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BUNDESGERI[X.]HTSHOF
IM NAMEN DES VOLKES
URTEIL
V [X.]
Verkün[X.]et am:
14. Oktober
2011
Langen[X.]örfer-Kunz
Justizangestellte
als Urkun[X.]sbeamtin
[X.]er Ges[X.]häftsstelle
in [X.]em Re[X.]htsstreit
Na[X.]hs[X.]hlagewerk:
ja
[X.]Z:
ja
[X.]R:
ja
[X.] § 25 Abs. 5 Alt. 2
Von [X.]em Stimmre[X.]htsverbot na[X.]h §
25 Abs.
5 Alt.
2 [X.] wer[X.]en nur Abstimmun-gen über Bes[X.]hlussgegenstän[X.]e erfasst, [X.]ie verfahrensre[X.]htli[X.]he Maßnahmen be-treffen, worunter insbeson[X.]ere Bes[X.]hlüsse über [X.]ie Einleitung [X.]es Re[X.]htsstreits, [X.]ie Art un[X.] Weise [X.]er Prozessführung un[X.] [X.]ie Frage [X.]er verfahrensre[X.]htli[X.]hen Been[X.]i-gung fallen; [X.]ass eine Bes[X.]hlussfassung Auswirkungen auf [X.]en Re[X.]htsstreit in mate-riell-re[X.]htli[X.]her Hinsi[X.]ht hat o[X.]er haben kann, genügt ni[X.]ht.
[X.], Urteil vom 14. Oktober 2011 -
V [X.] -
LG Dres[X.]en
[X.]
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Der V. Zivilsenat [X.]es [X.] hat am 14. Oktober 2011 [X.]ur[X.]h [X.]en
Vorsitzen[X.]en Ri[X.]hter Prof. [X.], [X.] un[X.] [X.] un[X.] [X.]ie Ri[X.]hterinnen
Dr. Brü[X.]kner
un[X.] Weinlan[X.]
für Re[X.]ht erkannt:
Die Re[X.]htsmittel [X.]er Parteien gegen [X.]as Urteil [X.]er 2.
Zivil-kammer
[X.]es [X.] vom 10.
Februar 2011 wer-[X.]en zurü[X.]kgewiesen.
Von [X.]en Kosten [X.]es Revisionsverfahrens tragen [X.]er Kläger 7/10 un[X.] [X.]ie Beklagten 3/10.
Von Re[X.]hts wegen
Tatbestan[X.]:
Die Parteien bil[X.]en eine Wohnungseigentümergemeins[X.]haft. Von [X.]en Mit-eigentumsanteilen verfügen [X.]er Kläger über 360,982/1.000, [X.]er Beklagte zu
1 über 517,761/1.000 un[X.] [X.]ie Beklagten zu 2 un[X.] 3 gemeins[X.]haftli[X.]h über 121,257/1.000.
Der Beklagte zu 1 führte ohne Zustimmung [X.]er übrigen Wohnungseigen-tümer Umbaumaßnahmen [X.]ur[X.]h. Er ließ auf [X.]er Da[X.]hterrasse [X.]es Altbaus eine Mauer entfernen, ein Fenster zumauern un[X.] [X.]ie gesamte [X.] [X.]ur[X.]h [X.]en Einbau von vier Stahlträgern in [X.]er [X.] abstützen. Im Berei[X.]h
[X.]er 1
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[X.] veranlasste er zur S[X.]haffung eines Ausgangs [X.]ie Vergrö-ßerung eines Fensters bis zum Bo[X.]en. Vor [X.]iesem Fenster ließ er eine [X.] erri[X.]hten.
[X.] nahm [X.]er Kläger [X.]en Beklagten zu
1 in einem [X.] mit Stufenanträgen auf Auskunftserteilung über vorgenommene bau-li[X.]he Verän[X.]erungen, auf Versi[X.]herung [X.]er Ri[X.]htigkeit [X.]er Auskunftserteilung an Ei[X.]es statt sowie auf Beseitigung [X.]er si[X.]h aus [X.]er Auskunft ergeben[X.]en bauli[X.]hen Verän[X.]erung in Anspru[X.]h. Mit [X.]en Anträgen [X.]er ersten un[X.] zweiten Stufe hatte [X.]er Kläger Erfolg. Das Verfahren ist [X.]erzeit in [X.]er Bes[X.]hwer-[X.]einstanz anhängig.
