BT-Drucksache 16/7262

Indisch-Deutschen Studierenden- und Wissenschaftleraustausch fördern Mobilitätsprogramm zum Jahr der Geisteswissenschaften in Deutschland

Vom 22. November 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/7262
16. Wahlperiode 22. 11. 2007

Antrag
der Abgeordneten Cornelia Pieper, Patrick Meinhardt, Uwe Barth, Jens Ackermann,
Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt, Daniel Bahr (Münster), Rainer Brüderle,
Angelika Brunkhorst, Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Jörg van Essen,
Otto Fricke, Horst Friedrich (Bayreuth), Dr. Edmund Peter Geisen, Hans-Michael
Goldmann, Miriam Gruß, Joachim Günther (Plauen), Dr. Christel Happach-Kasan,
Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Hellmut Königshaus, Dr. Heinrich L. Kolb,
Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk,
Harald Leibrecht, Horst Meierhofer, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel,
Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Jörg Rohde, Frank Schäffler, Dr. Hermann Otto
Solms, Dr. Max Stadler, Dr. Rainer Stinner, Carl-Ludwig Thiele, Christoph Waitz,
Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Hartfrid Wolff (Rems-Murr), Martin Zeil,
Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP

Indisch-deutschen Studierenden- und Wissenschaftleraustausch fördern –
Mobilitätsprogramm zum Jahr der Geisteswissenschaften in Deutschland

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Das Jahr 2007 setzt als Jahr der Geisteswissenschaften die Reihe der Wissen-
schaftsjahre fort. Es erhöht die Aufmerksamkeit für Inhalte und Bedeutung wis-
senschaftlicher Disziplinen für gesamtgesellschaftliche Erkenntnis- und Ent-
wicklungsprozesse. Geisteswissenschaften definieren sich nicht vorrangig über
ihren unmittelbaren gesellschaftlichen Nutzen, sondern liefern bei vielen aktu-
ellen Debatten Hintergrundwissen, machen die Kultur und Kulturen begreifbar
und vermitteln zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die geistes-
wissenschaftlichen Fächer sammeln und bewahren, ordnen und interpretieren
die Spuren menschlichen Handelns und Denkens, von der Antike bis zur Gegen-
wart. Einsichten und Erkenntnisse, welche die Spurensuche der Geisteswissen-
schaften zutage fördern, schärfen unser Selbstbild und ermöglichen Entwürfe
gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenlebens für die Zukunft.

Studierenden- und Wissenschaftsaustauschprogramme auch im Bereich der
Geisteswissenschaften fortzuführen, zu erweitern und weiterzuentwickeln er-
scheint vor diesem Hintergrund sinnvoll. Wir wollen Talente aus Indien für eine

Zusammenarbeit in der Wissenschaft gewinnen und sie mit unserer Kultur und
unseren geistigen Traditionen vertraut machen, damit sie unserem Land auf
Dauer als Partner und Freunde verbunden bleiben. Im Gegenzug brauchen wir
in Deutschland deutlich mehr akademischen Nachwuchs mit „Indien-Kom-
petenz“.

Drucksache 16/7262 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Das indische Hochschulwesen ist mit 3 492 Hochschulen, 17 775 Colleges und
10,5 Millionen Studierenden eines der größten der Welt. Indien bildet pro Jahr
500 000 Informatiker, Techniker und Ingenieure aus. International sind Elite-
institutionen wie die Indian Institutes of Technology (IITs), die Indian Institutes
of Management (IIMs) und das Indian Institute of Science (IISc) bekannt, die
aufgrund einer strengen Auswahl ihrer Studierenden in Lehre und Forschung
auf internationalem Wissenschaftsniveau mithalten können. Die Nachfrage
nach Hochschulbildung kann jedoch durch das indische Hochschulsystem allein
– auch auf längere Sicht – nicht befriedigt werden. Dies führt dazu, dass über
150 000 indische Studierende im Ausland sind, wovon sich ca. 80 000 in den
USA aufhalten, aber auch in anderen englischsprachigen Ländern (Australien,
Großbritannien, Kanada) studieren. In Deutschland sind derzeit rund 3 600 indi-
sche Studierende eingeschrieben. Ein Ziel der Bundesregierung ist die Steige-
rung des individuellen und projektbezogenen Austausches von Studierenden
und Wissenschaftlern über den Deutschen Akademischen Austauschdienst
(DAAD), die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), die Deutsche For-
schungsgemeinschaft (DFG) und weitere Wissenschafts- und Mittlerorga-
nisationen. Dieser bildet gleichsam den „Humus“ für gemeinsame Projekte und
langfristige bilaterale Kooperationen einschließlich entsprechender Werbe- und
Messeaktivitäten im Rahmen der „Hi! Potentials“-Kampagne.

