Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 14.11.2012, Az. 5 AZR 778/11

5. Senat | REWIS RS 2012, 1463

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Gegenstand

Einmalzahlung bei verspäteter ERA-Einführung - Insolvenz - Betriebsübergang


Tenor

1. Die Revision des [X.] gegen das Urteil des [X.] vom 29. Juni 2011 - 1 (2) Sa 17/11 - wird zurückgewiesen.

2. Der Kläger hat die Kosten der Revision zu tragen.

Tatbestand

1

Die Parteien streiten darüber, ob dem Kläger auch für die ersten drei Monate des Jahres 2009 ein Anspruch auf die sog. Wartezahlung nach § 4c des [X.] für das [X.] vom 22. Dezember 2003/17. Februar 2004 idF vom 20. Juli 2005 (im Folgenden: [X.]) gegen die Beklagte als Betriebsübernehmerin zusteht.

2

Der Kläger war seit 1975 bei der [X.] (im Folgenden: Schuldnerin) beschäftigt, über deren Vermögen mit Beschluss des [X.] vom 1. April 2009 (- 11 IN 6/09 -) am selben Tag das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Am 1. September 2009 erwarb die Beklagte den Betrieb der Schuldnerin vom Insolvenzverwalter.

3

Nach § 2 Abs. 1 des Tarifvertrags zur Einführung des Entgeltrahmenabkommens für die Metall- und Elektroindustrie des [X.] vom 6. Juli 2004 ([X.]) sollte das Entgeltrahmenabkommen (fortan: [X.]) frühestens ab 1. Januar 2006 und spätestens bis zum 31. Dezember 2008 in den Betrieben eingeführt werden. In dem [X.] heißt es auszugsweise:

        

„§ 2   

        

Präambel

        

Der [X.]-Anpassungsfonds dient der Sicherstellung eines gleitenden Übergangs vom heutigen Tarifsystem auf das [X.]-Entgeltsystem für alle Beteiligten. Insbesondere sollen durch die vorübergehende Einbehaltung nicht ausgezahlter [X.]-Strukturkomponenten und deren spätere Verwendung entweder

        

-       

zum Ausgleich von betrieblichen Kosten, die eine bestimmte Schwelle überschreiten,

                 

oder   

        

-       

zur unmittelbaren Auszahlung an die Beschäftigten nach der betrieblichen [X.]-Einführung

                 

spätere Verwerfungen bei der Umstellung vermieden werden.

                 
        

§ 3     

        

Aufbau und Verwendung des [X.]-Anpassungsfonds

        

In den Tarifverträgen über Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen für die Metall- und Elektroindustrie des [X.] vom 28. Mai 2002 und vom 17. Februar 2004 wurden die Erhöhungen des [X.] auf zwei Komponenten verteilt. Eine Komponente dient der dauerhaften Erhöhung der Tabellenwerte der jeweiligen Entgelte (Löhne und Gehälter, „lineares Volumen“). Die andere Komponente („restliches Erhöhungsvolumen“) fließt in [X.]-Strukturkomponenten, die in der ersten [X.] ausgezahlt, in den folgenden [X.]n jedoch noch nicht fällig werden.

        

In diesen Tarifverträgen vom 28. Mai 2002 und vom 17. Februar 2004 wurde eine Erhöhung des [X.] um zunächst insgesamt 4 % ab 1. Juni 2002, mit Wirkung ab 1. Juni 2003 um weitere 3,1 %, ab 1. März 2004 um 2,2 % und ab 1. März 2005 um weitere 2,7 % vereinbart. Diese Erhöhungen wurden jeweils wie folgt auf die zwei Komponenten verteilt:

        

Mit Wirkung ab 1. Juni 2002 wurden die Entgelte (Löhne und Gehälter) um 3,1 % erhöht, mit Wirkung ab 1. Juni 2003 um weitere 2,6 %. Sodann wurden mit Wirkung ab 1. März 2004 die Entgelte (Löhne und Gehälter) um weitere 1,5 % erhöht, mit Wirkung ab 1. März 2005 um weitere 2,0 %.

