BT-Drucksache 17/9210

Geschlechtsspezifische Berufswahl von jungen Frauen und ihre Situation im Ausbildungssystem

Vom 28. März 2012


Deutscher Bundestag Drucksache 17/9210
17. Wahlperiode 28. 03. 2012

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Agnes Alpers, Yvonne Ploetz, Jan Korte, Steffen Bockhahn,
Nicole Gohlke, Dr. Rosemarie Hein, Ulla Jelpke, Kathrin Senger-Schäfer,
Dr. Petra Sitte, Frank Tempel und der Fraktion DIE LINKE.

Geschlechtsspezifische Berufswahl von jungen Frauen und ihre Situation
im Ausbildungssystem

Hinsichtlich der Berufswahl von Frauen und Männern kommt der aktuelle Da-
tenreport zum Berufsbildungsbericht 2011 des Bundesinstituts für Berufsbildung
(BiBB) zu dem Ergebnis, dass die Wahl der Ausbildung nach wie vor in erheb-
lichem Maße unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten verläuft; tradierte
Berufsbilder von Frauen und Männern herrschen weiterhin vor. Bereits im Aus-
bildungsreport 2010 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurde auf die
noch immer stark geschlechtsspezifisch geprägte Berufswahl hingewiesen. Die
Auswirkungen davon sind vor allem in den Berufen des dualen Systems spürbar.
Seit 1990 liegt die Ausbildungsbeteiligung von Frauen jeweils unter 50 Prozent
und sie nimmt jährlich ab.

Eine Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt ist indes nicht in Sicht. Die ak-
tuelle Ausbildungsmarktanalyse der IG Metall bestätigt, dass die Gesamtzahl
der Ausbildungsverträge bei Männern um 12 900 stieg, wohingegen die Zahl der
abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den Frauen um 2 700 sank. Der An-
teil aller mit Frauen geschlossenen Ausbildungsverträge erreicht mit 40,7 Pro-
zent einen neuen Tiefpunkt. Dieser Trend setzt sich im Bereich des Handwerks
fort. Hier lag der Anteil weiblicher Auszubildender im vergangenen Jahr bei
26,2 Prozent (siehe BiBB-Datenreport 2011). Im Vergleich zu anderen Ausbil-
dungsbranchen stellt diese Quote eine signifikante Unterrepräsentation von
Frauen dar. In den technischen Berufen liegt der Frauenanteil sogar nur bei
knapp über 10 Prozent, ebenfalls mit fallender Tendenz.

Ein ähnliches Bild ergibt sich in der Kategorie der MINT-Berufe (MINT: Mathe-
matik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Bei den von jungen Frauen
am häufigsten gewählten 25 Berufen fällt nicht einer in diese Kategorie. Mit
dem 2008 ins Leben gerufenen Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen
(„Komm, mach MINT.“) versucht die Bundesregierung vergeblich, diesem
Trend zu begegnen. Der Pakt zielt darauf ab, jungen Frauen ein realistisches Bild
von technisch-naturwissenschaftlichen Berufen zu vermitteln, sie für entspre-
chende Studiengänge und nach der Beendigung der Ausbildung für eine Lauf-
bahn in Unternehmen dieser Berufsfelder zu motivieren. Das Bundesministerium

für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt den Pakt bis 2014 mit 4,5 Mio.
Euro.

Ungeachtet aller berufsorientierenden Initiativen der Bundesregierung, sowohl
für Berufe des dualen Systems als auch im MINT-Bereich, wird die Ausgestal-
tung der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit (BA) nach wie vor als
Hindernis für eine geschlechtssensible Berufswahlentscheidung wahrgenom-

Drucksache 17/9210 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

men. Sie ist ein Exempel für die Berufswahlentscheidung von Frauen, die eine
hohe Konzentration auf „typische Frauenberufe“ abseits der Dienstleistungsbe-
rufe aufweist. In der Folge nehmen sie Ausbildungen auf, die häufig eine mindere
Qualität aufweisen. Dies drückt sich u. a. in schlechterer Vergütung und häufi-
geren Überstunden aus. Diese Ungleichbehandlung setzt sich in späteren Tätig-
keiten fort. Diese sind vorwiegend im unteren Arbeitsmarktsegment zu finden
und sind ebenfalls von schlechter Bezahlung, aber auch von geringeren Auf-
stiegsmöglichkeiten geprägt.

