BT-Drucksache 15/2870

Datenabgleich zwischen Lehrlingsrolle und Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit

Vom 31. März 2004


Deutscher Bundestag Drucksache 15/2870
15. Wahlperiode 31. 03. 2004

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dirk Niebel, Daniel Bahr (Münster), Angelika
Brunkhorst, Ernst Burgbacher, Helga Daub, Jörg van Essen, Ulrike Flach, Otto
Fricke, Horst Friedrich (Bayreuth), Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther
(Plauen), Dr. Christel Happach-Kasan, Christoph Hartmann (Homburg), Klaus
Haupt, Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch,
Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sibylle Laurischk, Harald
Leibrecht, Ina Lenke, Eberhard Otto (Godern), Detlef Parr, Cornelia Pieper, Gisela
Piltz, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler, Dr. Rainer Stinner, Dr. Dieter
Thomae, Jürgen Türk, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Dr. Wolfgang
Gerhardt und der Fraktion der FDP

Datenabgleich zwischen Lehrlingsrolle und Berufsberatung der Bundesagentur
für Arbeit

Die Bundesregierung verfolgt weiter das Ziel der Einführung einer Ausbil-
dungsplatzabgabe. Neben Zweifeln daran, ob die Ausbildungsplatzabgabe zu
dem gewünschten Erfolg, einem deutlichen Zuwachs beim Lehrstellenangebot,
führen wird, bestehen Zweifel, ob die bislang vorhandenen Daten zum Lehr-
stellenangebot eine verlässliche Grundlage für die Einführung eines solchen In-
struments bieten. Ein Vergleich der Liste derjenigen Betriebe, die bei der jewei-
ligen Kammer im vergangenen Jahr neue Lehrverträge abgeschlossen haben,
mit den im Vorjahr beim Arbeitsamt gemeldeten Lehrstellen zeigt, dass ein
nicht unerheblicher Teil der besetzten Lehrstellen den Arbeitsagenturen zuvor
nicht bekannt war. Für viele der Ausbildungsbetriebe lagen der Bundesagentur
für Arbeit (BA) nicht einmal Betriebsdatensätze vor. Im Ergebnis bedeutet dies,
dass die Zahlen der Arbeitsverwaltung nur bedingt das tatsächliche Lehrstellen-
angebot widerspiegeln.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Kann die Bundesregierung bestätigen, dass ein nicht unerheblicher Teil der

besetzten Lehrstellen den Agenturen für Arbeit zuvor nicht bekannt war?
2. Wenn ja, welche Gründe sind hierfür ursächlich?
3. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Zahlen der Arbeitsver-

waltung das tatsächliche Lehrstellenangebot nicht widerspiegeln?
4. Wenn nein, wie begründet sie dies?
5. Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, wie viele der in 2003

den Agenturen für Arbeit gemeldeten Lehrstellen anschließend nicht besetzt
werden konnten?

Drucksache 15/2870 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
6. Wenn ja, wo liegen die Gründe für diese Nichtbesetzungen?
7. Ist der Bundesregierung bekannt, wie viele der tatsächlich besetzten Lehr-

stellen den Agenturen für Arbeit nicht gemeldet waren?
8. Wenn ja, wo liegen nach Einschätzung der Bundesregierung die Gründe

der Unternehmen, die Lehrstellen nicht der BA zu melden?
9. Liegen den Agenturen für Arbeit die Betriebsdatensätze sämtlicher Ausbil-

dungsbetriebe vor, und wenn nein, aus welchen Gründen nicht?
10. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass alle Anstrengungen unter-

nommen werden müssen, um größtmögliche Transparenz auf dem Ausbil-
dungsmarkt zu erreichen?

11. Hält die Bundesregierung einen Abgleich der Lehrlingsrollendaten der
Kammern mit den Beratungsstatistiken der Arbeitsverwaltung für ein ge-
eignetes Instrument, eine verlässliche Grundlage für Entscheidungen über
gezielte Aktivitäten zur Sicherung des Ausgleichs auf dem Lehrstellen-
markt zu erhalten?

12. Wenn ja, beabsichtigt die Bundesregierung einen entsprechenden Daten-
abgleich zu institutionalisieren?

13. Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen?

Berlin, den 30. März 2004
Rainer Brüderle
Dirk Niebel
Daniel Bahr (Münster)
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Horst Friedrich (Bayreuth)
Hans-Michael Goldmann
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Christel Happach-Kasan
Christoph Hartmann (Homburg)
Klaus Haupt
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch

Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Eberhard Otto (Godern)
Detlef Parr
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Max Stadler
Dr. Rainer Stinner
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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