Bundesgerichtshof, Beschluss vom 25.01.2024, Az. III ZB 41/23

3. Zivilsenat | REWIS RS 2024, 849

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Tenor

Die Rechtsbeschwerde der Beklagten gegen den Beschluss des 7. Zivilsenats des [X.] vom 9. Mai 2023 - [X.] - wird auf ihre Kosten als unzulässig verworfen.

Streitwert: bis 500 €

Gründe

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I.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">1 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die Klägerin ma[X.]ht gegen [X.]ie Beklagte im Wege [X.]er Stufenklage Ansprü[X.]he auf Re[X.]hnungslegung, Auszahlung von Gewinnbeteiligungen un[X.] gegebenenfalls S[X.]ha[X.]ensersatz aus einem im April 2019 ges[X.]hlossenen Kooperationsvertrag gelten[X.]. Dessen Gegenstan[X.] war [X.]ie Zusammenarbeit beim Verkauf eines Unternehmens, an [X.]em [X.]ie mittlerweile insolvente [X.]                  , eine gemeinsame S[X.]hul[X.]nerin [X.]er [X.] un[X.] [X.]es Ges[X.]häftsführers [X.]er Klägerin, [X.]er [X.] als Si[X.]herheit für eine Darlehensfor[X.]erung ein Verwertungsre[X.]ht un[X.] eine Beteiligung an [X.]em hieraus resultieren[X.]en Verkaufserlös eingeräumt hatte (sog. "Penalty Rat[X.]het"); hieran sollte [X.]ie Klägerin mit 50 % beteiligt wer[X.]en. Im Mai 2019 wur[X.]e [X.]er Ges[X.]häftsführer [X.]er [X.] zuglei[X.]h zum Ges[X.]häftsführer [X.]er S.      bestellt.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">2 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung erfolgte [X.]ie Veräußerung [X.]es Unternehmens, [X.]ie [X.]azu führte, [X.]ass alle Insolvenzgläubiger zu 100 % befrie[X.]igt wer[X.]en konnten. Im August 2020 übermittelte [X.]ie Beklagte [X.]er Klägerin eine Übersi[X.]ht über [X.]ie aus ihrer Si[X.]ht aufgrun[X.] [X.]er Kooperationsvereinbarung we[X.]hselseitig zu zahlen[X.]en Beträge. Die Klägerin hält [X.]iese für ni[X.]ht erfor[X.]erli[X.]h un[X.] überhöht.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">3 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Das [X.] hat [X.]ie Beklagte [X.]ur[X.]h Teilurteil vom 29. Dezember 2022 verurteilt, [X.]er Klägerin Auskunft [X.]arüber zu erteilen,

a) wel[X.]he Vergütung zwis[X.]hen [X.]er [X.] un[X.] [X.]er [X.]auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]er Honorarvereinbarung vom 2. Januar/13. Juli 2020 vereinbart wur[X.]e,

b) wel[X.]he Leistungen von [X.]er [X.] auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]er Honorarvereinbarung zwis[X.]hen [X.]er [X.] un[X.] [X.]er [X.]vom 2. Januar/13. Juli 2020 erbra[X.]ht wer[X.]en sollten un[X.] tatsä[X.]hli[X.]h erbra[X.]ht wur[X.]en,

[X.]) wie [X.]ie Höhe [X.]es von [X.]er S.      Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft mbH mit Re[X.]hnung vom 22.12.2020 [X.]: 0057-2020-00030 (Anlage [X.]) abgere[X.]hneten Honorars über 5.786.080,00 Euro (brutto) ermittelt wur[X.]e, insbeson[X.]ere ob un[X.] ggf. inwieweit un[X.] [X.]ur[X.]h [X.] Zus[X.]hläge [X.]. § 3 [X.] in wel[X.]her Höhe un[X.] in wel[X.]hem Umfang angesetzt un[X.] wie begrün[X.]et wur[X.]en,