Wir fragen die Bundesregierung:

Berufsberatung und -orientierung

1. In welchem finanziellen Umfang unterstützen Bund und Länder die Umset-
zung von Förderprogrammen, die der beruflichen Orientierung und Beratung
junger Frauen dienen (bitte seit 2000 einzeln nach Jahren sowie Bundeslän-
dern aufschlüsseln)?

2. Welche strategischen Eckpunkte verfolgt die Bundesregierung, um einer ge-
schlechtsspezifischen Berufswahl entgegenzutreten?

3. Inwiefern berücksichtigen die Berufsorientierungs- und Beratungsmaßnah-
men regionale und strukturelle Besonderheiten, individuelle Bedürfnisse von
Frauen mit Behinderung sowie die Integration von Frauen mit Migrationshin-
tergrund?

4. Welche Auswertungen gibt es darüber, inwieweit Mädchen den Girls’ Day in
gewerblich-technischen Berufen verbringen und dieser die Wahl eines Beru-
fes in den genannten Branchen fördert?

5. Wie verteilt sich die Teilnahme am Girls’ Day in Bezug auf das Alter der
Mädchen, Schularten, Mädchen mit Behinderung sowie Mädchen mit Migra-
tionshintergrund?

6. Welche wissenschaftlichen Begleitforschungen haben die jeweiligen Bundes-
regierungen seit 2000 zum Thema „Geschlechtsspezifische Berufswahl von
Frauen“ in Auftrag gegeben (bitte gesondert auflisten)?

a) Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den bisherigen
Erkenntnissen (bitte wesentliche Erkenntnisse der einzelnen Studien dar-
stellen)?

b) Welche Evaluationsergebnisse liegen der Bundesregierung über die seit
dem Jahr 2000 durchgeführten Maßnahmen vor, um einer geschlechtsspe-
zifischen Berufswahl entgegenzutreten (bitte nach einzelnen Maßnahmen,
Sozialgesetzbüchern, zugewiesenen Mitteln und wesentlichen Ergebnis-
sen dieser Maßnahmen auflisten)?

c) Welche Ergebnisse liegen der Bundesregierung aus den in den 1980er-
Jahren initiierten Bundesprogrammen zu dem Thema „Mädchen in ge-
werblich-technischen Berufe“ vor, und welche Erkenntnisse zieht sie
daraus (bitte nach einzelnen Maßnahmen, zugewiesenen Mitteln und
wesentlichen Ergebnissen dieser Maßnahmen auflisten sowie Erkennt-
nisse einzeln darlegen)?

7. Wie hoch ist der Anteil von jungen Frauen,

a) die an einer Erst- und Zweitberatung der Arbeitsagenturen zur Berufswahl
teilnehmen, im Verhältnis zu jungen Männern,

b) die in einem der zehn am häufigsten mit Frauen besetzten Ausbildungs-
berufe ausgebildet werden,
c) denen von der Berufsberatung der Arbeitsagenturen einer der zehn am
häufigsten mit Frauen besetzten Ausbildungsberufe empfohlen wird?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 3 – Drucksache 17/9210

8. Welche Auswirkungen hatte nach Einschätzung der Bundesregierung die
Reform der Bundesagentur für Arbeit infolge der sogenannten Hartz-Ge-
setze auf die spezifischen Beratungsleistungen der Arbeitsagenturen bzw.
Jobcenter für junge Frauen?

9. Welche Bilanz zieht die Bundesregierung aus der Arbeit der Beauftragten
für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Bundesagentur für Arbeit,
und in welcher Weise sollte sich diese Arbeit aus Sicht der Bundesregierung
weiterentwickeln?

10. Welche Initiativen hat die Bundesregierung in den letzten zehn Jahren er-
griffen, um auf eine Reform der Aus- und Fortbildung an der Hochschule
der Bundesagentur für Arbeit mit dem Ziel hinzuwirken, geschlechtsspezi-
fische Stereotype zu hinterfragen und gendersensible Strategien der Bera-
tung zu stärken und weiterzuentwickeln?

11. In welcher Weise hat die Bundesregierung in der Vergangenheit darauf hin-
gewirkt, dass in den Verwaltungsausschüssen der Bundesagentur für Arbeit
neben Arbeitsmarktexpertinnen und -experten auch Sachverständige mit
Expertise in Genderfragen vertreten sind, und wie will sich die Bundes-
regierung in dieser Frage künftig positionieren?

12. Welchen Standards müssen Berufsberatungsleistungen der Bundesagentur
für Arbeit und der Jobcenter entsprechen, damit eine gender- und kultur-
sensible Beratung erbracht werden kann?