        

Das jeweilige restliche Erhöhungsvolumen von 0,9 %, 0,5 %, 0,7 % und weiteren 0,7 % fließt in [X.]-Strukturkomponenten und wird in der [X.], in der sie erstmals entstanden sind, zunächst ebenfalls ausgezahlt (s. § 4 Abs. 1 lit. a); für die Verwendung der Folgebeträge gelten die in § 4 Abs. 1 lit. b getroffenen Vereinbarungen.

                 
        

§ 4     

        

[X.]-Strukturkomponente und [X.]-Anpassungsfonds

        

Die in § 5 der o.g. Tarifverträge vereinbarten [X.]-Strukturkomponenten werden wie folgt ermittelt und verwendet:

        

a)    

Erstmalige Auszahlung von [X.]-Strukturkomponenten

                 

In der [X.], in der sie erstmals entstehen, werden die jeweiligen [X.]-Strukturkomponenten individuell nach den Grundsätzen der Tarifverträge vom 28. Mai 2002 bzw. 17. Februar 2004 als Teil der Vergütung ermittelt und zu den dort genannten Stichtagen zur Auszahlung an die Beschäftigten fällig.

                 

Die Berechnung der zur Auszahlung kommenden [X.]-Strukturkomponente erfolgt individuell entsprechend der Methode aus den Tarifverträgen vom 28. Mai 2002 und vom 17. Februar 2004.

        

b)    

In den jeweils folgenden [X.]n nach ihrer erstmaligen Begründung / Entstehung werden die jeweiligen [X.]-Strukturkomponenten aus den vorhergehenden [X.]n zwar ebenfalls als Teil der Vergütung ermittelt, aber nicht ausgezahlt, sondern zunächst einbehalten und für die Monate bis einschließlich Februar 2006 dem [X.]-Anpassungsfonds zugeführt. Die bei der betrieblichen [X.]-Einführung in dem [X.]-Anpassungsfonds befindlichen Beträge müssen entweder zur Deckung betrieblicher Mehrkosten aus der [X.]-Einführung oder zur Auszahlung an die Beschäftigten verwendet werden.

                 

…       

        

c)    

Wird das Entgeltrahmenabkommen im Betrieb nach Ablauf der [X.], in der die letzte [X.]-Strukturkomponente wirksam wurde (zur Auszahlung kam), noch nicht eingeführt, wird in den folgenden [X.]n eine Einmalzahlung von 2,79 % bis zur betrieblichen Einführung des Entgeltrahmenabkommens ausgezahlt. Die Berechnung erfolgt entsprechend der Methode für die Auszahlung der [X.]-Strukturkomponente aus dem Tarifvertrag vom 17. Februar 2004.

                 

Die Betriebsparteien können statt dessen durch freiwillige Betriebsvereinbarung vereinbaren, dass auch diese weiteren [X.]-Strukturkomponenten vorläufig nicht ausgezahlt, sondern dem [X.]-Anpassungsfonds zugeführt werden, um sie ebenso wie die auf jeden Fall zuvor anfallenden, jedoch nicht ausgezahlten [X.]-Strukturkomponenten zu verwenden.

        

…“    

        

4

In der Vereinbarung zum Umgang mit den [X.]-Strukturkomponenten ab Januar 2009 vom 17. Dezember 2008 (im Folgenden: Vereinbarung 2008) haben die Tarifvertragsparteien ua. bestimmt:

        

„2.     

Zu § 4 c des [X.] [X.]-Anpassungsfonds vom 22. Dezember 2003 / 17. Februar 2004 in der Fassung vom 20. Juli 2005 wird Folgendes vereinbart:

                 

a)    

Die Betriebsparteien können durch freiwillige Betriebsvereinbarung bis zu zwei Auszahlungszeitpunkte für die Auszahlung der Einmalzahlungen aus den [X.]-Strukturkomponenten betreffend den Zeitraum Januar 2009 bis Dezember 2009 festlegen.

                          

Erfolgt keine einvernehmliche Festlegung, werden die [X.]-Strukturkomponenten zum Auszahlungszeitpunkt der betrieblichen Sonderzahlung nach § 3 Ziff. 2 des [X.] über eine betriebliche Sonderzahlung für Arbeitnehmer und Auszubildende ausgezahlt.

