäudesanierung von Bundesbauten wird intensiviert. Es
werden zusätzliche 110 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. (Einzelplan 12,
Kapitel 27, Titelgruppe 01, Titel 720 11)

Ökologisch schädliche Subventionen abbauen

Die Listen der größten Steuervergünstigungen und Finanzhilfen werden noch
immer von ökologisch schädlichen Ausgaben angeführt. So subventioniert der
Staat den Absatz von Steinkohle, begünstigt Unternehmen bei der Stromsteuer,
befreit Mineralölhersteller von Steuern und erlässt bei grenzüberschreitenden
Flügen die Mehrwertsteuer. Wer es ernst meint mit Klimaschutz, muss hier um-
steuern.

Steuerausnahmen und Abgabenbefreiung darf es für umweltschädliches Ver-

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

16 02 00 68323 Stromsparfonds 0 1 000 000 1 000 000

Summe 1 000 000
halten nicht mehr geben – die Preise müssen ökologisch gerecht die externen

Drucksache 16/7307 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Effekte des Wirtschaftens abbilden. Deshalb wird die ökologische Finanzreform
fortgeführt und eine Vielzahl ökologisch kontraproduktiver Subventionen ab-
geschafft. Sie sind nicht nur ökologisch schädlich, sondern auch fiskalisch
falsch, ökonomisch fragwürdig und wettbewerbsverzerrend. Für eine nachhal-
tige Umwelt- und Haushaltspolitik ist der Abbau umweltschädlicher Subven-
tionen auf allen Ebenen unverzichtbar. Steuerliche Vorteile der Atomwirtschaft
müssen überprüft werden.

Abzubauende Steuervergünstigungen und
Finanzhilfen

2008
Mio. €

2009
Mio. €

2010
Mio. €

2011
Mio. €

Abbau der
Ausnahmen von
der Ökosteuer

Abbau der Steuerbegünstigung des Stroms, der von
Unternehmen des Produzierenden Gewerbes und der
Land- und Forstwirtschaft für betriebliche Zwecke
entnommen wird (§ 9 Abs. 3 StromStG)

615 1 230 1 850 1 850

Abbau der Steuerbegünstigung für Unternehmen des
Produzierenden Gewerbes, die durch die Stromsteuer
erheblich belastet sind (§ 10 StromStG)

570 1 140 1 700 1 700

Abbau der Vergünstigung für Unternehmen des
Produzierenden Gewerbes, der Land- und Forstwirt-
schaft und für Stromversorger (alt: § 25 MinöStG –
neu: § 54 EnergieStG)

110 220 330 330

Abbau der Steuerbefreiung der bei der Mineralöl-
herstellung zur Aufrechterhaltung des Betriebs
verwendeten Mineralöle (alt: § 4 MinöStG –
neu: § 44 EnergieStG)

130 260 400 400

Abbau der Steuerbegünstigung für Unternehmen
des Produzierenden Gewerbes, die durch die
Erhöhung der Steuersätze erheblich belastet sind
(alt: § 25a MinöStG – neu: § 55 EnergieStG)

65 130 170 170

Abbau der Steuerbegünstigung für Betriebe
der Land- und Forstwirtschaft (Agrardiesel)
(alt: § 25b MinöStG – neu: § 57 EnergieStG)

135 135 135 135

Abbau der Steuerbefreiung von Schweröl als
Betriebsstoff für die gewerbliche Binnenschifffahrt
(§ 27 Abs. 1 EnergieStG)

64 129 129 129

Absenkung der
Zuschüsse für die
Steinkohle

Beschleunigtes Auslaufen der Steinkohlesubventionen
(Ausstieg 2012)

Zwischen 2015 und 2018
ca. 8 Mrd. Euro

Absenkung der Zuschüsse für den Absatz deutscher
Steinkohle auf Grund deutlich gestiegener Weltmarkt-
preise

232 ca. 200 ca. 200 ca. 200

Einmalerlöse durch Korrektur der Zuwendungs-
bescheide 2005 und 2006

479 0 0 0

Abbau der
Begünstigungen
des Luftverkehrs

Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für grenz-
überschreitende Flüge

500 500 500 500

Aufhebung der Minderalölsteuerbefreiung für Luft-
fahrtbetriebsstoffe (alt: § 4 Abs. 1 Nr. 3 MinöStG –
neu: § 27 Abs. 2 EnergieStG)

395 395 395 395

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/7307

Forschungsinitiative Klimaschutz

Zukunftsfähige Klimaschutzpolitik setzt Anreize für mehr Forschung vor allem
im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung, -effizienz und -nutzung, aber
auch im Bereich Mobilität. Denn mit der Hilfe von neuen Technologien kann es
gelingen, den CO2-Ausstoß substanziell zu senken.