13. Was sind die wesentlichen Inhalte der Berufsberatung, und wie werden
diese Inhalte im Hinblick auf die Beratung von Frauen in der Bundesagentur
für Arbeit und in den Jobcentern praktisch umgesetzt?

14. Welche Ausbildungs- und Qualifikationsanforderungen werden an Berufs-
beraterinnen und -berater der Bundesagentur für Arbeit sowie der Jobcenter
gestellt, damit diese eine qualifizierte und an den Bedürfnissen, Wünschen
und Kompetenzen der Ratsuchenden ausgerichtete Beratung durchführen
können, und welche Unterschiede existieren hinsichtlich der Anforderun-
gen zwischen Beraterinnen und Beratern der Bundesagentur für Arbeit und
der Jobcenter?

15. Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass sich die Beratung junger
Frauen in der Bundesagentur für Arbeit und in den Jobcentern weniger an
deren individuellen Interessen und Kompetenzen als am tatsächlichen re-
gionalen Ausbildungsangebot orientiert?

Wenn ja, welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um dem ent-
gegenzuwirken, und welche spezifischen Inhalte erachtet sie für dringend
notwendig, um junge Frauen so zu beraten, dass alle Berufe berücksichtigt
werden?

Wenn nein, mit welcher Begründung?

16. Welche qualitativen Beratungsstandards werden in der Bundesagentur für
Arbeit und in den Jobcentern gewährleistet und welche Zielsetzungen ver-
folgt, wenn das regionale Ausbildungsplatzangebot nicht mit individuellen
Interessen und Kompetenzen junger Frauen übereinstimmt bzw. die Anzahl
an Ausbildungsplätzen in der jeweiligen Region nicht ausreicht?

17. Wie hat sich die Ausgestaltung der Berufsberatung und - orientierung der
Bundesagentur für Arbeit in den Schulen seit dem Jahr 2000 entwickelt
(bitte nach einzelnen Bundesländern, Städten und Schulen aufschlüsseln)?

a) Welche Klassenstufen wurden beraten?
b) Erfolgte eine Auswahl einzelner Klassen eines Jahrgangs?

Drucksache 17/9210 – 4 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

c) Welchen zeitlichen Umfang nahmen die Beratungsleistungen pro Klasse
ein?

d) Wie haben sich die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit für Berufs-
beratung und -orientierung seit 2000 entwickelt?

e) Gibt es hinsichtlich der Ausgestaltung der Berufsberatung und - orien-
tierung Unterschiede auf kommunaler Ebene, z. B. in sogenannten
Optionskommunen?

Wenn ja, welche?

18. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass es für ein Aufbrechen von
geschlechtstypischen Berufsbildern wichtig ist, offensiv auf Jugendliche
zuzugehen und dass in diesem Sinne Schulbesuche durch Berufsberaterin-
nen und -berater der Arbeitsagenturen von besonderer Bedeutung sind (bitte
begründen)?

19. Unterstützt die Bundesregierung die von Dr. Helga Ostendorf als Ergebnis
ihrer Habilitation formulierte Empfehlung, Betriebsbesuche von Beraterin-
nen und Beratern zu fördern, um alternatives Wissen über betriebliche
Realitäten zugänglich zu machen und Chancen von Mädchen bzw. Frauen
auch in gewerblich-technischen Berufen sichtbar zu machen (vgl. Dr. Helga
Ostendorf, Steuerung des Geschlechterverhältnisses durch eine politische
Institution. Die Mädchenpolitik der Berufsberatung, Opladen 2005) (bitte
begründen), und wie hat sich die Häufigkeit von Betriebsbesuchen durch die
Beraterinnen und Berater der Bundesagentur für Arbeit in den letzten zehn
Jahren entwickelt?

20. Hält die Bundesregierung in Bezug auf weibliche Jugendliche bzw. junge
Frauen die Auffassung aufrecht, dass die Bundesagentur für Arbeit ihr
„Beratungs- und Vermittlungsangebot bereits verbessert“ hat (vgl. die Ant-
wort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der SPD auf
Bundestagsdrucksache 17/5717)?

Wenn ja, mit welcher Begründung?

Wenn nein, welche Maßnahmen wird die Bundesregierung in dieser Hin-
sicht ergreifen?

21. Welche Initiativen hat die Bundesregierung in den letzten zehn Jahren er-
griffen, um auf eine Überarbeitung der Selbstinformationsmaterialien der
Bundesagentur für Arbeit zur Berufswahl wie Broschüren, Bücher, Filme
und Computerprogramme mit dem Ziel hinzuwirken, geschlechtsspezifi-
sche Stereotype in diesen Materialien zu vermeiden und stattdessen gezielt
Frauen in Männerberufen sichtbar zu machen?

22. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass eine Überarbeitung der
Selbstinformationsmaterialien der Bundesagentur für Arbeit zur Berufs-
wahl auch die Etablierung geschlechtergerechter Sprache umfassen sollte
(bitte begründen), und in welcher Weise setzt sich die Bundesregierung
hierfür ein?

23. Welche genderspezifischen Ziele wurden in der 2011 zwischen dem Bun-
desministerium für Arbeit und Soziales und der Bundesregierung für Arbeit
geschlossenen Rahmenzielvereinbarung oder in anderen Zielvereinbarun-
gen der Bundesregierung mit der Bundesagentur für Arbeit vereinbart oder
sollten aus Sicht der Bundesregierung in künftigen Zielvereinbarungen ver-
einbart werden?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/9210

24. Welche Folgen hatte nach Einschätzung der Bundesregierung die in der Be-
ratungsarbeit der Bundesagentur für Arbeit 2010 erfolgte Einführung des
sogenannten Vier-Phasen-Modells der Integrationsarbeit, welches sich an
der Leitidee orientiert, standardisierte Dienstleistungen für standardisierte
Marktsegmente, für die in der Beratung vorhandenen Spielräume für das
Entwickeln geschlechtsspezifisch untypischer Berufsperspektiven bereit-
zustellen, und an welchen Leitideen orientiert sich die Bundesregierung im
Hinblick auf eine Weiterentwicklung der Grundlagen und Modelle der
Beratungsarbeit der Bundesagentur für Arbeit?

25. Wie bewertet die Bundesregierung die Aufteilung junger Menschen in die
Rechtskreise des Zweiten und des Dritten Buches Sozialgesetzbuch bei der
Berufsberatung?

a) Welche Auswirkungen hat diese Aufteilung auf die Qualität und den
Umfang der Beratung von jungen Frauen sowie die Vermittlung in einen
Ausbildungsberuf?

b) Ist der Bundesregierung bekannt, ob es Kommunen und Länder gibt, die
keine Aufteilung vornehmen?

Wenn ja, welche?

26. Wie viele mit öffentlichen Mitteln geförderte Anbieter von Berufsberatung
und -orientierung in Schulen, ausgenommen die Bundesagentur für Arbeit,
gibt es in Deutschland, und wie viele haben ihr Angebot frauenspezifisch
ausgerichtet (bitte die Höhe der Zuwendungen angeben und nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

27. Inwieweit haben Maßnahmen des Nationalen Pakts für Ausbildung und
Fachkräftesicherung weibliche Jugendliche bzw. junge Frauen in ihrer
Fähigkeit unterstützt, sich fundiert für einen Ausbildungsberuf zu entschei-
den?

Ausbildungssituation im dualen System

28. Wie hat sich der Eintritt von jungen Frauen in gewerblich-technische Berufe
im Verhältnis zu jungen Männern seit dem Jahr 2000 entwickelt (bitte nach
Jahren und einzelnen Ausbildungsberufen, nach Schulabschlüssen, dem
Anteil von Frauen mit und ohne Behinderung sowie mit und ohne Migra-
tionshintergrund aufschlüsseln)?

29. Wie ist das Verhältnis zwischen erfolgreichen und erfolglosen Bewerberin-
nen und Bewerbern auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz im Vergleich,
und auf welche Unterschiede führt die Bundesregierung hierbei gegebenen-
falls bestehende Unterschiede zwischen Männern und Frauen zurück?

30. Wie hoch ist der Anteil von Frauen unter den Auszubildenden in betrieb-
licher, überbetrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung in Relation zu-
einander, und auf welche Ursachen führt die Bundesregierung hierbei gege-
benenfalls bestehende Unterschiede zwischen Männern und Frauen zurück?

31. Welche Maßnahmen mit welchem finanziellen Umfang hat die Bundes-
regierung seit dem Jahr 2000 ergriffen, um den Eintritt junger Frauen in ge-
werblich-technische Berufe zu erhöhen (bitte nach Jahren und einzelnen
Ausbildungsberufen, Branchen, Bundesländern und der Dauer der Maßnah-
men aufschlüsseln)?

