BT-Drucksache 15/2782

Bürokratieabbau im Meldewesen

Vom 24. März 2004


Deutscher Bundestag Drucksache 15/2782
15. Wahlperiode 24. 03. 2004

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Birgit Homburger, Gisela Piltz, Rainer Brüderle, Ernst
Burgbacher, Angelika Brunkhorst, Helga Daub, Jörg van Essen, Ulrike Flach,
Otto Fricke, Rainer Funke, Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther (Plauen),
Dr. Christel Happach-Kasan, Klaus Haupt, Ulrich Heinrich, Dr. Werner Hoyer,
Michael Kauch, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sibylle
Laurischk, Harald Leibrecht, Ina Lenke, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Dirk Niebel, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Eberhard Otto (Godern), Detlef Parr,
Cornelia Pieper, Dr. Andreas Pinkwart, Dr. Günter Rexrodt, Dr. Max Stadler,
Dr. Rainer Stinner, Carl-Ludwig Thiele, Dr. Dieter Thomae, Jürgen Türk,
Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Dr. Wolfgang Gerhardt und
der Fraktion der FDP

Bürokratieabbau im Meldewesen

Die Bundesregierung hat am 17. März 2004 den ersten Zwischenbericht der
Initiative Bürokratieabbau verabschiedet. Der Bundesminister des Innern, Otto
Schily, sagte bei der Vorstellung des Zwischenberichts, man setze da an, wo
Bürgerinnen, Bürger und Wirtschaft die Erleichterungen möglichst schnell spü-
ren. Als Erfolg hat die Bundesregierung insbesondere die Vereinfachung des
Meldewesens herausgestellt. 2002 ist das Melderechtsrahmengesetz reformiert
worden. Das novellierte Gesetz ist im April 2002 in Kraft getreten. Die Beson-
derheit bei der Rahmengesetzgebung besteht darin, dass der Bund nur Rahmen-
vorschriften erlassen darf. Das Bundesverfassungsgericht hat hierzu entschie-
den, dass ein Rahmengesetz „ausfüllungsfähig und ausfüllungsbedürftig“ sein
müsse, d. h. dem Landesgesetzgeber noch Raum für eigene, substanzielle Ent-
scheidungen bleiben müsse. Zuständig für das Meldewesen sind die Behörden
der Länder. Die Länder haben ihr Melderecht innerhalb von 2 Jahren nach In-
krafttreten des reformierten Meldrechtsrahmengesetzes entsprechend anzupas-
sen.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Inwieweit führte allein die Novellierung des Melderechtsrahmengesetzes

2002 durch den Bundesgesetzgeber zu „spürbarer Erleichterung“ für die
Bürgerinnen und Bürger und welche Erfahrungen sind der Bundesregierung
dazu bekannt?

2. Welche Bundesländer haben ihr Melderecht noch nicht gemäß § 23 Abs. 1
Melderechtsrahmengesetz angepasst?

3. Sind der Bundesregierung bereits Erfahrungen mit dem neuen Melderecht in
den Ländern bekannt, die ihr Melderecht bereits entsprechend angepasst
haben?

Drucksache 15/2782 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
4. Wie erklärt sich die Bundesregierung, vor dem Hintergrund der bereits 2002
erfolgten Novellierung des Melderechtsrahmengesetzes, die anhaltenden
Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über das bürokratische Melde-
wesen in Deutschland, insbesondere über zu lange Wartezeiten, unzurei-
chende elektronische Verwaltungsdienstleistungen und die Verpflichtung zur
Mehrfachan- bzw. -abmeldung?

5. Sieht die Bundesregierung nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen
Melderecht weiteren Reformbedarf im Meldewesen, um weitere „spürbare
Erleichterungen“ für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen?

6. In wie vielen Städten/Gemeinden ist es nach Kenntnis der Bundesregierung
zulässig, sich auf elektronischem Weg an- und abzumelden?

Berlin, den 23. März 2004
Birgit Homburger
Gisela Piltz
Rainer Brüderle
Ernst Burgbacher
Angelika Brunkhorst
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Rainer Funke
Hans-Michael Goldmann
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Christel Happach-Kasan
Klaus Haupt
Ulrich Heinrich
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Dirk Niebel
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Eberhard Otto (Godern)
Detlef Parr
Cornelia Pieper
Dr. Andreas Pinkwart
Dr. Günter Rexrodt
Dr. Max Stadler
Dr. Rainer Stinner
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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