Abzubauende Steuervergünstigungen und
Finanzhilfen

2008
Mio. €

2009
Mio. €

2010
Mio. €

2011
Mio. €

Steuern und
Abgaben

Steuerliche Besserstellung für Strom aus erneuerbaren
Energien und steuerliche Schlechterstellung der ande-
ren Stromformen

Finanzneutral

Emissionshandel 10 % Versteigerung der Zertifikate 900 900 900 900

Summe 4 195 5 239 6 709 6 709

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

12 02 06 89162

Modellvorhaben und
Demonstrationsprojekte
im Bereich nationales
Forschungsprogramm
Hybrid- und
Elektromotoren

0 60 000 60 000

12 02 06 53161
Studien, Untersuchungen,
Gutachten sowie
Projektplanung

4 000 10 000 14 000

12 02 06 68362

Zuwendungen im
Rahmen des nationalen
Forschungsprogramms
Hybridantriebe und
Elektromotoren

0 30 000 30 000

16 02 00 54401
Forschung,
Untersuchungen und
Ähnliches

20 831 4 169 25 000

16 02 00 89201
Investitionen zur
Verminderung von
Umweltbelastungen

10 351 4 649 15 000

16 02 01 54411
Forschung,
Untersuchungen und
Ähnliches

6 250 3 750 10 000

16 02 02 68321
Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben:
Erneuerbare Energien

53 366 16 634 70 000

16 02 02 68322

Forschung und
Entwicklung von
angepassten Erneuerbare-
Energien-Technologien

0 15 000 15 000
für Entwicklungs- und
Schwellenländer

Drucksache 16/7307 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Klimafreundliche Mobilität und nachhaltig wohnen

Der Verkehrsbereich ist der bisher vernachlässigte Sektor der Emissionsminde-
rung. Kein anderer Sektor ist so abhängig vom Öl. Durch Verkehrsverlagerung,
Verkehrsvermeidung und dem Einsatz neuer Technologien und erneuerbarer
Energien können große Fortschritte erzielt werden.

Ausgangspunkt für Verkehrsverlagerung ist eine Erhöhung der Maut und die
Ausweitung der Maut-Pflicht auf alle LKWs über 3,5 t auf allen fernverkehrs-
relevanten Straßen. Die zusätzlichen Erlöse von 1,055 Mrd. Euro werden für
mehr Investitionen in anderen Verkehrsbereichen genutzt. In den Schienenver-
kehr werden 500 Mio. Euro zusätzlich investiert, die speziell im Bereich Güter-
verkehr für den Hafenhinterlandverkehr, für den Ausbau von Umschlaganlagen
des Kombinierten Verkehrs sowie der Errichtung bzw. der Reaktivierung von
Gleisanschlüssen benötigt werden. Der Bau von Radwegen sowie die Förderung
des Rad- und Fußverkehrs wird mit 34,05 Mio. Euro verstärkt.

Jede Stunde werden 10 000 Quadratmeter asphaltiert und neuer Verkehr indu-
ziert, während sich die Bundesfernstraßen teilweise in einem schlechten Zustand
befinden. Deshalb werden die Investitionsmittel für neue Bundesfernstraßen ge-
senkt, während im Gegenzug die Erhaltung der Bundesfernstraßen mit 580 Mio.
Euro verstärkt werden. Die Schaffung eines europaweiten technischen Stan-
dards für eine City-Maut soll es Städten ermöglichen, diese unkompliziert ein-
zuführen und damit ebenfalls zur Verkehrsvermeidung beizutragen.