32. Hält die Bundesregierung die bestehenden Maßnahmen für ausreichend,
und welche wird sie im Jahr 2012 durchführen, um die erschwerten Zugangs-
chancen und damit die Unterrepräsentation junger Frauen in gewerblich-

technischen Ausbildungsberufen zu überwinden (bitte nach einzelnen Maß-
nahmen, Zielstellungen, Branchen und Bundesländern auflisten)?

Drucksache 17/9210 – 6 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

33. Wie hoch ist der Anteil von Frauen in zweijährigen Berufsausbildungen im
Verhältnis zu Männern seit dem Jahr 2000 (bitte nach Jahren und einzelnen
Ausbildungsberufen, nach Schulabschlüssen, dem Anteil von Frauen mit
und ohne Behinderung sowie mit und ohne Migrationshintergrund auf-
schlüsseln)?

34. Wie bewertet die Bundesregierung ihre Bemühungen im Hinblick auf die
Ergebnisse des BiBB-Datenreports 2011, wonach der Anteil der weiblichen
Auszubildenden im Bereich des Handwerks bei nur 26,2 Prozent liegt und
die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für junge Frauen im Jahr
2011 weiter sank?

a) Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den genann-
ten Daten?

b) Welche inhaltliche Neuorientierung zur Erlangung der im Nationalen
Pakt für Ausbildung und Fachkräftesicherung festgeschriebenen Ziele
wird es diesbezüglich geben?

c) Welche konkreten Maßnahmen werden hiervon abgeleitet, um dem sin-
kenden Anteil an weiblichen Auszubildenden entgegenzuwirken?

d) Welche Auswirkungen haben diese Zahlen auf die Nachhaltigkeitsstrate-
gie der Bundesregierung?

35. Stimmt die Bundesregierung zu, dass junge Frauen erschwerte Zugangsbe-
dingungen zu Ausbildungsplätzen in gewerblich-technischen Ausbildungs-
berufen haben?

Wenn ja, wie erklärt sich die Bundesregierung dies?

36. Wie schätzt die Bundesregierung die Chancen von jungen Frauen am Aus-
bildungsmarkt im Vergleich zu jungen Männern ein?

37. Ist der Bundesregierung bekannt, dass es Betriebe gibt, die Frauen keine
Ausbildungsplätze anbieten?

a) Wenn ja, wie viele Betriebe sind dies, und welche Bereiche sind davon
betroffen?

b) Welche Gründe sind der Bundesregierung bekannt, warum diese Be-
triebe keine Frauen ausbilden?

38. Wie viele und welche Betriebe haben seit Beginn des Nationalen Pakts für
Ausbildung und Fachkräftesicherung erstmalig Voraussetzungen geschaf-
fen, um Frauen einen Ausbildungsplatz anbieten zu können, und wie viele
und welche Betriebe haben ihr Ausbildungsangebot erweitert (bitte nach
Branchen und für die letzten zehn Jahre auflisten)?

39. Welche Verfahren der externen Evaluierung hat die Bundesregierung zur
Sicherung der laut dem Berufsbildungsgesetz für eine Ausbildung festge-
legten Qualitätsstandards veranlasst?

a) Wie erfolgreich gestalten sich diese Verfahren, bezogen auf die einzelnen
Qualitätsstandards?

b) Welche Qualitätsstandards müssen Ausbildungsbetriebe erbringen, um
den Bedürfnissen von Frauen (beispielsweise getrennte sanitäre Anla-
gen, Arbeitskleidung, Umrüstung von Arbeitsgeräten und Maschinen,
mehr bzw. weibliches Ausbildungspersonal) im Rahmen einer Ausbil-
dung gerecht zu werden?

c) Wie beurteilt die Bundesregierung die Sicherung/Einhaltung dieser Qua-
litätsstandards (bitte nach Branchen aufschlüsseln)?
d) Stellt die Bundesregierung hinsichtlich des Geschlechts Unterschiede in
der Einhaltung dieser Standards fest (bitte nach Branchen auflisten)?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 7 – Drucksache 17/9210

40. Welche besonderen und spezifischen Probleme bzw. welchen Handlungs-
bedarf sieht die Bundesregierung im Bereich der beruflichen Ausbildung
von jungen Frauen, und welche konkreten Maßnahmen verfolgt sie in die-
sem Bereich bzw. hat sie bereits ergriffen?