[X.]) wel[X.]her Anteil [X.]es von [X.]er [X.] mit Re[X.]hnung vom 22.12.2020 [X.]: 0057-2020-00030 (Anlage [X.]) abgere[X.]hneten Honorars über 5.786.080,00 Euro (brutto) auf [X.]ie Erstellung [X.]es Insolvenzplans [X.]ur[X.]h [X.]ie [X.] Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft entfallen ist,

e) wel[X.]he Vergütungen neben [X.]er im Antrag zu Ziff. 1 [X.]) genannten Vergütung für [X.]ie Erstellung [X.]es Insolvenzplans von [X.]er [X.]auf wel[X.]her vertragli[X.]hen Grun[X.]lage, zu wel[X.]hen Kon[X.]itionen un[X.] für wel[X.]he Tätigkeiten seit [X.]em 1. Mai 2019 an [X.]ie [X.] Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft gezahlt wor[X.]en sin[X.],

f) wel[X.]he Vergütungen neben [X.]em in [X.]er Re[X.]hnung vom 22.12.2020 [X.]: 0057-2020-00030 (Anlage [X.]) abgere[X.]hneten Honorar von [X.]er S.                          auf wel[X.]her vertragli[X.]hen Grun[X.]lage, zu wel[X.]hen Kon[X.]itionen un[X.] für wel[X.]he Tätigkeiten seit [X.]em 1. Mai 2019 an [X.]ie [X.] gezahlt wor[X.]en sin[X.],

g) wel[X.]he Vergütung [X.]er Ges[X.]häftsführer un[X.] Alleingesells[X.]hafter [X.]er [X.], [X.]    , als Ges[X.]häftsführer [X.]er [X.]seit seiner Bestellung im Mai 2019 erhalten hat,

h) ob es weitere s[X.]hriftli[X.]he o[X.]er mün[X.]li[X.]he Vereinbarungen zwis[X.]hen [X.]er S.                         un[X.] [X.]er [X.] bzw. einzelnen Re[X.]htsanwälten bzw. Re[X.]htsanwältinnen [X.]er [X.] über [X.]ie Vergütung weiterer Leistungen im Zusammenhang mit [X.]er Abwi[X.]klung [X.]es Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung [X.]er [X.]                      gab,

i) ob Beträge, [X.]ie seitens [X.]er [X.] gegenüber [X.]er [X.]in Re[X.]hnung gestellt wur[X.]en, von [X.]er [X.] an [X.]ie Beklagte o[X.]er [X.]eren Alleingesells[X.]hafter, [X.]    , bzw. eine Gesells[X.]haft, [X.]ie si[X.]h im unmittelbaren o[X.]er mittelbaren Anteilsbesitz [X.]er [X.] o[X.]er [X.]es [X.]    befin[X.]et, teilweise zurü[X.]kgezahlt bzw. rü[X.]kvergütet wur[X.]en.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">4 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die hiergegen von [X.]er [X.] erhobene Berufung hat [X.]as Oberlan[X.]esgeri[X.]ht - na[X.]h entspre[X.]hen[X.]em Hinweis - [X.]ur[X.]h [X.]en angefo[X.]htenen Bes[X.]hluss mit [X.]er Begrün[X.]ung als unzulässig verworfen, [X.]ie erfor[X.]erli[X.]he Bes[X.]hwer gemäß § 511 Abs. 2 [X.]. 1 ZPO wer[X.]e ni[X.]ht errei[X.]ht. Gegen [X.]iese Ents[X.]hei[X.]ung ri[X.]htet si[X.]h [X.]ie Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e [X.]er [X.].

