BT-Drucksache 16/3731

Posttraumatische Belastungsstörungen von Soldatinnen und Soldaten (Nachfrage zu Bundestagsdrucksache 16/2587)

Vom 1. Dezember 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/3731
16. Wahlperiode 01. 12. 2006

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Katrin Kunert, Paul Schäfer (Köln), Frank Spieth, Dr. Gesine
Lötzsch, Monika Knoche, Petra Pau, Inge Höger-Neuling, Dorothee Menzner,
Kersten Naumann, Dr. Kirsten Tackmann, Alexander Ulrich und der Fraktion
DIE LINKE.

Posttraumatische Belastungsstörungen von Soldatinnen und Soldaten
(Nachfrage zu Bundestagsdrucksache 16/2587)

Aus den Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion
DIE LINKE. auf Bundestagsdrucksache 16/2587 ergeben sich weitere Fragen
zum Umgang des Bundesministeriums der Verteidigung mit der Erkennung und
Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) von Soldatinnen
und Soldaten.

Wir fragen die Bundesregierung

1. Wie genau ist die Versorgung von Soldatinnen und Soldaten mit posttrauma-
tischen Belastungsstörungen in Deutschland organisiert?

2. An welchen Standorten werden die PTBS-Betroffenen behandelt?

3. Nach welchen Kriterien werden die Soldatinnen und Soldaten zur Betreuung
auf entsprechende Standorte verteilt?

4. Welchen Stand hat die Implementierung des „Psychosozialen Netzwerkes“
auf Standortebene erreicht, und welche weiteren Maßnahmen sind in wel-
chem Zeitraum geplant?

5. Welches Personal steht derzeit an den jeweiligen Standorten für die Behand-
lung der von posttraumatischen Belastungsstörungen Betroffenen zur Ver-
fügung (bitte aufgeschlüsselt nach Standort und Qualifikation des Personals)?

6. Ist eine zeitnahe Aufstockung speziell dafür ausgebildeter Psychologen vor-
gesehen?

7. In welchem Umfang plant die Bundeswehr den Ausbau des bisherigen
Schwerpunktes am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg?

8. Wie viele Patienten betreut ein Therapeut der Bundeswehr?

Hat sich dieses Verhältnis Patient – Therapeut in den letzten 10 Jahren verän-

dert?

9. Werden die Betroffenen auch von Ärzten außerhalb der Bundeswehr ver-
sorgt?

Wenn ja, in welchen Fällen?

Drucksache 16/3731 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
10. Wie erfolgt die Zusammenarbeit mit zivilen Ärzten?

11. Wie hoch sind die jährlichen Kosten der Bundeswehr für die Versorgung
von Soldatinnen und Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörun-
gen?

12. Geht das Bundesministerium der Verteidigung von einer steigenden Zahl
von Fällen posttraumatischer Belastungsstörungen aus?

Existieren hierzu Prognosen, wie sich die Zahl der Betroffenen in den
nächsten Jahren entwickeln wird (wenn ja, bitte die Zahlen benennen)?

13. Gibt es Überlegungen, ein nationales militärisches Zentrum zur Erfor-
schung posttraumatischer Belastungsstörungen einzurichten?

14. Gibt es Studien oder Erkenntnisse über die Dunkelziffer der von posttrau-
matischen Belastungsstörungen Betroffenen, die sich nicht zur medizini-
schen Betreuung melden?

15. Wenn nein, hat die Bundesregierung die Absicht eine Studie zu diesem
Problemfeld in Auftrag zu geben?

16. Wenn ja, welche Einsatzgebiete sollen im Rahmen solcher Studien berück-
sichtigt werden?

17. Wie viele Fälle posttraumatischer Belastungsstörungen wurden bislang bei
Soldatinnen und Soldaten im laufenden Jahr 2006 registriert?

18. Wie viele ehemalige Soldatinnen und Soldaten, die an Einsätzen teilgenom-
men haben, haben aufgrund der Anschreiben der Bundeswehr nach Ende
der Wehrübung das Betreuungsangebot der Bundeswehr wahrgenommen?

19. Wie viele der wegen posttraumatischer Belastungsstörungen behandelten
Soldatinnen und Soldaten wurden seit 2001 anschließend befördert?

20. Wird im Rahmen von Einsatzvorbereitungen – z. B. bei psychologischen
Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen – dafür geschultes medizinisches
Fachpersonal hinzugezogen?

21. Wenn ja, wie viel medizinisch geschultes Fachpersonal begleitet eine Sol-
datin bzw. einen Soldaten während der genannten Einsatzvorbereitungen?

22. Was heißt konkret in der Antwort des Bundesregierung auf Bundestags-
drucksache 16/2587 in der Antwort auf Frage 9 „Die Maßnahmen konzen-
trieren sich vor dem Einsatz auf eine möglichst realitätsnahe Ausbildung“?

Berlin, den 30. November 2006

Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion

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