Auf [X.]er Wohnungseigentümerversammlung vom 5. Mai 2009 wur[X.]en mit [X.]en Stimmen [X.]er Beklagten zu [X.]em Tagesor[X.]nungspunkt ([X.]) 2
folgen[X.]e Bes[X.]hlüsse
gefasst:
"a) Die [X.] stimmt [X.]er Entfernung [X.]er im [X.] auf [X.]er Da[X.]hterrasse befin[X.]li[X.]hen Mauer zu
b) Die [X.] stimmt [X.]em S[X.]hließen [X.]er Fenstertür [X.]ur[X.]h [X.] o[X.]er Verputzen zu, [X.]ie zur Hälfte [X.]er Bege-hung [X.]er Terrasse [X.]ient.
[X.]) Die [X.] stimmt [X.]er Öffnung [X.]es im Berei[X.]h [X.]er [X.] befin[X.]li[X.]hen Fensters bis zum Bo[X.]en un[X.] S[X.]haffung eines Ausgangs zu.
[X.]) Die [X.] stimmt [X.]em Erstellen un[X.] Bauen einer Holzterrasse vor [X.]er [X.] zu.
e) Die [X.] stimmt [X.]er Abstützung [X.]er gesamten [X.] zu, [X.]ie auf [X.]er Terrasse verlegt wur[X.]en un[X.] [X.]ie Funktion [X.]es fehlen[X.]en [X.] übernehmen, wobei [X.]iese Stahlträger innerhalb [X.]er [X.] liegen."
Der gegen [X.]iese
Bes[X.]hlüsse erhobenen
Anfe[X.]htungsklage hat
[X.]as Amts-geri[X.]ht stattgegeben. Das [X.] hat sie nur hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er Bes[X.]hlüsse zu [X.]) un[X.] [X.]) für begrün[X.]et era[X.]htet; im Übrigen hat es [X.]ie Klage ab-
un[X.] [X.]ie 3
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Berufung zurü[X.]kgewiesen. Mit [X.]er zugelassenen Revision mö[X.]hte [X.]er Kläger [X.]ie Wie[X.]erherstellung [X.]es erstinstanzli[X.]hen Urteils errei[X.]hen. Die Beklagten erstreben mit [X.]er Ans[X.]hlussrevision eine vollstän[X.]ige Klageabweisung.
Ents[X.]hei[X.]ungsgrün[X.]e:
I.
Das Berufungsgeri[X.]ht meint, [X.]er
Beklagte zu 1 habe zulässigerweise an [X.]er Abstimmung über [X.]ie Bes[X.]hlüsse zu [X.]
2 teilgenommen. Für [X.]as Eingrei-fen [X.]er einer Stimmbere[X.]htigung entgegenstehen[X.]en Regelung [X.]es §
25 Abs.
5 [X.] genüge es ni[X.]ht, [X.]ass eine Bes[X.]hlussfassung Auswirkungen auf einen an[X.]eren Re[X.]htstreit habe, solange sie ni[X.]ht auf [X.]essen Been[X.]igung abziele. Die Vors[X.]hrift sehe bei Vorliegen einer Interessenkollision kein allgemeines Stimmre[X.]htsverbot vor. Vielmehr bleibe [X.]as Stimmre[X.]ht au[X.]h bei [X.]er [X.] unangetastet. Glei[X.]hwohl sei [X.]ie Klage hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er Bes[X.]hlüsse zu [X.]
2 [X.]) un[X.] [X.]) begrün[X.]et, weil insoweit
an[X.]ers als bei [X.]en übrigen angefo[X.]htenen Bes[X.]hlüssen
[X.]ie Re[X.]hte [X.]es [X.] über [X.]as in §
14 Nr.
1 [X.] bestimmte Maß hinaus berührt wor[X.]en seien
un[X.] [X.]eshalb na[X.]h §
22 Abs.
1 [X.] au[X.]h [X.]essen
Zustimmung erfor[X.]erli[X.]h gewesen sei.