II.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">5 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e hat keinen Erfolg.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">6 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die na[X.]h § 574 Abs. 1 Satz 1 [X.]. 1 in Verbin[X.]ung mit § 522 Abs. 1 Satz 4 ZPO ohne Rü[X.]ksi[X.]ht auf [X.]en Bes[X.]hwer[X.]ewert statthafte (vgl. etwa Senat, Bes[X.]hluss vom 19. Dezember 2019 - [X.], NJW-RR 2020, 189 Rn. 4 [X.]) sowie form- un[X.] fristgere[X.]ht eingelegte un[X.] begrün[X.]ete Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e ist unzulässig, weil we[X.]er [X.]ie Re[X.]htssa[X.]he grun[X.]sätzli[X.]he Be[X.]eutung hat, no[X.]h [X.]ie Fortbil[X.]ung [X.]es Re[X.]hts o[X.]er [X.]ie Si[X.]herung einer einheitli[X.]hen Re[X.]htspre[X.]hung eine Ents[X.]hei[X.]ung [X.]es Senats erfor[X.]ert.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">7 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Entgegen [X.]er Ansi[X.]ht [X.]er [X.] ist eine Ents[X.]hei[X.]ung [X.]es Bun[X.]esgeri[X.]htshofs ni[X.]ht zur Si[X.]herung einer einheitli[X.]hen Re[X.]htspre[X.]hung erfor[X.]erli[X.]h. Dur[X.]h [X.]en angefo[X.]htenen Verwerfungsbes[X.]hluss wir[X.] [X.]ie Beklagte ni[X.]ht in ihrem Anspru[X.]h auf re[X.]htli[X.]hes Gehör aus Art. 103 Abs. 1 GG un[X.] in ihrem aus Art. 2 Abs. 1 GG in Verbin[X.]ung mit [X.]em Re[X.]htsstaatsprinzip folgen[X.]en Verfahrensgrun[X.]re[X.]ht auf wirkungsvollen Re[X.]htss[X.]hutz verletzt, wel[X.]hes [X.]en Geri[X.]hten verbietet, [X.]en Beteiligten [X.]en Zugang zu einer in [X.]er Verfahrensor[X.]nung vorgesehenen Instanz in unzumutbarer un[X.] aus Sa[X.]hgrün[X.]en ni[X.]ht mehr zu re[X.]htfertigen[X.]er Weise zu ers[X.]hweren (vgl. zB Senat, Bes[X.]hlüsse vom 15. Dezember 2022 - [X.], NJW-RR 2023, 350 Rn. 3 un[X.] 6 un[X.] vom 19. Dezember 2019 aaO Rn. 5).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">8 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

