BT-Drucksache 16/4083

Hafenneutralität des Bundes - Veräußerung der HHLA an die Deutsche Bahn AG

Vom 17. Januar 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/4083
16. Wahlperiode 17. 01. 2007

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Hans-Michael Goldmann,
Jan Mücke, Patrick Döring, Joachim Günther (Plauen), Jens Ackermann,
Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt, Daniel Bahr (Münster), Uwe Barth,
Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher, Mechthild Dyckmans,
Jörg van Essen, Dr. Edmund Peter Geisen, Miriam Gruß, Dr. Christel Happach-
Kasan, Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch,
Hellmut Königshaus, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin,
Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht, Ina Lenke, Michael Link
(Heilbronn), Patrick Meinhardt, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel,
Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Jörg Rohde,
Frank Schäffler, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler, Dr. Rainer Stinner,
Carl-Ludwig Thiele, Florian Toncar, Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein,
Dr. Volker Wissing, Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP

Hafenneutralität des Bundes – Veräußerung der HHLA an die Deutsche Bahn AG

Die Freie und Hansestadt Hamburg sucht für die landeseigene Hamburger Ha-
fen und Lagerhaus AG (HHLA) einen strategischen Investor, der bereit ist bis
zu 49,9 Prozent der AG-Anteile zu übernehmen. Damit soll der erforderliche
weitere Ausbau des Hamburger Hafens finanziert und der Logistikstandort ge-
stärkt werden. Pressemeldungen zufolge gibt es eine große Anzahl von Interes-
senten, auch das bundeseigene Unternehmen Deutsche Bahn AG (DB AG) hat
mehrfach Interesse an einem Einstieg bei der HHLA bekundet und die Bünde-
lung der verschiedenen DB-Logistikstandorte in Hamburg in Aussicht gestellt.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Sieht die Bundesregierung Risiken für die Hafenneutralität des Bundes, die
durch eine mittelbare Beteiligung des Bundes durch die DB AG an einem
deutschen Hafenbetreiber erwachsen, und wenn ja, welche?

2. Welche Auswirkungen auf andere deutsche Hafenbetreiber an Nord- und
Ostsee oder die deutschen Binnenhäfen insbesondere an Rhein und Neben-
flüssen sieht die Bundesregierung für den Fall einer Hafenbeteiligung der
DB AG?
3. Hält die Bundesregierung es im Hinblick auf die ordnungspolitisch gebotene
Neutralität des Bundes gegenüber allen deutschen Häfen für vertretbar,
wenn die DB AG als bundeseigenes Unternehmen sich an der Privatisierung
eines landeseigenen Hafenbetreibers beteiligt?

Drucksache 16/4083 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
4. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass für den Fall einer Beteili-
gung der DB AG an der HHLA der Vorstand der DB AG allein aus aktien-
rechtlichen Gründen gehalten wäre, Schienenwegeinvestitionen zugunsten
eines Hafens vorzunehmen, an dem die DB AG selbst beteiligt ist?

5. Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass durch eine Beteiligung der
DB AG an der HHLA die Hafenhinterlandanbindung der übrigen deutschen
Häfen nicht benachteiligt wird?

Berlin, den 17. Januar 2007

Dr. Guido Westerwelle und Fraktion

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