Mit Hilfe neuer Technologien und erneuerbarer Energien wird der Straßenver-
kehr den Anforderungen des Klimawandels bestehen. Forschungsprogramme
für Hybridantriebe und Elektromotoren, Förderprogramme für Hybridantriebe
bei Bussen und Schienenfahrzeugen auf nicht elektrifizierten Strecken sowie ein
Marktanreizprogramm für Hybridantriebe und Elektromotoren beim Individual-
verkehr in Höhe von 155 Mio. Euro werden Technologiefortschritte und Markt-
durchdringung voranbringen. Der Wettbewerb „Die 100 Städte mit klimaneutra-
lem ÖPNV“ schaffen Anreize für Kommunen zusätzliche Anreize beim öffent-
lichen Nahverkehr zu unternehmen.

Ungefähr ein Drittel der Gesamtenergie wird in Gebäuden verbraucht. Dadurch
werden 20 Prozent der CO2-Emissionen verursacht. Über 120 Mio. Tonnen Koh-
lendioxid entstanden im vergangenen Jahr allein dadurch, dass die meisten

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

16 02 02 89221
Investitionszuschüsse:
Erneuerbare Energien

40 000 10 000 50 000

30 02 40 68542

Nachhaltige Energie-
technologien und effi-
ziente Energienutzung –
Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben

0 50 000 50 000

30 40 40 68540

Klimaforschung und
Lebensraum Erde –
Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben

106 300 58 488 164 788

Summe 262 690
Wohnhäuser im Land schlecht isoliert sind und die möglichen passiven Solarge-
winne nicht nutzen. Die bisher ergriffenen Maßnahmen müssen unterstützt wer-

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7 – Drucksache 16/7307

den. Vor allem die Forschung nach neuen günstigen, ökologischen Baustoffen
muss intensiviert werden, die Entwicklung neuer Haus- und Heiztechnik muss
vorangetrieben werden. Hierfür werden 25 Mio. Euro bereitgestellt. Die Förde-
rung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf (Die soziale Stadt)
wird um 49,2 Mio. Euro aufgestockt um das Wohnumfeld zu verbessern und un-
nötigen Verkehr zu verhindern.

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

12 02 00 63201

Umsetzung des Natio-
nalen Radverkehrsplanes
(NRVP) – Zuschüsse an
Länder

990 4 010 5 000

12 02 00 68601

Umsetzung des Natio-
nalen Radverkehrsplans
(NRVP) – Zuschüsse an
Gesellschaften des
privaten Rechts

2 000 5 500 7 500

12 02 00 68610
Konzept „Einführung der
bundesweit gültigen
ÖPNV-Karte“

0 5 000 5 000

12 02 00 68611

Machbarkeitsstudie
„Schaffung eines
kostenlosen, technischen,
europäischen Standards
zum Betrieb einer City-
Maut“

0 5 000 5 000

12 02 04 89241

Baukostenzuschüsse an
private Unternehmen für
Investitionen zur
Förderung von
Umschlaganlagen des
Kombinierten Verkehrs

52 024 97 976 150 000

12 02 04 89242

Investitionszuschüsse an
private Unternehmen zur
Errichtung, Ausbau und
Reaktivierung von
Gleisanschlüssen

32 000 8 000 40 000

12 02 05 53251

Ausgaben für den Einzug
der streckenbezogenen
Straßenbenutzungsgebühr
en für LKW durch Private

702 000 98 000 800 000

12 02 05 68452

Zuschüsse für
Investitionen im Rahmen
des Programms zur
Förderung von
nachhaltigen Antrieben
im LKW-Verkehr

0 25 000 25 000

Drucksache 16/7307 – 8 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

12 02 05 89151

Zuschüsse für
Investitionen in den
Neu- und Ausbau der
Schienenwege der
Eisenbahnen des Bundes

984 372 – 684 372 300 000

12 02 05 89152

Zuschüsse für Bestands-
und Ersatzinvestitionen in
Schienenwege der
Eisenbahnen des Bundes

0 1 150 000 1 150 000

12 02 06 68371

Förderung von
Hybridtechnik bei Bussen
und Schienenfahrzeugen
auf nicht elektrifizierten
Strecken