1. Das Berufungsgeri[X.]ht hat - soweit [X.]ies für [X.]as Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]everfahren von Relevanz ist - zur Begrün[X.]ung seiner Ents[X.]hei[X.]ung ausgeführt, [X.]ie Bes[X.]hwer [X.]er [X.] bestimme si[X.]h na[X.]h [X.]em voraussi[X.]htli[X.]hen Aufwan[X.] an Zeit un[X.] Kosten, [X.]er für sie mit [X.]er Auskunftserteilung verbun[X.]en sei. Dieser sei auf 30 Stun[X.]en zu s[X.]hätzen, wobei je Stun[X.]e na[X.]h § 20 [X.]es Justizvergütungs- un[X.] -ents[X.]hä[X.]igungsgesetzes ([X.]) 4 € anzusetzen seien. Die von [X.]er [X.] angeführten Kosten für [X.]ie Beratung [X.]ur[X.]h Steuerberater un[X.] Anwälte seien ni[X.]ht zu berü[X.]ksi[X.]htigen. Es liege keine [X.]er Ents[X.]hei[X.]ung [X.]es Bun[X.]esgeri[X.]htshofs (Bezugnahme auf Bes[X.]hluss vom 27. März 2019 - [X.] 564/18, NJW 2019, 1752) verglei[X.]hbare Konstellation vor, [X.]a [X.]ie Beklagte ni[X.]ht zur Herausgabe von Belegen verurteilt wor[X.]en sei. Die Beklagte könne keine Anwaltskosten für [X.]ie Prüfung, ob sie [X.]ur[X.]h [X.]ie gefor[X.]erte Auskunft Ges[X.]häftsgeheimnisse [X.]er S.      Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft mbH verrate, ansetzen, [X.]a [X.] keinen unmittelbar aus [X.]em Urteil fließen[X.]en re[X.]htli[X.]hen Na[X.]hteil [X.]arstellten un[X.] [X.]aher bei [X.]er Bemessung [X.]er Bes[X.]hwer außer Betra[X.]ht zu bleiben hätten. Ein Haftungsrisiko sei ni[X.]ht werterhöhen[X.] zu berü[X.]ksi[X.]htigen. Eine anwaltli[X.]he Beratung sei au[X.]h ni[X.]ht insofern erfor[X.]erli[X.]h, als [X.]ie Beklagte auf Informationen [X.]er S.   Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft angewiesen wäre, [X.]a [X.]ie Beklagte [X.]ies ni[X.]ht s[X.]hlüssig [X.]argelegt habe un[X.] kein Anhalt [X.]afür bestehe, [X.]ass [X.]ie S.    Re[X.]htsanwaltsgesells[X.]haft Informationen verweigern wür[X.]e. Insofern sei au[X.]h [X.]er für [X.]ie Abstimmung mit Re[X.]htsanwälten von [X.]er [X.] angesetzte Zeitaufwan[X.] ni[X.]ht zu berü[X.]ksi[X.]htigen.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">9 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Anlass für eine Zulassung [X.]er Berufung [X.]ur[X.]h [X.]as Berufungsgeri[X.]ht, [X.]as [X.]ie Ents[X.]hei[X.]ung hierüber na[X.]hzuholen habe, bestehe ni[X.]ht.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">10 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

2. Diese Bewertung, [X.]ie [X.]er Senat nur [X.]arauf überprüfen kann, ob [X.]as Berufungsgeri[X.]ht [X.]ie Grenzen [X.]es ihm eröffneten Ermessens (§§ 2, 3 ZPO) übers[X.]hritten o[X.]er [X.]ieses fehlerhaft ausgeübt hat (vgl. st. Rspr., zB Senat, Bes[X.]hlüsse vom 25. Mai 2023 - [X.]/22, [X.] 2023, 701 Rn. 9; vom 19. Dezember 2019 aaO Rn. 7; vom 8. März 2018 - [X.]/17, NJW-RR 2018, 697 Rn. 10 un[X.] vom 27. Juli 2017 - [X.]/16, NJW-RR 2017, 1407 Rn. 7; [X.]. [X.]), ist ni[X.]ht zu beanstan[X.]en.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">11 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