                 

b)    

Die Betriebsparteien können stattdessen auch vereinbaren, die [X.]-Strukturkomponenten vorläufig ganz oder teilweise nicht auszuzahlen, sondern sie dem [X.]-Anpassungsfonds zuzuführen. Das Vorliegen einer Kostenprognose bezüglich der Einführung von [X.] ist hierfür nicht notwendige Voraussetzung.

                 

c)    

Die Berechnung der auszuzahlenden Einmalzahlung bzw. der dem [X.]-Anpassungsfonds zuzuführenden Beträge erfolgt auf Basis folgender Formel:

                          

2,79 % x von der Einmalzahlung / Zuführung erfasste Monate des Jahres 2009 x Tarifeinkommen des Auszahlungsmonats.

                          

Für die Monate Januar bis Juni 2009 ist der [X.] jeweils um 0,115 % - Punkte (zur Einbeziehung der zusätzlichen Urlaubsvergütung) und für die Monate Juli bis Dezember 2009 jeweils um 0,09 % - Punkte (zur Einbeziehung der betrieblichen Sonderzahlung) anzuheben.

                 

d)    

Die vorstehende Berechnung kommt entsprechend zur Anwendung bei individuellen Kürzungstatbeständen (z.B. Eintritt oder Austritt des Beschäftigten im Bezugszeitraum) sowie im Fall der betrieblichen [X.]-Einführung.

                 

e)    

Die Pflicht zur Auszahlung der [X.]-Strukturkomponenten (bzw. der Zuführung zum [X.]-Anpassungsfonds) gilt nur hinsichtlich der Monate ab Januar 2009, in denen das Entgeltrahmenabkommen betrieblich noch nicht eingeführt ist.“

5

Die Beklagte zahlte dem Kläger - und den 282 weiteren Beschäftigten - die [X.]-Strukturkomponente nach § 4c [X.] anteilig für den Zeitraum April bis Dezember 2009.

6

Mit der am 7. Juni 2010 eingereichten und der Beklagten am 9. Juni 2010 zugestellten Klage hat der Kläger die [X.]-Strukturkomponente auch für die ersten drei Monate des Jahres 2009 geltend gemacht und die Auffassung vertreten, bei der Einmalzahlung nach § 4c TV [X.]-APF handele es sich um eine nach dem Betriebsübergang entstandene und fällig gewordene Sonderzahlung, für die die Beklagte die [X.] bei Betriebsübernahme in der Insolvenz nicht in Anspruch nehmen könne.

7

Der Kläger hat beantragt,

        

die Beklagte zu verurteilen, an den Kläger 223,72 Euro brutto nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit zu zahlen.

8

Die Beklagte hat Klageabweisung beantragt und geltend gemacht, bei der Strukturkomponente nach § 4c [X.] handele es sich um einen Teil der monatlichen Vergütung des Arbeitnehmers, auch wenn sie als Einmalzahlung zusammengefasst ausgezahlt werde.

9

Das Arbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Das [X.] hat die Berufung des [X.] zurückgewiesen. Mit der vom [X.] zugelassenen Revision verfolgt der Kläger seinen Klageantrag weiter.

Entscheidungsgründe

Die Revision des [X.] ist unbegründet. Das [X.] hat die Berufung des [X.] gegen das die Klage abweisende Urteil des Arbeitsgerichts zu Recht zurückgewiesen.

I. Die Einmalzahlung nach § 4c [X.] setzt die Pflicht des Arbeitgebers zur Einführung von [X.] voraus (Ziff. 2 e Vereinbarung 2008). Besteht keine Verpflichtung zur betrieblichen Einführung, fehlt es an der Grundlage für einen Zahlungsanspruch (vgl. [X.] 14. Januar 2009 - 5 [X.]/08 - Rn. 16, [X.] § 4 Metallindustrie Nr. 134). Das [X.] geht mit den Parteien davon aus, dass die Schuldnerin verpflichtet war, [X.] zum 1. Januar 2009 in ihrem Betrieb einzuführen. Feststellungen zum Rechtsgrund einer derartigen Verpflichtung hat das [X.] allerdings nicht getroffen.

