BT-Drucksache 16/6945

Indisch-Deutschen Studierenden- und Wissenschaftleraustauch fördern - Mobilitätsprogramm zum Jahr der Geisteswissenschaften in Deutschland

Vom 7. November 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/6945
16. Wahlperiode 07. 11. 2007

Antrag
der Abgeordneten Marcus Weinberg, Ilse Aigner, Bernward Müller (Gera),
Michael Kretschmer, Katherina Reiche (Potsdam), Dorothee Bär, Axel E. Fischer
(Karlsruhe-Land), Eberhard Gienger, Monika Grütters, Anette Hübinger, Hartmut
Koschyk, Johann-Henrich Krummacher, Carsten Müller (Braunschweig),
Dr. Norbert Röttgen, Uwe Schummer, Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer und
der Fraktion der CDU/CSU
sowie der Abgeordneten Ulla Burchardt, Jörg Tauss, Willi Brase, Dieter
Grasedieck, Gesine Multhaupt, Thomas Oppermann, René Röspel, Dr. Ernst
Dieter Rossmann, Renate Schmidt (Nürnberg), Heinz Schmitt (Landau), Olaf
Scholz, Swen Schulz (Spandau), Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD

Indisch-Deutschen Studierenden- und Wissenschaftleraustausch fördern
Mobilitätsprogramm zum Jahr der Geisteswissenschaften in Deutschland

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Das Jahr 2007 setzt als „Jahr der Geisteswissenschaften“ die Reihe der Wissen-
schaftsjahre fort. Es erhöht die Aufmerksamkeit für Inhalte und Bedeutung wis-
senschaftlicher Disziplinen für gesamtgesellschaftliche Erkenntnis- und Ent-
wicklungsprozesse. Geisteswissenschaften definieren sich nicht vorrangig über
ihren unmittelbaren gesellschaftlichen Nutzen, sondern liefern bei vielen aktu-
ellen Debatten Hintergrundwissen, machen die Kultur und Kulturen begreifbar
und vermitteln zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die geistes-
wissenschaftlichen Fächer sammeln und bewahren, ordnen und interpretieren
die Spuren menschlichen Handelns und Denkens, von der Antike bis zur Gegen-
wart. Einsichten und Erkenntnisse, welche die Spurensuche der Geisteswissen-
schaften zutage fördert, schärfen unser Selbstbild und ermöglichen Entwürfe ge-
sellschaftlichen und kulturellen Zusammenlebens für die Zukunft.

Studierenden- und Wissenschaftsaustauschprogramme auch im Bereich der
Geisteswissenschaften fortzuführen, zu erweitern und weiterzuentwickeln er-
scheint vor diesem Hintergrund sinnvoll. Wir wollen Talente aus Indien für eine
Zusammenarbeit in der Wissenschaft gewinnen und sie mit unserer Kultur und
unseren geistigen Traditionen vertraut machen, damit sie unserem Land auf

Dauer als Partner und Freunde verbunden bleiben. Im Gegenzug brauchen wir
in Deutschland deutlich mehr akademischen Nachwuchs mit „Indien-Kompe-
tenz“.

Das indische Hochschulwesen ist mit 3 492 Hochschulen, 17 775 Colleges und
10,5 Millionen Studierenden eines der größten der Welt. Indien bildet pro Jahr
500 000 Informatiker, Techniker und Ingenieure aus. International sind Elite-
institutionen wie die Indian Institutes of Technology (IITs) die Indian Institutes

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of Management (IMs) und das Indian Institute of Science (IISc) bekannt, die
aufgrund einer strengen Auswahl ihrer Studierenden in Lehre und Forschung
auf internationalem Wissenschaftsniveau mithalten können. Die Nachfrage
nach Hochschulbildung kann jedoch durch das indische Hochschulsystem allein
– auch auf längere Sicht – nicht befriedigt werden. Dies führt dazu, dass über
150 000 indische Studierende im Ausland sind, wovon sich ca. 80 000 in den
USA aufhalten, aber auch in anderen englischsprachigen Ländern (Australien,
Großbritannien und Kanada) studieren. In Deutschland sind derzeit rd. 3 600 in-
dische Studierende eingeschrieben. Ein Ziel der Bundesregierung ist die Steige-
rung des individuellen und projektbezogenen Austauschs von Studierenden und
Wissenschaftlern über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD),
die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), die Deutsche Forschungsgemein-
schaft (DFG) und weitere Wissenschafts- und Mittlerorganisationen. Dieser bil-
det gleichsam den „Humus“ für gemeinsame Projekte und langfristige bilaterale
Kooperationen einschließlich entsprechender Werbe- und Messeaktivitäten im
Rahmen der „Hi! Potentials“-Kampagne.

