BT-Drucksache 17/3270

Wirtschaftsmacht Handwerk - Impulse für Wachstum und Beschäftigung

Vom 6. Oktober 2010


Deutscher Bundestag Drucksache 17/3270
17. Wahlperiode 06. 10. 2010

Große Anfrage
der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Ernst Hinsken, Peter
Altmaier, Thomas Bareiß, Norbert Barthle, Veronika Bellmann, Klaus Brähmig,
Gitta Connemann, Marie-Luise Dött, Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land),
Erich G. Fritz, Dr. Michael Fuchs, Dr. Matthias Heider, Mechthild Heil, Robert
Hochbaum, Franz-Josef Holzenkamp, Dieter Jasper, Andreas Jung (Konstanz),
Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Andreas G. Lämmel, Dr. h. c. Hans Michelbach,
Dr. Mathias Middelberg, Marlene Mortler, Stefan Müller (Erlangen), Michaela Noll,
Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Rita Pawelski, Ulrich Petzold,
Eckhard Pols, Eckhardt Rehberg, Dr. Heinz Riesenhuber, Albert Rupprecht
(Weiden), Anita Schäfer (Saalstadt), Karl Schiewerling, Nadine Schön (St. Wendel),
Dr. Frank Steffel, Volkmar Vogel (Kleinsaara), Stefanie Vogelsang, Dr. Johann
Wadephul, Kai Wegner, Ingo Wellenreuther, Volker Kauder, Dr. Hans-Peter
Friedrich (Hof) und der Fraktion der CDU/CSU
sowie der Abgeordneten Paul K. Friedhoff, Claudia Bögel, Klaus Breil,
Dr. Martin Lindner (Berlin), Christian Lindner, Dr. Hermann Otto Solms, Birgit
Homburger und der Fraktion der FDP

Wirtschaftsmacht Handwerk – Impulse für Wachstum und Beschäftigung

Das Handwerk ist der vielseitigste Wirtschaftsbereich Deutschlands und bildet
mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Kernstück der deutschen
Wirtschaft.

Aufgrund seines hohen Qualifikationsniveaus und seiner Bereitschaft zu indi-
viduellen, kundenspezifischen Lösungen stellt das Handwerk ein wichtiges
Element innerhalb der Volkswirtschaft und der Gesellschaft dar. Das Handwerk
arbeitet europäisch sowie international und ist zugleich örtlich und regional ver-
ankert. Vor allem ist das Handwerk innovativ und reagiert konstruktiv auf neue
Herausforderungen wie die Globalisierung oder die EU-Osterweiterung.

Wir fragen die Bundesregierung:

I. Bedeutung des Handwerks für die deutsche Volkswirtschaft
1. Wie schätzt die Bundesregierung die konjunkturelle Lage und Entwicklung
im laufenden Jahr ein, und welchen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) er-
wirtschaftete das Handwerk seit 2005?

Wie hat sich der Umsatz im Handwerk seit 2005 entwickelt?

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2. Wie hat sich die Beschäftigung im Handwerk und im Vergleich zur Gesamt-
wirtschaft seit 2005 entwickelt, und welche Handwerks- und Gewerbegrup-
pen hatten bei der Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung Rückgänge,
und welche hatten die größten Zuwächse zu verzeichnen?

3. Wie hat sich die Branchenstruktur seit 2005 entwickelt?

Kann von einer fortschreitenden Filialisierung gesprochen werden?

Wie gestalten sich die Absatzregionen und Absatzrichtungen sowie die
Betriebsgrößen im Handwerk?

4. Welche Veränderungen im ostdeutschen Handwerk sind angesichts der tief-
greifenden Transformationsprozesse seit 1990 festzustellen, und welche
Unterschiede und Gemeinsamkeiten weist das Handwerk in Ost- und West-
deutschland heute auf?

Wie wurde das Handwerk in den neuen Bundesländern seit der Wiederver-
einigung direkt gefördert, und wie sind die Wirkungen dieser Förderung
einzuschätzen?

5. Welchen Anteil hatte das Handwerk an den 2006 bis 2008 zusätzlich ge-
schaffenen eine Million sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen (ein-
schließlich Selbstständiger) in Deutschland?

6. Wie viele Handwerksbetriebe werden heute von Frauen geführt, und was ist
zu der Entwicklung des Anteils der Frauen an der Gesamtzahl der Betriebs-
inhaber in den zurückliegenden Jahrzehnten zu sagen?

7. Wie sieht die Qualifikation der Betriebsinhaber im Handwerk aus?

8. Wie hoch ist der Anteil an befristeten Beschäftigungsverhältnissen im
Handwerk, und welche Unterschiede gibt es zu anderen Wirtschaftsberei-
chen?

Welchen Anteil nehmen Mini- und Midijobs im Handwerk ein?

9. Wie beurteilt die Bundesregierung die Rolle des deutschen Handwerks als
stabilisierender Faktor in der Finanz- und Wirtschaftskrise?

10. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Eigenkapitallage der
Handwerksunternehmen, und hat sich die Eigenkapitalausstattung seit 1990
bzw. 2000 verändert?

11. Wie hat sich der Strukturwandel im Bankensystem seit den 90er-Jahren auf
die Finanzierungspraktiken im Handwerk ausgewirkt?

Kann hier von veränderten Finanzierungsmustern gesprochen werden?

12. Gab es während der Bankenkrise eine Kreditklemme in Bezug auf das
Handwerk, und sind derzeit für das Handwerk insgesamt oder speziell für
kleinere Handwerksbetriebe kritische Finanzierungsengpässe feststellbar?

13. Wie haben sich die Insolvenzen im Handwerk im Vergleich zu anderen
Wirtschaftsbereichen seit 2005 entwickelt, und was könnten die Ursachen
für die festgestellte Entwicklung sein?

14. Welchen Einfluss nimmt die Bundesregierung über die Gestaltung der wirt-
schaftlichen Rahmenbedingungen und die finanziellen Förderprogramme
des Bundes (KfW Bankengruppe) auf die Finanzierung des Handwerks?

15. Wie haben sich die Kreditzusagen der Geschäftsbanken an Handwerks-
betriebe seit Beginn der internationalen Finanzkrise 2008 entwickelt?

Mit welchen Maßnahmen erweiterte die Bundesregierung die Finanzie-
rungsmöglichkeiten bzw. die Kreditvergabe an das Handwerk seit Beginn

der Krise in 2008?

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16. In wie vielen Fällen haben sich Handwerksunternehmen an den Kredit-
mediator der Bundesregierung seit März 2010 (bis heute) gewandt, und
woran könnte die bisher bekannt gewordene Zurückhaltung der Hand-
werksunternehmen in Bezug auf den Kreditmediator liegen?

17. Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Zahlungsmoral und Forderungs-
sicherungen wurden seit 2005 von der Bundesregierung durchgeführt bzw.
sind geplant?

18. Wie haben sich die Konjunkturpakete I und II, die im Zusammenhang mit
der internationalen Finanzkrise auf den Weg gebracht wurden, auf die
Handwerksunternehmen ausgewirkt, und inwieweit haben einzelne Ge-
werbe bzw. Gewerbegruppen von den Konjunkturpaketen profitiert?

19. Welche Maßnahmen wurden von der Bundesregierung seit 2005 ergriffen,
um die steuerliche Situation der Handwerksunternehmen zu verbessern?

20. Wie sollten finanzielle Förderprogramme im Rahmen der Mittelstands-
finanzierung im Hinblick auf die Situation im Handwerk künftig ausgestal-
tet werden?

21. In welchem Umfang werden Steuerermäßigungen für die Inanspruchnahme
von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und Moderni-
sierungsmaßnahmen in inländischen Haushalten laut § 35a Absatz 2 Satz 2
des Einkommensteuergesetzes geltend gemacht?

22. Welche Rolle spielen das öffentliche Auftragswesen und öffentlich-private
Partnerschaften im Rahmen der Nachfrage nach Handwerksprodukten und
-leistungen, und für welche Handwerksbranchen sind öffentliche Aufträge
besonders wichtig?

23. Wie hat sich die Reform der Unternehmensteuer und der Erbschaftsteuer
auf das Handwerk ausgewirkt?

24. Der Kreativwirtschaft kommt im Rahmen der Tertiärisierung der Wirtschaft
besondere Bedeutung zu, und inwieweit ist das Handwerk der Kreativwirt-
schaft zuzuordnen, und welche Gewerbe leisten einen besonderen Beitrag
zur Kreativwirtschaft?