a) Zutreffen[X.] ist [X.]as Berufungsgeri[X.]ht [X.]avon ausgegangen, [X.]ass [X.]er Wert [X.]er [X.]ur[X.]h eine erstinstanzli[X.]he Verurteilung zur Auskunftserteilung o[X.]er Re[X.]hnungslegung verursa[X.]hten Bes[X.]hwer si[X.]h an [X.]em Interesse [X.]er verurteilten [X.] orientiert, [X.]ie in Re[X.]e stehen[X.]e Auskunft o[X.]er Abre[X.]hnung ni[X.]ht erteilen zu müssen. Dabei ist im Wesentli[X.]hen auf [X.]en Aufwan[X.] an Zeit un[X.] Kosten abzustellen, [X.]er für [X.]ie sorgfältige Erfüllung [X.]es titulierten Anspru[X.]hs erfor[X.]erli[X.]h ist (st. Rspr., zB Senat, Bes[X.]hlüsse vom 25. Mai 2023 aaO Rn. 10; vom 19. Dezember 2019 aaO Rn. 8; vom 8. März 2018 aaO Rn. 9 un[X.] vom 27. Juli 2017 aaO Rn. 6; [X.], Bes[X.]hluss vom 24. November 1994 - [X.], [X.]Z 128, 85, 87 ff; [X.]. [X.]). Außer Betra[X.]ht bleibt [X.]as Interesse [X.]es [X.], [X.]ie vom Kläger erstrebte un[X.] mit [X.]er Auskunfts- o[X.]er Re[X.]hnungslegung vorbereitete Dur[X.]hsetzung [X.]es Hauptanspru[X.]hs zu verhin[X.]ern o[X.]er zu ers[X.]hweren (st. Rspr., zB Senat, Bes[X.]hlüsse vom 25. Mai 2023 un[X.] vom 19. Dezember 2019; [X.]. aaO; [X.], Bes[X.]hluss vom 24. November 1994 aaO [X.] [X.]). Zur Bewertung [X.]es Zeitaufwan[X.]s kann grun[X.]sätzli[X.]h - wie vom Berufungsgeri[X.]ht ebenfalls ri[X.]htig gesehen - auf [X.]ie für [X.]ie Ents[X.]hä[X.]igung von Zeugen gelten[X.]en Regelungen [X.]es Justizvergütungs- un[X.] -ents[X.]hä[X.]igungsgesetzes zurü[X.]kgegriffen wer[X.]en (st. Rspr., zB Senat, Bes[X.]hlüsse vom 25. Mai 2023 aaO; vom 30. Juli 2020 - [X.], juris Rn. 7 un[X.] vom 9. Februar 2012 - [X.]/11, [X.] 2012, 270 Rn. 7; [X.], Bes[X.]hluss vom 10. Februar 2021 - [X.] 376/20, NJW-RR 2021, 451 Rn. 11; [X.]. [X.]).

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">12 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

b) Na[X.]h [X.]iesen Maßstäben hält [X.]ie angefo[X.]htene Ents[X.]hei[X.]ung re[X.]htli[X.]her Prüfung stan[X.].

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">13 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

