BT-Drucksache 15/4102

Stärkerer Einsatz von Hausnotruf-Systemen

Vom 27. Oktober 2004


Deutscher Bundestag Drucksache 15/4102
15. Wahlperiode 27. 10. 2004

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Dr. Dieter Thomae,
Dr. Heinrich L. Kolb, Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher,
Helga Daub, Jörg van Essen, Ulrike Flach, Otto Fricke, Horst Friedrich (Bayreuth),
Rainer Funke, Joachim Günther (Plauen), Dr. Christel Happach-Kasan,
Ulrich Heinrich, Michael Kauch, GudrunKopp, JürgenKoppelin, Sibylle Laurischk,
Harald Leibrecht, Ina Lenke, Dirk Niebel, Günther Friedrich Nolting, Hans-Joachim
Otto (Frankfurt), Eberhard Otto (Godern), Cornelia Pieper, Gisela Piltz,
Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler, Carl-Ludwig Thiele, Jürgen Türk,
Dr. Claudia Winterstein, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP

Stärkerer Einsatz von Hausnotruf-Systemen

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sind Hausnotruf-Systeme in
Deutschland noch nicht stark verbreitet. So ist der Anteil der über 65-Jährigen,
die einen solchen Service in Anspruch nehmen, im Vereinigten Königreich und
Skandinavien ca. 5-mal höher als in Deutschland. Hausnotruf-Systeme bieten
für ältere Menschen die Sicherheit, im Notfall nicht hilflos allein in der Woh-
nung zu sein, sondern Hilfe herbeischaffen zu können. Das erhöht die Möglich-
keit, ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Heim führen zu können. Mit einem
Hausnotruf-System haben ältereMenschen jederzeit dieMöglichkeit, im Notfall
qualifizierte Hilfe anzufordern. Dies gibt den allein lebenden älteren Menschen
ein großes Maß an Sicherheit innerhalb der eigenen vier Wände.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, in welchem Umfang

Haus-Notrufsysteme in Deutschland bei pflegebedürftigen und anderen älte-
ren Menschen zum Einsatz kommen?

2. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass durch den Einsatz von Haus-
Notrufsystemen Kosten im Pflegebereich eingespart werden können?

3. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass durch die Filterung tatsächli-
cher Notfälle, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen, von zu
Hause behandelbaren Fällen im Rahmen der Haus-Notrufsysteme der kosten-
intensive Einsatz von Rettungsdiensten und Krankentransportdiensten redu-
ziert werden kann?

4. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass durch den Einsatz von Haus-
Notrufsystemen dem angestrebten Ziel „Ambulant vor Stationär“ Rechnung
getragen werden könnte?

5. Hält die Bundesregierung den stärkeren Einsatz von Haus-Notrufsystemen
für sinnvoll?

Drucksache 15/4102 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
6. Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, Haus-Notrufsyste-
me stärker zu etablieren?

7. Plant die Bundesregierung in diesem Zusammenhang Modellvorhaben?
8. Welche anderen Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, pflegebedürftigen

Menschen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben im eigenen
Heim zu gewährleisten?

9. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass eine Aufhebung des Verbo-
tes, mit der teilweisen Kostenübernahme durch die Pflegekassen zu werben,
Rationalisierungsreserven im Pflegebereich aktiviert werden könnten?

Berlin, den 27. Oktober 2004
Detlef Parr
Daniel Bahr (Münster)
Dr. Dieter Thomae
Dr. Heinrich L. Kolb
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Horst Friedrich (Bayreuth)
Rainer Funke
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Michael Kauch
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Eberhard Otto (Godern)
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Jürgen Türk
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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