41. Mit welchen Maßnahmen unterstützt die Bundesregierung die Ausbildungs-
betriebe, damit den für Frauen spezifischen Bestimmungen und Standards
im sanitären Bereich Rechnung getragen wird?

a) Welche konkreten Maßnahmen wurden hier seit dem Jahr 2000 unter-
stützt (bitte nach Einzelmaßnahmen und zugewiesenen Mitteln in den
einzelnen Branchen auflisten)?

b) Welche spezifischen Zuweisungen wurden für die Integration von
Frauen mit Behinderung in Ausbildung seit dem Jahr 2000 geleistet (bitte
nach dem Umfang der Maßnahmen in einzelnen Berufen und der Höhe
der Mittel auflisten)?

42. Wie bewertet die Bundesregierung das Engagement von Unternehmen,
junge Frauen in gewerblich-technischen Berufen auszubilden,

a) gemessen an der Anzahl der weiblichen Auszubildenden (bitte die Ent-
wicklung der Zahl der Auszubildenden seit dem Jahr 2000 nach Branchen
und Berufen angeben),

b) gemessen an der Zahl der Ausbildungsabbrüche von Frauen in Relation
zu Abbrüchen bei jungen Männern in diesen Berufen (bitte im Verhältnis
zu Männern nach Ausbildungsberufen und Branchen ab dem Jahr 2000
auflisten),

c) gemessen an der Übernahme und dem Verbleib der Frauen in diesen Be-
rufen nach dem Abschluss der Ausbildung (bitte im Verhältnis zu Män-
nern nach Ausbildungsberufen und Branchen ab dem Jahr 2000 auflis-
ten),

d) gemessen an der Teilnahme von Frauen an Meisterprüfungen (bitte im
Verhältnis zu Männern nach Ausbildungsberufen und Branchen ab dem
Jahr 2000 auflisten),

e) gemessen an der unterschiedlichen Bezahlung trotz gleichen Berufs-
abschlusses (bitte im Verhältnis zu Männern nach Ausbildungsberufen
und Branchen ab dem Jahr 2000 auflisten),

f) gemessen am Anteil weiblicher Führungskräfte in den Unternehmen
(bitte im Verhältnis zu Männern nach Ausbildungsberufen und Branchen
ab dem Jahr 2000 auflisten)?

43. Welche Verabredungen wurden und werden mit den Arbeitgeberverbänden
getroffen, um den Anteil an weiblichen Auszubildenden weiter auszu-
bauen?

44. Hält die Bunderegierung weiterhin die Auffassung aufrecht, dass sie „in An-
betracht des differenzierten Angebots an Ausbildungsmöglichkeiten keine
Geschlechterdiskriminierung feststellen“ kann (vgl. die Antwort der Bun-
desregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. auf Bundes-
tagsdrucksache 16/2442), oder differenziert sie diese Aussage angesichts
der Ergebnisse neuerer Studien und Erfahrungen?

45. Ergeben sich in Ausbildungsberufen hinsichtlich der Bezahlung und Über-
stunden Nachteile für Frauen?

Wenn ja, welche Gründe sieht die Bundesregierung darin, und wie haben
sich die Unterschiede im Verhältnis zu Männern in den letzten zehn Jahren

entwickelt?

Drucksache 17/9210 – 8 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

46. Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass für den großen Einfluss des
Geschlechts auf die Wahl des Ausbildungsberufs unter anderem die erheb-
lichen Vergütungsunterschiede in frauen- bzw. männertypischen Ausbildun-
gen verantwortlich sind?

47. Welche Möglichkeiten können nach Ansicht der Bundesregierung dazu
beizutragen, dass die durchschnittlich geringere Ausbildungsvergütung in
frauenspezifischen Berufen ausgeglichen wird?

48. Worin liegen die Gründe, dass in frauenspezifischen Berufen durchschnitt-
lich eine geringere Ausbildungsvergütung gezahlt wird?

49. Wie beurteilt die Bundesregierung das Instrument einer Mindestausbil-
dungsvergütung, um den geschlechtsspezifischen Unterschieden in der durch-
schnittlichen Ausbildungsvergütung entgegenzuwirken?

50. Wie viele Überstunden müssen Auszubildende durchschnittlich leisten, und
gibt es hierbei geschlechtsspezifische Unterschiede?

a) In welchem Umfang werden Überstunden vergütet (bitte nach Branchen
und Geschlecht aufschlüsseln)?

b) Wie hat sich die durchschnittliche jährliche Überstundenzahl seit dem Jahr
2000 entwickelt (bitte nach Geschlecht und Branchen aufschlüsseln)?

51. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, in welchem Ausmaß Frauen
Opfer von Mobbing und sexueller Diskriminierung wurden?

Wenn ja, wie haben sich diese Arten der Diskriminierung hinsichtlich ihrer
Quantität in den letzten zehn Jahren entwickelt?