aa) Ohne Erfolg rügt [X.]ie Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e, [X.]as Bes[X.]hwer[X.]egeri[X.]ht habe [X.]en Kostenaufwan[X.] [X.]er [X.] ni[X.]ht hinrei[X.]hen[X.] berü[X.]ksi[X.]htigt, in[X.]em es unbea[X.]htet gelassen habe, [X.]ass [X.]ie Beklagte na[X.]h Bu[X.]hstaben a), [X.]), [X.]) un[X.] h) [X.]es Tenors zu einer Auskunftserteilung über [X.]ie Verhältnisse Dritter verurteilt wor[X.]en sei.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">14 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Das Berufungsgeri[X.]ht hat [X.]en [X.]iesbezügli[X.]hen Vortrag im S[X.]hriftsatz [X.]er [X.] vom 28. März 2023, [X.] bis 6 (unter 2. b), [X.]ass ihr für [X.]ie Erteilung [X.]er Informationen ein Kostenaufwan[X.] von 12.030 € entstün[X.]e, nahezu vollstän[X.]ig im angefo[X.]htenen Bes[X.]hluss wie[X.]ergegeben (Seite 4, Abs. 4) un[X.] si[X.]h hiermit au[X.]h inhaltli[X.]h re[X.]htsfehlerfrei auseinan[X.]ergesetzt. Soweit [X.]ie Beklagte gelten[X.] gema[X.]ht hatte, [X.]ass bei einer Verurteilung zur Auskunft über [X.]ie Verhältnisse eines [X.] [X.]ie Kosten [X.]er Re[X.]htsverfolgung als Bes[X.]hwer zu berü[X.]ksi[X.]htigen seien, hatte sie auf Re[X.]htspre[X.]hung ([X.], Bes[X.]hlüsse vom 27. März 2019 aaO un[X.] vom 26. Oktober 2011 - [X.] 465/11, NJW 2011, 3790; OLG Bran[X.]enburg, Bes[X.]hluss vom 22. August 2022 - 13 UF 22/20, Be[X.]kRS 2022, 25703) verwiesen, [X.]ie [X.]ie Kosten einer Auskunftsklage gegen [X.]en [X.] betraf. Das Berufungsgeri[X.]ht hat [X.]ies zu Re[X.]ht ni[X.]ht auf [X.]en vorliegen[X.]en Fall ange[X.][X.]et, [X.]a es keine Anhaltspunkte [X.]afür festgestellt un[X.] [X.]ie Beklagte - au[X.]h in [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e - sol[X.]he ni[X.]ht aufgezeigt hat, [X.]ass gegen einen [X.] eine Auskunftsklage o[X.]er Klage auf Herausgabe von Belegen erfor[X.]erli[X.]h sein könnte. Entgegen [X.]er Darstellung [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e hat [X.]as Berufungsgeri[X.]ht ni[X.]ht [X.]arauf abgestellt, [X.]ass [X.]ie Beklagte ni[X.]ht zur Herausgabe von Belegen verurteilt wor[X.]en ist, son[X.]ern hat si[X.]h mit [X.]em (Instanz-)Vortrag [X.]er [X.] auseinan[X.]ergesetzt, sie sei [X.]ur[X.]h Kosten für [X.]ie "Re[X.]htsverfolgung" bes[X.]hwert.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">15 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Soweit [X.]ie Beklagte in [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e ausführt, bei [X.]er S.    -Re[X.]htsanwaltskanzlei un[X.] [X.]en für sie tätigen Re[X.]htsanwälten han[X.]ele es si[X.]h um sa[X.]hkun[X.]ige Hilfspersonen, [X.]eren Hinzuziehung erfor[X.]erli[X.]h sei, weil [X.]ie Auskunftsverpfli[X.]htung interne Ges[X.]häftsabläufe [X.]ieser Re[X.]htsanwaltskanzlei betreffe, wo[X.]ur[X.]h ein höherer Kostenaufwan[X.] entstün[X.]e (Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]ebegrün[X.]ung, [X.]), hatte sie [X.]ies im Berufungsverfahren ni[X.]ht gelten[X.] gema[X.]ht. Dort hatte [X.]ie Beklagte ihren zusätzli[X.]hen Aufwan[X.] [X.]amit begrün[X.]et, sie müsse, [X.]a mögli[X.]herweise Ges[X.]häftsgeheimnisse [X.]er Re[X.]htsanwaltskanzlei betroffen seien, zur Vermei[X.]ung von Haftungsansprü[X.]hen un[X.] Weiterungen eine eigene re[X.]htli[X.]he Beratung in Anspru[X.]h nehmen. Dies hat [X.]as Berufungsgeri[X.]ht zutreffen[X.] [X.]ahin bes[X.]hie[X.]en, [X.]ass ein Haftungsrisiko gegenüber einem am Verfahren ni[X.]ht beteiligten [X.] - un[X.] [X.]amit au[X.]h [X.]er Aufwan[X.], [X.]ieses zu vermei[X.]en - bei [X.]er Bemessung [X.]er Bes[X.]hwer [X.]er zur Auskunftserteilung verurteilten [X.] ni[X.]ht werterhöhen[X.] zu berü[X.]ksi[X.]htigen ist, [X.]a insofern [X.] als reine Fernwirkung außer Betra[X.]ht zu bleiben haben (vgl. [X.], Bes[X.]hluss vom 3. April 2019 - [X.]/18, Be[X.]kRS 2019, 6881 Rn. 21 [X.]). Hierauf geht [X.]ie Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e ni[X.]ht ein.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">16 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