II.
Bei[X.]en Re[X.]htsmitteln bleibt [X.]er Erfolg versagt.
1. Das gilt zunä[X.]hst für [X.]ie Revision [X.]es [X.]. Das Berufungsgeri[X.]ht hat [X.]ie gegen [X.]ie Bes[X.]hlüsse zu [X.] 2
a), b) un[X.] e) geri[X.]htete Anfe[X.]htungs-klage zu Re[X.]ht abgewiesen.
a) Das Stimmre[X.]htsverbot [X.]es §
25 Abs.
5 Alt. 2 [X.] greift ni[X.]ht ein.
[X.] kann offen bleiben, ob [X.]er Anwen[X.]ung [X.]er Regelung bereits entgegen steht, [X.]ass [X.]as vor [X.]er Fassung [X.]er angefo[X.]htenen Bes[X.]hlüsse eingeleitete 6
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[X.] nur von [X.]em Kläger gegen [X.]en Beklagten zu 1 angestrengt wor[X.]en ist, [X.]ie genannte Regelung aber zumin[X.]est ihrem Wortlaut na[X.]h ein Verfahren übrigen Wohnungseigentümer voraussetzt. Denn [X.]as Stimmre[X.]htsverbot greift je[X.]enfalls aus teleologis[X.]hen Erwägungen ni[X.]ht ein.
[X.])
Das Stimmre[X.]ht
[X.]er Wohnungseigentümer gehört zu [X.]em Kernberei[X.]h elementarer Mitglie[X.]s[X.]haftsre[X.]hte (Senat, Urteil vom 10. Dezember 2010
V ZR 60/10, NJW 2011, 679, 681). Da es ein wesentli[X.]hes Mittel zur Mitge-staltung [X.]er [X.]sangelegenheiten bil[X.]et, [X.]arf es nur ausnahmsweise un[X.] le[X.]igli[X.]h unter eng begrenzten Voraussetzungen einges[X.]hränkt wer[X.]en (Senat, Bes[X.]hluss vom 19.
September 2002
[X.], [X.]Z 152, 46, 57
mwN). Vor [X.]iesem Hintergrun[X.] erfasst [X.]as Stimmre[X.]htsverbot na[X.]h §
25 Abs.
5 [X.] nur bestimmte Fälle s[X.]hwerwiegen[X.]er Interessenkollisionen, in [X.]enen [X.]ie
-
sonst legitime
-
Verfolgung au[X.]h privater Son[X.]erinteressen bei [X.]er Willens-bil[X.]ung [X.]er Wohnungseigentümer
ni[X.]ht mehr hinnehmbar ers[X.]heint (vgl. Senat, Bes[X.]hluss vom 19.
September 2002, [X.]O, S.
57
f.).
Mit Bli[X.]k auf [X.]ie Regelung [X.]es §
25 Abs.
5 Alt.
2 [X.] geht [X.]as gesetzge-beris[X.]he Anliegen [X.]ahin
zu verhin[X.]ern, [X.]ass [X.]er Prozessgegner
auf [X.]as Ob un[X.] Wie einer gegen ihn geri[X.]hteten Prozessführung Einfluss nehmen kann
(zutreffen[X.] LG Mün[X.]hen
I, NJW-RR 2011, 374, 375; [X.], [X.] 468
f.). Denn bei einer Mitwirkung an [X.]er auf [X.]as Verfahren bezogenen Willensbil[X.]ung au[X.]h auf [X.]eite bestün[X.]e [X.]ie naheliegen[X.]e Gefahr, [X.]ass eine sa[X.]hgere[X.]h-te Klärung [X.]er zur geri[X.]htli[X.]hen Überprüfung gestellten Streitgegenstän[X.]e er-s[X.]hwert o[X.]er gar verhin[X.]ert wür[X.]e, sei es, [X.]ass s[X.]hon keine Klage erhoben wür[X.]e, sei es, [X.]ass sa[X.]hgere[X.]hte Anträge ni[X.]ht gestellt wür[X.]en
o[X.]er [X.]er Re[X.]htsstreit in sonstiger Weise ni[X.]ht mit [X.]em nötigen Na[X.]h[X.]ru[X.]k betrieben wür[X.]e. Daher s[X.]hei[X.]et eine Beteiligung an [X.]er Abstimmung über alle Be-s[X.]hlussgegenstän[X.]e aus, [X.]ie verfahrensbezogene Maßnahmen betreffen, wo-runter insbeson[X.]ere Bes[X.]hlüsse über [X.]ie Einleitung [X.]es Re[X.]htsstreits, [X.]ie Art 10
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un[X.] Weise [X.]er Prozessführung un[X.] [X.]ie Frage [X.]er verfahrensre[X.]htli[X.]hen Been-[X.]igung fallen
(vgl. nur [X.], [X.]O; [X.], [X.], 11.
