BT-Drucksache 16/12325

zu dem Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Kerstin Müller (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN -16/9799- Für eine atomwaffenfreie Zukunft - Atomwaffen aus Deutschland abziehen

Vom 18. März 2009


Deutscher Bundestag Drucksache 16/12325
16. Wahlperiode 18. 03. 2009

Beschlussempfehlung und Bericht
des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Kerstin Müller
(Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
– Drucksache 16/9799 –

Für eine atomwaffenfreie Zukunft – Atomwaffen aus Deutschland abziehen

A. Problem

Die den Antrag stellende Fraktion weist darauf hin, dass sich die Bundesregie-
rung in der Vergangenheit immer wieder zum Ziel der nuklearen Abrüstung be-
kannt habe. Mit dem Festhalten an der nuklearen Teilhabe Deutschlands und an
der Stationierung von Atomwaffen auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-
Pfalz verhindere sie jedoch, dass von Deutschland ein wichtiges abrüstungs-
politisches Signal ausgehe. Die aktuelle internationale Diskussion über die
Vision einer atomwaffenfreien Welt und praktische Schritte zur Überwindung
der Krise der nuklearen Abrüstung stelle eine historische Chance dar, die es im
Vorfeld des NATO-Gipfels 2009 und der Überprüfungskonferenz zum Nichtver-
breitungsvertrag im Jahr 2010 zu nutzen gelte.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Bereitstellung von Bundeswehr-
piloten und Jagdbombern zum Atomwaffeneinsatz einzustellen, die Aufgabe der
aktiven nuklearen Teilhabe für die Bundeswehr zu beenden und sich gegenüber
den USA und anderen NATO-Partnern für ein atomwaffenfreies Deutschland,
den Abbau der amerikanischen Atomwaffen in Europa, die Entnuklearisierung
der NATO-Strategie und die nukleare Abrüstung der Allianz sowie die Überwin-
dung der Politik der nuklearen Abschreckung einzusetzen. Die Bundesregierung
wird weiterhin aufgefordert, sich im Vorfeld der NVV-Überprüfungskonferenz
(NVV: Nichtverbreitungsvertrag) 2010 für Abrüstungsschritte bei substrategi-
schen und strategischen Nuklearwaffen einzusetzen, die Initiative für einen
Weltgipfel der Vereinten Nationen zu ABC-Waffen (ABC: atomar, biologisch,
chemisch) zu unterstützen, sich an der Ausarbeitung einer Nuklearwaffenkon-
vention zu beteiligen und der Aufhebung der Nuklearsanktionen gegenüber In-
dien nicht zuzustimmen.

B. Lösung

Ablehnung des Antrags mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU,
SPD und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Drucksache 16/12325 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

C. Alternativen

Keine

D. Kosten

Keine

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/12325

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen,

den Antrag auf Drucksache 16/9799 abzulehnen.

Berlin, den 18. März 2009

Der Auswärtige Ausschuss

Ruprecht Polenz
Vorsitzender

Eckart von Klaeden
Berichterstatter

Uta Zapf
Berichterstatterin

Dr. Werner Hoyer
Berichterstatter

Dr. Norman Paech
Berichterstatter

Jürgen Trittin
Berichterstatter

Drucksache 16/12325 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Bericht der Abgeordneten Eckart von Klaeden, Uta Zapf, Dr. Werner Hoyer,
Dr. Norman Paech und Jürgen Trittin

I. Überweisung
Der Deutsche Bundestag hat den Antrag auf Drucksache
16/9799 in seiner 203. Sitzung am 30. Januar 2009 in erster
Lesung beraten und zur federführenden Beratung dem Aus-
wärtigen Ausschuss, zur Mitberatung dem Verteidigungs-
ausschuss und dem Ausschuss für die Angelegenheiten der
Europäischen Union überwiesen.

II. Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse
Der Verteidigungsausschuss hat den Antrag in seiner
102. Sitzung am 18. März 2009 beraten und empfiehlt mit
den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP
gegen die Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung.

Der Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen
Union hat den Antrag in seiner 80. Sitzung am 18. März
2009 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen
der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Frak-
tionen DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die
Ablehnung.

III. Beratung im federführenden Ausschuss
Der Auswärtige Ausschuss hat den Antrag in seiner 84. Sit-
zung am 18. März 2009 beraten und empfiehlt mit den Stim-
men der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die
Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN die Ablehnung.

Berlin, den 18. März 2009

Eckart von Klaeden
Berichterstatter

Uta Zapf
Berichterstatterin

Dr. Werner Hoyer
Berichterstatter

Dr. Norman Paech
Berichterstatter

Jürgen Trittin
Berichterstatter

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