BT-Drucksache 14/2138

Sicherung des nationalen Erbes - Nationalpark Hainich

Vom 23. November 1999


Deutscher Bundestag Drucksache 14/2138
14. Wahlperiode 23. 11. 99

Antrag
der Abgeordneten Christoph Matschie, Ulrike Mehl, Michael Müller (Düsseldorf),
Dr. Axel Berg, Friedhelm Julius Beucher, Petra Bierwirth, Dr. Eberhard Brecht,
Rainer Brinkmann (Detmold), Ulla Burchardt, Marion Caspers-Merk,
Christel Deichmann, Ludwig Eich, Marga Elser, Anette Faße, Iris Follak,
Hans Forster, Peter Friedrich (Altenburg), Arne Fuhrmann, Monika Gansefort,
Iris Gleicke, Renate Gradistanac, Wolfgang Grotthaus, Karl Hermann Haack
(Extertal), Anke Hartnagel, Barbara Imhof, Bruni Irber, Jann-Peter Janssen,
Volker Jung (Düsseldorf), Ulrich Kasparick, Susanne Kastner, Marianne Klappert,
Horst Kubatschka, Christine Lehder, Waltraud Lehn, Jutta Müller (Völklingen),
Gerdhard Neumann (Gotha), Dietmar Nietan, Eckhard Ohl, Dr. Edelbert Richter,
Gudrun Roos, René Röspel, Birgit Roth (Speyer), Wilhelm Schmidt (Salzgitter),
Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Gisela Schröter, Reinhard Schultz
(Everswinkel), Richard Schuhmann (Delitzsch), Dietmar Schütz (Oldenburg),
Dr. Angelica Schwall-Düren, Ernst Schwanhold, Wieland Sorge, Antje-Marie Steen,
Reinhold Strobl, Hans Georg Wagner, Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker,
Jürgen Wieczorek (Böhlen), Klaus Wiesehügel, Dr. Wolfgang Wodarg,
Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD und Dr. Reinhard Loske, Sylvia Voss,
Hans-Josef Fell, Winfried Herrmann, Oswald Metzger, Kerstin Müller (Köln),
Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sicherung des nationalen Naturerbes – Nationalpark Hainich

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, zur Sicherung und
zum Schutz des nationalen Naturerbes, auf die weitere wirtschaftliche Nutzung
der Laubholzbestände im Nationalpark Hainich solange zu verzichten, bis eine
einvernehmliche Lösung für die Übertragung der Nationalparkflächen an das
Land Thüringen gefunden ist.

Berlin, den 23. November 1999

Dr. Peter Struck und Fraktion
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion

Drucksache 14/2138 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Begründung

Mit der Einrichtung des Nationalparks Hainich sind die in Mitteleuropa einzig-
artigen großflächigen zusammenhängenden und naturnahen Laubmischwälder
des Hainich unter Schutz gestellt worden.

Nach § 3 Abs. 1 des Nationalparkgesetzes ist das Ziel: „den Südteil des Hainich
von menschlichen Einflüssen weitgehend freizuhalten“. Damit folgt man dem
internationalen Leitbild: Nationalparke sollen Natur Natur sein lassen. Die
Natur soll sich ohne menschlichen Einfluss und Steuerung entsprechend den
natürlichen Gegebenheiten entwickeln können.

Der größere Teil der Nationalparkfläche befindet sich im Eigentum des Bundes.
Das Bundesfinanzministerium hat auf diesen Flächen in der Vergangenheit
Holz einschlagen lassen und beabsichtigt dies auch weiterhin zu tun. Hierzu
liegt ein Forsteinrichtungswerk vor, aus dem für das Forstwirtschaftsjahr 2000
Holzeinschlagsmengen in der Größenordung von 30 000 fm als Planungs-
grundlage ableitbar sind.

Dieses Vorgehen läuft der Idee und dem Schutzzweck des Nationalparks zu-
wider (§ 3 Thüringer Gesetz über National Park Hainich).

Dem Image des Nationalparks, der mit dem Slogan „Urwald in der Mitte
Deutschlands“ um Besucher wirbt, wird durch den Holzeinschlag erheblicher
Schaden zugefügt.

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