Aufl., §
25 Rn.
134; jeweils
mwN).
Da mit [X.]er Regelung [X.]es §
25 Abs.
5 Alt.
2 [X.] le[X.]igli[X.]h si[X.]hergestellt wer[X.]en soll, [X.]ass [X.]ie prozessuale Willensbil[X.]ung frei von [X.]en Interessen [X.]es Prozessgegners getroffen wir[X.], sin[X.] von [X.]em Stimmre[X.]htsverbot ni[X.]ht Abstim-mungen betroffen über Gegenstän[X.]e, [X.]ie kein verfahrensre[X.]htli[X.]hes Verhalten betreffen.
Angesi[X.]hts [X.]es hohen Rangs, [X.]er [X.]er [X.] [X.]er [X.] bei [X.]er Verwaltung [X.]es [X.]seigentums zukommt, gilt [X.]ies selbst [X.]ann, wenn [X.]ie ni[X.]ht auf verfahrensre[X.]htli[X.]he Maßnahmen be-zogene Bes[X.]hlussfassung Auswirkungen auf [X.]en Re[X.]htsstreit in materiellre[X.]ht-li[X.]her Hinsi[X.]ht hat
o[X.]er haben kann
(vgl. au[X.]h BayObLG, [X.], 565
f.). Dies ers[X.]heint au[X.]h [X.]eshalb sa[X.]hgere[X.]ht, weil sol[X.]he Bes[X.]hlüsse [X.]em bereits angestrengten Prozess
ni[X.]ht notwen[X.]ig [X.]ie materiell-re[X.]htli[X.]he Grun[X.]lage ent-ziehen. Denn [X.]em überstimmten Wohnungseigentümer bleibt es unbenommen, [X.]ie von [X.]er Mehrheit bes[X.]hlossenen Regelungen mit [X.]er Bes[X.]hlussmängelkla-ge anzugreifen. Führt [X.]ie geri[X.]htli[X.]he Überprüfung [X.]azu, [X.]ass [X.]ie
Bes[X.]hlüsse [X.]en Anfor[X.]erungen einer
or[X.]nungsgemäßen Verwaltung o[X.]er [X.]en sonstigen Vorgaben [X.]es Wohnungseigentumsgesetzes
wie etwa na[X.]h §
22 Abs.
1 i.V.m. §
14 Nr.
1 [X.]
ni[X.]ht genügen, tritt keine "Erle[X.]igung"
[X.]es an[X.]eren Verfahrens ein.
Bei [X.]em hier zugrun[X.]e gelegten Verstän[X.]nis [X.]es §
25 Abs.
5 Alt.
2 [X.] steht [X.]er in [X.]er Abstimmung unterlegene Wohnungseigentümer ni[X.]ht s[X.]hle[X.]hter als er stün[X.]e, wenn [X.]ie Wohnungseigentümer ni[X.]ht na[X.]h, son-[X.]ern s[X.]hon vor [X.]er Einleitung [X.]es hier zwis[X.]hen [X.]em Kläger un[X.] [X.]em [X.] zu 1 geführten [X.]s [X.]ie bauli[X.]hen Verän[X.]erungen gebilligt hät-ten.
