BT-Drucksache 17/9456

Potenzial der Verlagerung von Flügen auf die Bahn am Flughafen Köln/Bonn

Vom 26. April 2012


Deutscher Bundestag Drucksache 17/9456
17. Wahlperiode 26. 04. 2012

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Kirsten Tackmann, Matthias W. Birkwald,
Inge Höger, Andrej Hunko, Ulla Jelpke, Sabine Leidig, Niema Movassat,
Ingrid Remmers, Paul Schäfer (Köln), Sabine Stüber, Kathrin Vogler
und der Fraktion DIE LINKE.

Potenzial der Verlagerung von Flügen auf die Bahn am Flughafen Köln/Bonn

In einer Großen Anfrage zum neuen Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat
die Fraktion DIE LINKE. gefragt, wie viele Passagierflüge bislang von und
nach Berlin mit der Bahn in weniger als sechs Stunden erreichbar sind, und wie
viele nach Realisierung der politisch beschlossenen Neu- und Ausbauten von
Schienenwegen des Bundes in sechs Stunden mit der Bahn erreichbar wären. In
einer Kleinen Anfrage zum Flughafen Frankfurt am Main hat die Fraktion DIE
LINKE. gefragt, wie viel Prozent der Passagierflüge jeweils in vier und sechs
Stunden erreichbar wären, einerseits jetzt, andererseits nach Realisierung aller
politisch beschlossenen Schienenprojekte.

In der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage zum Flughafen
BER führt die Bundesregierung aus, dass im Jahre 2010 in Berlin-Tegel gut
73 Prozent der Inlandsflüge von oder zu Orten stattfanden, die mit der Bahn in
bis zu sechs Stunden erreichbar wären. Nach Realisierung aller Maßnahmen
des Bedarfsplans Schiene wären von Berlin-Tegel aus über 93 Prozent der in
2010 angeflogenen Inlandsziele mit der Bahn in weniger als sechs Stunden er-
reichbar (Antwort zu Frage 6 auf Bundestagsdrucksache 17/8514).

In der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zum Flughafen
Frankfurt am Main führt die Bundesregierung aus, dass im Jahr 2011 etwa
16 Prozent aller Passagierflüge von und zu Zielen stattfanden, die in vier Stun-
den, und fast 30 Prozent von und zu Zielen stattfanden, die in sechs Stunden
mit der Bahn erreichbar wären. Nach Realisierung aller politisch beschlossenen
Schienenprojekte würde sich dies auf 25 Prozent (vier Stunden Fahrtzeit) und
über 33 Prozent (sechs Stunden Fahrtzeit) erhöhen (Antwort zu den Fragen 2
bis 5 auf Bundestagsdrucksache 17/9274).

Insgesamt besteht an beiden Flughäfen ein großes Verlagerungspotenzial von
Flügen auf die Bahn. Wie sich das Verlagerungspotenzial am Flughafen Köln/
Bonn darstellt, soll mit dieser Kleinen Anfrage ermittelt werden.
Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie groß war die Zahl der Passagierflüge von und zum Flughafen Köln/
Bonn bis zu einer Distanz von 1 000 Kilometern jeweils in den Jahren 2010
und 2011

a) absolut,

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b) in Prozent aller Passagierflüge (bitte Gesamtzahl der Passagierflüge an-
geben),

c) wie sind diese Flüge strukturiert nach Entfernung (in Schritten von je-
weils 100 km), und unterteilt nach Inlands- und Auslandsflügen?

2. Wie viele Starts und Landungen von Passagierflügen fanden in den Jahren
2010 und 2011 jeweils in der Zeit zwischen 0.00 und 5.00 Uhr statt (bitte ab-
solute Zahl der Flüge angeben sowie in Prozent aller Passagierflüge sowie
unterschieden in Starts und Landungen)?

3. Wie viele der Passagierflüge von und zum Flughafen Köln/Bonn fanden je-
weils in den Jahren 2010 und 2011 von und zu Zielen statt, die mit der Bahn
ab Köln Hauptbahnhof schon jetzt in höchstens vier Stunden erreichbar sind,
und wie viele waren in höchstens sechs Stunden erreichbar?

4. Wie viele der Passagierflüge von und zum Flughafen Köln/Bonn fanden je-
weils in den Jahren 2010 und 2011 von und zu Zielen statt, die mit der Bahn
nach Realisierung aller Maßnahmen des Bedarfsplans Schiene und der ver-
traglich von der Bundesregierung vereinbarten Internationalen Schienenpro-
jekte ab Köln Hauptbahnhof in höchstens vier Stunden erreichbar wären,
und wie viele wären in höchstens sechs Stunden erreichbar?

5. Wie viele reine Frachtflüge fanden jeweils in den Jahren 2010 und 2011 von
und zum Flughafen Köln/Bonn statt, und wie viele waren dies in Prozent
aller Flüge von und zum Flughafen Köln/Bonn (bitte Gesamtzahl der Flüge
ebenfalls angeben)?

6. Wie viele reine Frachtflüge gingen in den Jahren 2010 und 2011 jeweils von
und zu nationalen, europäischen und außereuropäischen Zielen (bitte jeweils
absolute Zahlen angeben sowie in Prozent aller Frachtflüge)?

7. Wie verteilten sich in den Jahren 2010 und 2011 die reinen Frachtflüge zeit-
lich (bitte in Intervallen von je einer Stunde angeben sowie getrennt nach
Starts und Landungen)?

Berlin, den 26. April 2012

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

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