BT-Drucksache 15/1768

Hochwasserschutz am Oberrhein nach dem Integrierten Rheinprogramm des Landes Baden-Württemberg

Vom 15. Oktober 2003


Deutscher Bundestag Drucksache 15/1768
15. Wahlperiode 15. 10. 2003

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Birgit Homburger, Sibylle Laurischk, Ernst Burgbacher, Rainer
Brüderle, Angelika Brunkhorst, Helga Daub, Jörg van Essen, Horst Friedrich
(Bayreuth), Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther (Plauen), Dr. Karlheinz
Guttmacher, Klaus Haupt, Ulrich Heinrich, Dr. Werner Hoyer, Michael Kauch,
Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sibylle Laurischk, Harald
Leibrecht, Dirk Niebel, Cornelia Pieper, Marita Sehn, Carl-Ludwig Thiele, Jürgen
Türk, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP

Hochwasserschutz am Oberrhein nach dem Integrierten Rheinprogramm des
Landes Baden-Württemberg

Deutschland und Frankreich haben mit der Vereinbarung vom 6. Dezember
1982 zur Änderung und Ergänzung der Zusatzvereinbarung vom 16. Juli 1975
zum Vertrag vom 4. Juli 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der französischen Republik über den Ausbau des Rheins zwischen Kehl/Straß-
burg und Neuburgweier/Lauterburg beschlossen, den vor dem Oberrheinausbau
durch Staustufen vorhandenen Hochwasserschutz wiederherzustellen (vgl.
Artikel 7 der Vereinbarung vom 6. Dezember 1982).
Auf baden-württembergischen Gebiet soll dies nach dem Integrierten Rhein-
programm (IRP) des Landes Baden-Württemberg erfolgen, dem die Landes-
regierung am 29. Januar 1996 zugestimmt hat. Der Bund finanziert 41,5 % der
Kosten des IRP. Er hat – ebenso wie die französische Republik – dem IRP zu-
gestimmt.
Die entsprechenden Planungen des Landes Baden-Württemberg (z. B. in den
Bereichen Elz, Breisach/Burkheim, Wyhl/Weisweil) werfen Fragen nach öko-
logischen und ökonomischen Folgen des geplanten Hochwasserschutzes auf.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. War bzw. ist die Bundesregierung an den Arbeiten zum bzw. am IRP betei-

ligt, und wenn ja, mit welchen Ministerien und in welcher Weise gestaltet
sich die Zusammenarbeit (z. B. vorbereitende und regelmäßig tagende be-
gleitende Arbeitsgruppen/Anhörungen)?

2. Existieren zum IRP Stellungnahmen von Fachbehörden des Bundes, z. B.
des Bundesamtes für Naturschutz, und wenn ja, wie wird das IRP oder wer-
den Teile davon bewertet?

3. Welche Auswirkungen erwartet die Bundesregierung von den jeweiligen ge-
planten Hochwasserschutzmaßnahmen wie z. B. Staustufenausbau, Polder-
bau und so genannten ökologischen Flutungen insbesondere auf
– die Flora und Fauna (z. B. drohende Schnakenplagen),

Drucksache 15/1768 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
msterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344

– die Grundwasserstände, insbesondere im Hinblick auf drohende Gebäu-
deschäden,

– die Trinkwassergewinnung,
– die (Nah-)Erholungsgebiete, Freizeit- und Sportstätten sowie den Touris-

mus,
– den Ackerbau und die Forstwirtschaft,
– den Kiesabbau?

4. Wie bewertet die Bundesregierung die erwarteten Auswirkungen jeweils?
5. Sind der Bundesregierung Alternativen zu den geplanten Maßnahmen des

IRP bekannt (z. B. Entschlammung des Altrheinarms für größeren Wasser-
durchfluss), und wenn ja, welche sind dies im Einzelnen und wie bewertet
sie diese im Hinblick auf Ökologie und Wirtschaftlichkeit?

6. Sieht die Bundesregierung Probleme im Hinblick auf ggf. erforderliche
rechtzeitige Evakuierungsmaßnahmen bei Dammbrüchen, wenn der Polder
„Elzmündung“ gebaut würde?

7. Trifft es zu, dass der Polder „Elzmündung“ der kleinste Polder entlang des
Oberrheins wäre, und wenn ja, wie beurteilt die Bundesregierung dessen
Bau verglichen mit Alternativen im Hinblick auf einen möglichst wirtschaft-
lichen Hochwasserschutz?

Berlin, den 14. Oktober 2003
Birgit Homburger
Sibylle Laurischk
Ernst Burgbacher
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Helga Daub
Jörg van Essen
Horst Friedrich (Bayreuth)
Hans-Michael Goldmann
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Karlheinz Guttmacher
Klaus Haupt
Ulrich Heinrich
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Dirk Niebel
Cornelia Pieper
Marita Sehn
Carl-Ludwig Thiele
Jürgen Türk
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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