BT-Drucksache 16/5484

zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung -16/4138, 16/5445- Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes und weiterer Vorschriften

Vom 23. Mai 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/5484
16. Wahlperiode 23. 05. 2007

Änderungsantrag
der Abgeordneten Gisela Piltz, Daniel Bahr (Münster), Uwe Barth, Rainer Brüderle,
Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Mechthild Dyckmans, Jörg van Essen, Paul K.
Friedhoff, Horst Friedrich (Bayreuth), Hans-Michael Goldmann, Miriam Gruß,
Joachim Günther (Plauen), Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Birgit Homburger,
Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Heinz
Lanfermann, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht, Ina Lenke, Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, Markus Löning, Horst Meierhofer, Patrick
Meinhardt, Jan Mücke, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel, Cornelia Pieper,
Jörg Rohde, Frank Schäffler, Marina Schuster, Dr. Max Stadler, Carl-Ludwig Thiele,
Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Hartfrid Wolff
(Rems-Murr), Martin Zeil, Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP

zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung
– Drucksachen 16/4138, 16/5445 –

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes und
weiterer Vorschriften

Der Bundestag wolle beschließen:

1. In Artikel 1 Nr. 14 wird § 22a Abs. 2 gestrichen.

2. In Artikel 2 Nr. 3 wird § 2c Abs. 2 gestrichen.

Berlin, den 23. Mai 2007

Dr. Guido Westerwelle und Fraktion

Begründung

Durch § 22a Abs. 2 PassG wird die Möglichkeit eines bundesweiten Online-

Zugriffs auf die bei den örtlichen Passbehörden gespeicherten Lichtbilder zum
Zwecke der Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten und zur Strafverfol-
gung geschaffen. Hierdurch wird eine Entwicklung eingeleitet, die in ihren
Wirkungen einer bundesweiten Zentraldatei vergleichbar ist, die der Deutsche
Bundestag bislang aus verfassungsrechtlichen Gründen zu Recht abgelehnt hat.
Der Übergang zu einer allgemeinen Zugriffsberechtigung steht im Widerspruch
zum datenschutzrechtlichen Grundsatz der Zweckbindung personenbezogener

Drucksache 16/5484 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Daten und zum Grundsatz der Datensparsamkeit. Er ermöglicht in weit größerem
Ausmaß als heute die Nutzung der bei den Registerbehörden bereits nahezu
flächendeckend vorhandenen Lichtbilder der deutschen Wohnbevölkerung.
Durch die rechtliche Erlaubnis zum Online-Abruf wird eine datenschutzkritische
Infrastruktur geschaffen, für die ein zwingendes öffentliches Bedürfnis nicht er-
sichtlich ist.

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