[X.]) Auf [X.]ieser Grun[X.]lage s[X.]heitern [X.]ie Bes[X.]hlüsse ni[X.]ht an [X.]em Stimm-re[X.]htsverbot [X.]es §
25 Abs.
5 Alt.
2 [X.]. Mit [X.]en angefo[X.]htenen Bes[X.]hlüssen sollte [X.]er [X.]ur[X.]h [X.]en Beklagten zu 1 in re[X.]htswi[X.]riger Weise herbeigeführte bau-12
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li[X.]he Zustan[X.] gebilligt
wer[X.]en. Verfahrensre[X.]htli[X.]he Maßnahmen wur[X.]en ni[X.]ht bes[X.]hlossen.
b) Ob [X.]iese Billigung Bestan[X.] haben kann, hängt na[X.]h §
22 Abs.
1 [X.] [X.]avon ab, ob [X.]er Kläger [X.]ur[X.]h [X.]ie bauli[X.]hen
Verän[X.]erungen in einer über [X.]as in §
14 Nr.
1 [X.] bestimmte Maß hinausgehen[X.]en Weise in seinen Re[X.]hten beeinträ[X.]htigt
wir[X.]. Bei [X.]er Beurteilung, ob eine Umgestaltung beeinträ[X.]htigen[X.] wirkt, kommen nur konkrete un[X.] objektive Beeinträ[X.]htigungen in Betra[X.]ht. Ent-s[X.]hei[X.]en[X.] ist, ob si[X.]h na[X.]h [X.]er Verkehrsans[X.]hauung ein Wohnungseigentümer in [X.]er betreffen[X.]en Situation verstän[X.]igerweise beeinträ[X.]htigt fühlen [X.]arf (vgl. nur Senat, Bes[X.]hluss vom 19.
Dezember 1991
[X.], [X.]Z 116, 392, 396; [X.], [X.]O, §
22 Rn.
174 mwN). Dabei ist insbeson[X.]ere zu berü[X.]ksi[X.]htigen, [X.]ass [X.]ie Zustimmung aller Wohnungseigentümer je[X.]enfalls [X.]ur[X.]h na[X.]hteilige Verän[X.]erungen [X.]es optis[X.]hen Gesamtein[X.]ru[X.]ks (vgl. Senat, Bes[X.]hluss vom 19.
Dezember 1991, [X.]O, mwN) o[X.]er [X.]ur[X.]h [X.]ie Mögli[X.]hkeit [X.] intensiveren Nutzung (Senat, Bes[X.]hluss vom 21.
Dezember 2000
[X.]/00, [X.]Z 146, 241, 248, mwN) notwen[X.]ig wer[X.]en kann
(vgl. zum Ganzen au[X.]h [X.], [X.]O, §
22 Rn.
185, 188
f.
mwN). Das gilt au[X.]h bei Ein-griffen in [X.]ie Statik, sofern si[X.]h negative Auswirkungen auf [X.]as [X.]s-eigentum ni[X.]ht auss[X.]hließen lassen ([X.], [X.]O, Rn.
181
f.
mwN).
[X.]) Einen Verstoß gegen [X.]iese Re[X.]htsgrun[X.]sätze lässt [X.]as Berufungsur-teil ni[X.]ht erkennen. Verfahrensfehler bei [X.]er Feststellung [X.]es Sa[X.]hverhalts wer[X.]en ni[X.]ht gerügt. Au[X.]h im Übrigen sin[X.] [X.]ie Wür[X.]igungen [X.]es Berufungsge-ri[X.]hts, bei [X.]enen [X.]em Tatri[X.]hter ein revisionsre[X.]htli[X.]h nur bes[X.]hränkt überprüf-barer Beurteilungsspielraum zusteht
(so bereits Senat, Bes[X.]hluss vom 19.
Dezember 1991, [X.]O, für [X.]as Verfahren [X.]er weiteren
Bes[X.]hwer[X.]e na[X.]h §§
43, 45 Abs.