25. Welche Beiträge leistet das Handwerk direkt (als Anbieter touristischer
Leistungen) und indirekt (als Auftragnehmer von Unternehmen des Gast-
und Tourismusgewerbes) zur Tourismuswirtschaft?

26. Wie hat bisher das Handwerk von der Gemeinschaftsaufgabe Regionale
Wirtschaftsstruktur profitiert, und wie viele Betriebe waren bisher betrof-
fen?

27. Wie wird sich die Nachfrage nach handwerklichen Gütern und Leistungen
im Zuge des demografischen Wandels verändern?

28. Welche Bedeutung hat das Handwerk im Gesundheitssektor?

II. Beitrag des Handwerks in der Berufsbildung

29. Wie stellt sich die Ausbildungsleistung im Handwerk seit 2005 dar, und wie
hoch ist der Anteil des Handwerks an allen Lehrstellen in Deutschland?

30. Wie werden die Ausbildungsangebote des Handwerks nachgefragt, bzw.
wie viele Ausbildungsverträge wurden in welchem Ausbildungsberuf 2009
geschlossen (bitte nach Jungen und Mädchen aufschlüsseln)?

Welche Handwerksberufe werden durch die Jugendlichen besonders stark
nachgefragt, und welche in geringerem Maße?
Was sind die Gründe hierfür?

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31. Welches sind die Gründe für eine vorzeitige Beendigung von Lehrverhält-
nissen?

32. Welche allgemein-schulischen Bildungsabschlüsse bringen die Auszubil-
denden in die handwerkliche Lehre ein?

33. Bietet nach Erfahrung der Bundesregierung das Handwerk auch Langzeit-
arbeitslosen eine Chance zur beruflichen Integration, und welche Erfahrun-
gen wurden gemacht?

34. Inwieweit sind die Klagen vieler Handwerker über eine mangelnde Vorbil-
dung ihrer Auszubildenden berechtigt, und was kann getan werden, um aus-
bildende Handwerksbetriebe bei der Ausbildung von Jugendlichen mit
schwacher Vorbildung zu unterstützen?

35. Was tut die Bundesregierung, um die hohe Ausbildungsleistung im Hand-
werk auch in Zukunft zu sichern, und welche Schritte sind notwendig, um
die Ausbildungsquote zu halten bzw. zu erhöhen?

36. Welche Entwicklung erwartet die Bundesregierung bei der beruflichen Aus-
bildung im Handwerk in Anbetracht des demografischen Wandels, und wie
reagiert die Bundesregierung darauf?

37. Welche strategischen Überlegungen liegen dem Konzept zum Ausbau der
Berufsbildungszentren zu Kompetenzzentren des Handwerks zugrunde,
und wie können sie die Innovationsaktivitäten der Betriebe konkret unter-
stützen?

38. Welche Maßnahmen zur Berufswahlorientierung werden in den Schulen an-
geboten (bitte Aufschlüsselung nach Schulart und Schuljahr des Starts)?

Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die Berufswahlorientierung
an weiterführenden Schulen früh genug einsetzt, und ist der Erfolg der
Berufswahlorientierung in den Schulen quantifizierbar?

39. Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um mehr Mädchen in
technische Berufe zu bringen?

40. Wie kann sichergestellt werden, dass der handwerklichen Berufswahlorien-
tierung im Vergleich zu anderen Ausbildungs- und Bildungswegorientie-
rungen der gleiche Stellenwert eingeräumt wird?

41. Welche neuen Ausbildungsberufe sind im Handwerk seit dem Jahr 2000
entstanden, und wie viele Ausbildungsordnungen wurden in dieser Zeit
modernisiert?

42. Welche Meisterprüfungsverordnungen wurden im gleichen Zeitraum an die
fortschreitende technologische Entwicklung angepasst?

43. Inwieweit haben sich die Anforderungen an die Auszubildenden im Zuge
der zunehmenden technischen und elektronischen Spezialisierung in den
Ausbildungsberufen des Handwerks geändert, und ist die Bundesregierung
der Auffassung, dass ein Änderungsbedarf bei den Ausbildungszeiten im
Handwerk besteht?

44. Wie wirkt sich der demografische Wandel auf die Zahl der Schulabgänger
etc. aus (bitte Zeitrahmen bis 2020, 2030, 2050), und liegen Erkenntnisse
darüber vor, ob es im Zuge des demografischen Wandels zu einem Nachfol-
gemangel im Handwerk kommen wird?

45. Welche Aktivitäten unternehmen die Handwerksbetriebe zur Bewältigung
des demografischen Wandels, und welche Maßnahmen wird die Bundes-
regierung ergreifen, um diesen demografischen Herausforderungen zu be-

gegnen?

Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/3270

Sind in diesem Zusammenhang nationale oder europäische Quoten zur
Erreichung einer Mindestanzahl von Hochschulabsolventen zielführend?

46. Wie unterstützt die Bundesregierung die langfristige Personalentwicklung
bzw. -planung in den Betrieben des Mittelstandes und insbesondere des
Handwerks?

47. Welches sind die wichtigsten Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren beim Gene-
rationswechsel im Handwerk?

48. Wie hoch ist der Anteil an Migranten bei den Auszubildenden in Hand-
werksberufen, und welche Branchen werden bevorzugt gewählt?

Inwieweit werden Migranten für die Ergreifung eines Handwerksberufes
sensibilisiert, und wie hoch ist der Ausbildungsanteil bei von Migranten ge-
führten Handwerksbetrieben, und wie kann dieser Anteil erhöht werden?

49. In welchem Umfang wird in den einzelnen Bundesländern die Meistergrün-
dungsprämie beantragt und bewilligt, und wie viele Ausbildungs- und
Arbeitsplätze werden dadurch generiert?

Wie viele Anträge und Bewilligungen von Meister-BAföG (Bundesausbil-
dungsförderungsgesetz) gab es in den Jahren seit 2005?

50. Wie ist der Stand der Umsetzung des Beschlusses der Kultusministerkonfe-
renz zur Erleichterung und Vereinheitlichung des Universitätszugangs für
Meister in den einzelnen Bundesländern?

51. Setzt sich die Bundesregierung dafür ein, den „Bachelor Professional“ als
ergänzenden Titel auf den Meisterbriefen zuzulassen?

52. Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung getroffen, um behinderte
Menschen besser im Handwerk zu integrieren?

53. Beabsichtigt die Bundesregierung, das Jugendarbeitsschutzgesetz zu än-
dern, um die Ausbildung auch im Handwerk flexibler zu gestalten?

III. Innovationskraft des Handwerks

54. Wie bewertet die Bundesregierung die Innovationskraft des Handwerks,
und mit welchen Maßnahmen stärkt die Bundesregierung die Innovations-
kraft des Handwerks?

55. Welchen Anteil hat das Handwerk an den ZIM-Programmen (ZIM – Zen-
trales Innovationsprogramm Mittelstand) (bitte nach Anträgen, Bewilligun-
gen und Bundesländern aufschlüsseln), und wie schätzt die Bundesregie-
rung die unterschiedliche Inanspruchnahme der ZIM-Programme in den
Bundesländern ein?

56. Welchen Anteil hat das Handwerk an den Programmen der KfW Banken-
gruppe, und in welcher Höhe profitiert es von den einzelnen Programmen
der KfW Bankengruppe?

Wie bewertet die Bundesregierung die Effizienz der Programme der KfW
Bankengruppe?

57. Wie schätzt die Bundesregierung die Klimaziele bzw. die Auswirkungen
des Klima- und Energiepaketes der Bundesregierung auf das Handwerk ein,
und inwieweit werden dadurch Innovationen im Handwerk angestoßen?

58. Welche Aufgabe haben die Beauftragten für Innovation und Technologie
(BIT), und wie tragen sie dazu bei, die Innovationskompetenzen der Unter-
nehmen weiterzuentwickeln?

59. Welche Weiterbildungsangebote zur Vermittlung spezifischer Kompeten-

zen in neuen Technologien werden Handwerksunternehmen unterbreitet,

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und wie unterstützt die Bundesregierung die notwendige Weiterentwick-
lung und Anpassung der Seminarinhalte an den technologischen Fort-
schritt?

60. Welche Rolle spielen moderne IuK-Technologien (IuK – Information- und
Kommunikation) sowie das Internet, um Handwerksbetrieben einen schnel-
len Zugriff auf technologieorientierte Informationen und konkrete Bera-
tungs- und Unterstützungsleistungen der Handwerksorganisation zu ermög-
lichen?

61. Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse vor, warum es im Handwerk ver-
gleichsweise wenig funktionierende Kooperationen gibt, und wie können
solche Schwierigkeiten überwunden werden?

Wie schätzt die Bundesregierung die Bedeutung von Kooperationen im
Handwerk, insbesondere mit Blick auf die Wissenschaft, ein, und wie kann
sie die Kooperationsbereitschaft insgesamt verbessern?

62. Wie unterstützt die Bundesregierung als Reaktion auf den demografischen
Wandel insbesondere altersgruppengerechte Lösungen (z. B. seniorenge-
rechter Umbau von Wohnungen etc.)?

63. Welche Auswirkungen hat das Normungskonzept der Bundesregierung auf
die Erstellung und Nutzung von Normen im Handwerk?

Wie kann sichergestellt werden, dass bei der Entwicklung von Normen und
Standards die Belange des Handwerks angemessen berücksichtigt sind?

64. Welches Einsparpotential im Handwerk sieht die Bundesregierung durch
Strategien zur Erhöhung der Materialeffizienz?

65. Inwieweit kann sich das Handwerk bei Umsetzung des Programms zur För-
derung der Elektromobilität als Teil des Integrierten Klima- und Energie-
paketes der Bundesregierung einbringen?

IV. Gründungskultur und Gründerdynamik im Handwerk

66. Wie unterstützt die Bundesregierung Existenzgründer im Handwerk, und
wie hat sich das Existenzgründungsgeschehen im Handwerk seit 2005 ent-
wickelt?

Gibt es regionale Unterschiede, und ist im Vergleich zur Gesamtwirtschaft
eine besondere Entwicklung im Handwerk feststellbar?

67. Wie viele Gründerinnen im Handwerk gibt es?

In welchen Gewerken gründen Frauen, und liegen der Bundesregierung
Erkenntnisse vor, aus welchen Gründen Frauen seltener im Handwerk grün-
den als Männer?

68. Was unternimmt die Bundesregierung, um die Nachfolge bei Betriebsüber-
gaben insbesondere aus Altersgründen zu erleichtern und die Entwicklung
eines funktionierenden Marktes für Betriebsübergaben zu fördern?

69. Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um die heranwachsenden
Jugendlichen bereits frühzeitig vor allem auch in den Schulen über Auf-
stiegschancen im Handwerk zu informieren, und welche Möglichkeiten
sieht die Bundesregierung, um bei jungen Menschen, Eltern und Lehrern
verstärkt für eine Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit in der Ge-
sellschaft zu werben?

70. Welche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf bzw. Selbstständigkeit
und Familie und Pflege von Familienangehörigen hat die Bundesregierung
speziell mit Blick auf das Handwerk ergriffen?

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V. Bürokratieabbau

71. Welche Maßnahmen zum Bürokratieabbau im Handwerk hat die Bundes-
regierung bislang ergriffen, welche weiteren sind vorgesehen, und welche
Kostenersparnis hat sich bzw. wird sich hieraus für Handwerksbetriebe er-
geben?

Welche Maßnahmen zum Bürokratieabbau im Handwerk wurden seit 2005
auf europäischer Ebene ergriffen?

72. Welche Schritte sind aus Sicht der Bundesregierung bezüglich eines Büro-
kratieabbaus im Handwerk vonnöten?

So sind Hygienevorschriften richtig und wichtig, doch in einigen Fällen
auch sehr umfangreich. Gibt es Überlegungen, diese auf ihre Effizienz und
Plausibilität zu überprüfen?

VI. Europäische Integration und Auslandsmärkte

73. Was unternimmt die Bundesregierung, um die hohen Qualitätsstandards des
deutschen dualen Systems auch auf der europäischen Ebene zu verankern,
insbesondere in Bezug auf den Europäischen Qualifikationsrahmen, und
welche Konsequenzen haben die im Rahmen des europäischen Integra-
tionsprozesses vorangetriebenen Anstrengungen, vergleichbare berufliche
Bildungsabschlüsse in Europa zu schaffen, für die Zukunft des dualen Sys-
tems der beruflichen Erstausbildung in Deutschland?

