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Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"
Anwaltsprozess: Voraussetzungen für die Anordnung des Ruhens des Verfahrens
Das Ruhen des Verfahrens wird angeordnet (§ 251 Satz 1 ZPO).
I.
Die Beklagte hat durch einen beim [X.] zugelassenen Rechtsanwalt Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des Berufungsgerichts eingelegt. Dieser hat mit Schriftsatz vom 14. Januar 2022 beantragt, das Ruhen des Verfahrens anzuordnen, weil sich die Prozessparteien zur Vermeidung unnötiger Kosten darauf verständigt hätten, zunächst den Ausgang des eine andere Klägerin betreffenden Parallelverfahrens VIII ZR 111/21 abzuwarten. Der zweitinstanzliche Prozessbevollmächtigte der Klägerin hat einer Anordnung des Ruhens des Verfahrens mit Schriftsatz vom 21. Januar 2022 zugestimmt.
II.
Dem mit Zustimmung der Klägerin erfolgten Antrag der Beklagten auf Anordnung des Ruhens des Verfahrens ist stattzugeben.
1. Nach § 251 Satz 1 ZPO hat das Gericht das Ruhen des Verfahrens anzuordnen, wenn beide Parteien dies beantragen und anzunehmen ist, dass wegen Schwebens von Vergleichsverhandlungen oder aus sonstigen wichtigen Gründen diese Anordnung zweckmäßig ist.
2. Diese Voraussetzungen sind vorliegend erfüllt.
a) Der Antrag auf Anordnung des Ruhens des Verfahrens unterliegt zwar im Anwaltsprozess (§ 78 ZPO) dem Anwaltszwang. Die Vorschrift des § 251 ZPO lässt - anders als die die Aussetzung betreffende Vorschrift des § 248 Abs. 1 ZPO - die Erklärung zu Protokoll der Geschäftsstelle nicht zu. Für das nach § 251 Satz 1 ZPO erforderliche Einverständnis der Parteien müssen aber nicht zwingend Anträge beider Parteien vorliegen, vielmehr reicht auch der Antrag einer Partei aus, wenn der Gegner diesem zustimmt ([X.], Beschlüsse vom 19. November 2020 - [X.], juris Rn. 5; vom 26. Oktober 2021 - [X.], juris Rn. 5). Diese Zustimmung muss nicht gegenüber dem Gericht erklärt werden und unterliegt daher auch nicht dem Anwaltszwang ([X.], Beschlüsse vom 19. November 2020 - [X.], aaO mwN; vom 26. Oktober 2021 - [X.], aaO). Gemessen an diesen Maßstäben liegt ein prozessordnungsgemäß gestellter Antrag im Sinne des § 251 ZPO vor. Der für die Beklagte tätige Rechtsanwalt beim [X.] hat mit Zustimmung des zweitinstanzlichen Prozessbevollmächtigten der Klägerin das Ruhen des Verfahrens beantragt.
b) Die Anordnung des Ruhens des Verfahrens ist im Hinblick auf das von den Parteien angeführte Abwarten des Ausgangs eines beim [X.]s anhängigen Parallelprozesses auch zweckmäßig (Senatsbeschluss vom 26. Oktober 2021 - [X.], aaO Rn. 6; vgl. auch [X.]/[X.], ZPO, 34. Aufl., § 251 Rn. 2a; [X.]/[X.]/[X.], ZPO, 18. Aufl., § 251 Rn. 3 mwN).
[X.] |
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Dr. Schneider |
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Dr. Bünger |
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Dr. Schmidt |
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Dr. Matussek |
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Meta
08.02.2022
Bundesgerichtshof 8. Zivilsenat
Beschluss
Sachgebiet: ZR
vorgehend OLG Frankfurt, 14. September 2021, Az: 9 U 89/20
§ 251 S 1 ZPO
Zitiervorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 08.02.2022, Az. VIII ZR 321/21 (REWIS RS 2022, 2431)
Papierfundstellen: REWIS RS 2022, 2431
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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
I ZR 82/20 (Bundesgerichtshof)
Antrag auf Ruhen des Verfahrens: Erforderliches Einverständnis der Parteien; Anwaltszwang für Zustimmung
II ZR 86/22 (Bundesgerichtshof)
VIII ZR 139/21 (Bundesgerichtshof)
VIII ZR 238/21 (Bundesgerichtshof)
VIII ZR 157/21 (Bundesgerichtshof)