BT-Drucksache 15/2225

Export der Hanauer Brennelementefabrik nach China

Vom 11. Dezember 2003


Deutscher Bundestag Drucksache 15/2225
15. Wahlperiode 11. 12. 2003

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher,
Helga Daub, Jörg van Essen, Ulrike Flach, Otto Fricke, Horst Friedrich (Bayreuth),
Rainer Funke, Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther (Plauen),
Dr. Christel Happach-Kasan, Christoph Hartmann (Homburg), Klaus Haupt,
Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch,
Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sibylle Laurischk,
Harald Leibrecht, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Markus Löning,
Günther Friedrich Nolting, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Eberhard Otto
(Godern), Detlef Parr, Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Marita Sehn, Dr. Max Stadler,
Carl-Ludwig Thiele, Dr. Dieter Thomae, Dr. Claudia Winterstein,
Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP

Export der Hanauer Brennelementefabrik nach China

Laut Presseberichten (z. B. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 4. Dezember
2003, S. 1) hat Bundeskanzler Gerhard Schröder einem Export der Hanauer
Brennelementefabrik nach China zugestimmt.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Bundesministerien sind am Exportgenehmigungsverfahren der Ha-

nauer Brennelementefabrik beteiligt, und seit wann liegt der entsprechende
Antrag auf Genehmigung vor?

2. Sieht die Bundesregierung nach dem Außenwirtschaftsgesetz (AWG) Ver-
hinderungsgründe für die Genehmigung?

3. Wie schätzt die Bundesregierung die technische Sicherheit der Hanauer
Brennelementefabrik ein?

4. Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage des ehemaligen hessischen
Umweltministers und jetzigen Bundesministers des Auswärtigen, Joseph
Fischer, dass „selbst der härteste und pragmatischste Realpolitiker einen
Weg in die Plutoniumwirtschaft und ihre Legalisierung nicht mitgehen
wird“ (Frankfurter Rundschau vom 16. Januar 1987)?

5. Stellt der Export und die geplante Inbetriebnahme der Hanauer Brennele-
mentefabrik in China einen Weg in die Plutoniumwirtschaft und ihre Legali-
sierung dar?

6. Wie beurteilt die Bundesregierung den Export der Hanauer Brennelemente-
fabrik vor dem Hintergrund des so genannten Atomkonsenses auf nationaler
Ebene?

7. Bedeutet die geplante Inbetriebnahme der Hanauer Brennelementefabrik
eine Verlängerung der friedlichen Nutzung der Kernenergie?

Drucksache 15/2225 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
8. Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit, den Export der
Hanauer Anlage mit Hermes-Bürgschaften abzusichern?

9. Wie schätzt die Bundesregierung die Kapazitäten der chinesischen Kern-
energiewirtschaft hinsichtlich der Eigenverwendung der produzierten
Mox-Brennstäbe ein?

10. Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit der Verwendung von
chinesischen Mox-Brennstäben in deutschen Kernkraftwerken?

11. Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahr, dass die Volksrepublik
China mit Hilfe der Hanauer Technologie unter dem Stichwort „dual use“
ihr Atomwaffenprogramm weiter ausbauen könnte, und wie verträgt sich
das mit § 17 des Kriegswaffenkontrollgesetzes, wonach die Förderung des
Baus atomarer Waffen ausdrücklich untersagt ist?

Berlin, den 10. Dezember 2003
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Horst Friedrich (Bayreuth)
Rainer Funke
Hans-Michael Goldmann
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Christel Happach-Kasan
Christoph Hartmann (Homburg)
Klaus Haupt
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Markus Löning
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Eberhard Otto (Godern)
Detlef Parr
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Marita Sehn
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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