74. Welche Maßnahmen könnten die Durchlässigkeit im deutschen und europä-
ischen Bildungsraum verbessern, und wie bewertet die Bundesregierung
Vorschläge aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Zusammenführung des
Europäischen Qualifikationsrahmens und der Berufsanerkennungsricht-
linie?

75. Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung mit der Umsetzung der Be-
rufsanerkennungsrichtlinie im Rahmen der EU-/EWR-Hw-Verordnung,
und ist es geplant, die Berufsanerkennungsrichtlinie zu evaluieren?

In welche Richtung sollte dies mit Blick auf das Handwerk gehen?

76. Hält es die Bundesregierung für möglich, die notwendigen Fachkräfte für
das Handwerk aus dem EU-Ausland zu akquirieren?

77. Inwieweit ist bzw. wird das Handwerk bei den Verfahren um die Anerken-
nung ausländischer Berufsabschlüsse (bei Zuwanderern von außerhalb der
EU) eingebunden?

78. Welche Erkenntnisse liegen über die EU-Exportaktivitäten des deutschen
Handwerks seit 2005 vor, und in welchen Branchen und mit welchen Ge-
schäftsbereichen sind Handwerksbetriebe im EU-Ausland vorrangig aktiv?

Welche weitere Entwicklung erwartet die Bundesregierung?

79. Welche Informationen liegen zur Betätigung von Handwerksbetrieben aus
den Nachbarländern in Deutschland vor?

80. Wie unterstützt die Bundesregierung den Weg des Handwerks auf ausländi-
sche Märkte, und was könnte hier künftig noch mehr getan werden?

81. Welche für das Handwerk relevanten Inlandsmessen und Auslandsmessen
werden durch die Bundesregierung unterstützt?

82. Wie ist der Stand der Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie in Bezug auf
das Handwerk, und welche Auswirkungen auf das Handwerk sind zu erwar-
ten?

Drucksache 17/3270 – 8 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
83. Wie sind die Handwerkskammern bei den Einheitlichen Ansprechpartnern
(EA) berücksichtigt?

Sind der Bundesregierung erste Erfahrungen der EA in den Bundesländern
bekannt, und wie hoch ist die Nachfrage bei den EA?

Wie hoch ist der Anteil an deutschen Existenzgründern, die den Service der
deutschen EA in Anspruch nehmen?

84. Welche Haltung hat die Bundesregierung zur Europäischen Verordnung
über die Kennzeichnung von Lebensmitteln, insbesondere zu den Aus-
wirkungen auf das Lebensmittelhandwerk, und den losen, unverpackten
Lebensmitteln der Konditoren und Bäcker?

85. Wie beurteilt die Bundesregierung die Wirkungen des Vorschlags für eine
Verbraucherrechterichtlinie auf das Handwerk?

86. Welche Auswirkungen wird die Richtlinie zur Förderung der Nutzung von
Energie aus erneuerbaren Quellen, insbesondere die in der Richtlinie ge-
forderten Zertifizierungs- bzw. Qualifizierungssysteme, auf das Handwerk
haben?

87. Wie bewertet die Bundesregierung das vom Europäischen Parlament be-
schlossene Gesetzespaket zur Energieeffizienz im Hinblick auf das Hand-
werk?

88. Wie wirkt sich die Einrichtung von Umweltzonen in den Kommunen auf die
Handwerksbetriebe vor Ort aus, und welche Maßnahmen ergreift die Bun-
desregierung, um ein bundeseinheitliches Vorgehen insbesondere bei der
Erteilung von Ausnahmegenehmigungen von Verkehrsverboten in Umwelt-
zonen zu gewährleisten?

89. Wie bewertet die Bundesregierung die möglichen Auswirkungen der in der
Diskussion stehenden Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS)
auf Handwerksunternehmen?

90. Welche Auswirkungen auf das Handwerk erwartet die Bundesregierung
durch die Europäische Privatgesellschaft?

91. Welche Maßnahmen sind erforderlich, um das Aktionsprogramm Small
Business Act weiter voranzubringen?

92. Welche Auswirkungen wird die EU-2020-Strategie auf das Handwerk
haben?

Berlin, den 6. Oktober 2010

Volker Kauder, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) und Fraktion
Birgit Homburger und Fraktion

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