BT-Drucksache 15/1937

Umweltwirkungen des Anbaus von transgenen Pflanzen

Vom 5. November 2003


Deutscher Bundestag Drucksache 15/1937
15. Wahlperiode 05. 11. 2003

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Daniel
Bahr (Münster), Rainer Brüderle, Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher, Helga
Daub, Jörg van Essen, Ulrike Flach, Christoph Hartmann (Homburg), Klaus Haupt,
Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch, Jürgen
Koppelin, Sibylle Laurischk, Ina Lenke, Dirk Niebel, Günther Friedrich Nolting,
EberhardOtto (Godern), Detlef Parr, Cornelia Pieper, Gisela Piltz, Dr. HermannOtto
Solms, Dr. Max Stadler, Carl-Ludwig Thiele, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Wolfgang
Gerhardt und der Fraktion der FDP

Umweltwirkungen des Anbaus von transgenen Pflanzen

Am 16. Oktober 2003 wurden von der britischen Royal Society die Ergebnisse
einer dreijährigen Studie über die Umweltwirkungen des Anbaus von transge-
nen Pflanzen mit Herbizidtoleranz veröffentlicht. In der „ZEIT“ vom 23. Okto-
ber 2003 wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die britischen Feldversuche
unterschiedliche Ergebnisse bei den Umweltwirkungen für die untersuchten
transgenen Mais-, Raps- und Rübensorten erbracht haben. Offensichtlich ist
nicht die Züchtungsmethode für die Umweltwirkung der getesteten Sorte aus-
schlaggebend sondern deren spezielle Eigenschaften. Damit bestätigt der briti-
sche Feldversuch Ergebnisse der Technikfolgenabschätzung, die in den Jahren
1991 bis 1993 am Wissenschaftszentrum in Berlin unter der Leitung von
Prof. Dr. Wolfgang van den Daele durchgeführt wurden.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. In welchem Zusammenhang stehen beim Anbau der wichtigsten Kultur-

pflanzenarten Weizen, Raps, Mais, Gerste und Zuckerrüben der Ertrag pro
Hektar und das Wachstum konkurrierender Unkräuter?

2. Welche Strategien der Unkrautbekämpfung haben sich beim Erzielen hoher
Erträge bei gleichzeitig geringer Umweltbelastung besonders bewährt?

3. Bestehen Unterschiede hinsichtlich des Ertrages und der Umweltverträglich-
keit beim Anbau von herbizidtoleranten transgenen Rapssorten im Vergleich
zu herkömmlich gezüchteten herbizidtoleranten Rapssorten, und wenn ja,
welche?

4. Ist es richtig, dass die Vielfalt der Arthropodenarten auf einem landwirt-
schaftlich genutzten Feld von der Vielfalt der Unkrautflora und damit von
der Unkrautbekämpfung und dem Wirkungsspektrum des verwendeten Her-
bizids abhängt?

Drucksache 15/1937 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
msterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344

5. Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass in der Bewertung ver-
schiedener landwirtschaftlicher Anbaumethoden der Ertrag pro Hektar in
Bezug gesetzt werden muss zu den durch den Anbau gegebenen, definierten
und messbaren Umweltbelastungen wie z. B. Energieeinsatz oder Nitrataus-
trag ins Grundwasser, und wenn nein, nach welchen Kriterien bewertet die
Bundesregierung die Umweltbelastungen der landwirtschaftlichen Produk-
tion?

Berlin, den 5. November 2003
Dr. Christel Happach-Kasan
Hans-Michael Goldmann
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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