Vom 5. Oktober 2006
Deutscher Bundestag Drucksache 16/2871
16. Wahlperiode 05. 10. 2006
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch,
Heidrun Bluhm, Eva Bulling-Schröter, Roland Claus, Lutz Heilmann,
Hans-Kurt Hill, Katrin Kunert, Michael Leutert, Dorothee Menzner,
Dr. Ilja Seifert und der Fraktion DIE LINKE.
Schäden durch den Maiszünsler
Nach einer Pressemitteilung vom 11. September 2006 von InnoPlanta e. V. ver-
ursachte der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) in Deutschland Ertragsausfälle in
Millionenhöhe. Er sei auf einem Viertel der Maisanbaufläche vorhanden. Eine
wirksame Methode, gegen den Schädling vorzugehen, sei der Anbau von so ge-
nanntem Bt-Mais.
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Informationen liegen der Bundesregierung zum jährlichen Befall der
Maiskulturen in den einzelnen Bundesländern durch Ostrinia nubilalis vor
(bitte für die vergangenen zehn Jahre einzeln aufführen)?
2. Welche Maßnahmen wurden bisher in den Vorkommensgebieten von Ostri-
nia nubilalis von betroffenen Landwirtinnen und Landwirten ergriffen?
3. Auf wie viel Hektar wurde der Ostrinia nubilalis mechanisch, chemisch, bio-
logisch bzw. durch den Einsatz von Bt-Mais bekämpft, und mit welchen je-
weils belegbaren Folgen?
4. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die durch Ostrinia nubilalis entstande-
nen direkten und indirekten finanziellen Schäden ein?
5. Wie hoch sind die durch die regional extreme Dürre im Jahr 2006 beim Mais
verursachten Schäden, und lassen sich ursächliche Zusammenhänge mit dem
Vorkommen von Ostrinia nubilalis herstellen?
6. Welche Position vertritt die Bundesregierung bezüglich positiver finanzieller
Erwartungen beim Anbau von Bt-Mais im Vergleich zu konventionellem
Mais, der mit chemischen, mechanischen oder biologischen Bekämpfungs-
methoden gegen einen eventuellen Befall durch Ostrinia nubilalis behandelt
wurde?
7. Wie erklärt sich die Bundesregierung das verhältnismäßig hohe Vorkommen
von Ostrinia nubilalis in Süddeutschland einhergehend mit dem freiwilligen
Verzicht von Landwirten auf die Nutzung von Bt-Mais, zum Beispiel durch
die Schaffung gentechnikfreier Zonen?
Berlin, den 2. Oktober 2006
Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion