BT-Drucksache 17/4634

Umfang von Werbemaßnahmen der Bundeswehr

Vom 3. Februar 2011


Deutscher Bundestag Drucksache 17/4634
17. Wahlperiode 03. 02. 2011

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke, Christine Buchholz, Inge Höger, Jens Petermann
und der Fraktion DIE LINKE.

Umfang von Werbemaßnahmen der Bundeswehr

Die Fraktion DIE LINKE. erkundigt sich regelmäßig nach vorgesehenen Werbe-
maßnahmen der Bundeswehr, insbesondere den Aktivitäten des Zentralen
Messe- und Eventmarketings. Eine Übersicht über tatsächlich durchgeführte
Messebeteiligungen und Werbemaßnahmen steht dagegen noch aus. Angesichts
der bevorstehenden Änderungen der Wehrstruktur dürfte es zu Veränderungen
bei der Öffentlichkeits- und Nachwuchswerbung kommen, da der Personal-
ergänzungsbedarf künftig allein auf dem freien Arbeitsmarkt gedeckt werden
muss. Dies lässt verstärkte Werbebemühungen des Militärs in der Öffentlichkeit
erwarten.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie viele Termine hat der KarriereTreff Bundeswehr seit seiner Gründung
jährlich wahrgenommen, und wie sind etwaige signifikante Schwankungen
der Einsatzstatistik zu erklären?

Welche Kosten sind dabei (jährlich) entstanden?

2. An wie vielen Messen, Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen zum
Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit oder Personalwerbung hat die Bundeswehr
beginnend ab dem Jahr 2000 teilgenommen (bitte pro Jahr darstellen und
etwaige signifikante Schwankungen der Statistik erläutern)?

a) Wie viele dieser Termine wurden jährlich jeweils vom Zentralen Messe-
und Eventmarketing, von den Zentren für Nachwuchsgewinnung bzw.
anderen Teilen der Bundeswehr wahrgenommen?

b) Bei wie vielen dieser Termine kamen jährlich welche Werbemodule
(Exponate, Infomobile, Infotrucks, Kofferstände usw.) zum Einsatz?

c) Welche Kosten waren mit der Messebeteiligung jährlich verbunden?

3. Wie viele Große Zapfenstreiche und Gelöbnisse außerhalb militärischer
Liegenschaften wurden seit dem Jahr 2000 durchgeführt, und welche Kosten
sind dabei verursacht worden (bitte Angaben pro Jahr)?
4. Wie viele Auftritte außerhalb militärischer Einrichtungen haben die Musik-
korps der Bundeswehr seit 2000 jeweils pro Jahr durchgeführt?

5. Wie hat sich die Zahl der Dienstposten für hauptamtliche Jugendoffiziere
seit 2000 entwickelt (bitte differenzieren nach eingeplanten und tatsächlich
besetzten Dienstposten)?

Drucksache 17/4634 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

6. Wie hat sich die Zahl der Dienstposten für Wehrdienstberater seit 2000 ent-
wickelt (bitte differenzieren nach eingeplanten und tatsächlich besetzten
Dienstposten)?

7. Wie viele Termine für Vorträge oder anderweitige Veranstaltungen haben
Wehrdienstberater seit 2000 an Schulen wahrgenommen (bitte Angaben
pro Jahr)?

8. Welche Gesamtkosten sind in den Jahren 2009 und 2010 jeweils für An-
zeigen der Bundeswehr in Printmedien, Radios, im Fernsehen, in Kinos,
im Internet, auf Plakatwänden und anderen Medienformaten entstanden
(bitte für jedes Jahr einzeln angeben und trennen nach allgemeiner Öffent-
lichkeitsarbeit/Imagepflege und personalwerblichen Anzeigen)?

a) Welche Kosten sind bislang für das Jahr 2011 eingeplant?

b) Welche Agenturen sind seit 2009 mit der Konzeptionierung beauftragt
worden, und welche Kosten sind hierfür jeweils entstanden?