Zurzeit wird im Rahmen von rund 50 Mobilitätsmaßnahmen des Bundesminis-
teriums für Bildung und Forschung (BMBF) jährlich der Aufenthalt von etwa
75 indischen Wissenschaftlern und Ingenieuren an deutschen Hochschulen und
Forschungseinrichtungen unterstützt und etwa 50 deutschen Wissenschaftlern
die Reise nach Indien ermöglicht. Die indischen Förderorganisationen finanzie-
ren im Rahmen dieser Projekte jeweils den Aufenthalt der Deutschen in Indien
und die Flüge der Inder nach Deutschland. Neben den Mobilitätsmaßnahmen
werden etwa 15 Anbahnungsmaßnahmen (Einzelreisen) und im Durchschnitt
fünf bilateral finanzierte Workshops pro Jahr gefördert.

In den letzten Jahren stieg die Zahl der indischen Studierenden an; seit kurzem
ist jedoch ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich mit anderen
Ländern weist die Zahl der indischen Studierenden die höchste Zuwachsrate auf
– seit 1997 um 500 Prozent. Im Hochschulbereich insgesamt machen sich die
Marketingaktivitäten der „Hi! Potentials“-Kampagne bemerkbar. Speziell in den
Geisteswissenschaften besteht aber noch Nachholbedarf. Indische Studierende
in Deutschland studieren hauptsächlich Ingenieur- und Naturwissenschaften so-
wie Mathematik. Zudem bleibt der Anteil der Studentinnen mit 15 Prozent (der
Studentinnenanteil unter allen ausländischen Studierenden liegt bei 50 Prozent)
sehr gering. Auch im Vergleich mit anderen asiatischen Staaten ist der Prozent-
satz der Studentinnen niedrig. Zudem ist festzustellen, dass in umgekehrter
Richtung die Zahl deutscher Studierender, die einen Studienaufenthalt in Indien
absolvieren, verschwindend gering ist.

Ein erfolgreicher Ansatz zur Förderung von Studienaufenthalten indischer Stu-
dierender in Deutschland ist das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Masters-„Sandwich“-Pro-
gramm. Indische Studierende der sieben Indian Institutes of Technology (IIT)
schreiben ihre Diplomarbeit an einer von sechs deutschen technischen Univer-
sitäten und absolvieren zusätzlich ein Industriepraktikum.

Bei der Zahl der von der AvH geförderten Stipendiaten steht Indien nach den
USA und Japan an dritter Stelle.

Der DAAD führt seit den 50er Jahren Maßnahmen im Rahmen des akademi-
schen Austauschs mit Indien durch und ist seit 1960 mit einer Außenstelle in
Neu Delhi vertreten. Ziel der Fördermaßnahmen ist seit jeher die Heranbildung
des Hochschullehrernachwuchses. Das Potential der Zusammenarbeit mit In-
dien auf dem Gebiet des akademischen Austauschs ist hierdurch jedoch bei
weitem nicht ausgeschöpft. Ein Schwerpunkt heute ist neben High-Tech (Tech-
nology) und Marketing die Förderung der deutschen Sprache, Literatur und

Landeskunde. Dabei konzentriert sich der DAAD mit seinem Lektorenpro-
gramm auf ausgewählte indische Hochschulen, an denen Germanistik für fort-

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geschrittene Studierende (Master- und Promotion) angeboten wird. Weitere Pro-
grammangebote des DAAD im Rahmen des Studierendenaustauschs: Jahres-
und Semesterstipendien (D: 331, I: 548),1 Kurzstipendien (D: 32, I: 23), Fach-
und Sprachkurse (D: 0, I: 16), Praktikantenförderung (D: 186, I: 73), Gruppen-
programme (D: 54, I: 46), ISAP – Internationale Studien- und Austauschpro-
gramme (D: 17, I: 5), weitere Partnerschafts- und Hochschulprogramme (D: 14,
I: 16), Stipendien- und Betreuungsprogramme (D: Ø, Inder in Deutschland:
145).

