BT-Drucksache 16/12490

Gesellschaftliche Kosten durch Doping am Arbeitsplatz

Vom 24. März 2009


Deutscher Bundestag Drucksache 16/12490
16. Wahlperiode 24. 03. 2009

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst, Dr. Martina Bunge, Monika Knoche,
Katrin Kunert, Elke Reinke, Frank Spieth und der Fraktion DIE LINKE.

Gesellschaftliche Kosten durch Doping am Arbeitsplatz

In der „Tagesschau“ wurde am 12. Februar 2009 über Doping am Arbeitsplatz
und die entsprechende Studie der DAK in deren „Gesundheitsreport 2009“
berichtet. Ausgesagt worden ist, dass rund zwei Millionen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer schon einmal ihre Leistungen oder Stimmung mit Arznei-
mitteln gesteigert haben. Ca. 800 000 Menschen würden sich am Arbeitsplatz
regelmäßig mit leistungssteigernden oder mit stimmungsaufhellenden Arznei-
mitteln dopen – auch mit verschreibungspflichtigen Mitteln. Nach der Arbeit
würde mit beruhigenden Mitteln wieder versucht, sich auf ein Normalmaß zu
bewegen. Bekannt ist, dass auf lange Sicht ein hohes Nebenwirkungs- und
Suchtpotenzial besteht. Die heutige Arbeitswelt begünstige Doping am Arbeits-
platz. Beschäftigte mit einem hohen Stresspotenzial, einem unsicheren Arbeits-
platz und starker Konkurrenz halten Doping für vertretbarer als Arbeitnehme-
rinnen und Arbeitnehmer, die weniger unter Leistungsdruck stehen.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung aus belastbaren Studien zum
Thema Doping am Arbeitsplatz?

2. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung aus belastbaren Studien zum
Thema Nutzung von Beruhigungsmitteln nach der Arbeit?

3. Welche Mittel werden für Doping und Beruhigung genutzt?

4. Welche Alters-, Berufs- und Einkommensgruppen sind besonders betroffen?

5. Gibt es geschlechterspezifische Unterschiede beim Doping und der Nutzung
von Beruhigungsmitteln?

6. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die gesellschaftlichen Kosten für
Arzneimittel, mit denen gedopt wird, für zu behandelnde Suchtkrankheiten,
für psychische und physische Schäden infolge der o. g. Stressfaktoren und
der schlechten Bedingungen in der Arbeitswelt ein?

7. Welche Maßnahmen schlägt die Bundesregierung gegen die Ursachen des
Dopings am Arbeitsplatz und entsprechender Folgeschäden vor, und wie will

sie diese umsetzen?

Berlin, den 24. März 2009

Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion

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