BT-Drucksache 17/4590

Entwicklungen in der Leiharbeit

Vom 28. Januar 2011


Deutscher Bundestag Drucksache 17/4590
17. Wahlperiode 28. 01. 2011

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Diana Golze, Matthias W. Birkwald,
Heidrun Dittrich, Werner Dreibus, Klaus Ernst, Katja Kipping, Jutta Krellmann,
Cornelia Möhring, Yvonne Ploetz, Ingrid Remmers, Jörn Wunderlich
und der Fraktion DIE LINKE.

Entwicklungen in der Leiharbeit

Mit der wirtschaftlichen Erholung zeigen sich in drastischer Weise die Fehl-
entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt infolge der Hartz-Gesetzgebung. So
steigt die Zahl der Leiharbeitskräfte in einem atemberaubenden Tempo. Lag
ihre Zahl im Sommer 2009 bei knapp 600 000, gab es nach Berechnungen des
Bundesverbandes Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e. V. im Oktober
923 000 Leiharbeitskräfte. Inzwischen dürfte die 1 Million-Grenze überschrit-
ten sein. Damit wird einer massiven Prekarisierung der Arbeitswelt Vorschub
geleistet, zu Lasten der Leiharbeitskräfte, die ungesichert und niedrigentlohnt
beschäftigt sind und zu Lasten regulärer Beschäftigung, die verloren geht.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie hat sich die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse im Wirtschaftsab-
schnitt Arbeitnehmerüberlassung (und jeweils den Anteil an allen Beschäf-
tigungsverhältnissen) nach Bund, Bundesländern und Kreisen/kreisfreien
Städten entwickelt (bitte im Zeitverlauf für die Jahre 2008, 2009 sowie den
letzten verfügbaren Monat nennen)?

2. Wie hoch ist der Anteil des Bestandes an offenen Stellen, die dem Wirt-
schaftsabschnitt Arbeitnehmerüberlassung zugeordnet werden, an allen der
Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen nach Bund, Bundes-
ländern und Kreisen/kreisfreien Städten (bitte auch hier falls möglich im
Zeitverlauf für die Jahre 2008, 2009 sowie den letzten verfügbaren Monat
nennen)?

3. Wie hoch ist aktuell das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt der sozial-
versicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftsabschnitt Arbeitnehmer-
überlassung, wie hoch das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt der sozial-
versicherungspflichtig Beschäftigten bezogen auf alle Wirtschaftsbereiche
(bitte jeweils nach Bund, Bundesländern und Kreisen/kreisfreien Städten
und bitte die aktuellsten verfügbaren Monatszahlen nennen)?

4. Wie hoch ist nach der Entgeltstatistik der Niedriglohnanteil im Wirtschafts-
abschnitt Arbeitnehmerüberlassung, wie hoch ist im Vergleich der Niedrig-
lohnanteil auf alle Wirtschaftsabschnitte bezogen (bitte auch jeweils nach
Bund, Bundesländern und Kreisen/kreisfreien Städten darstellen und auch
hier die aktuellsten verfügbaren Monatszahlen nennen)?

Drucksache 17/4590 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
5. Wie hoch ist die Zahl und der Anteil der Aufstocker (Bezieher von Leistun-
gen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch – SGB II) unter den sozial-
versicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftsabschnitt Arbeitnehmer-
überlassung, wie hoch die Zahl und der Anteil der Aufstocker (Bezieher von
Leistungen nach dem SGB II) unter den sozialversicherungspflichtig Be-
schäftigten bezogen auf alle Wirtschaftsbereiche (bitte jeweils nach Bund,
Bundesländern und Kreisen/kreisfreien Städten und bitte die aktuellsten ver-
fügbaren Monatszahlen nennen)?

6. Wie hoch sind die monatlichen Ausgaben für aufstockende Leistungen nach
dem SGB II für die Beschäftigten im Wirtschaftsabschnitt Arbeitnehmer-
überlassung (bitte jeweils nach Bund, Bundesländern und Kreisen/kreis-
freien Städten)?

7. Wie hat sich seit 2003 die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftig-
ten im Wirtschaftsabschnitt Arbeitnehmerüberlassung entwickelt, und wie
haben sich in diesem Bereich in dieser Zeit die Ausgaben für aufstockende
Leistungen nach dem SGB II entwickelt (bitte jeweils in zwei Jahresabstän-
den die Zahlen für den Bund nennen)?

Berlin, den 28. Januar 2011

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

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