Auch die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen
Indien und Deutschland ist vielfältig und hat mittlerweile eine über 30-jährige
Tradition. Sie beruht auf dem Abkommen über die Zusammenarbeit bei der
friedlichen Nutzung der Kernenergie und der Weltraumforschung von 1971, der
Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung
und technologischen Entwicklung von 1974 sowie mehreren Einzelvereinbarun-
gen zwischen deutschen und indischen Forschungseinrichtungen und Mittler-
organisationen. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich insgesamt eine
breite Kooperation entwickelt, die sich aus dem Kernenergiebereich immer
mehr zurückgezogen hat und aus der bisher lediglich die Agrarforschung ausge-
spart blieb. Sie wird im Wesentlichen durch die Arbeit der universitären sowie
der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der deutschen Forschungsor-
ganisation Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Wissenschaftsgemeinschaft
Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) und der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) ge-
tragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das
Internationale Büro (IB) des BMBF im Projektträger Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt e. V. fördern darüber hinaus in angewandten Feldern sog.
Mobilitätsprojekte zur Anbahnung von kooperativen Forschungsprojekten,
Workshops und Konferenzen. Als größere gemeinsame Forschungsprojekte sind
beispielsweise die Satellitenmissionen zu erwähnen. Der DAAD unterstützt
insbesondere mit dem „Programm für den projektbezogenen Personenaus-
tausch“ (PPP) Nachwuchswissenschaftler im Rahmen von Projekten in natur-
und ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen. 2007 wurde das Programm
um geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer erweitert.

Der Deutsche Bundestag sieht in der WTZ eines der strategisch wichtigsten
Zukunftsfelder der deutsch-indischen Beziehungen. Aufgrund des rasanten Aus-
baus seiner Kompetenzen in Forschung und Entwicklung ist Indien für Deutsch-
land ein auf vielen Feldern äußerst interessantes Partnerland. Zusätzlich soll die
wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Humanwissenschaften im
Jahr der Geisteswissenschaften – mit einem Mobilitätsprogramm – ausgebaut
werden, denn während die Natur- und Ingenieurwissenschaften in Indien vom
eindrucksvollen wirtschaftlichen Aufschwung im Lande profitieren, drohen die
Geistes- und Sozialwissenschaften auch in den bilateralen Beziehungen zu
Deutschland mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten.

Die Bedeutung Indiens für die Europäische Union insgesamt sowie ihre Mit-
gliedstaaten wurde durch die „EU-India Ministerial Science Conference“ der
EU-Wissenschaftsminister am 7. bis 8. Februar 2007 in Neu Delhi unterstrichen.

Weitere Beispiele der aktuellen bilateralen deutsch-indischen und der euro-
päisch-indischen Kooperation sowohl im Forschungs- als auch im Bildungs-
bereich sind:

● Im Bereich der Grundlagenforschung hat sich Indien verpflichtet, mit bis zu
drei Prozent am Bau und später auch am Betrieb des internationalen Großpro-
jekts FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) bei der Gesellschaft für
Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt zu beteiligen. Es ist vorgesehen,
1 D: Nutzung des Programmangebots von Deutschen in Indien 2006.
I: Nutzung des Programmangebots von Indern in Deutschland 2006.

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die inhaltliche und finanzielle Beteiligung Indiens am Bau von FAIR im
Laufe des Jahres 2007 vertraglich zu vereinbaren.

● Seit 2003 gibt es eine erfolgreiche deutsch-indische Zusammenarbeit im Be-
reich der „Sprachtechnologie“ und „Künstlichen Intelligenz“. Einem ge-
meinsamen Workshop des Deutschen Zentrums für Künstliche Intelligenz
(DZKI) in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, Berlin und der indischen
Anna Universität in Chennai folgte Anfang 2005 ein umfangreicher Antrag
in Indien gemeinsam mit der Indischen Eisenbahngesellschaft, zur Entwick-
lung einer telefonbasierten, mehrsprachigen Reiseansage. Eine deutsche Be-
teiligung ist vor allem im F&E-Bereich des Projektes vorgesehen.

● Erasmus Mundus II: Mit diesem Programm soll die Zusammenarbeit und der
Austausch der Europäischen Union mit Drittländern durch ein internationales
Stipendiensystem gefördert, die Attraktivität der europäischen Hochschulen
weltweit erhöht, die Qualität der akademischen Bildung und das interkultu-
relle Verständnis verbessert werden (KOM – Vorschlag Juni 2007).

II. Der Deutsche Bundestag begrüßt,

– die hohe Intensität der deutsch-indischen Beziehungen im Hochschulbereich
sowie der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit,

– die Initiative der Bundesregierung zur Durchführung der „EU-India Ministe-
rial Science Conference“ im Februar 2007 während der deutschen EU-Rats-
präsidentschaft, durch die die enorme Bedeutung der europäisch-indischen
Zusammenarbeit unterstrichen wurde,

– dass die Reise der Bundesministerin Dr. Annette Schavan, Anfang Februar
2007 zusammen mit Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft und Mitglie-
dern des Deutschen Bundestages die Bedeutung Indiens als Kooperations-
partner unterstrichen hat und den bilateralen Wissenschaftsbeziehungen neue
Impulse verliehen hat,

– dass man sich auf die Errichtung eines Deutsch-Indischen Wissenschafts-
und Technologiezentrums verständigt hat,

– dass Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei ihrer Reise in der vergangenen
Woche einen deutlichen Akzent auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit
gesetzt hat, u. a. indem sie gemeinsam mit Bundesministerin Dr. Annette
Schavan den Wissenschaftszug („Science Express“) gestartet hat, der in den
kommenden sieben Monaten deutsche Forschung und Technologie in 56 in-
dischen Städten präsentieren wird.

III. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, mit den Mittler-
und Wissenschaftsorganisationen in geeigneter Weise zusammenzuwirken,
um

1. in enger Zusammenarbeit mit der DFG, der AvH und dem DAAD dem
deutsch-indischen Studierenden- und Wissenschaftleraustausch sowie der
Vernetzung von Wissenschaftlern vor allem im Bereich der Geisteswissen-
schaften – gerade vor dem Hintergrund des „Jahres der Geisteswissenschaf-
ten“ – einen sichtbaren Schub zu verleihen;

2. Fortschritte vor allem durch Mobilitätsmaßnahmen, Hochschulkooperatio-
nen und bilateral finanzierte Workshops anzustreben. Bei entsprechenden
Aktivitäten – insbesondere Mobilitätsmaßnahmen für deutsche und indische
Geisteswissenschaftler – sollten u. a. folgende Komponenten berücksichtigt
werden:

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a) die Vernetzung junger indischer Geistes- und Sozialwissenschaftler mit
Kollegen sowie die Einbindung in Forschungsprojekte und -netze in
Deutschland, z. B. in Gestalt von Sonderforschungsbereichen (SFB)
oder Graduiertenkollegs, und die Begründung eines langjährigen
Forschungsaustausches mit einem nachhaltigen Beitrag zur deutsch-
indischen Verständigung;

b) die Förderung indischer Geistes- und Sozialwissenschaftler kurz vor bzw.
nach der Promotion, um die Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlern
zu verbessern. Gerade in einer Phase, in der junge Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler in der Regel noch wenig international vernetzt sind,
fehlt bisher eine Förderung für internationale Reise und Aufenthaltskos-
ten. Nur wenn diese gewährleistet wird, kommen deutsche Förderpro-
gramme wie z. B. solche der DFG, in denen derzeit der Partner auf deut-
scher Seite die benötigten Mittel beantragen muss, in Betracht;

c) die Einladung indischer Nachwuchswissenschaftler zu Kurzzeitfor-
schungsaufenthalten (für Materialsammlung, Bibliotheksrecherche, Er-
fahrungsaustausch, Kongressteilnahme etc.) mit individueller Platzierung
in einem SFB, in einem Graduiertenkolleg oder in einem Fachbereich mit
verwandter Forschungsaktivität. Die Einladung muss auch die Übernahme
von Reise- und Aufenthaltskosten in Deutschland enthalten können;

d) die Durchführung von deutsch-indischen Fachtagungen zu Themen von
gemeinsamem wissenschaftlichen Interesse, bei denen die individuelle
Verbindung zu Projekten hergestellt wird;

e) die wissenschaftliche Zusammenarbeit, vor allem in den Bereichen:
Agrarwissenschaften, erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien
zu stärken;

3. den Austausch und die Hochschulkooperation dauerhaft zu vertiefen, mit
dem Ziel, die im Ausland erworbenen fachlichen und interkulturellen Kom-
petenzen sinnvoll in den nationalen Arbeitsmarkt zu integrieren;

4. das Jahr der Geisteswissenschaften zum Anlass zu nehmen, um die oben
vorgeschlagenen Maßnahmen in den nächsten Jahren mit einer nachhaltigen
Perspektive auf den Weg zu bringen;

5. für Aufenthalte deutscher Studierender, Nachwuchswissenschaftlerinnen
und Nachwuchswissenschaftler in Indien zu werben;

6. die Länder um Prüfung zu bitten, ob auch Schüleraustauschprogramme mit
Indien möglich sind;

7. die bestehenden Kooperationen und Angebote im Bereich der deutsch-
indischen Zusammenarbeit besser zu vernetzen;

8. die Wirtschaft zur Kooperation mit interessierten Hochschulen anzuregen,
um Stiftungslehrstühle für Indologie mit Schwerpunkt auf dem modernen
Indien zu fördern;

9. Gespräche mit der Wirtschaft zu führen, als deren Ergebnis für junge
indische Wissenschaftler Praktika und anschließende Arbeitsmöglichkeiten
in Deutschland gewährleistet werden;

10. auch bei dieser Nachwuchsförderung darauf zu achten, dass sowohl Chan-
cengerechtigkeit als auch Genderaspekte angemessen berücksichtigt werden.

Berlin, den 7. November 2007
Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer und Fraktion
Dr. Peter Struck und Fraktion

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