BT-Drucksache 18/7001

Strategien und Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bei der Bekämpfung von Mangelernährung

Vom 7. Dezember 2015


Deutscher Bundestag Drucksache 18/7001
18. Wahlperiode 07.12.2015

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Niema Movassat, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken,

Christine Buchholz, Eva Bulling-Schröter, Annette Groth, Heike Hänsel,

Inge Höger, Andrej Hunko, Birgit Menz, Dr. Kirsten Tackmann, Kathrin Vogler

und der Fraktion DIE LINKE.

Strategien und Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bei der
Bekämpfung von Mangelernährung

Weltweit leiden aktuell an die 800 Millionen Menschen an akutem Hunger. Mehr
als zwei Milliarden Menschen sind zudem von Mangelernährung, dem sogenann-
ten versteckten Hunger, betroffen. Sie haben keinen Zugang zu einer ausgewoge-
nen Ernährung, die eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vi-
taminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gewährleistet. Dies macht Men-
schen anfälliger für Krankheiten, kann zu bleibenden körperlichen Schäden und
bei Kindern zu bleibenden Entwicklungsstörungen führen.

Mangelernährung und deren Bekämpfung sind in den letzten Jahren zusehends in
den Fokus der Entwicklungszusammenarbeit gerückt. Die Fragesteller wollen
sich mit der Kleinen Anfrage einen Überblick über die Tätigkeiten der Bundesre-
gierung in diesem Bereich verschaffen.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Welche konkreten Projekte fördert die Bundesregierung seit 2009 im Bereich
Bekämpfung von Mangelernährung (bitte mit einer Auflistung der Projektlän-
der, der Projektlaufzeit, der Projektträger und Partner sowie einer Kategorisie-
rung „nutrition-specific“ oder „nutrition-sensitive“ und einer kurzen Beschrei-
bung von Inhalt und Zielen der Projekte)?

2. Wie hoch ist dabei der finanzielle Anteil, der jeweils für Aufklärung und Bil-
dung, für Nahrungsmittelanreicherung, für Förderung eines diversifizierten
Nahrungsmittelanbaus, für Gesundheitsversorgung, für Maßnahmen im Be-
reich WASH (Water, Sanitation, Hygiene) sowie für etwaige weitere Maßnah-
men ausgegeben wird (bitte Angaben für gesamte Projektausgaben sowie für
einzelne Projekte, wenn diese mehr als eine Maßnahme umfassen)?

3. Welche konkreten Inhalte werden bei den Aufklärungs- und Bildungsmaßnah-
men vermittelt, und inwiefern spielt dabei auch der Bereich Nahrungsmittel-
anreicherung eine Rolle?

4. Wie finden Monitoring und Evaluierung der durchgeführten Maßnahmen
statt?

Drucksache 18/7001 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

 

5. Welche weiteren Programme, Organisationen oder Unternehmen, die sich mit
dem Kampf um Mangelernährung beschäftigen – wie zum Beispiel die
Scaling-Up-Nutrition-Initiative (SUN) – fördert die Bundesregierung seit
2009 und mit welchem Finanzvolumen?

6. In welchen Ländern und wobei unterstützt die Bundesregierung SUN-Aktivi-
täten, und mit welchen zivilgesellschaftlichen Organisationen, Geldgebern
und Unternehmen arbeitet sie jeweils zusammen?

7. Nach welchen Kriterien werden die privaten Unternehmen, die in die Projekte
und Programme des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung oder des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt-
schaft zur Bekämpfung von Mangelernährung involviert sind, ausgewählt?

8. Gibt es Regelungen und Kodexes, an die sich die privaten Unternehmen im
Rahmen der Projekte halten müssen?

Wenn ja, welche sind das?

9. Welche Summen investieren die beteiligten Unternehmen in die angeführten
Projekte, und liegen der Bundesregierung Informationen darüber vor, welche
Einnahmen sie dadurch unmittelbar und mittelbar erzielen?

Berlin, den 4. Dezember 2015

Dr. Sahra Wagenknecht, Dr. Dietmar Bartsch und Fraktion

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