1 [X.] a.F., §§
27, 29 FGG),
ni[X.]ht zu beanstan[X.]en. Das gilt insbeson[X.]ere, soweit [X.]as Berufungsgeri[X.]ht ausführt, [X.]en vorgelegten Li[X.]htbil-[X.]ern sei zu entnehmen, [X.]ass [X.]ie gebilligte Verän[X.]erung eines Teilberei[X.]hs [X.]er Außenfassa[X.]e (Bes[X.]hluss zu [X.] 2 b))
we[X.]er von [X.]em Son[X.]ereigentum [X.]es 14
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[X.] no[X.]h von [X.]en im [X.]seigentum stehen[X.]en Flä[X.]hen no[X.]h vom öffentli[X.]hen Straßenraum her einsehbar
sei. Na[X.]h [X.]en Li[X.]htbil[X.]ern habe [X.]er A[X.]ru[X.]h [X.]er Trennmauer auf [X.]er Da[X.]hterrasse un[X.] [X.]er Einbau [X.]er vier Stahlträger (Bes[X.]hlüsse
zu [X.] 2 a) un[X.] e))
in [X.]en für [X.]en Kläger einsehbaren Berei[X.]hen allenfalls zu einer kaum merkli[X.]hen optis[X.]hen
Verän[X.]erung geführt. Ein Na[X.]hteil i.S.v. §
14 Nr.
1 [X.] könne au[X.]h ni[X.]ht ohne weiteres aus [X.]em Umstan[X.] hergeleitet wer[X.]en, [X.]ass [X.]ur[X.]h [X.]ie bauli[X.]he Verän[X.]erung ein [X.]er [X.] wi[X.]erspre[X.]hen[X.]er Zustan[X.] ges[X.]haffen wor[X.]en sei (mit zutref-fen[X.]em Hinweis auf Senat, Bes[X.]hluss vom 21.
Dezember 2000
[X.]/00, [X.]Z 146, 241, 247
f.).
Zwar sei in [X.]ie Statik [X.]es Gebäu[X.]es eingegriffen wor-[X.]en. Infolge [X.]es Einbaus [X.]er Stahlträger sei je[X.]o[X.]h keine Gefahr für [X.]ie [X.] Stabilität ges[X.]haffen, son[X.]ern
wie si[X.]h aus [X.]em überzeugen[X.]en Sa[X.]hverstän[X.]igenguta[X.]hten ergebe
sogar eine geringfügige statis[X.]he [X.] herbeigeführt wor[X.]en.
[X.]) Ohne Re[X.]htsfehler hat [X.]as Berufungsgeri[X.]ht s[X.]hließli[X.]h [X.]as Vorbrin-gen [X.]es [X.], [X.]ie im Zuge [X.]er bauli[X.]hen Verän[X.]erung [X.]ur[X.]hgeführte Was-serabführung auf [X.]er Da[X.]hterrasse
sei ni[X.]ht fa[X.]hgere[X.]ht ausgeführt wor[X.]en, mit [X.]er Begrün[X.]ung für unerhebli[X.]h gehalten, [X.]ie Bes[X.]hlussanfe[X.]htung sei auf [X.]ie-sen Gesi[X.]htspunkt ni[X.]ht innerhalb [X.]er (materiellre[X.]htli[X.]hen)
Klagebegrün[X.]ungs-frist na[X.]h §
46 Abs.
1 Satz 2 [X.] gestützt wor[X.]en (zu [X.]iesem Erfor[X.]ernis Se-nat, Urteil vom
16.
Januar 2009
-
V ZR 74/08,
[X.]Z
179, 230, 237; Urteil vom 27.
März 2009
[X.], [X.], 2132, 2133; [X.] in [X.], [X.]O, §
46 Rn.
56 mwN).