9. Welche Film- und Hörfunkproduktionen hat die Bundeswehr in den Jahren
2009 und 2010 unterstützt (bitte nach Titel, Hersteller, Ausstrahlungsdatum,
Sender, Art der Unterstützung und Kosten aufschlüsseln)?

10. Sind derzeit weitere Unterstützungen für Film- und Hörfunkproduktionen
geplant (bitte ggf. nach Titel, Hersteller, Ausstrahlungsdatum, Sender, Art
der Unterstützung und Kosten aufschlüsseln)?

11. Welche Kosten hat der Betrieb der Homepages www.treff.bundeswehr.de
und www.bundeswehr-karriere.de in den Jahren 2009 und 2010 verursacht?

a) Wie viele Zugriffe gab es durchschnittlich auf diese Seiten pro Monat
im Jahr 2009 und im Jahr 2010?

b) Welche Kosten wurden für die Bewerbung dieser Homepages im Jahr
2009 und 2010 verwandt, und inwiefern sind diese Kosten bereits in der
Antwort zu Frage 1 enthalten?

12. Welche Kooperationsvereinbarungen bestanden mit den Medien in den Jah-
ren 2009 und 2010, was beinhalteten diese, und welche Kosten entstanden
hierbei (für die jeweiligen Medien bitte getrennt ausführen)?

13. Wie hat sich die Auflagenhöhe der Zeitschrift „infopost“ in den Jahren
2009 und 2010 entwickelt, und welche Kosten entstanden in diesen Jahren?

14. Welche weiteren, in den vorangestellten Fragen noch nicht enthaltenen
Image- sowie personalwerblichen Bemühungen wurden in den Jahren 2009
und 2010 unternommen, und welche Kosten sind dabei entstanden?

15. Wie erklären sich etwaige signifikante Veränderungen der Werbemaßnahmen
hinsichtlich der Kostenansätze bzw. der Medienformate?

16. Wie hoch wird voraussichtlich künftig der jährliche Personalergänzungs-
bedarf der Bundeswehr sein, und wie hoch im Bereich der Mannschaften
und Zeitsoldaten?

Inwieweit unterscheidet sich dieser Ergänzungsbedarf von dem bisherigen,
durch externe Nachwuchswerbung der Bundeswehr gedeckten?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 3 – Drucksache 17/4634

17. Welche Konsequenzen wird die bevorstehende Änderung der Wehrstruktur
für die Öffentlichkeits- sowie Nachwuchswerbung der Bundeswehr mit
sich bringen?

a) Existiert hierzu bereits ein Konzept oder befindet sich ein Konzept in
Erarbeitung (bitte ggf. beilegen bzw. angeben, bis wann das Konzept
erstellt sein wird)?

b) Welche Herausforderungen sieht die Bundesregierung derzeit und in
Zukunft für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr?

c) Inwiefern kommt der Arbeit von Jugendoffizieren und Wehrdienst-
beratern an Schulen eine erhöhte Bedeutung zu?

d) Ist beabsichtigt, die Anzahl von Jugendoffizieren und/oder Wehrdienst-
beratern zu verändern, und wenn ja, inwiefern und aus welchen Gründen?

18. Inwiefern treffen Meldungen zu (dapd am 13. Dezember 2010), denen
zufolge die Bundeswehr künftig „einen mittleren dreistelligen Millionen-
betrag“ ausgeben will, um „Freiwillige anzuziehen und zu halten“?

a) In welchem Verhältnis steht diese Summe zu bisherigen Bemühungen der
Bundeswehr, und wie erklären sich etwaige signifikante Änderungen?

b) Wie soll diese Summe unter einzelnen Maßnahmen bzw. Werbemodulen
aufgeteilt werden (bitte möglichst differenziert angeben)?

Berlin, den 1. Februar 2011

Dr. Gregor Gysi und Fraktion

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