BT-Drucksache 16/1164

Sicherheitskonzept für Nord- und Ostsee optimieren

Vom 5. April 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/1164
16. Wahlperiode 05. 04. 2006

Antrag
der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Patrick Döring, Horst Friedrich
(Bayreuth), Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt, Uwe Barth,
Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Mechthild Dyckmans, Jörg van Essen,
Otto Fricke, Dr. Edmund Peter Geisen, Miriam Gruß, Joachim Günther (Plauen),
Dr. Christel Happach-Kasan, Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Michael Kauch,
Hellmut Königshaus, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Heinz Lanfermann,
Ina Lenke, Horst Meierhofer, Patrick Meinhardt, Jan Mücke, Burkhardt Müller-
Sönksen, Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler,
Dr. Rainer Stinner, Carl-Ludwig Thiele, Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein,
Dr. Volker Wissing, Martin Zeil, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP

Sicherheitskonzept für Nord- und Ostsee optimieren

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Nach dem Untergang der „Pallas“ in der Deutschen Bucht hatte die Bundes-
regierung eine Projektgruppe „Notschleppen“ eingesetzt, die 2001 ein Not-
schleppkonzept vorgelegt hat. Danach sollte die Bundesregierung neue Notfall-
schlepper für die Nordsee mit einem Pfahlzug von 160 Tonnen und einer Ge-
schwindigkeit von 17,5 Knoten bzw. für die Ostsee von 80 Tonnen Pfahlzug
bereitstellen, die dem immer weiter zunehmenden Schiffsverkehr mit immer
größeren Schiffen Rechnung tragen sollten. Seit Jahren wird nun über Details
dieses Konzepts in der Öffentlichkeit gerungen. Trotz entsprechender Gut-
achten (Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste) und Stellungnahmen
(World Wild Fond For Nature) sieht die Bundesregierung keine Notwendig-
keit, ihr Notschleppkonzept noch einmal zu überarbeiten (Bundestagsdruck-
sache 16/529). Doch schon aus der Definition der Aufgabe eines Notschleppers
durch die Projektgruppe der Bundesregierung ergibt sich, dass Notschlepper
mit einer sehr hohen Schleppleistung ausgerüstet sein müssen, weil ein Not-
schlepper in der Regel zunächst allein mit einem Havaristen fertig werden
muss. Bei den Berechnungen für die Leistungsdaten der neuen Notfallschlepper
ist der sich dynamisch entwickelnde Schiffsverkehr unzureichend berücksich-
tigt worden. Die Zahl der eingesetzten Containerschiffe mit über 8 000 Stan-
dard-Containern und der wachsende Chemie- und Ölverkehr stellen die

Küstensicherheit vor neue Herausforderungen. Allein der Ölexport über die
russischen Ostseehäfen soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln.

Drucksache 16/1164 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung deshalb auf,

das Notschleppkonzept noch einmal zu überarbeiten:

1. Ausrüstung der Notschlepper in Nord- und Ostsee mit einem Schutz gegen
gefährliche Gase nach den Richtlinien des Germanischen Lloyd für den Bau
von Chemikalienunfallbekämpfungsschiffen;

2. Erhöhung der Schleppleistung in der Nordsee auf mindestens 200 Tonnen,
in der Ostsee auf 120 Tonnen Pfahlzug;

3. Erhöhung der Geschwindigkeit in der Nordsee auf mindestens 19,0 Knoten.

Berlin, den 4. April 2006

Hans-Michael Goldmann
Patrick Döring
Horst Friedrich (Bayreuth)
Jens Ackermann
Dr. Karl Addicks
Christian Ahrendt
Uwe Barth
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Mechthild Dyckmans
Jörg van Essen
Otto Fricke
Dr. Edmund Peter Geisen
Miriam Gruß
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Christel Happach-Kasan
Heinz-Peter Haustein
Elke Hoff
Michael Kauch
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Heinz Lanfermann
Ina Lenke
Horst Meierhofer
Patrick Meinhardt
Jan Mücke
Burkhardt Müller-Sönksen
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Max Stadler
Dr. Rainer Stinner
Carl-Ludwig Thiele
Christoph Waitz
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Martin Zeil
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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