52. Hat die Bundesregierung Kenntnis über Vorbehalte von Vorgesetzten, Kol-
legeninnen und Kollegen gegenüber Frauen in gewerblich-technischen Be-
rufen?

a) Wenn ja, um welche Vorbehalte handelt es sich im Einzelnen?

b) Wie bewertet die Bundesregierung die Wirkung diverser Gegenmaßnah-
men?

c) Sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen Vorbehalten
gegenüber Frauen in Berufen des dualen Systems und den rückläufigen
Zahlen von mit Frauen abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in diesen
Berufen?

53. Wie setzt sich die Quote von Ausbildungsabbrecherinnen und - abbrechern
zusammen (bitte nach Alter, Geschlecht, Branchen und Bundesländern auf-
schlüsseln)?

a) Wie viele junge Menschen brechen ihre Ausbildung ab, und welche
Gründe werden hierfür angeführt?

b) Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um Ausbildungs-
abbrüche zu verhindern?

54. Wie hoch ist die Zahl der Auszubildenden, die nicht durch den Ausbildungs-
betrieb übernommen werden, im Vergleich zu der Zahl derer, die im An-
schluss an ihre Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen
werden (bitte nach Geschlecht, Alter und Bundesland aufschlüsseln)?

55. Wie hoch ist der Anteil von Auszubildenden, die durch den Ausbildungs-
betrieb übernommen werden, und wie hat sich dieser Anteil in den letzten
zehn Jahren entwickelt (bitte nach Geschlecht, Alter, Branche und Bundes-
land aufschlüsseln)?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9 – Drucksache 17/9210

a) Wie hoch ist der Anteil derer, die in ein befristetes Beschäftigungsver-
hältnis übernommen wurden (bitte nach Geschlecht, Alter, Branche und
Bundesland aufschlüsseln)?

b) Wie hoch ist der Anteil derer, die in ein Teilzeitbeschäftigungsverhältnis
übernommen wurden (bitte nach Geschlecht, Alter, Branche und Bun-
desland aufschlüsseln)?

56. Wie viele Auszubildende sind nach der abgeschlossenen Ausbildung ar-
beitslos und für wie lange (bitte nach Geschlecht, Alter, Branche und Bun-
desland aufschlüsseln)?

57. Wie viele Jugendliche erhalten Berufsausbildungsbeihilfe, und wie hat sich
diese Anzahl in den letzten zehn Jahren entwickelt (bitte nach Geschlecht,
Alter, Branche und Bundesland aufschlüsseln)?

a) Wie hoch ist der durchschnittlich gewährte Betrag der Berufsausbil-
dungsbeihilfe?

b) Wie viele Jugendliche erhalten den Förderhöchstbetrag der Berufsausbil-
dungsbeihilfe, und wie hat sich diese Anzahl in den letzten zehn Jahren
entwickelt (bitte nach Geschlecht, Alter, Branche und Bundesland auf-
schlüsseln)?

58. Wie viele Frauen haben in den letzten zehn Jahren an einer Ausbildung in
Teilzeit teilgenommen (bitte nach Jahren, Bundesländern, Branchen und
Ausbildungsberufen aufschlüsseln)?

a) Wie viele dieser Frauen hatten Kinder?

b) In welchen Einrichtungen wurden und werden die Kinder während der
Ausbildungszeit versorgt?

59. Wie viele Auszubildende sind in den letzten zehn Jahren schwanger gewor-
den (bitte nach Ausbildungsberufen aufschlüsseln)?

a) Wie viele Ausbildungsverträge wurden während einer Schwangerschaft
aufgelöst (bitte nach Branchen und Berufen aufschlüsseln)?

b) Gab es hierbei einen signifikanten Unterschied zwischen Frauen in „ty-
pischen Frauenberufen“ und Frauen in Berufen des gewerblich-techni-
schen Bereichs?

60. Plant die Bundesregierung, Betriebskindergärten zu unterstützen, um die
Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen für Frauen mit Kindern zu
gewährleisten?

Wenn ja, wie?

Nationaler Pakt für Frauen in MINT-Berufen

61. Welche Maßnahmen mit welchem finanziellen Umfang im Bereich der Be-
rufsberatung und der Berufsorientierung hat die Bundesregierung seit dem
Jahr 2000 in welchem Umfang gefördert, um eine Entscheidung von jungen
Frauen für einen MINT-Beruf zu unterstützen (bitte nach Jahren und einzel-
nen Ausbildungsberufen, Branchen, Bundesländern und der Dauer der
Maßnahmen aufschlüsseln)?