II. Unterstellt, die Schuldnerin sei verpflichtet gewesen, ab 1. Januar 2009 [X.] betrieblich einzuführen, haftete die Beklagte gleichwohl für den auf das erste Quartal 2009 entfallenden Teil der Einmalzahlung nicht. Das hat das [X.] zu Recht erkannt.

1. Nach der ständigen Rechtsprechung des [X.] ist die Haftung des Erwerbers eines Betriebs in der Insolvenz aufgrund einer teleologischen Reduktion des § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB beschränkt. Für die Abwicklung aller Ansprüche, die zur [X.] der Insolvenzeröffnung bereits entstanden sind, sieht die Insolvenzordnung ein Verfahren vor, das von dem Grundsatz der gleichmäßigen Gläubigerbefriedigung beherrscht ist. Soweit die Verteilungsgrundsätze des Insolvenzrechts greifen, gehen diese als Spezialregelungen vor. Damit wird sichergestellt, dass alle Gläubiger gleichmäßig befriedigt werden. Außerdem werden Betriebsübernahmen in der Insolvenz erleichtert. Die insolvenzrechtliche Beschränkung des Eintritts der Haftung nach § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB betrifft danach Insolvenz-, nicht jedoch Masseforderungen (vgl. [X.] 9. Dezember 2009 - 7 [X.] - Rn. 16 f., [X.]E 132, 333; 30. Oktober 2008 - 8 [X.] - [X.]E 128, 229; zu tariflichen Sonderzahlungen [X.] 11. Oktober 1995 - 10 [X.] - zu II 2 d der Gründe, [X.]E 81, 132).

2. Die Einmalzahlung nach § 4c [X.] ist eine Masseverbindlichkeit gemäß § 55 Abs. 1 Nr. 2 [X.] nur insoweit, als ihre Erfüllung für die [X.] nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgen muss. Das ist für den auf das erste Quartal 2009 entfallenden Anteil der Einmalzahlung nicht der Fall.

a) Allerdings ist die Bezeichnung der Leistung nach § 4c [X.] als „Einmalzahlung“ für die Einordnung der Forderung wenig aussagekräftig. Der Begriff „Einmalzahlung“ ist sowohl als Ausdruck für eine pauschale Lohnerhöhung als auch zur Kennzeichnung einer gegenleistungsunabhängigen Sonderzahlung gebräuchlich ([X.] 27. August 2008 - 5 [X.] 820/07 - Rn. 15, [X.]E 127, 319). Immerhin fällt auf, dass der Tarifvertrag die Leistung nach § 4c [X.] nicht als „Sonderzahlung“ bezeichnet, obwohl den Tarifvertragsparteien der Begriff bekannt ist und sie eine Sonderzahlung in dem Tarifvertrag über eine betriebliche Sonderzahlung für Beschäftigte (Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen) und Auszubildende in der Metall- und Elektroindustrie des [X.] (für Betriebe, die das Entgeltrahmenabkommen eingeführt haben) vom 8. Dezember 2005 geregelt haben. Auf diesen Tarifvertrag wird nur bezüglich des [X.] Bezug genommen für den Fall, dass die Betriebsparteien den Auszahlungszeitpunkt der Einmalzahlung nach § 4c [X.] nicht einvernehmlich festlegen (Ziff. 2 a Vereinbarung 2008).

b) Der tarifliche Gesamtzusammenhang zeigt, dass die als Einmalzahlungen geschuldeten [X.]-Strukturkomponenten keine vom regulären Arbeitsentgelt losgelösten Sonderzahlungen, sondern Bestandteil der tariflichen Vergütung sind. Gemäß § 3 [X.] wurden die [X.] ab Juni 2002 auf zwei Komponenten verteilt, nämlich auf eine prozentuale Steigerung der Tabellenwerte der jeweiligen Entgelte und ein restliches Erhöhungsvolumen, das in [X.]-Strukturkomponenten floss. Jede [X.]-Strukturkomponente ist damit integraler Bestandteil der Tariflohnerhöhung (vgl. [X.] 9. November 2005 - 5 [X.] 105/05 - AP TVG § 1 Tarifverträge: Metallindustrie Nr. 196 = [X.] § 4 Metallindustrie Nr. 132).