2. Die Ans[X.]hlussrevision [X.]er Beklagten
ist ebenfalls unbegrün[X.]et. Die Auf-fassung [X.]es Berufungsgeri[X.]hts, [X.]ie Bes[X.]hlüsse zu [X.] 2
[X.]) un[X.] [X.]) hätten [X.]er Zustimmung au[X.]h [X.]es [X.] be[X.]urft, hält [X.]er revisionsre[X.]htli[X.]hen [X.] je[X.]enfalls insoweit stan[X.], als [X.]as Berufungsgeri[X.]ht [X.]ie Mögli[X.]hkeit einer
intensiveren
Nutzung
bejaht un[X.] si[X.]h mit [X.]en [X.]iesbezügli[X.]hen Wür[X.]igungen
innerhalb [X.]er Grenzen [X.]es [X.]em Tatri[X.]hter zustehen[X.]en [X.] 16
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([X.]azu oben 1.
b)
[X.])) gehalten hat. Das gilt insbeson[X.]ere für [X.]ie Ausführungen [X.]es Berufungsgeri[X.]hts zu [X.]er im Souterrainberei[X.]h eingefügten
breiten
Glastür. Au[X.]h im Übrigen sin[X.] [X.]ie Erwägungen [X.]es Berufungsgeri[X.]hts revisionsre[X.]htli[X.]h ni[X.]ht zu beanstan[X.]en.
a) Ohne Erfolg rügen [X.]ie
Beklagten, [X.]ie Annahme [X.]es Berufungsgeri[X.]hts, [X.]ie Nutzung [X.]er Terrassenflä[X.]he biete gegenüber [X.]er bisherigen Rasenflä[X.]he ein höheres Störpotential, beruhe auf reiner Spekulation. Dabei wir[X.] nämli[X.]h übersehen, [X.]ass [X.]as erhöhte Störpotential im Hinbli[X.]k [X.]arauf, [X.]ass es si[X.]h um eine Holzterrasse han[X.]elt, offenkun[X.]ig ist. Das gilt umso mehr, wenn man mit [X.]en Beklagten [X.]avon ausgeht, [X.]ie Nutzung [X.]er Terrasse sei allen Wohnungs-eigentümern gestattet.
b) Die Auffassung [X.]er Ans[X.]hlussrevision, hinsi[X.]htli[X.]h [X.]er Holzterrasse sei le[X.]igli[X.]h eine Gebrau[X.]hsregelung na[X.]h §
15 Abs.
2 [X.] bes[X.]hlossen wor[X.]en, geht fehl. Denn als bauli[X.]he Maßnahme ist [X.]ie Erri[X.]htung einer vorher no[X.]h ni[X.]ht bestehen[X.]en Terrasse (je[X.]enfalls au[X.]h)
[X.]er Regelung [X.]es §
22 Abs.
1 unterworfen.
[X.]) Soweit [X.]ie Beklagen s[X.]hließli[X.]h gelten[X.] ma[X.]hen, [X.]er Beklagte zu 1 ha-be [X.]em Kläger zugesi[X.]hert, [X.]ieser könne auf einer geeignet ers[X.]heinen[X.]en Teilflä[X.]he [X.]es Grun[X.]stü[X.]ks ebenfalls eine verglei[X.]hbare Terrasse erri[X.]hten, ers[X.]hließt si[X.]h [X.]em Senat kein re[X.]htli[X.]her Gesi[X.]htspunkt, unter [X.]em [X.]ieses Vorbringen erhebli[X.]h sein könnte.
18
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-
10
-
III.
Die Kostenents[X.]hei[X.]ung beruht auf §
97 Abs.
1 i.V.m.
§
92 Abs.
1 Satz
1
ZPO.
Krüger
S[X.]hmi[X.]t-Ränts[X.]h
Roth
Brü[X.]kner
Weinlan[X.]
Vorinstanzen:
[X.], Ents[X.]hei[X.]ung vom [X.] -
150 [X.] 3504/09 -
LG Dres[X.]en, Ents[X.]hei[X.]ung vom 10.02.2011 -
2 S 541/09 -
21
Meta
14.10.2011
Bundesgerichtshof V. Zivilsenat
Sachgebiet: ZR
Zitiervorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 14.10.2011, Az. V ZR 56/11 (REWIS RS 2011, 2370)
Papierfundstellen: REWIS RS 2011, 2370
Auf Mobilgerät öffnen.
Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
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