Zurzeit wird im Rahmen von rund 50 Mobilitätsmaßnahmen des Bundesminis-
teriums für Bildung und Forschung (BMBF) jährlich der Aufenthalt von etwa 75
indischen Wissenschaftlern und Ingenieuren an deutschen Hochschulen und
Forschungseinrichtungen unterstützt und etwa 50 deutschen Wissenschaftlern
die Reise nach Indien ermöglicht. Die indischen Förderorganisationen finanzie-
ren im Rahmen dieser Projekte jeweils den Aufenthalt der Deutschen in Indien
und die Flüge der Inder nach Deutschland. Neben den Mobilitätsmaßnahmen
werden etwa 15 Anbahnungsmaßnahmen (Einzelreisen) und im Durchschnitt
fünf bilateral finanzierte Workshops pro Jahr gefördert.

In den letzten Jahren stieg die Zahl der indischen Studierenden an; seit kurzem
ist jedoch ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich mit anderen
Ländern weist die Zahl der indischen Studierenden die höchste Zuwachsrate auf
– seit 1997 um 500 Prozent. Im Hochschulbereich insgesamt machen sich die
Marketingaktivitäten der „Hi! Potentials“-Kampagne bemerkbar. Speziell in den
Geisteswissenschaften besteht aber noch Nachholbedarf. Indische Studierende
in Deutschland studieren hauptsächlich Ingenieur- und Naturwissenschaften so-
wie Mathematik. Zudem bleibt der Anteil der Studentinnen mit 15 Prozent (der
Studentinnenanteil unter allen ausländischen Studierenden liegt bei 50 Prozent)
sehr gering. Auch im Vergleich mit anderen asiatischen Staaten ist der Prozent-
satz der Studentinnen niedrig. Zudem ist festzustellen, dass in umgekehrter
Richtung die Zahl deutscher Studierender, die einen Studienaufenthalt in Indien
absolvieren, verschwindend gering ist.

Ein erfolgreicher Ansatz zur Förderung von Studienaufenthalten indischer
Studierender in Deutschland ist das vom Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Masters-„Sandwich“-
Programm. Indische Studierende der sieben Indian Institutes of Technology
schreiben ihre Diplomarbeit an einer von sechs deutschen technischen Univer-
sitäten und absolvieren zusätzlich ein Industriepraktikum.

Bei der Zahl der von der AvH geförderten Stipendiaten steht Indien nach den
USA und Japan an dritter Stelle.

Der DAAD führt seit den 50er Jahren Maßnahmen im Rahmen des akademi-
schen Austausches mit Indien durch und ist seit 1960 mit einer Außenstelle in
Neu Delhi vertreten. Ziel der Fördermaßnahmen ist seit jeher die Heranbildung

des Hochschullehrernachwuchses. Das Potential der Zusammenarbeit mit In-
dien auf dem Gebiet des akademischen Austausches ist hierdurch jedoch bei

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/7262

weitem nicht ausgeschöpft. Ein Schwerpunkt heute ist neben High-Tech (Tech-
nology) und Marketing die Förderung der deutschen Sprache, Literatur und
Landeskunde. Dabei konzentriert sich der DAAD mit seinem Lektoren-
programm auf ausgewählte indische Hochschulen, an denen Germanistik für
fortgeschrittene Studierende (Master und Promotion) angeboten wird. Weitere
Programmangebote des DAAD im Rahmen des Studierendenaustausches:
Jahres- und Semesterstipendien (DE: 331, IN: 548)1, Kurzstipendien (DE: 32,
IN: 23), Fach- und Sprachkurse (DE: 0, IN: 16), Praktikantenförderung (DE: 186,
IN: 73), Gruppenprogramme (DE: 54, IN: 46), ISAP – Internationale Studien-
und Austauschprogramme (DE: 17, IN: 5), weitere Partnerschafts- und Hoch-
schulprogramme (DE: 14, IN: 16), Stipendien- und Betreuungsprogramme
(DE: 0, IN: 145).

Auch die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen
Indien und Deutschland ist vielfältig und hat mittlerweile eine über 30-jährige
Tradition. Sie beruht auf dem Abkommen über die Zusammenarbeit bei der
friedlichen Nutzung der Kernenergie und der Weltraumforschung von 1971, der
Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung
und technologischen Entwicklung von 1974 sowie mehreren Einzelvereinbarun-
gen zwischen deutschen und indischen Forschungseinrichtungen und Mittler-
organisationen. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich insgesamt eine
breite Kooperation entwickelt, die sich aus dem Kernenergiebereich immer
mehr zurückgezogen hat und aus der bisher lediglich die Agrarforschung ausge-
spart blieb. Sie wird im Wesentlichen durch die Arbeit der universitären sowie
der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der deutschen Forschungs-
organisation Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Wissenschaftsgemeinschaft
Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher
Forschungszentren (HGF) getragen. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung sowie das Internationale Büro (IB) des BMBF im Projektträger Deut-
sches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. fördern darüber hinaus in ange-
wandten Feldern sog. Mobilitätsprojekte zur Anbahnung von kooperativen For-
schungsprojekten, Workshops und Konferenzen. Als größere gemeinsame For-
schungsprojekte sind beispielsweise die Satellitenmissionen zu erwähnen. Der
DAAD unterstützt insbesondere mit dem „Programm für den projektbezogenen
Personenaustausch“ (PPP) Nachwuchswissenschaftler im Rahmen von Projek-
ten in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen. 2007 wurde das
Programm um geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer erweitert.

