BT-Drucksache 16/10917

zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung -16/10291, 16/10496, 16/10665 Nr. 5- Entwurf eines Investitionszulagengesetzes 2010 (InvZulG 2010)

Vom 12. November 2008


Deutscher Bundestag Drucksache 16/10917
16. Wahlperiode 12. 11. 2008

Bericht
Bericht der Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme, Carsten Schneider (Erfurt), Otto Fricke,
Dr. Gesine Lötzsch und Alexander Bonde

Mit dem Gesetzentwurf ist beabsichtigt, eine Nachfolge-
regelung für das Investitionszulagengesetz 2007 unter
Berücksichtigung der Verordnung (EG) Nr. 800/2008 der
Kommission vom 6. August 2008 zur Erklärung der Verein-
barkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem
Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88
EG-Vertrag (allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung)
zu schaffen.

Der Gesetzentwurf verfolgt das Ziel, ein deutliches Signal
für ein Ende der Investitionsförderung durch eine
Investitionszulage zu setzen.

Die finanziellen Auswirkungen des Gesetzes auf die öffent-
lichen Haushalte stellen sich wie folgt dar:

1. Haushaltsausgaben ohne Vollzugsaufwand

Für die Haushalte der Gebietskörperschaften ergeben sich
unter Berücksichtigung der im federführenden Finanzaus-
schuss beschlossenen Änderungen in den Kassenjahren
2010 bis 2015 die nachfolgenden Auswirkungen:
des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)
gemäß § 96 der Geschäftsordnung

zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung
– Drucksachen 16/10291, 16/10496, 16/10665 Nr. 5 –

Entwurf eines Investitionszulagengesetzes 2010 (InvZulG 2010)

Drucksache 16/10917 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Finanzielle Auswirkungen

(Steuermehr- / -mindereinnahmen (-) in Mio. €)

lfd.
Nr.

Maßnahme

Steuer-
art /

Gebiets-
körper-
schaft

Kassenjahr 1)

2010 2011 2012 2013 2014 2015

1 Ausrüstungsinvestitionen Insg. - - 130 - 180 - 130 - 80 - 25
Zulage für die Anschaffung und
Herstellung beweglicher Wirtschafts-
güter in großen Betrieben im Förder-
gebiet (einschl. Randgebiet)1)
Fördersätze für die Jahre
2010: 10 v. H., 2011: 7,5 v. H.,
2012: 5 v. H. und 2013: 2,5 v. H.

ESt - - 50 - 70 - 50 - 30 - 10
KSt - - 80 - 110 - 80 - 50 - 15

Bund - - 61 - 85 - 61 - 38 -12
ESt - - 21 - 30 - 21 - 13 - 4
KSt - - 40 - 55 - 40 - 25 - 8

Länder - - 61 - 84 - 61 - 37 -11
ESt - - 21 - 29 - 21 - 12 - 4
KSt - - 40 - 55 - 40 - 25 - 7

Gem. - - 8 - 11 - 8 - 5 - 2
ESt - - 8 - 11 - 8 - 5 - 2

2 Zulage für die Anschaffung und
Herstellung beweglicher Wirtschafts-
güter in KMU-Betrieben im Förder-
gebiet (einschl. Randgebiet)2)
Fördersätze für die Jahre
2010: 20 v. H., 2011: 15 v. H.,
2012: 10 v. H. und 2013: 5 v. H.

Insg. - - 330 - 470 - 330 - 195 - 55
ESt - - 125 - 180 - 125 - 75 - 20
KSt - - 205 - 290 - 205 - 120 - 35

Bund - - 156 - 222 - 156 - 92 - 27
ESt - - 53 - 77 - 53 - 32 - 9
KSt - - 103 - 145 - 103 - 60 - 18

Länder - - 155 - 221 - 155 - 92 - 25
ESt - - 53 - 76 - 53 - 32 - 8
KSt - - 102 - 145 - 102 - 60 - 17

Gem. - - 19 - 27 - 19 - 11 - 3
ESt - - 19 - 25 - 19 - 11 - 3

3 Gewerbliche Bauten Insg. - - 100 - 140 - 100 - 55 - 15
Zulage für Betriebsneubauten im
Fördergebiet (einschl. Randgebiet)
Fördersätze für die Jahre
2010: 10 v. H., 2011: 7,5 v. H.,
2012: 5 v. H., 2013: 2,5 v. H.

