Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 13.07.2006, Az. 2 StR 199/06

2. Strafsenat | REWIS RS 2006, 2624

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[X.] vom 13. Juli 2006 in der Strafsache gegen wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge - 2 - Der 2. Strafsenat des [X.] hat auf Antrag des Generalbundes-anwalts und nach Anhörung des Beschwerdeführers am 13. Juli 2006 gemäß § 349 Abs. 2 und 4 StPO beschlossen: 1. Auf die Revision des Angeklagten wird das Urteil des [X.] vom 15. Februar 2006 im Schuld-spruch dahin geändert, dass der Angeklagte der Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Tateinheit mit Besitz von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge schuldig ist. 2. Die weitergehende Revision des Angeklagten wird verworfen. 3. Der Angeklagte hat die Kosten seines Rechtsmittels zu tragen. Gründe: Das [X.] hat den Angeklagten wegen Handeltreibens mit Betäu-bungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt und die Einziehung von 3,4 [X.], eines Flugtickets und eines Geldbetrags von 705 US-Dollar angeordnet. Die Revision des Angeklagten führt mit der Sachrüge zur Änderung des Schuld-spruchs; im Übrigen ist sie unbegründet im Sinne von § 349 Abs. 2 StPO. 1 1. Die Einwendungen der Revision gegen die Beweiswürdigung des [X.]s greifen aus den vom [X.] in seiner Zuschrift an den Senat zutreffend dargelegten Gründen nicht durch. Das [X.] hat seine Überzeugung, der Angeklagte habe Kenntnis von dem in seinem Koffer versteckten Heroin gehabt und daher vorsätzlich gehandelt, auf eine vertretbare 2 - 3 - und rechtsfehlerfreie Gesamtwürdigung einer Mehrzahl von Beweisanzeichen gestützt. Die von der Revision gerügten einzelnen Erwägungen des Tatrichters sind zwar sehr knapp und könnten bei isolierter Betrachtung Bedenken begrün-den; im Zusammenhang wird aber hinreichend deutlich, dass das [X.] weder seine Überzeugung auf nicht existierende Erfahrungssätze gestützt noch seine - möglichen - Schlussfolgerungen fehlerhaft als denknotwendig "zwin-gend" angesehen hat. 2. Die Verurteilung wegen täterschaftlichen Handeltreibens wird von den Feststellungen nicht getragen. Die Tätigkeit des Angeklagten stellt sich als typi-sche Kuriertätigkeit dar. Das [X.] hat ihm zugute gehalten, dass er "nicht als wirtschaftlicher Geschäftsherr" handelte ([X.]). Für eine bloße Gehilfenstellung spricht auch, dass er sich im Unklaren darüber befand, ob er Heroin oder Kokain transportierte ([X.], 7). Die Abgrenzung zwischen [X.] und Teilnahme folgt auch beim Tatbestand des Handeltreibens den allgemeinen Regeln; hierauf hat auch der [X.] Beschluss vom 26. Oktober 2005 - [X.] (NJW 2005, 3790) - aus-drücklich hingewiesen. 3 In Tateinheit mit der Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge steht hier der (täterschaftliche) Besitz von [X.] in nicht geringer Menge gemäß § 29 a Abs. 1 Nr. 2 BtMG. Der [X.] den Schuldspruch selbst ändern. § 265 StPO steht dem nicht entgegen, weil der Angeklagte sich nicht anders hätte verteidigen können. 4 3. Die Schuldspruchänderung führt nicht zur Aufhebung des [X.]. Der gemäß § 52 Abs. 2 Satz 1 StGB anzuwendende Strafrahmen be-stimmt sich auch für den geänderten Schuldspruch nach § 29 a Abs. 1 BtMG. 5 - 4 - Der Senat kann ausschließen, dass das [X.] bei zutreffender rechtlicher Würdigung eine niedrigere Strafe verhängt hätte. 4. Der geringfügige Erfolg der Revision rechtfertigt eine Kostenteilung gemäß § 473 Abs. 4 StPO nicht. 6 Vors. Richterin am [X.] Otten [X.] ist wegen Erholungs- urlaubs an der [X.] ge- hindert. [X.]

Meta

2 StR 199/06

13.07.2006

Bundesgerichtshof 2. Strafsenat

Sachgebiet: StR

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 13.07.2006, Az. 2 StR 199/06 (REWIS RS 2006, 2624)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2006, 2624

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