bb) Dass [X.]as Berufungsgeri[X.]ht pro Arbeitsstun[X.]e entspre[X.]hen[X.] § 20 [X.] 4 € angesetzt hat, unterliegt ebenfalls keinen Be[X.]enken (vgl. Senat, Bes[X.]hluss vom 21. Dezember 2023 - [X.] Rn. 8, 12 f zur Veröffentli[X.]hung bestimmt). Soweit [X.]ie Beklagte auf [X.]ie Bes[X.]hlüsse [X.]es Bun[X.]esgeri[X.]htshofs vom 23. Mai 2012 ([X.] 594/11, Be[X.]kRS 13398 Rn. 9), vom 21. März 2012 ([X.] 420/11, Be[X.]kRS 2012, 8611 Rn. 10) un[X.] vom 28. September 2011 ([X.], [X.], 299 Rn. 7) verweist, ergibt si[X.]h aus [X.]iesen entgegen [X.]er Darstellung in [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e ni[X.]ht, [X.]ass stets, son[X.]ern vielmehr, [X.]ass "maximal" [X.]er Stun[X.]ensatz [X.]es § 22 [X.] in Höhe von 17 € anzusetzen ist. Die Voraussetzungen hierfür hat [X.]as Berufungsgeri[X.]ht je[X.]o[X.]h ni[X.]ht festgestellt.

<[X.]iv [X.]lass="st-se[X.]tion"><[X.]iv [X.]lass="st-sbs-no">17 <[X.]iv [X.]lass="st-sbs-txt">

Die Bemessung [X.]es Zeitaufwan[X.]s mit 30 Arbeitsstun[X.]en für [X.]ie Abre[X.]hnungs- un[X.] Auskunftserteilung übers[X.]hreitet [X.]ie Grenzen [X.]es [X.]em Berufungsgeri[X.]ht eröffneten Ermessens ebenfalls ni[X.]ht. Den eigenen Aufwan[X.] [X.]er [X.] für [X.]ie Bes[X.]haffung [X.]er Informationen von [X.]er Re[X.]htsanwaltskanzlei hat [X.]as Berufungsgeri[X.]ht entgegen [X.]er Darstellung [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e (S. 11, Abs. 1) berü[X.]ksi[X.]htigt. Zu Re[X.]ht hat es zu[X.]em aus [X.]en unter aa) ausgeführten Grün[X.]en [X.]en Zeitaufwan[X.] für [X.]ie Inanspru[X.]hnahme anwaltli[X.]her Beratung für unerhebli[X.]h gehalten. Im Übrigen bringt [X.]ie Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]e gegen [X.]en angesetzten Zeitaufwan[X.] keine konkreten Einwän[X.]e vor. Sie zeigt insbeson[X.]ere keine Anhaltspunkte [X.]afür auf, [X.]ass [X.]as Berufungsgeri[X.]ht unberü[X.]ksi[X.]htigt gelassen hätte, [X.]ass [X.]ie Auskunft [X.]er [X.] - angesi[X.]hts [X.]es Gegenstan[X.]swerts [X.]er [X.]ritten Stufe [X.]er Klage - "sorgfältig un[X.] umfassen[X.] abgesi[X.]hert sein" muss. Da [X.]ie Beklagte (au[X.]h) [X.]iesen Gesi[X.]htspunkt erstmals in [X.]er Re[X.]htsbes[X.]hwer[X.]es[X.]hrift angespro[X.]hen hat un[X.] es si[X.]h ohnehin um eine Selbstverstän[X.]li[X.]hkeit han[X.]elt, bestan[X.] für [X.]as Berufungsgeri[X.]ht au[X.]h keine Verpfli[X.]htung, ihn in [X.]em angefo[X.]htenen Bes[X.]hluss aus[X.]rü[X.]kli[X.]h zu bes[X.]hei[X.]en.

[X.]     

      

[X.]     

      

Aren[X.] 

      

Bött[X.]her     

      

Kessen     

      

Meta

III ZB 41/23

25.01.2024

Bundesgerichtshof 3. Zivilsenat

Beschluss

Sachgebiet: ZB

vorgehend OLG Düsseldorf, 9. Mai 2023, Az: I-7 U 42/23

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 25.01.2024, Az. III ZB 41/23 (REWIS RS 2024, 849)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2024, 849

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