0 25 000 25 000

12 02 08 68302

Zuwendungen im Rah-
men der Umsetzung des
nationalen Programms für
eine fußgängerfreund-
liche Stadt

0 7 500 7 500

12 02 08 68501
Zuschüsse an die Stiftung
„FahrRad“

0 15 000 15 000

12 02 08 78401

Förderung der Umsetzung
der Maßnahmen des
Nationalen Radverkehrs-
plans (NRVP)

0 2 500 2 500

12 02 06 68661
Marktanreizprogrammfür
alternative Antriebe
(Hybrid, Plug-In-Hybrid)

0 50 000 50 000

12 02 00 63203
Wettbewerb:
„100 Städte mit
klimaneutralem ÖPNV“

0 50 000 50 000

12 10 01 74622
Bau von Radwegen
einschließliche Erhaltung
(Bundesstraßen)

80 000 40 000 120 000

12 22 00 89101

Baukostenzuschüsse
für Investitionen in die
Schienenwege der
Eisenbahnen des Bundes

2 118 782 –1 718 782 400 000

12 22 00 86102

Darlehen für
Investitionen in den
Neu- und Ausbau der
Schienenwege der
Eisenbahnen des Bundes

0 500 000 500 000

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9 – Drucksache 16/7307

Klimafreundliche Energieerzeugung und -verbreitung

In den nächsten Jahren werden altersbedingt und durch den Atomausstieg viele
Kraftwerke abgeschaltet. Für den Klimaschutz und die Volkswirtschaft ist es
notwendig, die abgeschalteten Kraftwerke durch erneuerbare Energien zu er-
setzen und Strom intelligenter zu nutzen bzw. einzusparen. Das Marktanreiz-
programm stellt das einzige Förderinstrument der Bundesregierung zur Förde-
rung erneuerbarer Energien im Wärmebereich dar. Dem Marktanreizprogramm
muss als kräftiges Innovationsprogramm die Rolle zukommen, Technologien
der nächsten Generation zur Marktreife zu führen. Es darf nicht allein auf den
Wärmebereich beschränkt bleiben, sondern muss auch für erneuerbare Ansätze
aus dem Bereich Stromerzeugung und Verkehr offen sein. Deshalb wollen wir
u. a. das Marktanreizprogramm zu einem Markteinführungsprogramm umge-
stalten und es jährlich um mehr als 200 Mio. Euro aufstocken.

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

12 22 00 89103

Baukostenzuschüsse
für Bestands- und
Ersatzinvestitionen in
Schienenwege der
Eisenbahnen des Bundes

0 1 000 000 1 000 000

12 22 00 89201

Baukostenzuschüsse
für Bestands- und
Ersatzinvestitionen in
nichtbundeseigene
Schienenwege

0 100 000 100 000

12 25 01 88214

Zuweisungen zur
Förderung von Stadtteilen
mit besonderem
Entwicklungsbedarf
(Die soziale Stadt)

90 757 49 243 140 000

12 25 00 68361

Zuwendungen im
Rahmen der Umsetzung
des nationalen
Innovationsprogramms
„Nachhaltig Wohnen“

0 25 000 25 000

Summe 859 575

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

09 02 05 68635

Unterstützung des
Exportes in den Bereichen
erneuerbare Energien und
Energieeffizienz

15 500 3 000 18 500

16 02 02 68624

Förderung von
Einzelmaßnahmen zur

168 833 231 167 400 000

Nutzung erneuerbarer
Energien

Drucksache 16/7307 – 10 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Ökologisierung der Landwirtschaft