Der Deutsche Bundestag sieht in der WTZ eines der strategisch wichtigsten
Zukunftsfelder der deutsch-indischen Beziehungen. Aufgrund des rasanten
Ausbaus seiner Kompetenzen in Forschung und Entwicklung ist Indien für
Deutschland ein auf vielen Feldern äußerst interessantes Partnerland. Zusätzlich
soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Humanwissenschaf-
ten im Jahr der Geisteswissenschaften – mit einem Mobilitätsprogramm – aus-
gebaut werden, denn während die Natur- und Ingenieurwissenschaften in Indien
vom eindrucksvollen wirtschaftlichen Aufschwung im Lande profitieren, dro-
hen die Geistes- und Sozialwissenschaften auch in den bilateralen Beziehungen
zu Deutschland mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten.

Die Bedeutung Indiens für die Europäische Union insgesamt sowie ihre Mit-
gliedstaaten wurde durch die EU-India Ministerial Science Conference der EU-
Wissenschaftsminister am 7. und 8. Februar 2007 in Neu Delhi unterstrichen.

Weitere Beispiele der aktuellen bilateralen deutsch-indischen und der euro-
päisch-indischen Kooperation sowohl im Forschungs- als auch im Bildungs-
bereich sind:
1 DE: Nutzung des Programmangebots von Deutschen in Indien 2005.
IN: Nutzung des Programmangebots von Indern in Deutschland 2005.

Drucksache 16/7262 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

● Im Bereich der Grundlagenforschung hat sich Indien verpflichtet, mit bis zu
3 Prozent am Bau und später auch am Betrieb des internationalen Großpro-
jekts FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) bei der Gesellschaft für
Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt zu beteiligen. Es ist vorgesehen,
die inhaltliche und finanzielle Beteiligung Indiens am Bau von FAIR im
Laufe des Jahres 2007 vertraglich zu vereinbaren.

● Seit 2003 gibt es eine erfolgreiche deutsch-indische Zusammenarbeit in den
Bereichen „Sprachtechnologie“ und „Künstliche Intelligenz“. Einem ge-
meinsamen Workshop des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche
Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, Berlin und der
indischen Anna-Universität in Chennai folgte Anfang 2005 ein umfang-
reicher Antrag zur Entwicklung einer telefonbasierten, mehrsprachigen Reise-
ansage in Indien gemeinsam mit der Indischen Eisenbahngesellschaft. Eine
deutsche Beteiligung ist vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung
des Projekts vorgesehen.

● Erasmus Mundus II: Mit diesem Programm sollen die Zusammenarbeit und
der Austausch der Europäischen Union mit Drittländern durch ein interna-
tionales Stipendiensystem gefördert, die Attraktivität der europäischen
Hochschulen weltweit erhöht, die Qualität der akademischen Bildung und
das interkulturelle Verständnis verbessert werden (Vorschlag der Europäi-
schen Kommission, Annahme Juli 2007).

II. Der Deutsche Bundestag begrüßt

– die hohe Intensität der deutsch-indischen Beziehungen im Hochschulbereich
sowie der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit,

– die Initiative der Bundesregierung zur Durchführung der EU-India Ministe-
rial Science Conference im Februar 2007 während der deutschen EU-Rats-
präsidentschaft, durch die die enorme Bedeutung der europäisch-indischen
Zusammenarbeit unterstrichen wurde.

Der Deutsche Bundestag begrüßt des Weiteren,

– dass die Reise der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette
Schavan, Anfang Februar 2007 zusammen mit Vertretern von Wissenschaft,
Wirtschaft und Mitgliedern des Deutschen Bundestages die Bedeutung In-
diens als Kooperationspartner unterstrichen hat und den bilateralen Wissen-
schaftsbeziehungen neue Impulse verliehen hat,

– dass man sich auf die Errichtung eines deutsch-indischen Wissenschafts- und
Technologiezentrums verständigt hat,

– dass die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei ihrer Reise in der vergange-
nen Woche einen deutlichen Akzent auf die wissenschaftliche Zusammen-
arbeit gesetzt hat, u. a. in dem sie gemeinsam mit der Bundesministerin
Dr. Annette Schavan den Wissenschaftszug (Science-Express) gestartet hat,
der in den kommenden sieben Monaten deutsche Forschung und Technologie
in 56 indischen Städten präsentieren wird.

III. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, mit den Mittler-
und Wissenschaftsorganisationen in geeigneter Weise zusammenzuwirken, um

1. in enger Zusammenarbeit mit der DFG, der AvH und dem DAAD dem
deutsch-indischen Studierenden- und Wissenschaftleraustausch sowie der
Vernetzung von Wissenschaftlern vor allem im Bereich der Geisteswissen-
schaften – gerade vor dem Hintergrund des Jahres der Geisteswissenschaf-
ten – einen sichtbaren Schub zu verleihen;

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/7262

2. Fortschritte vor allem durch Mobilitätsmaßnahmen, Hochschulkoopera-
tionen und bilateral finanzierte Workshops anzustreben. Bei entsprechenden
Aktivitäten – insbesondere Mobilitätsmaßnahmen für deutsche und indische
Geisteswissenschaftler – sollten u. a. folgende Komponenten berücksichtigt
werden:

a) die Vernetzung junger indischer Geistes- und Sozialwissenschaftler mit
Kollegen sowie die Einbindung in Forschungsprojekte und -netze in
Deutschland, z. B. in Gestalt von Sonderforschungsbereichen (SFB)
oder Graduiertenkollegs, und die Begründung eines langjährigen For-
schungsaustausches mit einem nachhaltigen Beitrag zur deutsch-indi-
schen Verständigung;

b) die Förderung indischer Geistes- und Sozialwissenschaftler kurz vor
bzw. nach der Promotion, um die Vernetzung von Nachwuchswissen-
schaftlern zu verbessern. Gerade in einer Phase, in der junge Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler in der Regel noch wenig international
vernetzt sind, fehlt bisher eine Förderung für internationale Reise- und
Aufenthaltskosten. Nur wenn diese gewährleistet wird, kommen deut-
sche Förderprogramme wie z. B. solche der DFG, in denen derzeit der
Partner auf deutscher Seite die benötigten Mittel beantragen muss, in Be-
tracht;

c) die Einladung indischer Nachwuchswissenschaftler zu Kurzzeitfor-
schungsaufenthalten (für Materialsammlung, Bibliotheksrecherche, Er-
fahrungsaustausch, Kongressteilnahme etc.) mit individueller Platzie-
rung in einem SFB, in einem Graduiertenkolleg oder in einem
Fachbereich mit verwandter Forschungsaktivität. Die Einladung muss
auch die Übernahme von Reise- und Aufenthaltskosten in Deutschland
enthalten können;

d) die Durchführung von deutsch-indischen Fachtagungen zu Themen von
gemeinsamem wissenschaftlichem Interesse, bei denen die individuelle
Verbindung zu Projekten hergestellt wird;

e) die wissenschaftliche Zusammenarbeit, vor allem in den Bereichen
Agrarwissenschafte, erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien zu
stärken;

3. den Austausch und die Hochschulkooperation dauerhaft zu vertiefen, mit
dem Ziel, die im Ausland erworbenen fachlichen und interkulturellen Kom-
petenzen sinnvoll in den nationalen Arbeitsmarkt zu integrieren;

4. das Jahr der Geisteswissenschaften zum Anlass zu nehmen, um die oben vor-
geschlagenen Maßnahmen in den nächsten Jahren mit einer nachhaltigen Per-
spektive auf den Weg zu bringen;

5. für Aufenthalte von deutschen Studierenden, Nachwuchswissenschaftlerin-
nen und Nachwuchswissenschaftlern in Indien zu werben;

6. die Länder um Prüfung zu bitten, ob auch Schüleraustauschprogramme mit
Indien möglich sind;

7. die bestehenden Kooperationen und Angebote im Bereich der deutsch-indi-
schen Zusammenarbeit besser zu vernetzen;

8. die Wirtschaft zur Kooperation mit interessierten Hochschulen anzuregen,
um Stiftungslehrstühle für Indologie mit Schwerpunkt auf dem modernen
Indien zu fördern;

9. Gespräche mit der Wirtschaft zu führen, als deren Ergebnis für junge indische
Wissenschaftler Praktika und anschließende Arbeitsmöglichkeiten in

Deutschland gewährleistet werden;

Drucksache 16/7262 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

10. auch bei dieser Nachwuchsförderung darauf zu achten, dass sowohl Chan-
cengerechtigkeit als auch Genderaspekte angemessen berücksichtigt wer-
den.

Berlin, den 21. November 2007

Dr. Guido Westerwelle und Fraktion

x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.