62. Welche konkreten Maßnahmen mit welchem finanziellen Umfang sind
durch den Pakt bzw. die Initiative „Komm, mach MINT.“ von 2008 bis 2011
in Bezug auf geschlechtsspezifische Berufsorientierung, Berufsberatung
und zur Ausbildung in MINT-Berufen durchgeführt worden, und welche
Maßnahmen sind bis 2014 geplant (bitte nach Branchen und Bundesländern

aufschlüsseln)?

Drucksache 17/9210 – 10 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

63. Liegt der Bundesregierung eine dezidierte Auswertung zur ersten Phase des
Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen vor?

Wenn ja, welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung hieraus?

Wenn nein, plant die Bundesregierung, einen solchen Auswertungsbericht
in den nächsten drei Monaten vorzulegen (bitte begründen)?

64. Wie viele und welche Betriebe haben seit dem Beginn des Nationalen Pakts
für Frauen in MINT-Berufen erstmalig Voraussetzungen geschaffen, um
Frauen einen Ausbildungsplatz anbieten zu können, und wie viele und wel-
che Betriebe haben ihr Ausbildungsangebot erweitert (bitte nach Branchen
und für die letzten zehn Jahre auflisten)?

65. Wie viele Teilnehmerinnen haben an Projekten des Nationalen Paktes für
Frauen in MINT-Berufen in der ersten Phase teilgenommen bzw. wurden
durch diese gefördert (bitte nach einzelnen Maßnahmen, deren Inhalten und
Jahren sowie Bundesländern auflisten)?

66. Wie viele Frauen haben nach der Teilnahme an Projekten und Maßnahmen
im Rahmen des Pakts eine Ausbildung im MINT-Bereich begonnen, wieder
abgebrochen oder bereits beendet oder ein Studium im MINT-Bereich auf-
genommen (bitte nach dem Alter der Teilnehmerinnen, nach Schulabschlüs-
sen, Ausbildungsberufen und Branchen, Studienfächern und Bundesländern
auflisten)?

67. Welche finanziellen Mittel wurden bisher und werden bis 2014 für welche
Bereiche verausgabt bzw. veranschlagt, um den Anteil der Auszubildenden
und die Zahl der Studienanfängerinnen in den MINT-Berufen zu steigern
(bitte das Gesamtfinanzvolumen nach Mitteln für Auszubildende und
Studienanfängerinnen, nach den einzelnen Jahren von 2008 bis 2014, nach
einzelnen Maßnahmen, Bundesländern, Branchen und Hochschulen auf-
listen)?

68. Gab es in der ersten Phase des Pakts spezielle Angebote für junge Frauen
mit Migrationshintergrund, für Frauen mit Behinderung, für Frauen mit
sozialen Benachteiligungen, für Frauen mit und ohne Hauptschulabschluss
und für Altbewerberinnen (bitte auflisten nach Maßnahmen, der Anzahl der
Teilnehmerinnen der oben aufgeschlüsselten Gruppen, Ausbildungsberufen,
Branchen und Bundesländern)?

a) Plant die Bundesregierung, für die oben genannten Gruppen in der zwei-
ten Phase neuerdings oder erneut einen solchen Schwerpunkt zu setzen?

b) Wenn ja, mit welchen Maßnahmen werden die entsprechenden Ziel-
gruppen konkret gefördert?

c) Wenn nein, warum nicht?

69. Nach welchen Kriterien hat die Bundesregierung die erste Phase des MINT-
Pakts ausgewertet, die die Einschätzung der Staatssekretärin Cornelia
Quennet-Thielen nach sich zog, dass sich seit Beginn des Pakts im Jahr 2008
„vieles positiv verändert“ habe (Pressemitteilung des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung vom 13. Dezember 2011)?

a) Welche Ergebnisse werden in Bezug auf die einzelnen Ausbildungs-
berufe erzielt?

b) Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die zweite Phase, um den
Anteil an Auszubildenden in MINT-Berufen verbindlich auszubauen?

70. Welche Auswertungen gibt es darüber, inwieweit Mädchen den Girl’s Day
in MINT-Berufen verbringen und dieser die Wahl eines Berufes in den ge-

nannten Branchen fördert?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 11 – Drucksache 17/9210

71. Plant die Bundesregierung, Betriebskindergärten zu unterstützen, um die
Ausbildung in MINT-Berufen für Frauen mit Kindern zu gewährleisten?

Wenn ja, wie?

Berlin, den 28. März 2012

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

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