ESt - - 40 - 55 - 40 - 20 - 5
KSt - - 60 - 85 - 60 - 35 - 10

Bund - - 47 - 66 - 47 - 27 - 7
ESt - - 17 - 23 - 17 - 9 - 2
KSt - - 30 - 43 - 30 - 18 - 5

Länder - - 47 - 66 - 47 - 25 - 7
ESt - - 17 - 24 - 17 - 8 - 2
KSt - - 30 - 42 - 30 - 17 - 5

Gem. - - 6 - 8 - 6 - 3 - 1
ESt - - 6 - 8 - 6 - 3 - 1

schaft

4 Finanzielle Auswirkungen
insgesamt

Insg. - - 560 - 790 - 560 - 330 - 95
ESt - - 215 - 305 - 215 - 125 - 35
KSt - - 345 - 485 - 345 - 205 - 60

Bund - - 264 - 373 - 264 - 157 - 46
ESt - - 91 - 130 - 91 - 54 - 15
KSt - - 173 - 243 - 173 - 103 - 31

Länder - - 263 - 371 - 263 - 154 - 43
ESt - - 91 - 129 - 91 - 52 - 14
KSt - - 172 - 242 - 172 - 102 - 29

Gem. - - 33 - 45 - 33 - 19 - 6
ESt - - 33 - 46 - 33 - 19 - 6

1) Einschließlich der finanziellen Auswirkungen für die Förderung von großen Investitionsvorhaben in Teilen des Landes Berlin, das zum Förderge-
biet gehört.

2) Wirkung für einen vollen (Veranlagungs-)Zeitraum von 12 Monaten.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/10917

lfd.
Nr.

Maßnahme

Steuer-
art /

Gebiets-
körper-

Kassenjahr 2)

2010 2011 2012 2013 2014 2015
2. Vollzugsaufwand

Es entsteht für die Finanzverwaltung kein zusätzlicher Per-
sonalbedarf, da die Verwaltung bereits auf die Prüfung und
Festsetzung einer Investitionszulage eingerichtet ist. Durch
dieses Gesetz wird für das BZSt (bzw. das ZIVIT) weder
eine Zuständigkeit begründet noch eine Aufgabenverände-
rung verursacht.

Sonstige Kosten

Über die gesondert ausgewiesenen Bürokratiekosten hinaus
führt das Gesetz nicht zu zusätzlichen Kosten für die Wirt-
schaft, einschließlich der mittelständischen Unternehmen.
Auswirkungen auf Einzelpreise, das allgemeine Preisniveau
oder das Verbraucherpreisniveau sind nicht zu erwarten. Die
vorgesehenen Maßnahmen führen die bis Ende 2009 gelten-
den Regelungen in den Jahren 2010 bis 2013 weiter. Der
Verwaltungsaufwand erhöht sich nicht, da die Verwaltung
auf die Prüfung und Festsetzung einer Investitionszulage
eingerichtet ist.

Bürokratiekosten

Es werden Informationspflichten für

a) Unternehmen eingeführt
Anzahl: 2

betroffene Unternehmen: je nach Informations-
pflicht unterschiedlich

Häufigkeit/Periodizität: 1
erwartete Mehrkosten: rd. 1,2 Mio. Euro
erwartete Kostenreduzierung: keine;

b) Bürgerinnen und Bürger weder eingeführt noch verein-
facht oder abgeschafft;

c) die Verwaltung eingeführt
Anzahl: 4
Häufigkeit/Periodizität: 1
erwartete Mehrkosten: rd. 110 000 Euro
erwartete Kostenreduzierung: keine.

Der Haushaltsausschuss hält den Gesetzentwurf mit den
Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und SPD gegen
die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
bei Stimmenthaltung der Fraktionen FDP und DIE
LINKE. für mit der Haushaltslage des Bundes vereinbar.

Die Finanzplanung des Bundes für die Folgejahre ist ent-
sprechend fortzuschreiben.

Dieser Bericht beruht auf der vom federführenden Finanz-
ausschuss vorgelegten Beschlussempfehlung.

Berlin, den 12. November 2008

Der Haushaltsausschuss

Otto Fricke
Vorsitzender und Berichterstatter

Jochen-Konrad Fromme
Berichterstatter

Carsten Schneider (Erfurt)
Berichterstatter

Dr. Gesine Lötzsch
Berichterstatterin

Alexander Bonde
Berichterstatter

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