BT-Drucksache 18/9170

Die Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses bei Beschäftigten mit Migrationshintergrund

Vom 8. Juli 2016


 

Deutscher Bundestag Drucksache 18/9170
18. Wahlperiode 08.07.2016

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Sevim Dağdelen, Ulla Jelpke,
Jan Korte, Katrin Kunert, Kersten Steinke, Dr. Axel Troost, Jörn Wunderlich,
Sabine Zimmermann (Zwickau) und der Fraktion DIE LINKE.

Die Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses bei Beschäftigten mit
Migrationshintergrund

Eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI)
der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2015 zeigt, dass atypische Beschäftigung
weit verbreitet bleibt (vgl. Böckler Impuls 06/2015). Vor diesem Hintergrund
stellt sich zum einen die Frage, wie sich atypische Beschäftigung und das Nor-
malarbeitsverhältnis aktuell und im Vergleich dazu in den vergangenen Jahren
entwickelt haben.
Zum anderen stellt sich die Frage, wie sich atypische Beschäftigung und Normal-
arbeitsverhältnis bei Beschäftigten mit Migrationshintergrund entwickelt haben.
Sind die Anteile atypischer Beschäftigungsverhältnisse bei ihnen höher, ist das
ein Hinweis auf Diskriminierung am Arbeitsmarkt und macht politisches Handeln
notwendig. Atypische Beschäftigung ist häufig prekär, was sich vor allen Dingen
an niedrigen und nicht existenzsichernden Löhnen zeigt (vgl. Böckler Impuls
12/2014).

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Beschäftigten

in einem Normalarbeitsverhältnis mit besonderem Blick auf die Staatsange-
hörigkeit in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr ein-
zeln sowohl die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differen-
zierten Werte darstellen; bitte für all diese Werte neben den Gesamtzahlen
für das Bundesgebiet auch differenzierte Angaben für Ost- und Westdeutsch-
land machen sowie nach Geschlecht und Alter differenzieren)?

2. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Anteil der Beschäftig-
ten in einem Normalarbeitsverhältnis an allen Arbeitsverhältnissen mit be-
sonderem Blick auf die Staatsangehörigkeit in den vergangenen 20 Jahren
entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl die Gesamtwerte als auch die
nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte darstellen; bitte für all diese
Werte neben den Gesamtzahlen für das Bundesgebiet auch differenzierte An-
gaben für Ost- und Westdeutschland machen sowie nach Geschlecht und Al-
ter differenzieren)?

Drucksache 18/9170 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
 

 

3. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Beschäftigten
in einem atypischen Arbeitsverhältnis mit besonderem Blick auf die Staats-
angehörigkeit in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr
einzeln sowohl die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit dif-
ferenzierten Werte darstellen; bitte für all diese Werte neben den Gesamt-
zahlen für das Bundesgebiet auch differenzierte Angaben für Ost- und West-
deutschland machen sowie nach Geschlecht und Alter differenzieren)?

4. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Anteil der Beschäftig-
ten in einem atypischen Arbeitsverhältnis an allen Arbeitsverhältnissen mit
besonderem Blick auf die Staatsangehörigkeit in den vergangenen 20 Jahren
entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl die Gesamtwerte als auch die
nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte darstellen; bitte für all diese
Werte neben den Gesamtzahlen für das Bundesgebiet auch differenzierte An-
gaben für Ost- und Westdeutschland machen sowie nach Geschlecht und Al-
ter differenzieren)?

5. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl und der Anteil
der Leiharbeitsbeschäftigten mit besonderem Blick auf die Staatsangehörig-
keit in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln
sowohl die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzier-
ten Werte darstellen; bitte für all diese Werte neben den Angaben für das
Bundesgebiet auch differenzierte Angaben für Ost- und Westdeutschland
machen und nach Geschlecht und Alter differenzieren)?

6. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl und der Anteil
der befristet Beschäftigten mit besonderem Blick auf die Staatsangehörigkeit
in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl
die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte
darstellen; bitte für all diese Werte neben den Angaben für das Bundesgebiet
auch differenzierte Angaben für Ost- und Westdeutschland machen und nach
Geschlecht und Alter differenzieren)?

7. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl und der Anteil
der geringfügig Beschäftigten mit besonderem Blick auf die Staatsangehö-
rigkeit in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln
sowohl die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzier-
ten Werte darstellen; bitte für all diese Werte neben den Angaben für das
Bundesgebiet auch differenzierte Angaben für Ost- und Westdeutschland
machen und nach Geschlecht und Alter differenzieren; bitte ebenfalls nach
ausschließlich und im Nebenerwerb geringfügig Beschäftigten differenzie-
ren)?

8. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl und der Anteil
von Teilzeit-Beschäftigten mit besonderem Blick auf die Staatsangehörigkeit
in den vergangenen 20 Jahren entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl
die Gesamtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte
darstellen; bitte für all diese Werte neben den Angaben für das Bundesgebiet
auch differenzierte Angaben für Ost- und Westdeutschland machen und nach
Geschlecht und Alter differenzieren; bitte ebenfalls nach kurzer Teilzeit un-
ter 20 Wochenstunden, mittlerer Teilzeit zwischen 20 und 30 Wochenstun-
den sowie langer Teilzeit mit mehr als 30 Wochenstunden differenzieren und
diese Differenzierung auch auf die unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten
anwenden)?

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/9170
 

 

9. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl und der Anteil
von sozialversicherungspflichtigen Vollzeit-Beschäftigten mit besonderem
Blick auf die Staatsangehörigkeit in den vergangenen 20 Jahren entwickelt
(bitte für jedes Jahr einzeln sowohl die Gesamtwerte als auch die nach Staats-
angehörigkeit differenzierten Werte darstellen; bitte für all diese Werte ne-
ben den Angaben für das Bundesgebiet auch differenzierte Angaben für Ost-
und Westdeutschland machen und nach Geschlecht und Alter differenzie-
ren)?

10. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Niedriglohnanteil in
den vergangenen 20 Jahren bezogen auf alle Beschäftigten mit besonderem
Blick auf die Staatsangehörigkeit entwickelt (bitte für jedes Jahr, für das ent-
sprechende Zahlen vorliegen, diese angeben und wenn möglich nach Staats-
angehörigkeit differenzieren; bitte jeweils auch nach Ost/West, Geschlecht
und Alter differenzieren)?

11. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Niedriglohn-
beschäftigten in den vergangenen 20 Jahren mit besonderem Blick auf die
Staatsangehörigkeit entwickelt (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl die Ge-
samtwerte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte dar-
stellen; bitte jeweils auch nach Ost/West, Geschlecht und Alter differenzie-
ren)?

12. Wie viele der Beschäftigten in einem Normalarbeitsverhältnis werden abso-
lut und prozentual nach Erkenntnissen der Bundesregierung unterhalb der
Niedriglohnschwelle entlohnt und wie viele der Beschäftigten in einem aty-
pischen Arbeitsverhältnis (bitte für jedes Jahr einzeln sowohl die Gesamt-
werte als auch die nach Staatsangehörigkeit differenzierten Werte darstellen;
bitte jeweils auch nach Ost/West, Geschlecht und Alter differenzieren)?

13. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung in den vergangenen 20 Jah-
ren der Niedriglohnanteil von befristet Beschäftigten, Leiharbeitskräften,
Teilzeitbeschäftigten und geringfügig Beschäftigten entwickelt (bitte für je-
des Jahr, für das entsprechende Zahlen vorliegen, diese angeben und wenn
möglich nach Staatsangehörigkeit differenzieren; bitte jeweils auch nach
Ost/West, Geschlecht und Alter differenzieren)?

Berlin, den 7. Juli 2016

Dr. Sahra Wagenknecht, Dr. Dietmar Bartsch und Fraktion

Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com
Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de

anzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de

x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.