BT-Drucksache 16/10369

Verluste der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft bei Investments in China

Vom 24. September 2008


Deutscher Bundestag Drucksache 16/10369
16. Wahlperiode 24. 09. 2008

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Patrick Döring, Jan Mücke, Frank Schäffler, Horst Friedrich
(Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks,
Christian Ahrendt, Uwe Barth, Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Jörg van
Essen, Ulrike Flach, Paul K. Friedhoff, Dr. Edmund Peter Geisen, Miriam Gruß,
Dr. Christel Happach-Kasan, Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Birgit Homburger,
Dr. Werner Hoyer, Hellmut Königshaus, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp,
Jürgen Koppelin, Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht, Patrick
Meinhardt, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel, Hans-Joachim Otto
(Frankfurt), Detlef Parr, Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Jörg Rohde, Marina
Schuster, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler, Dr. Rainer Stinner,
Carl-Ludwig Thiele, Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing,
Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP

Verluste der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
bei Investments in China

Nach Medienberichten (unter anderem Süddeutsche Zeitung, 5. August 2008)
hat die chinesische Frachttochter der Lufthansa Cargo, Jade Cargo, seit ihrer
Gründung bereits einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag gekostet. Neben
Lufthansa Cargo und der chinesischen Fluglinie Shenzhen Airlines ist an der
Jade Cargo die Tochter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Deutsche
Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) mit 24 Prozent betei-
ligt. Es stellt sich die Frage, inwieweit dieses Investment den politischen Ziel-
stellungen der DEG und der Bundesregierung entspricht und wie groß das
finanzielle Risiko ist, das auf die Staatsbank DEG hier – zumal in Anbetracht
hoher Kerosinpreise, befürchteter Überkapazitäten in der Luftfahrt und einem
geringeren Wachstum der Weltwirtschaft – zukommt.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. In welcher Höhe und mit welchem Kapital hat sich die DEG an der Jade
Cargo beteiligt?

2. In welcher Höhe wurden von der DEG seither finanzielle Mittel für die Jade
Cargo aufgewendet oder zugesagt?
3. Welcher Art waren die Investitionen, für die diese Mittel eingesetzt wurden?

4. Hat sich die DEG auch beim Bau oder Ausbau von Frachtterminals in China
beteiligt, und wenn ja, wie hat sich die Auslastung dieser Terminals seither
entwickelt?

Drucksache 16/10369 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
5. Was ist der Grund für die Beteiligung der DEG an der Luftfrachttochter von
Lufthansa Cargo und Shenzhen Airlines, und aus welchen Gründen ist eine
solche Beteiligung mit den Statuten der DEG vereinbar?

6. Sieht die Bundesregierung weitere finanzielle Risiken, die der DEG aus der
Beteiligung an der Jade Cargo erwachsen können?

7. Wenn ja, mit welchen Risiken rechnet die Bundesregierung?

8. Wenn nein, warum nicht?

9. An welchen weiteren Unternehmen, die mehrheitlich im Besitz chinesischer
Unternehmen oder überwiegend in China aktiv sind, hält die DEG, die KfW,
ein Tochterunternehmen der KfW oder ein anderes mehrheitlich im mittel-
baren oder unmittelbaren Besitz der Bundesrepublik Deutschland befind-
liches Unternehmen Anteile, und in welcher Höhe und mit welchem Kapital
haben diese sich an jenen Unternehmen beteiligt?

Berlin, den 23. September 2008

Dr. Guido Westerwelle und Fraktion

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