Weltweit betrachtet ist die Landwirtschaft einer der Hauptverursacher für Treib-
hausgas-Emissionen. Vor allem bei Lachgas und Methan, zwei Gasen mit einem
wesentlich höheren Treibhausgaspotential als CO2, gehört die Landwirtschaft zu
den Hauptemittenten. Allerdings spielt die Landwirtschaft nicht nur als Emittent
eine Rolle beim Klimawandel, sondern hat auch ein riesiges Potential CO2 der
Atmosphäre zu entziehen. Dieses Potential wollen wir uns zu Nutze machen und
fordern ein klimapolitisches Umdenken in der Agrarpolitik. Der Klimaschutz
muss ein zentrales Element besonders der deutschen, der europäischen, aber
auch der internationalen Landwirtschafts- und Entwicklungspolitik werden. Ein
Weg hierzu ist der ökologische Landbau, der, wie eine Vielzahl von Studien be-
legen, zwei- bis dreimal weniger Treibhauspotential verursacht als die konven-
tionelle Landwirtschaft. National unterstützen wir durch Haushaltsanträge den
ökologischen Landbau, setzen uns aber zusätzlich für eine Ausweitung ein durch
die Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume. Sie bilden eine
wichtige Ressource um konsequente und umweltfreundliche Förderung der er-
neuerbaren Energien und der nachwachsenden Rohstoffe zu erschließen. Wir
setzen dabei auf die Stärkung der II. Säule der Landwirtschaftsförderung, aus
der Agrar-Umweltprogramme u. Ä. gezielt gefördert werden. Unsere Haushalts-
anträge tragen dazu bei, das Naturerbe national wie international zu schützen
und die nötigen Entwicklungen weiter voranzutreiben.

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

16 02 00 89201
Investitionen zur
Verminderung von
Umweltbelastungen

10 351 4 649 15 000

16 02 02 89221
Investitionszuschüsse:
Erneuerbare Energien

40 000 10 000 50 000

Summe 248 816

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

10 02 00 68620
Bundesförderprogramm
„Energiewende in
Gewächshäusern“

0 5 000 5 000

10 02 00 68619
Zuschüsse zur Förderung
des ökologischen
Landbaus

10 000 6 000 16 000

10 03 01

Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der
Agrarstruktur und des
Küstenschutzes“

615 000 195 000 810 000

Summe 206 000

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 11 – Drucksache 16/7307

Internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz

Die ärmsten Länder der Welt sind den Folgen des Klimawandels am stärksten
ausgesetzt. Länder mit schwacher Staatlichkeit sind nur schwer in der Lage die
notwendigen Transformations- und Adaptionsprozesse aus eigener Kraft zu leis-
ten. Ohne Unterstützung beim Aufbau guter Regierungsführung und ohne
Zugang zu umweltfreundlichem Know-how sind weitere Abkopplungen von
Wohlstand, Armut und zusätzliche Sicherheitsrisiken durch zerfallende Staaten
in armen Regionen dieser Welt vorprogrammiert.

Gleichzeitig ist es im globalen Interesse, dass Entwicklungs- und Schwellenlän-
der auf ihrem wirtschaftlichen Aufholprozess nicht die gleichen Klimasünden
begehen wie die Industrieländer. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
steht deshalb ausdrücklich dazu, 0,7 Prozent des BNE für die Entwicklungszu-
sammenarbeit (Official Development Assistance, ODA) zur Verfügung zu stel-
len.

Mit unseren Haushaltsanträgen erhöhen wir die ODA-Ausgaben beim Auswär-
tigen Amt (AA) und beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar-
beit und Entwicklung (BMZ) um 250 Mio. Euro, die wir durch die Einführung
einer ökologisch sinnvollen Flugticket-Abgabe (Ticket Tax) nach französischem
Vorbild finanzieren. Mit diesen Anträgen machen wir die Unterstützung beim
Klimaschutz zu einem Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammen-
arbeit.

Berlin, den 27. November 2007

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

Einzel-
plan

Kapitel Titel-
gruppe

Titel Zweckbestimmung

Betrag
Regierungs-

Entwurf 2008
in T€

Verände-
rung
in T€

Ziel
HH
2008
in T€

16 02 89605
Investitionen zum Schutz
des Klimas und der
Biodiversität im Ausland

0 140 000 140 000

23 02 68701

Beiträge an die Vereinten
Nationen, ihre
Sonderorganisationen
sowie andere
internationale
Einrichtungen und
internationale
Nichtregierungsorganisati
onen

313.286 10 500 323 786

23 02 89603
Bilaterale Technische
Zusammenarbeit

710.000 39 000 749 000

23 02 86601
Bilaterale Finanzielle
Zusammenarbeit

1 425 163 33 000 1 458 163

Summe 222 500

x

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