c) Die Einmalzahlung nach § 4c [X.] ist nach dem ausdrücklichen Wortlaut eine „weitere [X.]-Strukturkomponente“. Sie dient neben dem Druck, das Entgeltrahmenabkommen einzuführen, dem Zweck, die tatsächliche Auszahlung des erhöhten, aber wegen der angestrebten Kostenneutralität nicht tabellenwirksam gewordenen Tarifvolumens an die Arbeitnehmer sicherzustellen ([X.] 23. Februar 2011 - 5 [X.] 143/10 - Rn. 22). Die Betriebsparteien können zwar statt einer Auszahlung die Zuführung der Strukturkomponente an den [X.]-Anpassungsfonds mit der Folge vereinbaren (§ 4c Abs. 2 [X.], Ziff. 2 b Vereinbarung 2008), dass ein Anspruch auf Auszahlung zunächst nicht entsteht und eine Auszahlung erst bei Auflösung des [X.]-Anpassungsfonds nach Maßgabe des § 4e [X.] iVm. einer entsprechenden, anspruchsbegründenden Betriebsvereinbarung in Betracht kommt (vgl. dazu [X.] 27. Juni 2012 - 5 [X.] 317/11 - Rn. 14; 16. August 2011 - 1 [X.] 314/10 - Rn. 13 ff., [X.] § 4 Metallindustrie Nr. 142). Kommt es aber zu einer Auszahlung der weiteren Strukturkomponente nach § 4c [X.] für das [X.], weil feststeht, dass die Betriebsparteien die alternativ mögliche Zuführung zum [X.]-Anpassungsfonds nicht vereinbaren, ist diese Leistung ab dem Auszahlungszeitpunkt ex tunc Bestandteil des tariflich für das [X.] geschuldeten Arbeitsentgelts und wird den monatlichen Entgeltperioden zugerechnet. Das belegen Ziff. 2 c und 2 d Vereinbarung 2008. Danach stellt die Berechnungsformel für die auszuzahlende Einmalzahlung auf die von ihr „erfassten Monate des Jahres 2009“ ab und wird die Einmalzahlung bei Eintritt oder Austritt des Beschäftigten in diesem Bezugszeitraum entsprechend gekürzt. Die „Aufteilung“ der Strukturkomponente auf die einzelnen Monate des Jahres 2009 verdeutlicht auch Ziff. 2 e Vereinbarung 2008, die eine Pflicht des Arbeitgebers zur Auszahlung der [X.]-Strukturkomponente nur für die Monate ab Januar 2009 vorsieht, in denen [X.] betrieblich noch nicht eingeführt ist.

3. Damit wird die Einmalzahlung nach § 4c [X.] zwar zu einem einheitlichen Auszahlungszeitpunkt fällig, ihre Erfüllung erfolgt jedoch „für“ die jeweilige monatliche Entgeltperiode. Der auf das erste Quartal des Kalenderjahres 2009 entfallende Anteil der Einmalzahlung ist deshalb keine Masseverbindlichkeit, sondern eine Insolvenzforderung.

III. Der Kläger hat gemäß § 97 Abs. 1 ZPO die Kosten der Revision zu tragen.

        

    Müller-Glöge    

        

    Klose    

        

    Biebl    

        

        

        

    Feldmeier    

        

    [X.]    

                 

Meta

5 AZR 778/11

14.11.2012

Bundesarbeitsgericht 5. Senat

Urteil

Sachgebiet: AZR

vorgehend ArbG Neunkirchen, 9. Dezember 2010, Az: 4 Ca 645/10, Urteil

§ 1 TVG, § 613a Abs 1 S 1 BGB, § 55 Abs 1 Nr 2 InsO

Zitier­vorschlag: Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 14.11.2012, Az. 5 AZR 778/11 (REWIS RS 2012, 1463)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2012, 1463

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Referenzen
Wird zitiert von

6 Sa 581/16

6 Sa 582/16

12 Sa 592/16

12 Sa 1051/15

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