Vom 7. September 2006
Deutscher Bundestag Drucksache 16/2543
16. Wahlperiode 07. 09. 2006
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Jürgen Trittin, Hans-Josef Fell, Marieluise Beck (Bremen),
Claudia Roth (Augsburg), Rainder Steenblock und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Versorgungssicherheit bei Kernmaterial
In der Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaft vom
14. Juli 2006 „Überblick über die Tätigkeiten gemäß Titel II Kapitel 3 bis 10
Euratom-Vertrag in den Jahren 2004 und 2005“ wird zur Versorgung mit Kern-
material Stellung genommen.
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welchen Umfang und Anteil hat Kanada, als größter Natururanlieferant der
EU, an den Natururanlieferungen in die EU sowie nach Deutschland?
2. Welchen Umfang und Anteil hat Russland, als wichtigster Versorger von
wiederangereichertem und hochangereichertem Uran, an diesen Lieferungen
in die EU sowie nach Deutschland?
3. Beeinflusst die angespannte Versorgungslage mit Kernmaterial die Energie-
politik der Bundesregierung?
4. Wie beurteilt die Bundesregierung die Versorgungssicherheit und die Preis-
entwicklung bei Kernbrennstoffen vor dem Hintergrund, dass die Hälfte des
weltweiten Reaktorbedarfes an Kernbrennstoffen aus früheren Beständen
sowie durch Herabmischung hochangereicherten Urans aus militärischen
Beständen gedeckt wird und diese Möglichkeit der Kernmaterialgewinnung
zu einem abzusehbaren Ende kommen wird?
5. Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeiten zur Erhöhung der
Uranproduktion, und in welchen Ländern ist von einer solchen Steigerung
auszugehen?
6. Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, wann der Peak der
Urangewinnung weltweit erreicht sein wird?
Berlin, den 6. September 2006
Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion